Gibt es Wohnmöglichkeiten, wenn man in "Not" steht?

Hallo liebe Community,

ich wohne derzeit bei meiner Mutter, bin 25 Jahre und mache eine schulische Ausbildung. Ich bin schon sehr lange auf Wohnungssuche, finde aber einfach keine, weil niemand Schülerinnen möchte… Zuhause klappt es einfach nicht mehr. Meine Mutter macht mich wirklich fertigt, seelische Gewalt ist das auf jeden Fall schon. Sie sagt mir auch ständig, dass sie mich hasst, dass sie mich los haben möchte und das sie endlich mit meinen Geschwistern ne eigene Familie sein möchte, ohne mich. Dazu kommt, dass ich wirklich ne Menge lernen muss. Erst gestern habe ich einfach nur noch geheult, weil ich so im Lernstress war und meine Mutter nicht verstehen konnte, dass es einfach auch viel ist und eben anstrengend. „Es ist doch nur Schule, stell dich nicht so an…“ Sie selber hat im übrigen weder einen Schulabschluss, noch eine Arbeit, sondern nur den Haushalt und erzählt mir, was sie doch alles zu tun hat und das es viel mehr ist, als das was ich leiste. Was auch noch dazu kommt ist, dass ich einen Herzfehler habe und dadurch generell schneller kaputt und erschöpft bin und einfach auch nicht so belastbar bin. Schule habe ich jeden Tag von 8 bis 15 Uhr, um 16 bin ich zuhause, esse was und muss dann Hausaufgaben machen und für Klausuren lernen. Da bleibt wirklich keine Freizeit mehr. Ich würde auch wirklich mehr im Haushalt helfen, wenn ich könnte, aber ich weiß einfach nicht, woher ich diese Kraft noch nehmen soll. Allerdings mache ich für mich auch alles selber. Also ich wasche meine Wäsche, mache mir mein Essen und selbstverständlich mein Zimmer. Ich finde wirklich nicht, dass ich ein Fauler Mensch bin, ich mache den ganzen Tag was und ja, es ist einfach anstrengend! Sie hingegen hat doch den ganzen Tag für alles Zeit… Ich kanns einfach nicht mehr hören. Jeden Tag der gleiche Stress, die gleichen Diskussionen… Ich muss hier einfach raus! Gibt es da nicht irgendwelche Lösungen, vielleicht Notunterkünfte, als Zwischenlösung, bis ich endlich eine eigene Wohnung gefunden habe?

Ich wäre wirklich Dankbar, wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Nehme aber auch sehr gerne andere Ratschläge an!

Hallo.

Muß es denn gleich eine ganze Wohnung sein? Wie sieht’s denn mit einem WG-Zimmer aus? Oder Untermiete bei irgendeinem Bekannten, einer Freundin, etc.?

Gruß

Michael

Du kannst BaFög beantragen und dir davon ein Wohnklo mit Kochgelegenheit finanzieren. Oder geh mal zu einer Sozialberatungsstelle (Caritas, Arbeiterwohlfahrt etc.)

Auch darüber habe ich schon nachgedacht. Leider werden hier, in meiner Mini Stadt kaum WGs angeboten. Auch da war ich leider noch nicht erfolgreich. :frowning:

Beim Freund ist auch eher schlecht. Erstens möchte ich mich nirgendwo „einnisten“ und zweitens haben meine Freunde ja auch nicht wirklich den Platz oder wohnen einfach viel zu weit weg.

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Was ist denn eine Wohnklo? :smile:
Bafög habe ich allerdings schon beantragt, dass ist noch in der Bearbeitung. Aber das mit der Beratungsstelle ist ne gute Idee, werde ich mich drum kümmern, danke dir!

