Gibt es rechte Gewalt gegen Kinder? Beredtes Schweigen in diesem Forum

Sicher, solche Reaktionen sind unschön, und sie zeigen, welch Geistes Kind derjenige ist, der so reagiert. Sie zeigen natürlich auch, dass in der Gesellschaft eine gewisse Verrohung um sich zu greifen scheint. Trotzdem sollte man bei einem Thread über rechte Gewalt an Kindern eher über von Rechten begangene Gewalttaten sprechen, als über von Schleppern verursachte Unglücksfälle. Das wäre wohl näher am Thema.

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Zum Vergleich: Allein in 2017 wurden ca. 95.000 Kinder und Jugendliche Opfer normaler Körperverletzung (vgl. PKS 2017).

Bedauerlicherweise gibt es seitens der Grünen nur eine relativ unspezifische Fragestellung an das BMI. Und das antwortet dann auch nur unspezifisch. Eine weitere Aufschlüsselung wäre durchaus interessant gewesen.

Armselig und unhöflich ist es vielmehr, über mehrere Beiträge hinweg auf dem ertrunkenen Zweijährigen herumzureiten und so von dem eigentlichen Thema abzulenken.

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Wieso? Habe ich den Kronzeugen der Anklage geklaut? Du amüsierst mich mal wieder. Und nein, auch wenn du erwiderst, ich werde mit dir nicht diskutieren, denn du bist zu sachlicher Auseinandersetzung ja nicht bereit oder fähig.

Sagt derjenige, der die Aussagen anderer lächerlich macht und beleidigend wird.

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Näher schon, aber ich finde das Thema darf man ruhig etwas breiter anpacken. Der beschriebene ‚Hass‘ ist eben auch ursächlich für solche Postings und manifestiert sich dann eben ultimativ in Gewalt (auch) gegen Kinder. Diese Gewalt ensteht ja nicht aus dem nichts und es würde mich sehr wundern, wenn solchen Taten nicht auch vergleichbare Worte vorangegangen sind.

Wir hatten ja schon mal vor einiger Zeit eine Diskussion über die Verrohung der Sprache und man muss sich ja nur mal die (Zeit)Geschichte anschauen um zu erkennen, dass Hass immer zuerst über Sprache geschürt und genährt wird. In jüngster Vergangenheit geschah genau das in Myanmar und für mich fallen die Attentate auf Jo Cox und Gabrielle Giffords in die gleiche Kategorie.

Populistische Politker egal welcher Seite provozieren unentweg mit Grenzüberschreitungen und wenn dann mal etwas passiert, will man keinerlei Verantwortung bei sich sehen. Das ist einfach nur ein erbärmliches Verhalten (siehe Palin im Fall Giffords).

Gewalttaten gegen Kinder sind eben nur der sichtbare Teil des Problems, der die Vorstufen aber imho nicht weniger wichtig oder diskussionswürdig macht.

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wenn ich deine beiträge der letzten monate zusammenfasse, dann erhärtet sich der eindruck, dass hier ein neoliberaler afd-anhänger bewusst stimmung macht. pfründe bewahren, und dafür ist die afd wohl sehr gut geeignet.

pasquino

Du schreibst wirr. As usual.

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Mittlerweile ist das Schweigen der rechten Reichshälfte tatsächlich ohrenbetäubend. Dieselben Leute, die sonst bei jeder Gelegenheit fordern, dass sich andere von diesem und jenem distanzieren, glänzen jetzt plötzlich mit Abwesenheit. Honi soit qui mal y pense…

Hallo Rotalge,

ich bin von Dir einfach Besseres gewohnt. Daher wurde ich auch etwas heftig.

Letzlich scheitert ein Einvernehmen zwischen uns an den verschiedenen Definitionen von Gewalt.

