Gipskarton-Decke doppekt beplanken

Ich habe eine Gipskartondecke, 16m², mit Abhängesystem konstruiert (Wandprofile, Grundlattung, Traglattung, Abstände gem. Vorschrift), einfach beplankt mir 12,5mm Gipskartonplatten. Ich möchte diese Decke nun doppelt beplanken, also eine zweite Lage Gipskartonplatten aufbringen, entweder 12,5mm oder 9,5mm.

Ist die Unterkonstruktion ohne Weiteres in der Lage, das Zusatzgewicht zu tragen?

Ich habe nichts gefunden zur Frage, ob die Unterkonstruktion bei doppelter Beplankung anders aufgebaut werden muss.

hi.

Du solltest die Unterkonstruktion schon etwas genauer beschreiben. Du schreibst: Ich hab das konstruiert. Gut, alle Vorschriften und Traglasten beachtet? Wenn ja und das ist für einfache Beplankung ausgelegt, wird es mit der zweiten Lage eng, wenn nicht risikoreich. Warum soll denn überhaupt eine zweite Lage da drunter?

Die Decke muss tiefer. Ich möchte aber nicht alles ab- und wieder neu aufbauen. Idee war, einfach eine weitere Lage Platten anzuschrauben. Aber das Gewicht macht mich skeptisch. Leider findet man im Netz nichts zu den Anforderungen an die Unterkonstruktion bei doppelter Beplankung. Die Anleitungen sind alle nur für einfache Beplankungen ausgelegt.

Eine andere Idee war es, die Decke durch Ankleben von Dämmplatten tiefer zu bekommen. Styropor erscheint nicht geeignet, da die Struktur zu grob ist. Allerdings habe ich gelesen, dass Hartschaumplatten mit sehr glatter Oberfläche zu erhalten sind und dass diese auch mit normaler Dispersionsfarbe gestrichen werden können. Vielleicht ist das Ankleben solcher Platten einfacher. Es geht um eine rein optische Lösung.

Wenn es nur darum geht, wären solche Hartschaumplatten wohl das empfehlenswerteste. Geringes Gewicht, Falls wichtig gute Dämmeigenschaften und natürlich zu streichen. Allerdings sollte man die Farbe an das Material anpassen. Hartschaum ist nicht gleich Hartschaum. So sollte das Ganze passen. Zumindest das Gewicht wäre dann zu vernachlässigen.

Hi @der_marky,

ich glaube, am einfachsten wäre es hier, eine Spanndecke anzubringen. Die muss nicht an den alten Platten festgeschraubt werden, kann montiert werden ohne Ausräumen des Zimmers und es geht relativ fix. Und sie sieht aus wie eine glatte Decke.

Kann man auch selbst machen, aber ich würde einen Fachmann damit beauftragen.

Schöne Grüße
Stefanie

Nein. Kosten/Nutzen stehen in keiner Relation. Es geht doch wohl nur um ca 1 cm (warum auch immer). Klar kann man das selbst machen. Hast du es schon mal gemacht? Ganz so simpel ist das nicht. Nein, ein Unterbau ist hier das Mittel der Wahl.

Sorry wenn ich so blöd frag: Was bewirkt der eine Zentimeter denn optisch? Ich kann mir keine Situation vorstellen, in der ich „die Decke muss 1cm tiefer“ als die beste/einfachste Lösung ansehen würde, aber man lernt ja gerne dazu…

Gruß,

Kannitverstan

Ja.
Doppelte Beplankung ist Standard und ist bei allen Lattungen (wenn nach Vorschrift) berücksichtigt.
Wichtig ist der Versatz der Platten, was jetzt bei dekorierter Decke schwierig ist wenn man weder sieht noch weiß wie man mal angefangen hatte.
Vielleicht nutzt man einen „Studfinder“ zur Lokalisierung der Latten und zeichnet das Raster neu an.
Schraubenlänge beachten, es muss in die Lattung rein, also durch beide Platten hindurch, also 50 mm lang

Anmerkung: „aus optischen Gründen“ wäre für mich erklärungsbedürftig.

MfG
duck313

Das ist interessant. Kannst du das von einem Hersteller irgendwo belegen? Mir ist nur die Zulassung für eine 1 fach Beplankung bekannt.

Wenn ich den Fragesteller richtig verstehe, dann hat er allerdings eine Metall UK. Demnach wäre die Schraubenlänge 35 mm Feingewinde ausreichend.

es gibt (natürlich) zugelassene Konstruktionen für Doppelbeplankung ( und auch für Verwendung dickerer Platten 20 mm z.B.).
Du kennst sicher die Montageanleitungen von Rigips f. abgehängte Deckenkonstruktionen.

