Giftgas in Syrien - cui bono?

Es verwundert mich, wie die Welt auf den neuerlichen Giftgasangriff in Syrien reagiert. Alles in allem kritisiert man vor allem Assad und Russland (z.B. hier http://www.tagesschau.de/ausland/syrien-usa-trump-101.html), obwohl es anscheinend keinerlei Beweis gibt, dass diese beteiligt waren.

Wenn es keine Beweise gibt, müssen Indizien helfen aber selbst diese lassen kaum einen klaren Schluss zu - vor allem aber: cui bono?

In der jetzigen Situation gibt es weder für Putin noch für Assad irgendeinen Grund mit Giftgas zu hantieren. Sie hätten nichts dabei zu gewinnen und sehr viel zu verlieren. Für die Rebellen ist es genau anders herum. Warum wird diese Möglichkeit in unseren Medien so gar nicht diskutiert?

Wenn sich die Frage cui bono beantworten liesse , dann wären die Zustände in Syrien vielleicht nicht so hoffnungslos schlimm.
Selbst wer viel Zeit investiert und sich alle Seiten durchdenkt und sich bestens informiert bleibt hier verwirrt.
Die Unklarheit der Lage und über die beteiligten Seiten stabilisieren, fixieren das Grauen, das es ist.
Ich empfinde es als völlig unmöglich, da durchzusteigen.
In Betracht gezogen werden darf und muss alles. Zu Schlüssen werden wir damit aber nicht kommen und das sollten wir auch nicht.
Ich muss Dir aber in dieser Frage und Deinen Vermutungen ausnahmsweise einmal zustimmen.Auch ich habe diese Vermutungen.
Mehr aber ist das auch nicht.

Wichtig ist doch für uns, was können wir tun?
Einmischen sicherlich nicht, da war gerade dazu ein wirklich dummer Artikel im Spiegel online.
Aber uns öffnen für alle zivilen Flüchtlinge aus Syrien, das müssen wir doch, wenn wir humanistischen Leitbildern folgen.Und sie bestmöglich unterstützen.

Ich finde die theorie das bei das bombardement giftgas vorate der rebellen
getroffen wurden nicht unmoglich.
In den medien hort man nur IS oderl Nusra front , aber es kampfen
da 200!! terror gruppen gegen ein ander

Das Problem ist, daß man in Syrien nur die Auswahl zwischen Irren und Bkutsäufern hat…

Das sehen die wohl anders.

Allerdings kann das natürlich eine Schutzbehauptung sein.

Nix cui und nix bono. Syrer und Rebellen wissen die Wahrheit. Bei den Russen kann man es zumindest vermuten, dass sie sich nicht einfach so von den Syrern hinters Licht führen lassen würden.

Um nun Indizien zu sichern, müsste eine Expertengruppe direkt vor Ort ermitteln. Und nach den Ermittlungen könnten diese Indizien sich als Beweise herausstellen. Ich denke da an übrigegebliebene Reste von Sprengkörpern, bei denen aufgrund des Aufbaus erkennbar ist, dass sie chemische Kampfstoffe trugen. Das gilt sowohl für verwendete Bomben, als auch für deponierte Granaten o.ä.

Den unvorbereiteten Gegner zu töten, zu verwunden und zu demoralisiern ist immer ein stimmiges Motiv.

Was hätten sie denn konkret zu verlieren? Seit Jahren wird doch mit totaler Rücksichtslosigkeit hantiert und gezielt auch die Zivilbevölkerung in Mitleidenschaft gezogen. Der Westen ist letztlich handlungsunfähig, was Putin sehr wohl weiss.

Das sehe ich aber anders. Vor allem sollte erst einmal geklärt werden, welche Rebellengruppe involviert war. Entweder als Betroffene oder Verursacher (durch Lagerung verbotener Waffen).

Und daher bräuchte es eben diese Untersuchungen, die wahrscheinlich in den nächsten Wochen oder Monaten gar nicht möglich sein werden, weil die Sicherheitslage es nicht hergibt. Das hängt aber davon ab, ob man mit beiden Seiten etwas aushandeln kann oder nicht.

„Der Westen“ wird selbst kaum zu einer Einigung kommen. Denn der Sicherheitsrat würde zuverlässig durch russ. Veto blockiert werden, sobald es hart auf hart käme. Und selbst die europ. EU-Staaten würden lieber rumlabern als eingreifen. Damit bliebe mal wieder alles an den USA hängen. Trump hat aber auch keinen Grund, um einzugreifen. Denn am Ende wäre er derjenige, über den wieder alle herziehen würden, wenn es schiefläuft. Und die Stimmung unter der US-Bevölkerung ist mehrheitlich die, sich rauszuhalten aus diesem Hornissennest. Keine weiteren „Abenteuer“.

Damit läuft alles darauf hinaus, dass die „internationale Gemeinschaft“ (die es de facto ja hier gar nicht gibt) viel Betroffenheitsgewäsch und Appelle, aber wenig Handfestes produzieren wird.

Es wird durchaus darüber berichtet, dass es auch anders gewesen sein kann. Die Tagesschau hat doch nur die (tagesaktuelle) Ansicht der US-Administration wiedergegeben. Und die USA würde eben gerne schneller Ruhe in Syrien haben, was nur ginge, wenn RUS die syrische „Regierung“ nicht mehr in gleichem Umfang unterstützt wie bislang. Denn das Regime war zuvor sehr schwer zurückgeworfen worden, als RUS noch nicht aktiv in den Konflikt eintrat.