Ich präferiere das Modell von Galtung:

gewalt-galtung

Nach dieser Definition ist jeder Migrant, der im Mittelmeer ertrinkt, Opfer von Gewalt. Opfer rechter Gewalt auf jeden Fall, weil Rechte das Ertrinken von Migranten im Mittelmeer begrüßen, da es andere abschreckt. Notfalls fordern sie sogar dazu auf, selbst Frauen und Kinder an der Grenze eher zu erschießen, als ins Land zu lassen. Aus Angst vor Machtverlust orientieren sich manche Politiker an diesen Vorstellungen. Sie sorgen für Strukturen, die das Geschäft krimineller Schlepper befeuern und nehmen damit ertrunkene Migranten in Kauf.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Natürlich kann man sagen, die Abschottung Europas sei eine Form struktureller Gewalt. Aber man kann nicht sagen, dass diese strukturelle Gewalt eine rechte Gewalt sei.

Die Abschottung des Schengenraums wurde von den Parteien der sogenannte Mitte, CDU. SPD, FDP und ihren Schwesterparteien im europäischen Ausland so gestaltet. Sie wird bis heute von den Parteien der Mitte (die seitdem noch um die Grünen ergänzt worden sind) nicht infrage gestellt, nirgendwo in Europa, höchstens von ein paar Versprengten in der Linkspartei oder in grünen Fundikreisen. Somit wäre es nach deiner Logik ja „Gewalt der Mitte der Gesellschaft“. Also wären Parteien und Ihre Wähler böse, zu denen du als Wähler gehörst (darauf wette ich doch glatt 'nen Zehner, dass du eine der Parteien SPD/CDU/Grüne/FDP wählst)

Nicht jede Gewalt ist „rechts“.
Nicht alles, was „rechts“ ist, ist Gewalt.
Überhaupt ist „rechts“ ein schwammiger und eher unbrauchbarer Begriff, genauso wie „links“.

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Mir ist in der Tat aufgefallen, dass auf rechte Ideologie (hier) deutlich vehementer reagiert wird als auf andere Richtungen.
Aber muss ich deshalb ins gleiche Horn stoßen?
Und wenn ich es nicht tue, bin ich deshalb selber rechts?

Der Spiegel ist links, also schreibt er linke Artikel. Und nicht nur das, er schreibt auch aktiv gegen rechts. So weit, so gut.
Aber im selben Artikel irgendwelche Zahlen zum Rechtsradikalismus hervorzuheben (und „was mit Kindern“ ist sehr willkommen, weil das immer funktioniert), und gleichzeitig die linksextrem und religiös motivierten Gewalttaten mit „nur“ zu erwähnen… darauf reagiere ich eben allergisch: Solche Rhetorik finde ich generell fragwürdig.
Welche Rechtfertigung gibt es, der einen Gewalt mehr Aufmerksamkeit zu schenken?
Weil mehr Opfer Kinder sind?
Dann könnte man genauso von „nur“ 34 Kindern als Opfer rechtsradikaler Gewalt reden, wenn man die über 4000 schwer misshandelten Kinder mit über 130 Toten 2016 als Vergleichsgröße heranzieht.
Aber halt - dem Spiegel geht es ja „nur“ um die Opfer ideologisch motivierter Gewalt.

Nu mal halblang: Wo liest du denn bitteschön, dass ich die Zahlen anzweifle? Ich wüßte nur gern, wie sie sich zusammensetzen.
Hier übrigens mal etwas genauer:
https://www.l-iz.de/politik/nachrichten/2018/09/Seit-2015-wurden-deutlich-mehr-Kinder-und-Jugendliche-Opfer-rechter-Gewalt-234895

Es gab also einen „Peak“ 2016, 2017 war ungefähr auf dem Niveau von 2015 - wie wird 2018 aussehen?
Warum waren es gerade 2016 so - relativ - viele?
Um welche Taten ging es überhaupt?
Und in welchem Umfeld fanden die statt?
Immer noch Fragen über Fragen, die man auch ohne plumpe Propaganda stellen kann, und deren Beantwortung mehr hülfe als ein lustvoll mit hechelnder Zunge dahingestelltes

„Macht rechte Gewalt auch vor kleinen Kinder nicht halt?“

Ich bleibe dabei: Dein Artikel mit seiner Pseudofrage ist im Grunde nix anderes wie die Ergüsse eines Johannes Dippel & Co - nur eben auf der anderen Seite der Mitte. Die Methodik wird dadurch nicht besser.

