Glasfaser Kontrollleuchten

Liebe ExpertInnen,

mein Provider teilt mir mit, dass heute „im Lauf des Tages“ der Anschluss aktiviert wird. Lässt sich an den Kontrollleuchten erkennen, ob das bereits passiert ist? Zusatzfrage: Wofür steht „PON“?

Bitte um Vergebung wg. mangelnder Schärfe, meine Coolpix will nicht blitzen :-((

Dank & Gruß
Ralf

PON steht für passives optisches Netzwerk (im Original natürlich engl.) und die grüne LED zeigt an, dass auf physikalischer Ebene eine Verbindung zu diesem Netzwerk besteht. Ob deine Zugangsdaten - sofern benötigt - schon aktiv sind, steht auf einem anderen Blatt.

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Servus, Wiz,

danke schonmal, mit Zugangsdatebn hat das nichts zu tun. So lang der Anschluss nicht aktiviert ist, meldet mir die Fritzbox „kein DSL“ (so ungefähr). Nun will ich mir das nutzlose Umstöpseln ersparen, bis der Anschluss aktiv ist, und ungeduldig bin ich auch. Hab nicht mehr so viel Zeit ;-))

Servus
Ralf

Warum gibst Du Deine Zugangsdaten in der Fritz!Box nicht schon ein? Sie müsste doch genauso signalisieren können, wenn der Anschluss aktiv ist?

Desterwegen:

Gruß
Ralf

Das wird sie auch bis in alle Ewigkeit machen, da du ja kein DSL bekommst und du die Box anscheinend noch nicht passend konfoguriert hast.

Da du nach „PON“ fragtest:
Im Prinzip gibt es zwei Arten von Glasfaser-Internetanschlüssen.
Bei „aktiven“ (AON) geht eine separate Glasfaser von jedem Kundenmodem zur Gegenstelle (ein Netzwerkverteiler ähnlich eines Switches) beim Netzbetreiber.
Bei „passiven“ (PON oder GPON) geht von der Gegenstelle eine Glasfaser zu einem Verteiler irgendwo an der Straße. Dort wird diese eine Faser über einen optischen Verteiler auf zum Beispiel 32 Kunden gesplittet. Alle 32 Kunden bekommen dasselbe Signal, dieselben Daten von der Gegenstelle - und umgekehrt werden alle Signale von den Kundenmodems zusammengefügt und gesammelt zur Gegenstelle des Netzbetreibers geschickt.

AON ist aufwändiger und frisst mehr Strom in den Verteilerkästen an den Straßen, aber bietet gewaltige Ausbaureserven.
PON ist sparsamer und schneller aufzubauen, zudem kann die aktive Technik aus den Straßenverteilern wegfallen.

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Danke an alle Mitstreiter, inzwischen bin ich beim neuen Provider. An den LEDs sieht man tatsächlich nicht, ob der Provider schon DSL liefert. Wozu die LED „LAN“ taugt, erschließt sich mir auch nicht.

Gruß
Ralf

Das wird er niemals machen. Du hast ja gar kein DSL (mehr).

Üblicherweise zeigt sie an, dass an der Ethernetbuchse ein Gerät angeschlossen ist und ein Link besteht - also eine physikalische Verbindung vorhanden ist. Dieses Gerät wird der Router sein.

Das ist die genaue Entsprechung zur „PON“-LED: Das Modem sieht Lichtblitze und sagt dir damit, dass eine Verbindung zu einem Glasfasernetz besteht. (Ebenfalls unabhängig davon, ob da ein Zugang ins Netz möglich oder etabliert ist).

Sag mal - da du immer DSL schreibst - hast du das wirklich korrekt in Betrieb genommen?
Die FritzBox wurde passend für „Internetzugang über Glasfasermodem an LAN1“ konfiguriert, in der DSL-Buchse steckt kein Kabel mehr, in „LAN1“ der FritzBox und der Netzwerkbuchse am Modem wurde ein Netzwerkkabel eingesteckt?

