Gilt ein Auflösungszeichen im oberen Notensystem auch für das untere?

Moin Leute,

Ich versuche mich gerade an Solfeggietto c-moll von C.P.E. Bach und bin gleich im ersten Takt auf eine Frage gestoßen. Im oberen Notensystem, also der rechten Hand, wird die tonartbedingte Erniedrigung des h durch ein Auflösungszeichen aufgehoben. Da es sich bei einem Auflösungszeichen um ein Versetzungszeichen handelt, gilt dieses offenkundig für denjenigen Takt, in dem es notiert ist. Die gleiche Note (identischer Oktavbereich) wird in dem selben Takt nun wiederholt verwendet, diesmal jedoch im unteren Notensystem, also der linken Hand. Wird auch hier die Erniedrigung aufgelöst?
Ich hoffe Ihr könnt meine Problematik nachvollziehen und bitte im Voraus dankend um schnelle Antwort.

Hochachtungsvoll,

Jakob P. Loddringen

Hallo Jakob,

Vorzeichen gelten nur innerhalb des Taktes, in dem sie stehen.
Fazit:Linke Hand und rechte Hand sind unterschiedlich zu betrachten.
Versetzungszeichen gelten für das ganze Stück, wenn sie am Anfang der Zeile, bzw. am Anfang des Stückes (amerikanische Schreibweise) stehen.

Viel Freude beim Spielen!

dafy

Ich fürchte wir sitzen da einem Druckfehler auf. Das Versetzungszeichen gilt selbstverständlich in der rechten wie in der linken Hand. Wenn es links erstmalig auftaucht, von da an für den Rest des Taktes auch links.
Sonst hätten wir etwa im vorliegenden Beispiel rechts plötzlich B-dur und links c-moll. So was Widernatürliches gab es in der Klassik nicht, man findet das erst bei den Zwölftönern, die sparten sich damit das Denken.