Hallo liebe Freunde der Chemie!
Ist der Schaumstoff, der in Kühlschränken als Isolierung zwischen dem Plastikinnenraum (Kühlzelle) und der äußeren Blechverkleidung verwendet wird, gesundheitsschädlich?
Wenn ja, welche Gesundheitsrisiken bestehen?
Hallo liebe Freunde der Chemie!
Ist der Schaumstoff, der in Kühlschränken als Isolierung zwischen dem Plastikinnenraum (Kühlzelle) und der äußeren Blechverkleidung verwendet wird, gesundheitsschädlich?
Wenn ja, welche Gesundheitsrisiken bestehen?
Hallo,
Ist der Schaumstoff, der in Kühlschränken als Isolierung
zwischen dem Plastikinnenraum (Kühlzelle) und der äußeren
Blechverkleidung verwendet wird, gesundheitsschädlich?
wie kommst Du darauf?
Gandalf
Polyurethan
Hi Du!
da wurde Polyurtethan verwendet. Das war als Isoliermaterial völlig in Ordnung - entwickelt bei Verbrennung allerdings giftige Gase.
Vielleicht hast Du da etwas verwechselt?
Giftig war u.a. auch das Kühlmittel der Kühlschränke. Aber in der Regel befindet sich das in einem geschlossenen Kreislauf.
Kann das zutreffen?
LG Ulli
@ gandalf: Ich habe von schädlichen Schaumstoffen gehört (u.a. krebserregend).
Deshalb möchte ich nun wissen, ob solche Schaumstoffe auch in der Isolierung von Kühlschränken verwendet werden. Denn in den Zwischenräumen zwischen Außenblech und der inneren Plastikzelle wird aushärtender Schaum eingespritzt. Ist dieser schädlich?
!Der Thementitel soll eine Frage und keine Mutmaßung darstellen!
@ayla: Danke für die Info.
Nein, die Frage bezieht sich bewusst auf den Schaumstoff als Isolierung.
Polyurethan ist also im gehärteten Zustand nicht als krebserregend (z.B.) durch Partikel einzustufen?
Tach,
Polyurethan ist also im gehärteten Zustand nicht als
krebserregend (z.B.) durch Partikel einzustufen?
hast Du je ‚normalen‘ Schaumstoff in Händen gehalten? Hast Du dadurch Krebs gekriegt? - Siehste!
Gandalf
Hi drum!
Polyurethan ist also im gehärteten Zustand nicht als
krebserregend (z.B.) durch Partikel einzustufen?
Ich bin jetzt ein wenig verunsichert, was Du mit dem PU anstellen willst.
Solange sich der Schaum im Kühlschrank befindet, geht m.E. keine Gefahr davon aus, es sei denn, der Kühlschrank brennt.
Arbeitest Du in einer Firma, in der die Kühlschränke zerlegt werden?
Also die Schäume entnommen werden und somit eine Chance bekommen, sich als Staub in Deinen Körper zu begeben? Google mal nach „Sicherheitsdatenblatt Polyurethan“.
nachfragende Grüsse
Ulli
Hallo,
Giftig war u.a. auch das Kühlmittel der Kühlschränke. Aber in
der Regel befindet sich das in einem geschlossenen Kreislauf.
Nein, das war nicht giftig. Die früher verwendeten FCKW sind extrem reaktionsträge, weswegen sie im Stoffwechsel keine Reaktionen eingehen, somit auch nicht giftig sind. Sie wurden sogar direkt auf Wunden verwendet (Wundsprays).
Schädlich sind die FCKW für die Ozonschicht, weil sie in großen Höhen von der energiereichen Strahlung aufgespalten werden und dann sehr reaktionsfreudig sind.
Gruß, Niels
Gaaaanz früher
Hallo Niels,
das mit den FCKW ist natürlich richtig, aber das Gerücht rührt daher, daß gaaanz früher (und bei großen Anlagen auch heute noch) Ammoniak als Kühlmedium genutzt wurde. Das ist aber wirklich giftig und ätzend.
Gandalf
Ausreagiertes PU ist nicht krebserregend, giftig oder sonstiges. Sollte es verbrennen sieht die Sachlage anders auch. Auch wenn der HArtschaum aus dem Kühlschrank feinzerbröselt wird und dann angeatmet wird, ist er mit Sicherheit wie alle Feinstäube nicht gesundheitsförderlich, aber der Schaum an sich ist absolut bedenkenlos. Er unterscheidet sich nicht wesentlich von deiner Bettmatratze und da kannst du ja auch beruhigt schlafen.