Die Raster der Lattung sind dann angepasst bzw. die Metallabhänger müssen bestimmte Anforderungen erfüllen ( 0,40 kN)

Gut, das wäre zu prüfen.

hi,

davon gibt es mehrere, die sich auch in ihrer Tragfähigkeit unterschieden.

ich gehe mal vom Üblichen aus, also einer Last von 0,25 kN (Schnellabhänger und dergleichen)

Nun ist bei Knauf nachzulesen (Seite 5), dass die UK + GKB die 25kg genau bei doppelter Beplankung mit 2x 12,5mm erreicht.
Einfach beplankt kommt man nur auf etwa 16 kg/m².

Wenn alles korrekt ist, geht es also.
Prüfe aber nochmal nach, was du verwendet hast. Billiger No-Name Mist kann hier andere Werte haben.

Denke daran, für die 2. Lage längere Schrauben zu verwenden.

grüße
lipi

Wenn die UK entsprechend für eine doppelte Beplankung ausgelegt ist, dann ist es klar.
Dachte du hättest einen Hersteller bei dem eine 2. Platte auf die „normale“ Aufbauweise aufgeschraubt werden kann.

Edit sagt: bin im Diagramm verrutscht.
Einfach 12,5mm könnte man mit 0,15kN abfangen (da keine 16kg sondern nur 13. Was auch dazu führt, dass die UK da doch nicht mit drin ist).

Daher Abstände der Aufhänger mal neu beurteilen und dann prüfen was die Decke tragen wird.

grüße
lipi

Einfache Antwort: Nein.
Bei einfacher Beplankung beträgt das Gewicht der Decke ca. 15 kg/m². Und dann kämen noch ca. 11 kg/m² hinzu.

awM

Ohne die Unterkonstruktion genau zu kennen ist die Aussage schlicht gewagt und ggf. auch falsch.

Wenn ein „Abhängesystem gem. Vorschrift für eine einfache Beplankung“ vorliegt, dann reicht diese für ein Mehrgewicht von ca. 80% sicher nicht aus.

awM

Stimmt. Aber niemand hier weiß, was da für eine Unterkonstruktion verbaut ist. Daher auch meine Frage an den UP, ob er Näheres zu berichten weiß. Ein generelles ja/nein, ist hier eben fehl am Platz. Er soll da was drunter kleben und gut ist.

Ich würde mir auch Gedanken über die Belastung der Dübel machen…

Danke an alle und hier noch mal abschließendes Feedback auf alle Fragen:

  • Die Decke muss 22,5mm tiefer. Ich hatte ursprünglich zwei Räume mit abgehängten Decken, geteilt durch eine Leichtbauwand. Die Leichtbauwand wurde entfernt. In einem Raum ist die Decke 22,5mm höher. Diesen Versatz sieht man.

  • Spanndecke macht keinen Sinn.

  • Baumarkt und mehrere Fachleute sagten, dass Unterkonstruktionen gem. DIN-Vorschriften IMMER zwei Lagen 12,5mm Gipskarton tragen können. Jede Vorschriftsmäßige Konstruktion würde also eine zweite Lage halten/tragen. Ich habe mich dennoch dagegen entschieden, weil ich 22,5mm benötige und die Platten nun mal nur in den Stärken 6,0; 9,5 oder 12,5 zu haben sind. Mehrere zusätzliche Lagen werden aber wohl zu schwer und mit einer Schicht Styropor dazwischen, bspw. 10mm, wird mir das zu viel Aufwand.

  • Lösung ist nun: alle Platten abschrauben (es sind nur 6 Stück); auf die vorhandene Lattung 23mm starke Holzlatten aufschraufen; Platten wieder anbringen;

  • man kann verbaute Platten sauber entfernen: Schrauben mit Magnet suchen; dann erkennt man, wo die Nähte der Platten liegen müssen (doppelte Schraubenreihe); mit Cuttermesser die Nähte schneiden; Platten einzeln rausnehmen. Ich habe dies bereits gemacht: bei 16m² Fläche hat das Schrauben suchen und Ausdrehen 3 Std. gedauert, das Entfernen und Säubern der Platten 3 Stunden. Die Montage der Holzlatten hat 1 Std. gedauert, das Wiederanbringen der Platten ebenfalls. Im Vergleich zur Montage von neuen Platten beläuft sich der Mehraufwand auf ca. 4 Stunden. Die Materialersparnis beläuft sich auf ca. 150 EUR (Styropor und weitere Plattenreihe). Spachteln und Malern ist der gleiche Aufwand. Ob 4 Stunden Mehrarbeit nun 150 EUR wert sind, muss jeder für sich entscheiden. Für mich dominierte der Umweltaspekt und dass ich keine doppelte Beplankung mit Styropor dazwischen haben wollte. Da es eine Innendecke ist, die ohnehin gedämmt ist, wäre zusätzliche Dämmung wertlos gewesen.