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Muss wohl, sonst hätte er kein Internet, oder? :wink:

Wenn es eine Umschaltung von z. B. der Telekom zu einem lokalen Anbieter ist, dann schaltet die Telekom das DSL erst nach einiger Zeit ab. Bei vielen Portierungen erst im Laufe der folgenden Nacht.

Warten wir es ab.

Die Art des „Modems“ lässt mich erahnen, daß der Provider die „Deutsche Glasfaser“ ist.

Die Deutsche Glasfaser hat „früher“ AON installiert, mittlerweile aber PON. Jeder Kunde hat aber offenbar eine Faser in den lokalen POP, dort wird dann aber eine „Lampe“ ((Transceiver") auf mehrere Kunden verteilt.

Das ist nicht so gut, weil es eben AON ist, das ist aber gut, weil in den Straßenverteilern keine Splitter hängen und man die Fasern „in Zukunft“ auch wieder auf AON umstellen könnte. Oder ein anderer Provider könnte seine Technik in einem DG-POP aufstellen und dort AON oder was auch immer machen.

(Und jetzt schiele ich neidisch in die Schweiz zu Init7)

Zumindest bei der Deutschen Glasfaser läuft das ohne Zugangsdaten …

Da sagst Du was! Das LAN-Kabel vom Modem habe ich in die DSL-Buchse gestopft - hat immerhin 30 Jahre funktioniert. Und kaum findet man die richtige Buchse…

Gruß
Ralf

Tja, der Glasfaserausbau ist ja Neuland. Alleine die Telekom hat gleich mehrere „Geschäftssysteme“, die Kunden mit einem glasfaserfähigen Router regelmäßig in die Verzweiflung treiben, wenn sie zwischen „Home-ID, ONT-Kennung, Einrichtungslink und Modem-ID“ alleingelassen werden.

Tja, du scheinst als Diplom-Informatiker also eher (weit) oberhalb von Layer 1 unterwegs zu sein.

Als Elektriker mit „erweiterten Laienkenntnissen in der Netzwerktechnik“ höre ich dagegen spätestens bei Schicht 3 auf.

Deine ärgsten Feinde arbeiten auf Layer 8 - meine sind bei 0 und 1 zu finden. Die Stunden, die ich in angeblichen „Technischen Hotlines“ vergeudet habe, bezahlt mir niemand.

I: „Hallo Dokom21, ich benötige ein Glasfasermodem für einen Kunden im Bereich Musterstraße der Musterstadt, der Netzbetreiber ist da Telekmark. Kann man das bei Ihnen kaufen?“
D: „Ja klar. Wir haben die Fritzbox 5590 und 5530 als Mietmodelle“
I: „OK, aber ich hätte gerne nur ein Modem - und würde das gerne kaufen.“
D: „Warum nehmen Sie keine Fritzbox?“
I: „Weil der Kunde Geschäftskunde ist, einen professionellen Router besitzt und Fritzboxen nicht die Anforderungen erfüllen, so dass der bestehende Router bleiben muss und man nur extrem ungerne vor diesen Router noch einen zusätzlichen Router schalten will.“
D: „Das verstehe ich aber jetzt nicht. Die Fritzboxen sind doch super, sowas habe ich noch nie gehört.“
I: „OK, also SIE vertreiben keine einfachen Modems, gut. Dann hätte ich gerne die Schnittstellenbeschreibung DIESES ANSCHLUSSES.“
D: „Hamwa nich.“
I: „Und wie kann ich jetzt herausfinden, welches Glasfasermodem ich kaufen muss?“
D: „Sowas Exotisches unterstützen wir nicht.“
I: „Können Sie mir denn sagen, ob es an diesem Anschluss AON oder GPON ist?“
D: „Äh, Moment.“ (raschel, raschel) „Also das müsste eigentlich AON sein.“
I: „Da bräuchte ich schon etwas mehr Gewissheit.“
D: „Also bei solchen Konstrukten bin ich jetzt überfragt. Das muss ich an die Technik weitergeben.“
I: „Gerne. Die kann mir das gerne auch per E-Mail beantworten.“
(Weiterer Verlauf war das Buchstabieren der E-Mail Adresse und ein herzliches Dankeschön)

Stunden später bekomme ich eine E-Mail von Dokom21 mit der Schnittstellenbeschreibung. Genauer gesagt 1,5 DIN A4 Seiten mit rudimentären Beschreibungen für

  • ADSL2+
  • SHDSL
  • VDSL2
  • G.fast
  • Optisches Ethernet
  • GPON

Ja super. Darf ich mir da jetzt was von aussuchen? Und was meinen die mit „Optisches Ethernet“?

