Gibt es rein selbstloses Handeln? Und falls nein, ist es schlimm?

Hey Leute, ich habe eine wichtige Frage, welche mich seit einiger Zeit sehr beschäftigt. Es geht um Eigennutz, Altruismus und um völlig selbstloses Handeln und deren Auswirkungen auf unser alltägliches Leben.

Da ich gelesen habe, dass es sowas wie völlig selbstloses Handeln gar nicht gibt habe ich begonnen mir sehr viele Gedanken zu machen. Das ist jedoch schädlich für mich, da über lange Zeit depressiv war und immernoch sehr anfällig bin wieder in eine depressive Phase zu stürzen.

Nun möchte ich von euch wissen, ob es sowas wie Eigennutz, Altruismus und völlig selbstloses Handeln in der Tat nicht gibt und falls dem tatsächlich so wäre, ob es eine Auswirkung auf unser alltägliches Leben hat.

Mein Gedanke ist folgender: „Immer wenn eine Person nett und liebevoll zu mir ist, dann ist sie das nicht, weil es altruistisch ist, sondern sie tun dies nur aus reinem Egoismus.“

Für mich ist dieser Gedanke sehr deprimierend, ich hoffe jemand kann mich davon überzeugen, dass ich deshalb nicht deprimiert sein muss.

Danke für eure Hilfe.

Hi giuzz,

Mein Gedanke ist folgender: „Immer wenn eine Person nett und liebevoll zu mir ist, dann ist sie das nicht, :weil es altruistisch ist, sondern sie tun dies nur aus reinem Egoismus.“

Was soll dieses Schwarz-Weiss-Denken?
Und warum gönnst du einer Person nicht, dass sie sich selbst nett findet (Selbstzweck), wenn sie nett zu dir ist?

Völlige Selbstlosigkeit ist ebenso gruselig wie totaler Egoismus.
Schräges Beispiel:
Eine Bekannte von mir hat eine Katze adoptiert. Diese Katze ist ununterbrochen krank seitdem sie sich in ihrer Obhut befindet. Was große Einschränkungen und hingebungsvolles Sich kümmern für diese Bekannte mit sich bringt. Nun ließe sich aber erahnen, dass diese Bekannte ihrem Haustierchen gleichsam einer symbiotischen Wechselwirkung diese Krankheiten induziert um ihr permanentes schlechtes Gewissen – das sie bereits in diese Beziehung mit eingebracht hat - zu entlasten.
Das mag auf den ersten Blick unglaubwürdig klingen, aber als Außenstehender ist erkennbar, dass das Tierchen sehr wohl auf die Art und Weise reagiert, wie der Halter mit ihm umgeht.
An einem solchen Punkt gerät augenscheinliche Selbstlosigkeit zur verdecktesten Form von Selbstzweck.
Manchmal sogar zum Sadismus.

Warnung: Wenn du selbstloses Handeln von anderen erwartest, gerätst du erst recht in die Falle eines verdeckten Selbstzwecks, der dann weniger gesunde Züge trägt, als wenn du akzeptierst dass ein anderer selbst Freude und Anerkennung aus dem Helfen zieht.

Für mich ist dieser Gedanke sehr deprimierend, ich hoffe jemand kann mich davon überzeugen, dass ich :deshalb nicht deprimiert sein muss.

Das kannst du selbst entscheiden, ob du deshalb weiterhin deprimiert sein möchtest, oder nicht.
Aber mein Tipp: Freue dich, wenn dir jemand hilft und freue dich für denjenigen wenn er auch selbst davon profitiert.

Gruß
Heidi

Hallo,

Da ich gelesen habe, dass es sowas wie völlig selbstloses
Handeln gar nicht gibt habe ich begonnen mir sehr viele
Gedanken zu machen.

Nun möchte ich von euch wissen, ob es sowas wie Eigennutz,
Altruismus und völlig selbstloses Handeln in der Tat nicht
gibt

Mein Gedanke ist folgender: „Immer wenn eine Person nett und
liebevoll zu mir ist, dann ist sie das nicht, weil es
altruistisch ist, sondern sie tun dies nur aus reinem
Egoismus.“

Für mich ist dieser Gedanke sehr deprimierend, ich hoffe
jemand kann mich davon überzeugen, dass ich deshalb nicht
deprimiert sein muss.