Gruß
schnuck
Hallo,
wie meine Vorredner schon geschrieben haben, handelt es sich bei dem Schaumstoff um Polyurethan-Hartschaum, welcher aufgrund seiner hervorragenden Isolierungseigenschaften (geringer K-Wert) immer noch und hoffentlich viel in Kühlmöbeln eingesetzt wird.
Dabei handelt es sich um einen Reaktivkunststoff, welcher aus sogenannten Polyolen und Isocyanaten hergestellt wird. Die Polyole sind mehrwertige hochverzweigte Alkohole, welche unter anderem Einsatz finden in Hautcremes, Kosmetika und Arzneimitteln, also völlig unbedenklich sind. (z.B. PPG und PEG Typen)
Dem Polyol sind noch einige Zusatzstoffe beigefügt, die das Schaumverhalten, die Geschwindigkeit der Reaktion, die Haftung zu den Thermoplastdeckschichten und vieles mehr steuern, hier können teilweise Gefahrstoffe verwendet werden, welche aber aufgrund aktueller Richtlinien nicht aus dem Schaum emittieren dürfen und deshalb meist so ausgelegt sind, das sie in die Polymermatrix mit eingebaut werden.
Etwas anderst als beim Polyol sieht das bei den Isocyanaten aus, hier besteht im flüssigen Zustand eine Kennzeichnungspflicht nach Gefahrstoffverordnung. Im Falle von Kühlschränken wird quasi ausschliesslich MDI (4,4’-Diphenyl-methan-diisocyanat) oder polymere Formen davon eingesetzt, welches als Gesundheitsschädlich Xn klassifiziert ist.
In den Kühlschrank kommt das ganze nun derart, das hier die beiden Flüssigkeiten in einer Anlage gemischt und zwischen die Innen- und Aussenschale des Kühlschrankes injiziert werden. Dabei kommt es zu einer Reaktion zwischen Wasser (welches der Polyolkomponente zugesetzt ist) und Isocyanat, dabei bildet sich Kohlendioxid, was den Schaum bildet und unter anderem für die gute Isolierung sorgt. Zweitens reagiert das Isocyanat mit den Polyolen und bildet einen festen Kunststoff, welcher in ausreagiertem Zustand vollkommen bedenkenlos ist.
Als kleine Information, Polyurethan findet in quasi allen Lebenslagen des Menschen Verwendung, z.B. als Schuhsohlen, Kühlmöbelisolierung, Inlineskaterollen, Matratzen, Sofas, Automobilzusatzfedern in Stossdämpfern, Montageschaum und vielem mehr.
Ein Sicherheitsdatenblatt Polyurethan wird man im Internet so nicht finden, da sich nur für die Flüssigkomponenten wirkliche Sicherheitsdatenblätter erstellen lassen, für das letzendliche Polymer ist das nicht notwendig. Abschliessend Montageschaum welcher zum Fenster und Türen einkleben verwendet wird, kann auch problemlos gefrässt, gebohrt, geschnitten werden ohne das eine Gesundheitsgefährdung davon ausgeht.
Gruss
Michael
Dipl.-Ing. Chemie(FH)
Danke für die ausführlichen Informationen!
Dann kann ich das Gerät beruhigt weiterverwenden.
Zur Vollständigkeit: Es wurde Polyuretanschaum mit Cyclopentan in dem Gerät verwendet.
Hi,
Es wurde Polyuretanschaum mit Cyclopentan
in dem Gerät verwendet.
das Cyclopentan läßt mich ein wenig zweifeln, daß es ein PU-Schaum ist. das läßt mich eher vermuten, daß es sich um Polystyrol handelt.
Aber das ist auch nicht giftig.
Gandalf
Hallo Gandalf,
nicht unbedingt, Polyurethanschaum kann auch physikalisch getrieben sein, also nicht nur durch die Wasser-Isocyanat-Reaktion, sondern auch durch verdampfende Niedrigsieder. Damit lässt sich zum Beispiel die Zellstruktur steuern und auch die Reaktionstemperatur reduzieren, damit die Deckschichten keinen thermischen Schaden erhalten.
Gruss
Michael