Hallo sorxes,
Hab nen Gitarrenlooper. WahWah sowie ein Multieffektboard.
Ich möchte nun alles ans Marshall Top anbinden. Parallel FX
weg am Top vorhanden.
Nun die Frage wie ichs am besten realisiere. Denn die Marshall
zerre etc gefällt mir echt gut, aber wenn ich den looper vor
den amp packe sind im prinzip meine aufnahmen immer clean.
sprich wenn ich den channel im amp wechsel ändere ich den
sound meiner loops.
Genau so ist es.
kann ich das iwie realisieren dass ich z.b. einen loop im
overdrive einspiele und am looper laufen lassen. dann „live“
in den clean wechsle und auf den overdrive loop spiele`?
Das ist nur möglich, wenn der Looper im FX-Loop ist, weil der FX-Loop zwischen dem Vorverstärker und der Endstufe liegt. Der Looper bekommt also das cleane Signal, nimmt es auf und spielt es ab. Es bleibt clean und wird so direkt an die Endstufe weitergegeben. Wenn du den Kanal umschaltest (das geschieht in der Vorstufe), kannst du verzerrt zum weiterhin cleanen Signal des Loopers spielen. Ebenso ist es umgekehrt.
verstehe das mit dem parallel FX weg nicht so ganz.
Kein Problem: Dein Gitarrensignal (mal ganz ohne externe Effekte) geht in der Regel den folgenden Weg:
Gitarre --> Amp Input --> Vorverstärker --> Endverstärker --> Box/Speaker
Gain sowie Bass/Mitten/Höhen/Presence werden bei modernen Amps im Vorverstärker geregelt. Der Endverstärker verfügt über einen separaten Lautstärkeregler (Master Volume) und macht das „fertige“ Signal dann bloß so stark, dass es über die Speaker in entsprechender Lautstärke wiedergegeben werden kann. Der FX-Loop liegt genau zwischen Vorverstärker und Endverstärker.
Beim seriellen FX-Loop geht das komplette Signal aus dem Vorverstärker (clean oder overdrive und mit entsprechenden EQ-Einstellungen) in den Loop Send, wo externe Geräte (Effekte, Looper etc.) das Signal abgreifen. Das mit Effekten beladene Signal wird dann zu 100% wieder in den FX Return gespeist und an die Endstufe weitergegeben. Der serielle FX-Loop bildet quasi einen Umweg für das komplette Signal aus dem Vorverstärker, sobald dort Geräte angeschlossen sind.
Der Parallele FX-Loop ist anders. Hier wird das Signal des Vorverstärkers aufgeteilt. Ein Teil wird direkt zum FX Return durchgeschleift, der andere Teil wird in den FX Send geschickt, wo es mit Effekten beladen und wieder zum FX Return geleitet wird. Am FX Return werden die beiden Signalanteile (das direkt durchgeschleifte und das Effektbeladene) wieder gemischt und zum Endverstärker gerschickt. Was immer auch im FX-Loop geschieht, ein Signalanteil geht also immer unverändert in die Endstufe. Oftmals befindet sich bei Parallelen FX-Loops ein Dry-Wet-Regler, der bestimmt, wie groß der durchgeschleifte („kurzgeschlossene“) Signalanteil ist.
100% Wet = alles geht durch den Loop und nichts wird kurzgeschlossen.
100% Dry = alles wird kurzgeschlossen und nichts geht durch den Loop.
Wenn ein solcher Regler vorhanden ist, hast du quasi beides. Ein paralleler FX-Loop bedeutet also, dass mehr Einstellungen möglich sein können, ist aber auch oft mit Nachteilen verbunden. Wenn nämlich kein Dry-Wet-Regler vorhanden ist (immer ca. 50% in den Loop und ca. 50% kurzgeschlossen), muss das Effektgerät viel extermer eingestellt werden, weil ja immer das Dry-Signal vorhanden ist. Einige Effektgeräte bieten hierzu eine „Killdry“-Option (oder ähnlich) an, wodurch dann ausschließlich der Effektanteil wieder aus dem Output des Effektgeräts kommt. Beim parallelen FX-Weg kann es auch zu Phasenproblemen kommen, weil das Effektbeladene Signal zum kurzgeschlossenen Signal mit leichter Verzögerung am Line-Mixer ankommt und es so zu unerwünschten Überlagerungseffekten kommen kann.
Wenn kein Dry-Wet-Regler am FX-Loop vorhanden ist, ist es auch beim Looper vermutlich erforderlich, die Abspiellautstärke anzuheben, sodass das Sample am Ende genau so laut klingt wie das live Gespielte. Ist jedoch ein Dry-Wet-Regler vorhanden, kannst du ihn auf 100% dry einstellen und am Looper die gleiche Einstellung verwenden, als wäre er vor dem Amp Input.
Ich hoffe, das hilft etwas.
Viele Grüße
Huttatta