Glaube: Heute spielen die griechischen Götter keine Rolle mehr?

Heute besteht überwiegend in der Gesellschaft der Glaube, dass die griechischen Götter keine Rolle mehr spielen. Es stellt sich konkret die Frage, ob dieser Glaube der Realität entspricht. Nehmen wir als Beispiel das Logo der WHO (Weltgesundheitsorganisation): Innen ist der Schlangenstab des Asklepios (Äskulapstab) abgebildet und außen der Kranz des Apollo / Apollon (Lorbeer). Es gibt - weltweit - unzählige weitere Beispiele dafür, dass die griechischen Götter heute präsenter sind als jemals zuvor. Woran könnte es liegen, dass die meisten Leute ihre Augen davor verschließen? Ängste davor, dass in dieser Welt die Mysterien wesentlich bedeutsamer sind, als man allgemein so denkt?

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MOD Pierre

In Anbetracht der → Definition des Brettes Religionswissenschaft schlage ich vor diesen Thread ins Plauderbrett zu verschieben.

Gruß
Metapher

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Warum? Die griechischen Götter sind heute bedeutsamer als jemals zuvor. Da steht auch „Mythologie“ als Beschreibung. Es geht um die Frage, weshalb die meisten Leute von heute diese extreme Macht der griechischen Götter ignorieren. Meine Theorie lautet, dass es sich um die unzähligen Ängste handelt. Es könnte sich schlichtweg aber auch um schieres Nichtwissen handeln.

Du interpretierst mehr in belanglose Äußerlichkeiten hinein, als ihrer Bedeutung angemessen ist.
Hunderttausend Generationen, jede mit ihrer eigenen Form der Interpretation der angsteinflösenden und unerklärlichen Umwelt, schufen die verschiedensten Religionen und Heilslehren, die kamen und gingen. Jedes dieser Systeme hinterließ Spuren, ähnlich wie die Sedimentgesteine in der Geologie. Eines baute auf das Andere auf und Riten, feste Punkte im Jahresablauf (Sonnenwende) wurden als Fixpunkte übernommen und der aktuellen „Mode“ angepasst.
Auch die griechische Götterwelt war/ist nur eine Momentaufnahme einer winzigen Weltgegend in diesem „ewigen“ Ablauf.

Das Einzige, das wirklich ständig seit Urzeiten existiert ist der Aberglaube, der die verschiedensten Menschengruppen zu den teilweise aberwitzigsten und fürchterlisten Schlussfolgerungen und daraus resultierenden Handlungen kommen ließ.

Für Religionen gilt, ähnlich wie für Zeitungen: nichts ist so alt und bedeutungslos, wie die vom Vortag.
Allenfalls noch nützlich um Fisch darin einzuwickeln oder allgemein bekannte Begriffe und Symbole zur einfacheren Erklärung zu verwenden.
Der Mensch ist faul und deshalb pragmatisch.
Alles Denkbare wurde schon Mal gedacht und/oder gemacht/versucht zu machen. Wir kommentieren nur noch.

Vielleicht macht der von Dir angeführte Äskulapstab in Zukunft in irgendeinerm Winkel der Welt einen ähnlichen Bedeutungswandel durch, wie das Hakenkreuz (Swastika), vom Heilsymbol zum Zeichen des absolut Bösen.

Es mündet alles nur in die Frage, welche Bedeutung der Einzelne der Mythologie in seinem Leben beimißt.

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Weil es hier nicht um Wissen sondern um Glauben oder Meinung geht.
Ein abschließendes, gültiges Ergebnis ist nicht möglich/erwartbar.

Es handelt sich um eine Mischung aus beidem.

Tja, wenn sie in ein paar tausend Jahren unsere Knochen ausgraben, welche Rückschlüsse werden sie wohl auf „die alten Mitteleuropäer“ ziehen?

Vielleicht finden die dann ein iPhone , einen veganen Turnschuh, ein Nudelsieb und ein paar Patronen Übungsmunition und stellen Sie in ein Museum unter „vermutlich religiöse Artefakte“.

grübelnde Grüße, Kudo

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Mit dem veganen Turnschuh :joy: lägen sie immerhin nicht so völlig daneben

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Ich fürchte mit dem Beispiel hast Du Dir ein Eigentor geschossen. Frag doch mal beliebige Passanten auf der Straße, ob sie wissen, woher diese Symbole ursprünglich stammen. Dann wirst Du sehen, wie präsent die griechischen Götter heute noch sind.

