Hallo,
Ich möchte zwischen zwei Häusern ein WLAN Signal übertragen, d.h. ein weiteres Haus („Empfänger“)an das WLAN des erstes Hauses („Sender“) anbinden. Mit einer 20dB Richtantenne sind ein paar 100m auf Sicht wohl kein Problem.
Komplettlösungen konnte ich keine finden (?) - immer nur Antenne einzeln,
Auf Senderseite genügt wohl ein Router mit ext Antennenanschluss. (soll es wohl geben, konnte ich auch noch nicht finden…)
Funktioniert auf Empfängerseite die gleiche Konfiguration ?
Danke !
Hallo,
WLAN funktioniert bidirektional, d.h. beide Seiten sind sowohl Sender als auch Empfänger.
Auch mit einer Richtantenne darfst du in D bei 2,4GHz eine Strahlungsleistung von 100mW nicht überschreiten.
Dein Sender muss also die Sendeleistung drosseln.
Die verbesserte Reichweite kommt hauptsächlich durch verminderte Störungen und ein besseres Empfangssignal.
Es gibt noch 2 Frequenzbereiche oberhalb von 5GHz, bei denen höhere Sendeleistungen gestattet sind (200 und 1000mW). Diese sind jedoch an bestimmte Bedingungen gebunden. (https://emf3.bundesnetzagentur.de/pdf/WLAN-BNetzA.pdf)
Gruß
Bernd
Hallo,
Wie bereits angesprochen solltest Du auf beiden Seiten ähnliche wenn nicht gleiche Konfigurationen haben um das Bestmögliche herauszuholen.
Zu beachten ist ebenfalls, das Du auch Verluste hast, sprich wenn die Richtantenne 20dB Gewinn hat heißt das nicht das das auch wirklich ankommt. Je länger das Kabel ist desto höher sind die Verluste. Man rechnet als Daumenwert z.B. mit ca. 1dB Verlust pro m Kabellänge plus ca. 0,5dB pro Steckverbindung. Wenn Du die Antenne also mit einem 3m Kabel an den Router anschließt bleiben von den 20dB rund 15dB übrig als grober Daumenwert. Viel Glück.
Nein. Die kommt daher, dass ein möglichst großer Teil der Sendeleistung in eine bestimmte Richtung abgestrahlt wird. Das ist übrigens der Grund für den Namen „RICHTantenne“. Und sowas bekommt man schon beim ersten Startpage-Treffer - weshalb ich hier sicher keinen Händler empfehlen werde.
Man findet sogar Anleitungen zum Selber-basteln. Mit Reichweiten bis in den km-Bereich.
Du übersiehst ein Problem:
Man darf nur mit 100mW EIRP strahlen.
Wenn ich mit 100mW eine Antenne einspeise, die gleichmäßig in alle Richtungen sendet, dann bin ich genau am Grenzwert.
Wenn ich eine Antenne mit 20dB mit 100mW einspeise, dann überschreite ich in der Hauptsenderichtung den Grenzwert allerdings um 20dB - was mal eben das Einhundertfache ist.
Daher muss ich (MUSS!) die Sendeleistung um 20dB senken.
Für den Empfänger ist also kein Unterschied feststellbar, ob der Sender mit 0dB und 100mW sendet, oder mit 20dB Antenne und 1mW.
Dies muss auch so sein, schließlich ist die Begrenzung der effektiven Sendeleistung dazu gedacht, Störungen zu verhindern. Würde man es erlauben, mit beliebigem Antennengewinn zu senden, so lange man bei 100mW Sendeleistung (absolut) bleibt, so würde ich mit meiner 23dB Antenne und 100mW bei meinem Nachbarn so stark stören, als ob ich mit 20W senden würde…
Echt nicht???
Du suchst nach einer WLAN Bridge.
Beachte die Regularien.
Wer mit 20dB Antennengewinn sendet, muss die Leistung zuvor um 20dB drosseln, sonst gibt es Mecker vom Amt.
Und natürlich bringt das nur etwas, wenn beide Stationen die gleiche Antennenkonfiguration haben, denn nur im Empfangsgewinn trumpft die Richtantenne auf.
Das ist ein Problem, aber nicht unlösbar:
1km Reichweite (eingeschränkte Bandbreite) sollte für
reichen.
Tach,
der Artikel ist veraltet.
Er weist völlig zu recht darauf hin, dass der Antennengewinn wie ein Verstärker arbeitetn und daher kompensiert werden muss, er geht aber zu unrecht davon aus, dass die meisten WLAN-Module sowieso nur mit detlich geringerer Leistung als erlaubt senden.
Zudem stammt der Artikel aus einer Zeit, als antenna diversity wohl Stand der Technik war, MIMO lässt er völlig außer Acht. Daher kann der Tip, von zwei Antennen nur eine durch eine Richtantenne zu ersetzen, doch für die allermeisten Anwendungsfälle als überholt gelten.