Gruß,

Kannitverstan

Welche Rechtfertigung gibt es denn, wegen jeder von Flüchtlingen verübten Straftat einen eigenen Thread zu öffnen? :smirk:

Weiter unten wurde ja auch schon versucht, die Zahlen zu relativieren, als ob das irgendwas mit dem Thema zu tun hätte. Das ist einfach nur lächerlich und ungefähr so relevant wie die Frage ‚haben wir keine größeren Probleme‘?

An dieser Stelle hätte ich aber eine direkte Frage an dich: Was würdest du denn sagen, wenn jemand im Zusammenhang mit dem Tod von Daniel H. auf die ca. 730 Toten durch Gewaltverbrechen im letzten Jahr verweisen würde?

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Wenn Du diesen Satz wirklich glaubst, dann haben wir keine Gesprächsbasis mehr.

Alle Leitmedien haben über diese Zahlen geschrieben.

Freu Dich einfach des Lebens und genieße das Gefühl, wahrscheinlich nicht nur über die Medien, sondern auch über die Realität bestens Bescheid zu wissen.

HJS

Hallo,

ich habe schon jede dieser Parteien gewählt, den Zehner hättest Du also gewonnen.

Hier rede ich von einzelnen Politikern. Beispiel Michael (Es gab keine Hetzjagden, es gab keinen Mob) Kretschmer. Er lügt, um Wahlen zu gewinnen. Er stärkt damit die Rechtsradikalen und verspottet die Demokraten.

Solche Charaktereunuchen sind in ihrer Wirkung schlimmer als Höcke. Ich würde Kretschmer nie wählen, aber auch keinen SPD-Bürgermeister, des versucht auf die örtliche Polizei Einfluß zu nehmen, damit Straftaten von rechten Schlägern nicht als solche aufgenommen werden.

Und nun noch der Spruch des Tages:

Weltoffenheit ist Heimatpflege.

© Rupert Schützbach
(*1933), deutscher Aphoristiker und Epigrammdichter

HJS

solange du kommentierst und nicht - hier beispielsweise nicht - kommentarlos abwertest, ist das ok.
auch wenn die formulierung, naja, schon etwas grenzwertig ist.

pasquino

Wo habe ich das gesagt, dass die Mitarbeiter schuld seien?
Ich trinke übrigens bei der Arbeit auch keinen Kaffee…

Zurück zur Ursprungsfrage:
Natürlich gibt es rechte Gewalt gegen Kinder.

Ich glaube aber nicht, dass die Lösung des Problems darin liegt, die Methoden dieser Leute zu übernehmen und die entsprechenden Themen hier zu spiegeln.

Beatrix

Eine Lösung sicher nicht, aber die wirst du hier bei uns in w-w-w auch kaum finden :wink:

Es geht hier ja eher darum, wie heuchlerisch bestimmte User mit bestimmten Themen umgehen. Die gleichen, die bei jedem Ausländerthema sofort einen Generalverdacht aussprechen und unentwegt fordern, man möge sich doch bitte von allen Taten, die von Ausländern getätigt werden, umgehend distanzieren, glänzen hier mal wieder mit Abwesenheit. Das einzige, was hier zustande bringen, ist hier und da mal ein (dis)like. Das ist einfach nur erbärmlich und entlarvt einfach schön, wie diese Leute ticken.

Das zweite, das man hier sehr schön und deutlich sieht, ist das Relativierien von unliebsamen Zahlen. Man sucht fieberhaft nach einer einer möglichst großen Zahl, die man gegenüberstellen kann, egal ob sie thematisch passt oder nicht. Das sind rhetorische Taschenspielertricks auf Kindergartenniveau, aber sie hinterlassen trotzdem einen Eindruck.

Besonders lustig wird es dann, wenn sie sich darüber aufregen, dass man ihre Methoden kopiert, wobei ich mir sicher bin, dass sie es oft gar nicht verstanden haben. Dann regt man sich über die eigenen Methoden auf, die man dann aber am nächsten Tag gleich wieder verwendet. So ein Spiegel ist manchmal schon was gutes…

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Ja, gut. Dann was anderes. Ironie. Künftig deutlicher hervorgehoben.

Nur zu negieren, bringt erst recht nichts. Auch klar?

Grüße mki