Ob du deshalb deprimiert sein mußt kann ich nicht nachvollziehen.
Ich denke du brauchst professionelle Hilfe.(ich meine dies sehr ernst)
Zur (Tat-)Sache:
Millionen von Menschen setzen sich täglich für andere ein auch unter großem Risiko
für ihr eigenes Befinden.(und noch viel mehr tun nix für andere)
Wenn es diese Menschen „treibt“ dies zu tun, dann wollen wir ihnen doch nicht verweigern
daß sie sich besser fühlen, wenn sie mit ihrem Tun Erfolg haben und anderen in physischer oder seelischer Not beistehen können.
Und viele andere haben eben Freude daran, wenn sie sich anderen zuwenden können
(auch ohne Risiko) welche der Zuwendung bedürfen.
(das sind wohl die meisten - oder ?)
Wo soll da also ein Haken sein oder Berechnung wie manche Spinner dies unterstellen ?
Erwartest du Märtyrer, welche „leiden“ wenn sie Nächstenliebe geben ?
Dies wäre wirklich makaber und bedenklich.
Auch die christl. Nächstenliebe definiert sich ohne Berechnung.
Gruß Viktor

PS.
Ich denke, daß es ein Hilfe für dich wäre, wenn auch du dich andern zuwenden würdest
so daß deine Gedanken nicht nur um deine Befindlichkeit kreisen.

Hallo.

Niemand handelt völlig selbstlos, ohne eine gewisse innere Befriedigung dabei zu empfinden.

Das wäre eine logische Unmöglichkeit.

Gruß, Nemo.

(Mit der Depression solltest du zum Arzt gehen.)

Werter giuzz,

Es gibt Leute denen macht es Freude altruistisch zu handeln/sein. Gewise Wortkläuber aber bezeichnen wiederum diese am Altruismus empfundene Freude als Eigennutz und Egoïsmus.

Mein Gedanke ist folgender: „Immer wenn eine Person nett und
liebevoll zu mir ist, dann ist sie das nicht, weil es
altruistisch ist, sondern sie tun dies nur aus reinem
Egoismus.“

Dies trifft wohl hauptsächlich auf Taschendiebe und Betrüger zu. Die meiste Menschen jedoch sind freundlich weil sie gut erzogen sind und Respect für ihre Mitmenschen haben.

Gruss: Gerrit

Für mich ist dieser Gedanke sehr deprimierend, ich hoffe
jemand kann mich davon überzeugen, dass ich deshalb nicht
deprimiert sein muss.

Danke für eure Hilfe.

Finden wir in der gesunden frühen Eltern-Kind-Beziehung. Widerspricht ansonsten der Natur.

Ich erkläre dir das aus meiner Warte. Gott schuf den Menschen und trug im auf Gutes zu tun. Eine der Belohnungen, die er dafür im irdischen Leben bekommt, ist dass er sich glücklich fühlt. (Welche chemischen Prozesse im Hirn dafür verantwortlich sind, können dir Gehirnforscher erklären)

Doch würden diese Menschen, die Gutes tun, zB einem Obdachlosen Geld spenden oder sich für den Tierschutz einsetzen, dieses Gute auch tun, wenn sie sich nicht dabei und gleich danach gllücklich fühlen würden? Ja, ich glaube sie würden es auch tun. Denn meistens tut man ja das Gute, um jemandem zu helfen, und nicht, in der Hoffnung, dass man sich gleich gut fühlt. Dieses gute Gefühl ist ja auch nur eine von vielen Belohnungen dafür Gutes zu tun. Andere Belohnungen im irdischen Leben könnten zB sein, dass man beliebt ist, dass Gott einen selbst und die eigene Familie segnet, dass man selbst Hilfe bekommt wenn man sie braucht, … Doch daran denken die meisten beim Helfen nicht, höchstens sehr gläubige Menschen, die zB in einem speziellen Fall nicht helfen wollten, es dann aber doch tun, weil sie sich denken, dass sie vielleicht in Zukunft auch Hilfe brauchen könnten, und froh wären, sie dann auch zu bekommen.

Ich selbst bin Soziologin, und ich sage dir, hänge dich nicht an Theorien auf. Der eine Wissenschaftler stellt heute eine Theorie auf, und die gilt dann solange, bis ein anderer Wissenschaftler sie vielleicht übermorgen widerlegt oder ergänzt oder abgewandelt hat. Wissenschaft ist im Wandel und strebt nach der Wahrheit, doch sie irrt sich oft auf dem Weg dorthin.

Laut Soziologie ist handeln immer motivgesteuert. Doch ist es nicht auch ein Motiv, dass ich will, dass es dieser Person gut geht?

(Rat an dich: Nimm das Leben nicht so ernst! :smile:)