Glaube kontra Nichtglaube

Hallo.

Damit spielst du natürlich auf eine weitere sehr weit
verbreitete Erklärung zum oben diskutierten Problem an: Gott
lässt Leid zu, weil wir daraus lernen/ daran wachsen/ etwas
Anderes erhalten oder so ähnlich.

Das passt manchmal, in vielen Fällen aber eindeutig nicht. Z.
B.:

  • Eine Mensch wird durch den schrecklichen frühen Tod eines
    Angehörigen für den Rest seines Lebens traumatisiert.
    Nur Zyniker können sagen, der Tote oder der traumatisierte
    Angehörige haben irgend etwas positives davon!

Als ebensolcher Anhänger dieser Sichtweise kann ich sagen, dass der Zynismus schon in der vorgegebenen Antwort liegt.

So ist doch erst einmal gar nicht gesagt, wer alles hierdurch nun etwas „lernen“ soll. Ebenso ist nicht gesagt, was passiert wäre ohne diesen frühen Tod. Und letztlich fängt es schon mit der Sichtweise an, dass wir hier ein Recht auf ein langes Leben hätten.

Mit all diesen Punkten zeigt sich schon, dass du zahlreiche weitergehende Schlussfolgerungen machst, welche nicht Teil dieser Sichtweise sind.

Ich würde hier auch nicht von lernen sprechen, sondern davon dass es darum geht, Möglichkeiten zu schaffen. Es geht darum, dass wir Möglichkeiten haben, uns richtig oder falsch zu entscheiden. Und ich bleibe dabei, dass dieses nicht viel anders ist, als das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern. Auch hier geht es um Möglichkeiten-Schaffen (zumindest bei einer guten Erziehung) und eben um Liebe. Irgendwie scheint es schwer zu fallen, auch bei negativen Erfahrungen auch diese Kategorie mitzudenken.

Und das in einer Zeit wo Euthanasie vieler Orts wieder möglich ist. Auch hier wird ein Leben verkürzt. Und wohl eben sicherlich nicht, weil es egal ist, man keine Macht hätte oder dergleichen.

Gruss,
Eli

Hallo,

danke erstmal für die Antwort.

Nein, im Judentum gibt es keine Religion, sondern nur die Tora
und daran wird gemessen. Und wer lebt, was dort vom Menschen
gefordert wird, ist in diesem Sinne „Gläubig“. Wobei dieser
Begriff hier ebenso falsch ist. Es geht hier um das Handeln
und weniger darum, woran jemand „glaubt“.

Warum sollte jemand nach der Tora handeln - was ist der Grund?

Wie gesagt, es gibt hier keine „Ungläubigen“. Hier wird von
„Abfälligen“ gesprochen, weil sie von der Tradition, der
Religion ihre Väter abgefallen sind.

Dieses ist eines der vielen Missverständnisse. Es fängt meist
schon damit an, Juden als Angehörige einer
Religionsgemeischaft zu verstehen wie z. B. Moslems.

Als was soll man die Juden denn dann verstehen? Also die Gemeinschaft der „nach-der-Tora-lebenden-Juden“ ohne die Abfälligen?

Grüße
K.

Hallo.

Nein, im Judentum gibt es keine Religion, sondern nur die Tora
und daran wird gemessen. Und wer lebt, was dort vom Menschen
gefordert wird, ist in diesem Sinne „Gläubig“. Wobei dieser
Begriff hier ebenso falsch ist. Es geht hier um das Handeln
und weniger darum, woran jemand „glaubt“.

Warum sollte jemand nach der Tora handeln - was ist der Grund?

Dafür kann es ganz unterschiedliche Gründe geben. Es gibt es Gemeinschaften von Bnei Noach welche genau hiernach handeln. Sie vertrauen in die Bibel und wollen danach leben, aber nicht zum jüdischen Volk konvertieren noch eine Religion annehmen, welche auf der Bibel basiert.

Daneben muss einem dieses auch nicht einmal bewusst sein. Und viele dieser Grundsätze sind heutzutage weit verbreitet, vor allem gerade unter religiösen Menschen.

Dieses ist eines der vielen Missverständnisse. Es fängt meist
schon damit an, Juden als Angehörige einer
Religionsgemeischaft zu verstehen wie z. B. Moslems.

Als was soll man die Juden denn dann verstehen? Also die
Gemeinschaft der „nach-der-Tora-lebenden-Juden“ ohne die
Abfälligen?

Das kommt ein wenig auf den Standpunkt an. Allgemein einfach als eine Gemeinschaft, welche sich selber als Juden verstehen, etwas spezieller als Volk, einfach weil dieses das Selbstverständnis ist (zumindest des weit überwiegenden Teiles). Mit Religion zumindest hat das Judesein heutzutage nur noch am Rand zu tun und nur Bruchteile der Juden sind noch religiös.