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Hallo,
der Vermieter braucht (wuenscht) eine zuverlaessige Einnahmequelle des Mieters. Bafoeg oder Verdienstbescheinigung oder Buergschaft der Eltern, in diese Richtung anstrengen.
gruss Helmut

Liebes Herbstmaedchen, (toller Nickname),
dein Text bringt mich ins Gruebeln. Bitte erlaube mir, dass ich dir ausfuehrlich meine Gedanken schreibe, auch wenn sie dir nicht gefallen werden…
Die Suche nach einer eigenen Wohnung ist in meinen Augen die voellig falsche Baustelle. Weisst du wieso? Pass auf. Ok, ich kenne ja nicht die Details, ich kann nur interpretieren, was du geschildert hast. Da lese ich „Ich komme spaet aus der Schule, dann lerne ich fuer Klausuren.“ „Ich habe einen Herzfehler, das strengt an“ „Ich koche MEIN Essen, ich wasche MEINE Waesche…“ „Meine Mutter hat keinen Abschluss, und sie muss NUR den Haushalt machen“ (Und hat aber dabei mehrere Kinder betreut, dich z.B. 25 Jahre lang) Merkst du was? Ich sehe da eine ziemliche Geringschaetzung gegenueber deiner Mutter. Und ich sehe, dass du dich ziemlich in die Isolation katapultiert hast. Obwohl du in einer Gemeinschaft lebst. Wieso kochst du DEIN Essen alleine? Gemeinschaften, also auch Familien, funktionieren, weil eben alle etwas dazu beitragen. Aus deinem Text kann ich nicht entnehmen, dass das bei dir der Fall ist. Das ist jetzt kein Vorwurf, also, ich unterstelle nicht, dass du nichts „leisten“ willst. Nur, irgendwie hat sich das vielleicht so ergeben. Und nun suchst du einen Fluchtweg, der dich aber, seien wir ehrlich, nur weiter in die Isolation treibt. Ist das wirklich eine gute Idee?

Ueberstuerze jetzt nichts. Konzentriere dich auf deine Schule, deinen Abschluss. Der ist das Wichtigste. Und wart jetzt mal noch die vier Wochen. Dann geht die dusselige Weihnachtszeit los, du weisst schon, Familie, Liebe und der ganze Kram. Nutze dann die Stimmung und bring dich in die Gemeinschaft ein, plane einen Ausflug, backe Kekse oder was weiss ich. Muss ja nichts sein, was man in 100 Jahren in den Geschichtsbuechern liest. Zeig einfach, wie wertvoll du bist! Und du wirst sehen, deine Familie sieht dich mit ganz anderen Augen.

Falls das alles nicht hilft, oder ich mit meiner Einschaetzung falsch liege, kennst du die website wg-gesucht.de ?

Ich wuensche dir auf jeden Fall ganz viel Glueck. Du schaffst das schon!

1 Downvote von elektroschrauber. soso…
Welchen Grund könnte der Kollege wohl haben, mit meinem Vorschlag nicht einverstanden zu sein?

Ein Wohnklo ist ein Raum der Groesse kleiner 20qm, in dem auch noch eine Nasszelle integriert ist.

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Mit 25 muss deine Mutter dich nicht mehr beherbergen. Du kannst zum Jobcenter gehen und dort einen Zuschuss für eine eigene angemessene Wohnung beantragen.

Hallo

Das wird nichts bringen, wenn jemand zur Schule geht und von daher nicht arbeitsuchend ist. Wenn kein Bafög bewilligt wird, wäre Wohngeld eine Möglichkeit.

Es geht ja aber anscheinend in erster Linie gar nicht mal um den Zuschuss, sondern darum, eine Wohnung zu finden.

Ich kenne das so, dass Schüler und Studenten eine Elternbürgschaft vorlegen, wenn sie eine Wohnung anmieten wollen. Vielleicht macht die Mutter es ja, zumal man sie wohl sowieso nicht wirklich haftbar machen kann, wenn sie nicht arbeitet und von daher vermutlich kein Einkommen hat. Und es wäre ja in ihrem Sinne. - Es wäre natürlich extrem wichtig, dafür zu sorgen, dass diese Bürgschaft nie in Anspruch genommen wird.

Viele Grüße

Vielleicht deswegen: „Sie sagt mir auch ständig, dass sie mich hasst, dass sie mich los haben möchte“ (Zitat UP)

Ach, der ist mit gar nichts einverstanden.

Ich würde dir auch empfehlen, mit dem Jobcenter zu reden und einen Zuschuss zu deinem Verdienst zu beantragen. Empfehlen würde ich dir aber eine WG, dann hast du wenigstens ein paar Menschen um dich.