Es ist für ein WLAN Modul, was an zwei (drei) Antenneneingängen in etwa ähnliche, aber in Phasenlage doch hinreichend unterschiedliche Signale erwartet, sicher nicht problemlos, wenn es komplett unterschiedliche Signale (aus verschiedenen Richtung) bekäme.
Legaler WLAN Richtfunk ist absolut problemlos und legal machbar.
Vielen Dank dass Ihr euch so ausführlich und mit unterschiedlichen Vorstellungen mit dem Thema Antenne auseinandesetzt. Danach hatte ich nicht gefragt, zufällig bin ich Amateurfunker, war allerd noch nie im SHF aktiv.
Was mich interessiert ist welche Art Router man i.w.S benötigt. Nat. läuft es auf eine Brücke hinaus, aber was braucht man dazu ? Für das Haus 1 wohl einen Access Point (mit Richtantenne) , aber was bei Haus 2 ? Wieder ein Access Point Modul ?
Mein WLAN Router in Haus 1 hat nur einen Antennenanschluss mit ungerichteter Antenne für das lokale WLAN, das muss bleiben, also brauche ich hier schonmal einen zweiten Router = AP ?
Geht in Haus 2 ein baugleiches Gerät ?
Als Komplettlösung müste das wohl ein Repeater mit zwei Antennen sein, einmal zum Anschluss an eine Richtantenne für die Weitverkehrsverbindung an Haus 1 und die zweite für das lokale Netz im Haus 2 ? SOWAS habe ICH noch nie gesehen. AP mit zwei Antennen gibt es wohl, in dem Fall bräuchte ich dann einmal einen AP mit einer Antennen und einem LAN (Haus1)und zum zweiten einen AP mit zwei Antennen (Haus 2) ??
2 x Ubiqiti M5 Nano oder Loco. Oder 2 TP-Link CPE 210 /510. Letzteres kostet gebraucht wohl zusammen 50€ …
HTH,
Sebastian
MIST,
ich habe deinen Artikel erst jetzt bemerkt.
Du solltest keinen weiteren Router anschaffen. Router haben primär die Funktion, zwischen zwei verschiedenen Netzen den Datenverkehr zu kontrollieren. (Im privaten Umfeld ist das eine Netz davon „das Internet“ und das andere das Heimnetz). Ein WLAN errichten die Router als Nebenprodukt. Mit jedem Router schaffst du ein vom „Hauptrouter“ getrenntes „Tochternetz“. Das kann erwünscht sein - aber auch ein Hinderniss darstellen.
Ein WLAN AccessPoint ist eigentlich nur ein Schnittstellenwandler. Man nehme eine Schnittstelle für ein Netzwerkkabel, einen Transceiver und eine Antenne, dazu noch ein wenig Intelligenz.
Ein WLAN Repeater ist ein Meister des Umschaltens. Er enthält in der Grundausstattung einen Transciever, einen Zwischenspeicher und etwas Intelligenz. Den Transciever schaltet er stets blitzschnell um zwischen „Ich bin ein Client im WLAN vom Router“ und „Ich bin der Master, der ein WLAN aufbaut“. Den kompletten Datenverkehr speichert er in kleinen Häppchen zwischen, weil er nicht simultan Senden und Empfangen kann. Dadurch halbiert er die maximale Datenrate eines solchen WLAN, verdoppelt aber die Recihweite.
Du solltest kaufen:
Zwei reine AccessPoints, entweder gleich im Außengehäuse mit integrierter (Richt-)antenne, oder aber mit Antennenbuchsen. Dass die Antennenkabel bei 2,4GHz oder gar 5GHz extrem wichtig sind, muss ich wohl nicht extra sagen. Am besten sind sie kurz und dick.
Die Berechnung der EIRP muss ich dir nicht erklären. Und dass eine um 13dB reduzierte Sendelesitung an einer 13dB Gewinn-Antenne trotzdem 13dB Gewinn bringt, weil die Empfangsantenne halt die selbe Bauart und den selben Gewinn hat (haben sollte!), ist dir wohl auch klar.
Was du dir genau kaufst, hängt von deiner Schmerztoleranz ab.
Preiswert: Ubiquiti und Ähnliche
Mittelpreisig: Z.B. Rubytech
Hochpreisig: Lösungen wie das OAP-821 BridgeKit von Lancom (findet man z.B, auf der Zugspitze, draußen)
Das Ergebnis ist im Prinzip eine Netzwerkkabelverlängerung über Funk.
Du kannst im entfernten Haus an der Netzwerkbuchse des „Empfängers“ (welcher physikalisch ja ein Transciever ist!) alles einstecken und so betreiben, als wäre es direkt an deinem Router eingesteckt.
Sollte im entfernten Haus ein Netzwerk betrieben werden, welches getrennt von dem in deinem Haus sein soll, so muss ein Router dazwischen. Achtung, der blockiert Datenverkehr deines Spendernetzwerks zum Empfängernetzwerk ab, aber in der Werkseinstellung lassen viele Router die Gegenrichtung zu.