Gruss,
Eli

Hi el Borbah

Wenn Gott allmächtig, allwissend und allgütig ist, wie kann es dann :Schlechtes in der Welt geben? …

lies vielleicht einmal in der Bibel nach statt in der Zeitung,die bestätigt Schlechtes ja auch nur was man darüber so weiß

Wenn Gott nichts davon weiss, dann ist er nicht allwissend. Wenn er :es nicht beseitigen kann, dann ist er nicht allmächtig. Und wenn er :es nicht beseitigen will, dann ist er nicht allgütig. …

was eines zeigt- viele haben ein Problem damit weil für die meisten Gott gar nicht existiert, so können sie auch gar nicht wissen warum das alles so ist und auch nicht was Gott vorhat- macht nix- das Leben geht weiter… speedytwo

Hallo,

Warum sollte jemand nach der Tora handeln - was ist der Grund?

Dafür kann es ganz unterschiedliche Gründe geben.

Aber muss nicht immer ein Glaube Grundlage sein?
Glauben und darauf vertrauen, das das was dort steht, richtig ist und zum Guten führt.
Insofern würde ich schon sage, das JEDER selbstgewählten Handlungsmaxime die von außen kommt, ein Glaube entgegengebracht werden muss. Verkürzt kann man m.M. daher schon sagen: Juden glauben an die Tora.

Das kommt ein wenig auf den Standpunkt an. Allgemein einfach
als eine Gemeinschaft, welche sich selber als Juden verstehen,

Und diese Gemeinschaft soll man dann nicht als religiöse Gemeinschaft betrachten?

etwas spezieller als Volk, einfach weil dieses das :Selbstverständnis ist (zumindest des weit überwiegenden Teiles).

Aber was bedeutet hier „Volk“?
Sind die Moslems die israelische Pässe haben, Juden? So wie in Deutschland, wo jeder der einen deutschen Pass bekommt dann Deutscher ist - auch wenn er vorher kein Deutscher war?

Grüße
K.

was eines zeigt- viele haben ein Problem damit weil für die
meisten Gott gar nicht existiert, so können sie auch gar nicht
wissen warum das alles so ist und auch nicht was Gott vorhat-
macht nix- das Leben geht weiter… speedytwo

Ich weiss ja auch, dass Harry Potter nicht existiert, kann aber trotzdem Logikfehler in der Handlung von den Romanen oder deren Verfilmungen erkennen.

Vielleicht ist es auch so, dass manche, für die Gott existiert, über viele Themen garnicht nachdenken müssen, weil Gott ja sagt was Sache ist. Und Gott weiss es schließlich am Besten.

Hallo Eli,

Aber vielleicht denkt er, dass wir eben keine kleinen Kinder
mehr sind und er uns genügend gelehrt hat, wie wir es besser
machen sollten und denkt nun, dass es an uns ist, hier
einzugreifen? Könnte doch sein? Und wird nach meiner Ansicht
auch genau so in der Bibel berichtet.

Einen Sinn ergibt das trotzdem nicht - auch ich versuche meine Kinder zur Hilfsbereitschaft zu erziehen, daraus folgt doch nicht, dass ich selbst nicht mehr zur Hilfsbereitschaft verpflichtet bin.

Gruß

Anwar

Hi

Ich weiss ja auch, dass Harry Potter nicht existiert, kann aber :trotzdem Logikfehler in der Handlung von den Romanen oder deren :Verfilmungen erkennen.

Soll Menschenwerk vollkommen sein? Gott ist es.

Vielleicht ist es auch so, dass manche, für die Gott existiert, über :viele Themen garnicht nachdenken müssen, weil Gott ja sagt was Sache ist. Und Gott weiss es schließlich am Besten. …

Genau ,darum verlasse man sich nicht zu viel auf andere, egal wen, von jedem, der Gott kennen lernen möchte wird verlangt- selbst nachdenken- nicht was ihm andere vorkauen…Der Chef einer Firma z.B wird wohl auch dir sagen- falls du in einer angestellt bist- , was du am besten tun sollst damit er dich - warum auch immer- nicht zu Recht kündigen muss.
Und die Erde –wozu gab Gott sie uns?..Ps.115,16…lies vielleicht das Gleichnis vom Weinberg…Mark.12…U.a. ist lt. ganzer Schrift herauszufinden wer Gott als „Chef“ „hasst“, indem er ihn lächerlich macht gibt sich selbst kein Leben und der es ihm weiter geben könnte dem wird es „verweigert“. Aber dazu die freie Wahl wenn auch einiges nicht immer leicht zu verstehen ist… lt. Johannes 8,15 …ich richte niemand….Schlachter Bibel 2000… es bleibt also wieder jedem selbst überlassen…zeigt halt die Bibel…
speedytwo

Glaubst du auch daran, dass Menschen verhext werden können?

