Glasurbrand - Scherbe zerbrochen

Ich habe für eine Bekannte einen Glasurbrand gemacht. Sie hat fertig gekaufte ud gebrannte Scherben - Marke/Hersteller und Material kenne ich nicht, roter Ton - genommen und Glasur aufgetragen. Glasurbrannt mit dem Programm wie üblich, bei eigenen Sachen gab das noch nie Probleme. Jetzt sind zwei groe Stücke - Scheibenähnlich, ca.30 cm Durchmesser - in der Mitte durchgebrochen, und zwar anscheinend explosionsartig, die hälften lagen Zentimeter auseinander.
Ich kenne so etwas vom Schrübrand her nur, wenn die eigenen Stücke zu massig und nicht ausreichend getrocknet waren. Aber das kann man bei diesen fertig gekauften Stücken ja wohl ausschließen. Welche Ursache kann es sonst haben?

mfg, Petra

Hallo Petra,
zu Deinem Problem fällt mir nur ein,

  1. nach dem Glasieren doch noch nicht total trocken,
  2. evtl. Luftblase oder Fremdkörperchen im Scherben,
  3. Glasur und Scherben harmonieren nicht, zu viel Spannung,
  4. Brand zu schnell hochgefahren.
  5. Lagerung?
    Leider schreibst Du nicht wie hoch Du gebrannt hast.

mfg ISMU4/minasi5

Könnte durchaus sein, dass sich im Boden Lufteinschlüsse verborgen haben…ist mir auch schon passiert. Möglicherweise war es auch gegossene Ware und die Mischung des Tones war nicht richtig. Ist mir auch schon passiert…

Mir ist da noch was eingefallen…'s war ja wohl ein Glasurbrand. Wenn der Scherben beim Schrübrand nicht kaputtgegangen ist, kann ja eigentlich keine Luft drin gewesen sein. Deshalb denke ich, dass durch die Glasur (vielleicht zu dick?)zu hohe Spannungen aufgetreten sind und deshalb die gegossene Scherbe zerbrochen ist. Vielleicht lagen die Scheiben auch irgendwie schlecht auf und haben deshalb die Glasur nicht vertragen…aber alles Mutmaßungen…

So, noch mal ich. Dein Problem geht mir nicht aus dem Kopf. Habe eben in dem Buch „Keramiken herstellen und verzieren“ nachgelesen, dass zerbrochene Stücke während des Glasurbrandes deshalb passieren, weil die sog. Umwandlungsphase des Quarzes zu schnell verlaufen oder der Ofen nach dem Brennen zu schnell erkaltet ist. Hilft Dir das?
LG
tashina

Erst mal danke für die Antworten.
Gebrannt habe ich mit 1.050 °, programmgesteuert, geht in 200°-Schritten hoch, auch die Abkühlung programmgemäß und ohne Eingriffe. Deshalb bin ich auch ratlos, denn es betrifft ja nicht alle Scherben, sonst würde ich auf einen Fehler des Ofen bzw. der Programmsteuerung schließen.
Lufteinschlüsse und Feuchtigkeit erscheinen mir bei aller Zurückhaltung fragwürdig - dann hätten die Teile doch schon beim Schrübrand springen müssen. Zwar sieht man an den Bruchstellen kleine Einschlüsse, also Unregelmäßigkeiten im Material, aber es bleibt die Frage, warum sich diese - wenn es die Ursache wäre - erst beim Glasurbrand auswirken.
Spannungen aufgrund der Glasur - würde das nicht eine zu dicke Glasur voraussetzen? Im Schnitt (an den Bruchstellen) sieht man aber, daß die Glasur wirklich dünn aufgetragen ist.
Vielleicht hilft es weiter: Diese Scheibe stellt eine Sonne dar, sie ist im Bereich des natürlich auftragenden Sonnengesichts hinten eingehöhlt und überdies ist genau dort auch eine weitere Vertiefung für die Aufhängung (hätte ich nicht so gemacht, aber so ist sie hergestellt). An der dicksten Stelle hat die Scheibe ca 25mm, an der Stelle mit der Vertiefung, die bei beiden Sceheiben in der Bruchlinie liegt, ca. 7mm. Aber wenn dort Spannungen aufgetreten sind bleibt die Frage: Warum erst beim Glasurbrand?

Petra

Hallo Petra,
danke für deine Anfrage.
Deine Informationen sind etwas spärlich und ich kann nur Vermutungen anstellen.
Mir ist es auch schon passiert, dass Teller gebrochen sind. Ich führte es darauf zurück, dass der Ton - auch unglasiert - doch etwas (je mehr Temp, desto wahrscheinlicher) an der Ofenplatte festpappt und beim Abkühlen (= Schrumpfen) zu viel Spannung aufbaut. Schau dir die Ränder der Risse mal genauer an. Wenn die Glasurränder scharf abgebrochen sind, dann sind die Teile beim Abkühlungsprozess gesprungen. Ist die Glasur an den gesprungenen Rändern abgerundet, spricht das für das Reißen während der Erhitzungsphase und es könnte eine ungünstige Kombination von Ton und Glasur sein.
Die Brennkurve ist natülrich auch wichtig, aber damit kenne ich mich nicht sooo gut aus. Mein Ofen hat in etwa immer die gleiche Kurve und ich lass die Finger davon.

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen weiterhelfen.

Liebe Grüße
Heike

Hallo, tut mir leid, aber wenn man die Beschaffenheit des Tones nicht kennt, weiß man auch nicht, wie er reagiert. Ich kann Ihnen da nicht weiterhelfen. Aber wenn die Keramik „explodiert“ ist, müssen sich im Innern Gase oder Luft ausgedehnt haben. S.

mh…ich kenne so ein fertig gekauftes Zeug gar nicht, aber es gibt noch 2 andere Gründe, die ich kenne für Explosionen: Metall im Ton eingearbeitet oder auch Lufteinschluss, wenn die Scherbe nicht ordentlich durchgeschlagen war oder man bei Modellieren Luft eingeschlossen hat…aber das ist beides auch unwahrscheinlich bei solchen Fertigplatten, muss ich auch passen…sorry

Hallo Petra,

Vielleicht war das Stück nicht hochgenug geschrüht und hat noch zu viel Wasser aufgenommen. AM besten die fraglichen STücke noch mal selbst schrühen.
Oder es war ein Lufteinschluß bzw. große Luftblase drin. Andere Erklärungen weiß ich nicht !

LG Matt