Etwas ausführlicher u.a. mit der Sicht der syr. Regierung: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/giftgasangriff-in-idlib-14959059.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Ich bleibe dabei: Nix genaues weiss man nicht!

Gruß
vdmaster

Wieso zum Henker sollten wird das tun? 1 Mio. kosten bereits ca. 25 Mrd. pro Jahr mit allem Drumherum. Bei vier oder fünf Mill. hier im Lande hast Du ratzfatz das komplette, fein tarierte System des Staates über den Haufen geworfen.

Es sollte nicht vergessen werden, dass Mill. in den Nachbarländern in Sicherheit sind und auch unterstützt werden. Nein, Deutschkurse und allerlei Leistungen von A-Z erhalten sie dort nicht. Aber zu essen, keine Bomben und eine leidlich erträgliche Unterkunft.

„Einmischen“ müssen wir uns sogar. Nicht zwangsläufig dort konkret militärisch, aber durch Hilfszahlungen (wird gemacht), pol. Druck (wird gemacht) und Vermittlungsangebote (wird gemacht). An anderer Stelle sind wir in SYR zurecht bereits militärisch involviert.

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Kaum hat Trump auch nur nebulös über „rote Linien“ gesprochen, kriegen die Betroffenheitspolitiker der SPD einen (Denk)schwächeanfall.

  1. Trump hat gar nichts konkretes gesagt.
  2. Bemühungen eine Verurteilung des Angriffs durch den Sicherheitsrat zu erreichen, sind an RUS und der VRC gescheitert. Letztere sind so gut wie immer dagegen, dass sich jemand in innere Angelegenheiten einmischt. Denn dann sonst käme man ja mal in Erklärungsnöte, wenn man mal im eigenen Land etwas herummassakriert.
  3. Keiner der wichtigeren westeurop. Akteure würde sich derzeit in den syr-russ. dominierten Teil SYR mit „friedensschaffenden Mitteln“ (im Sinne von UN-Resolutionen) einmischen wollen. GB hat den Brexit am Hals und in F sowie D stehen entscheidende Wahlen an.

Typisch ist das substanzlose Gequacke unserer Bundespolitiker, dass unterm Strich darauf hinausläuft, dass sie

a. nichts unternehmen wollen
b. hoffen, dass alles wieder schnell vergessen wird
c. sich alles von alleine regelt

„Dieses politische Hin und Her erschwert eine abgestimmte Konfliktlösung der Internationalen Gemeinschaft.“

*Hoppla, Herr Oppermann (SPD-Fraktionschef), von welcher Konfliktlösung der internationalen Gemeinschaft phantasieren sie denn? Wartet er auf die Wiederkunft des Herrn, oder was? Niente, nada, nüscht. Das ist das Lösungsmodell. Übermorgen verschlingt evtl. eine ausgesetzte Schlange einen Zwergpudel und dann gibt es neue Schlagzeilen. Das ist das faktisch verfolgte Modell: Sich hinstellen und Empörung simulieren, ergebnislos tagen und danach weitermachen wie bisher.

vdmaster

eine Frage, die man bei verbrecherischen Aktionen und kriegerischen Auseinandersetzungen nie unterschlagen soll !

Es profitieren: Giftgashersteller und -verkäufer

Frage ich mich auch. Wenn man, du weißt schon was ich meine, sich nun ein wenig russlandaffin zeigt, hat man das ganze Spektrum von hart links bis hart rechts auch in diesem (außenpolitischen) Bereich voll ausgeschöpft. Und die große Alternativlosigkeit erhält im September 80+.

Ich bin relativ sicher, dass die Medien langsam umschwenken, diverse Lücken werden in den nächsten Wochen geschlossen.

Franz

Physisch öffnen sollten wir uns für alle aus Syrien, die es bis hierher geschafft haben. Helfend öffnen sollten wir uns, und das gerne auch in erster Linie für echte Unterstützung vor Ort, ja, stimme dem zu.
Aber nicht helfen kommt gar nicht in Frage und bevor unser System überfordert ist können wir schon noch ein paar vertragen.
Wir müssen eben mal die heilige Kuh unseres sogenannten Wohlstandes angehen und uns fragen, ob wir so manches, was nur noch dem Konsumieren dient eigentlich brauchen. Uns geht es saugut, anders kann man das nicht sagen.Und man darf auch andenken, ob man den Ankommenden nicht früher und unkomplizierter Arbeit zur Verfügung stellt.Ich kenne einige, die gerne arbeiten würden, das aber bestenfalls auf unbezahlter und Gemeindebasis dürfen. Bei uns in den Bergen haben die letztes Jahr einige Wanderwege „repariert“ mit viel Einsatz und ohne Bezahlung. Aber das alles ist ein anderes Thema.

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Die Theorie lautete, dass eine Chemiefabrik getroffen wurde und nicht Giftgasvorräte der Rebellen. Spätestens seitdem die Obduktionen in der Türkei festgestellt haben, dass es sich wirklich um Sarin gehandelt hat ist diese Theorie nicht mehr haltbar.