Laut Bibel wohl schon - oder wie soll man den Spruch „Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen“ verstehen?

Gruß

Anwar

Hi

SATOR
AREPO
TENET
OPERA
ROTAS

Ja, zeigt so die Schrift
Off-1.Mo.
Joh.17,3…zurück… speedytwo

Hallo Anwar.

Einen Sinn ergibt das trotzdem nicht - auch ich versuche meine
Kinder zur Hilfsbereitschaft zu erziehen, daraus folgt doch
nicht, dass ich selbst nicht mehr zur Hilfsbereitschaft
verpflichtet bin.

Bekanntlich haben Kinder ihre ganz eigenen Ansichten über die Hilfsbereitschaft ihrer Eltern, vor allem wenn sie sich entfremdet habe.

Oder anders gesagt, woran wollen wir G’ttes Hilfsbereitschaft hier erkennen? Ich meine, Er hat uns doch alles gegeben um uns selber zu helfen. Jeder Sozialarbeiter und Pädagoge wird dieses Konzept unterstützen. Und ebenso die Erfahrung teilen, dass hierbei oft der Dank und die Erkenntnis ausbleibt, dass geholfen wurde.

Gruss,
Eli

Hallo Klaus.

Warum sollte jemand nach der Tora handeln - was ist der Grund?

Dafür kann es ganz unterschiedliche Gründe geben.

Aber muss nicht immer ein Glaube Grundlage sein?

Darüber gibt es verschiedene Ansicht (innerhalb des Judentums) und manche sehe diese Anforderung bei Nichtjuden nicht.

Glauben und darauf vertrauen, das das was dort steht, richtig
ist und zum Guten führt.

Wie schon geschrieben, muss man davon nichts wissen. Nicht anders als bei anderen Gesetzen wo man ja nur verurteilt wird, wenn man gegen das Gesetz gehandelt hat und selbst dann kann es die Strafe mildern, wenn einem dieses unbekannt war.

Verkürzt kann man m.M. daher
schon sagen: Juden glauben an die Tora.

Was wiederum falsch wäre. Manche Juden tun dies andere eben nicht.

Insofern würde ich schon sage, das JEDER selbstgewählten
Handlungsmaxime die von außen kommt, ein Glaube
entgegengebracht werden muss. Verkürzt kann man m.M. daher
schon sagen: Juden glauben an die Tora.

Innerhalb des Judentums gibt es hierzu andere ansichten und dieses Vertrauen ist keinerlei Vorraussetzung. Ich denke hierbei ist das Verständnisproblem, dass das bekannte Christentum so massiv auf Glauben setzt, dass kaum vorstellbar ist, dass in anderen Religionen diese Komponente fehlt oder vernachlässigbar ist. Das Judentum baut nicht auf einem Glauben auf, sondern auf der Tradition und hier als Grundlage die Tora. Und dieses ist keine Frage des Glaubens, so wie auch niemand in das Grundgesetz glaubt oder in unsere Geschichtsbücher.

Das kommt ein wenig auf den Standpunkt an. Allgemein einfach
als eine Gemeinschaft, welche sich selber als Juden verstehen,

Und diese Gemeinschaft soll man dann nicht als religiöse
Gemeinschaft betrachten?

Nein, weil sie es nicht ist.

etwas spezieller als Volk, einfach weil dieses das :Selbstverständnis ist (zumindest des weit überwiegenden Teiles).

Aber was bedeutet hier „Volk“?
Sind die Moslems die israelische Pässe haben, Juden? So wie in
Deutschland, wo jeder der einen deutschen Pass bekommt dann
Deutscher ist - auch wenn er vorher kein Deutscher war?

Israelis sind ein Staatsvolk und nicht gleich dem Volk der Juden. Darum sind Moslems hier Israelis. Allerdings kann es sehr wohl sein, dass darunter auch Juden sind. Ganz einfach weil es um drei unterschiedliche Begriff handelt.

Bei Deutschen und Bundesbürgern ist es übrigens nicht so viel anders, da man sehr wohl Deutscher sein kann auch ohne deutsche Staatsbürgerschaft (Stichwort „deutsche Volkszugehörigkeit“ im Grundgesetz) wie auch umgekehrt (Stichwort „Sorben“).

Gruss,
Eli

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Hallo,

Danke für Deine Antworten. :o)

Grüße
K.