was Hume etwa vor 250 Jahren formulierte, mit seinem von mir
zitierten Satz, bezieht sich streng wissenschaftlich nach dem
Zitat gar nicht nur auf einen religiösen Glauben, sondern ist
vielmehr eine generelle wissenschaftliche Erklärung des
Glaubens allgemein, denn auch Atheismus ist ein Glaube, obwohl
das viele Atheisten nicht so sehen wollen.
Ja, das stimmt. Wobei es auch religiöse Menschen gibt die nicht von Glauben sprechen sondern von Wissen. Sie sagen sie würden ganz sicher wissen, dass es einen Gott gibt. Viele Atheisten sagen, sie glauben nicht an einen Gott. etwas nicht glauben ist auch Glauben. Es gibt ja auch den Begriff des Agnostikers, der die Existens eines Gottes nicht ausschließt, sie aber für sehr unwahrscheinlich hält.
Auch der Kinderglaube an einen Weihnachtsmann, Klapperstorch
oder Osterhasen ist generell erklärbar mit dem von mir
gewählten Hume-Zitat, das für mich deshalb von besonderer
Bedeutung ist, weil dieses Zitat jede Art von Glauben
wissenschaftlich, philosophisch und psychologisch erklären
kann, nicht allein nur den Glauben an eine Religion, sondern
z. B. auch den Glauben des Atheismus, ebenso wie den naiven
Kinderglauben an irgendwelche Märchen.
Klar gibt es noch andere Arten des Glaubens ausser dem religiösen. Du kannst also meine Aussage als Beispiel für eine Art des Glaubens sehen mit dem ich versucht habe Humes Aussage zu erklären.
Z.B. gibt es viele Amerikaner, die glauben, dass die Demokraten Kommunisten oder Nazis oder beides sind. Wenn ich das so schreibe und den Begriff des Glaubens benutze, dann weil ich „glaube“, dass diese Leute falsch liegen. Würde man sie selbst fragen, würden sie wohl nicht sagen, dass sie das nur glauben, sondern sie würden behaupten es zu wissen.
… ebenso zutreffend,
wie zum Beispiel den Glauben eines Wisenschaftlers, der nur an
das glaubt, was er selber beweisen kann oder andere
überzeugend beweisen können.
Wenn man etwas beweisen kann, weiss man es ja und glaubt nicht nur daran. Wobei man sich dabei auch irren kann und die angeblichen Beweise falsch sein können. So könnte man auch von der Philosophie als Glaube sprechen. Man glaubt durch reines Nachdenken die Wahrheit erlangen zu können. Und schließlich streiten sich Philosophen über viele Themen genauso wie Andere über alle anderen Themen auch.
Der Glaube an etwas bedeutet also „mit etwas falsch liegen“ (den Weihnachtsmann gibt es schließlich nicht). Glauben bedeutet aber auch Zweifeln und sich nicht sicher Sein. Liegt aber jemand automatisch falsch, wenn er sagt, dass er (zum Beispiel) an Gott glaubt? Keiner kann die Existenz eines Gottes wirklich ausschließen, genauso wie sie keiner beweisen kann. Aus dieser Erkenntnis heraus kann man sich daher sicher sein, dass jemand falsch liegt, wenn er im Zusammenhang von Gottesexistenz von „Wissen“ spricht.
Auf deine Frage nach der lebenslangen Persönlichkeitsentwicklung kann ich persönlich nur antworten, dass man offen sein muss. Man muss alle Seiten betrachten und darf nichts von vorne herein ausschließen.