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Nicht die Götter, sondern die „Antike Symbolik“, das hat damit zu tun das in Europa durch die Renaissance diese wiederbelebt und neuinterpretiert wurde.
Renaissance – Wikipedia

Das gibt es allerdings nicht nur seit der Renaissance sondern auch schon viel früher das beste Beispiel ist der sogenannte „Grüne Mann“ dessen Symbolik aus vor christlicher Zeit stammt und der sich in ganz Europa in Kirchen und Kathedralen und in Deutschland an jedem zweiten Altbau findet. Nicht weil damit der entsprechende Gott verehrt wurde , sondern weil die Menschen es hübsch fanden.
Grüner Mann – Wikipedia
Blattmaske – Wikipedia

Ich glaube ja, dass die griechischen Götter im Großen und Ganzen noch ziemlich präsent sind. Aber eben eher im Kontext der Allgemeinbildung und nicht im Sinne eines Glaubens.

Die meisten Menschen dürften schonmal von Zeus, Hera, Hermes oder Aphrodite gehört haben (ganz zu schweigen vom Cerberos, Charon, Hades, Herakles und wie sie alle heißen). Griechische Mythologie ist aus der modernen westlichen Popkultur kaum wegzudenken (Disney und Rick Riordan sei Dank).

Aber sie spielen halt keine Rolle mehr. Insofern liegt der @Holger960 halt auch ein bisserl daneben.

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Die oben genannte Symbolik ist aber nicht mehr Teil der Allgemeinbildung. Man kennt die Namen und diverse Sagen, aber dann hört es bei den meisten auch schon auf. Zumindest bei uns spielt die griechische Götterwelt heute einfach keine Rolle mehr. Dasselbe gilt z.B. auch für die germanischen Götter. Prinzipiell sind die allgegenwärtig, aber die wenigsten interessieren sich dafür. Wer denkt schon darüber nach, wo die Namen der Wochentage herkommen?

Nicht nur aus der westlichen Popkultur. Die findet man auch in japanischen Animes.

Der Paketdienst Hermes erwirbt sich da bedeutende Verdienste: Wenn man mit diesem öfter mal zu tun hat, kommt man leicht auf den Gedanken, Hermes könnte doch der Gott der Diebe und Wegelagerer sein…

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… und der Kaufleute. Da waren die alten Griechen ganz realistisch.

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Die Namen der Wochentage lassen sich durchaus herleiten: Freya (sexuelle Begierde und Krieg) -> Freitag, der Montag bezieht sich auf die Göttinnen vom Vollmond (unterschiedliche Namen), Saturn -> Saturnalia -> Saturday -> Samstag. Der Donnerstag ist dem Donnerer im Himmel gewidmet (nordisch Thor aka Zeus / Jupiter und noch mehr Synomyme).

Und Saturn ist der Gott der Elektronik!
Und Mars der Gott der Süßigkeiten.

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Ich hab’s ja gewusst!

Grüße,
Kassandra

Du meinst wohl Donar, den ich auch als Thor nicht mit Zeus gleichstellen würde, eher noch Odin.

Gruss, Saehrimnir

Gaanich! Das ist der Gott der Wiederaufbereitungsanlagen für Brennstäbe:

Mars bringt verbrauchte Energie sofort zurück!

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Das ist aber nicht das, was der UP uns verklickern will. Vielmehr:

Nämlich: Die griechischen Götter - da ja eh unsterblich - sind da. Sogar mehr als damals. Die Menschen kapieren das bloß nicht oder sie haben Angst vor ihnen und deshalb werden sie nicht mehr offen kultisch verehrt. Aber die Götter sorgen dafür, daß sie zumindest unbewußt verehrt werden. Nämlich indem sie sich in Form von Symbolen und Markennamen präsent halten (Hermes, Demeter, Mars, Saturn :-).

Auch Aphrodite hat dafür gesorgt, daß sie präsent bleibt: Wer hätte gedacht, daß viele Menschen → darum Freitags Fisch essen:

Und deshalb gibt der UP zu bedenken →

Und mit dieser Psychologie meint er:

Und

Nun könnten wir wissen, warum Ares, der blutrünstige Kriegsgott, das „HIER und HEUTE“ so beherrscht. Aber wir ignorieren das :innocent:

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Natürlich geht das. Ich habe das Beispiel nicht umsonst gewählt. Die Frage ist doch: Wer kann das ohne zu Googlen oder bei Wikipedia nachzuschlagen und wen interessiert das?

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