Ich habe da einen Tag später nochmal angerufen. Anderer Hotliner: „Dokom21 verbaut GPON.“
I: „Aber da hat ja Telemark ausgebaut und nicht Dokom21.“
D: „Ja warum rufen Sie denn dann überhaupt bei uns an?!“
I: „Weil mein Kunde SIE als Diensteanbieter hat und nicht die Telemark. Mein Kunde bezahlt die Leistungen bei Dokom21 und hat mit der Telemark, die IHR Kooperationspartner ist, nichts zu tun.“
D: „Da kann ich nicht helfen.“ (aufgelegt)

Dann habe ich nach drei Anläufen jemanden bei der Telemark gefunden. Der hat recht offen über die vermeintliche Imkompetenz der Dokom21 Hotline gemeckert (was ich als sehr unpassend empfunden habe) und störrisch die notwendigen Auskünfte gegeben:
AON, 1490nm Down, 1310nm Up, LC/APC 8°, kein Filter notwendig, da TV über eine separate Ader übertragen würde.
Geklappt hat es dann nur bis zum physikalischen Link, da das Dokom21 Konfigurationsblatt ausdrücklich schrieb „VLAN: hier bitte nichts eintragen!“ - aber in Wirklichkeit Dokom21 die VLAN-ID 1300 benutzt.

Und jetzt kommst DU und hast nur eine Leitung in der falschen Buchse gehabt, du GLÜCKLICHER!

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Amen.

Ethernet eben über Fiber, etwa 1000BASE-SX oder 1000BASE-LX. Das, wo Du einen Transceiver in Deinen Switch/Deine Netzwerkkarte steckst und dann „pures“ Ethernet bekommst. Also ohne PPoE, xPON oder was auch immer.

Den Spaß hatte ich bei der Deutschen Glasfaser auch: Ein Anschluß, bei dem eine FritzBox als Mietrouter konfiguriert ist läuft nicht mit einer „normal“ auf Deutsche Glasfaser konfigurierten Fritzbox, die VLANs sind anders, werden aber allesamt nicht in der sehr rudimentären Schnittellenspezifikation konkret genannt.

Das kenne ich. Zwei (von vier) aktiven Fasern, eine läuft mit der Fritzbox, die andere nicht, obwohl ein Link aufgebaut wird und Zeitsynchronisation klappt.

Wenn ich das nur geahnt hätte :slight_smile:

Machen wir im Plauderbrett weiter, ja?

der sich das Anschließen vor 9 Monaten mal angeguckt hat und manchmal den Kopf auch für anderes braucht ;-))

Layer 8

Die Geschäftsleitung?

du GLÜCKLICHER!

Gott ist mit die Doofen. Danke auch für die nette Geschichte!

Gruß
Ralf

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Nicht zwingend, kann aber auch sein!

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Nach dem Abschicken hatte ich noch gedacht „Hoffentlich sieht der das nicht als Vorwurf an“.
Hast du ja nicht - gut so, war nämlich auch echt nicht so gedacht.
Suum cuique - jedem dasseine.

Bei einem Kunden arbeiten zwei Informatiker - ich nenne sie mal „AS/400-Veteranen“ - an der Wartung einer Software und an deren Umwandlung von einer textbasierten, MS-DOS ähnlichen Oberfläche hin zu einer grafischen Oberfläche für neuere Betriebssysteme. Hochspezialisierte Leute, die aber mit Netzwerktechnik rein gar nichts zu tun haben.