Glaubensbekenntnis - ohne Bibel

Hallo Wissende,

warum bezieht das Glaubensbekenntnis nicht die Bibel mit ein?

Das Glaubensbekenntnis bezieht sich voll auf Jesus Christus - aber woher kommt unser Wissen über ihn? Aus der Bibel, die mit keinem Wort im Glaubensbekenntnis erwähnt wird. Demnach sollte durch Bezugnahme auf die Bibel diese als Quelle des Glaubens authorisiert werden.

Danke für Eure Antworten.

Wolfgang D.

Hi

Welches Glaubensbekenntnis meinst du denn? Das aus dem NT?
Da kann die Bibel ja gar nicht drin sein, weil es diese als Kompilation noch ga nicht gab.

lg
Kate

Hallo Wolfgang

warum bezieht das Glaubensbekenntnis nicht die Bibel mit ein?

Das Glaubensbekenntnis bezieht sich voll auf Jesus Christus -
aber woher kommt unser Wissen über ihn? Aus der Bibel, die mit
keinem Wort im Glaubensbekenntnis erwähnt wird. Demnach sollte
durch Bezugnahme auf die Bibel diese als Quelle des Glaubens
authorisiert werden.

Wenn ich mal davon ausgehe, dass Du das normale, im Allgemeinen gelernte Glaubsnbekenntnis meinst (evangelische Form), dann ist eine Nicht-Erwähnung der Bibel völlig verständlich.

Wie Du sagtest drückt das Glaubensbekenntnis aus, an was bzw. an wen ich glaube. Ein solcher Glaube ist da unabhängig davon, wie ich zu dem Glauben gekommen bin. Es gibt sehr viele verschiedene Möglichkeiten, wie Glaube zustande kommen kann (von Tradition bis zu einer eigenen Offenbarung Gottes ist alles möglich und ist auch schon alles vorgekommen).

Genau das ist und war auch der Zweck des Glaubensbekenntnisses - eine Art Minimum zu definieren, was zum Glauben eines Christen dazugehört.

Ich weiß, dass es viele Gruppierungen gibt, die gerne mal den einen oder anderen Zusatz als Minimum haben würden - eben auch den der „Bibeltreuen“, aber das wäre dann nicht mehr das Minimum und als Forderung an einen Christen auch nicht mehr mit der Bibel vereinbar.

Gruß
Thomas

Hallo Wolfgang,

warum bezieht das Glaubensbekenntnis nicht die Bibel mit ein?

dazu besteht eigentlich kein Handlungbedarf.
Ich beziehe mich hier auf das „Apostolische Glaubensbekenntnis“
welches Gemeingut eines Großteils der (westlichen) Christen ist.
Was ist der Hintergrund Deiner Frage ?
Möchtest Du im „Glaubensbekenntnis“ einen „Quellennachweis“
fixiert sehen wie in einer wissenschaftlichen Arbeit ?
Die Christen glauben nicht an die „Bibel“ (auch wenn es manchmal
so hingestellt wird) sondern glauben (vertrauen)der Botschaft von
Jesus welche u.a.im NT überliefert ist.
Es gibt natürlich auch extrem „Bibelgläubige“ doch die haben eben
mit dem (kath.oder evang.)Glaubensbekenntnis nix am Hut.
Es gibt noch weitere (teils sehr umfangreiche) Glaubensbekenntnisse
zBsp. das (kath.) Trienter Glaubensbekenntnis in dem tatsächlich auch
ein „Bekenntnis“ (Anerkennung) zur „heiligen Schrift“ angesprochen
wird, zur Schrift im Sinne (Auslegung) der kath. Kirche, aber auch
ein Anerkenntnis der kirchlichen Überlieferungen.

Gruß VIKTOR

Hallo,

warum bezieht das Glaubensbekenntnis nicht die Bibel mit ein?

weil die Bibel nur Mittel zum Zweck ist. Man kann sogar ganz wunderbar Christ sein, ohne sie je gelesen zu haben.

.m

Hi

Welches Glaubensbekenntnis meinst du denn? Das aus dem NT?
Da kann die Bibel ja gar nicht drin sein, weil es diese als
Kompilation noch ga nicht gab.

Hi Kate,

ich meine das Apostolische Glaubensbekenntnis.

Wolfgang D.

Hallo,

warum bezieht das Glaubensbekenntnis nicht die Bibel mit ein?

weil die Bibel nur Mittel zum Zweck ist. Man kann sogar ganz
wunderbar Christ sein, ohne sie je gelesen zu haben.

Hallo Malte,

das ist schon richtig, aber dennoch wurden in diesem Fall die Glaubensinhalte gelehrt, die auf der Bibel und andere Überlieferungen basieren. Mit anderen Worten: man hat die Bibel ncht selbst gelesen, sondern lesen lassen.

Wolfgang D.

warum bezieht das Glaubensbekenntnis nicht die Bibel mit ein?

weil die Bibel nur Mittel zum Zweck ist. Man kann sogar ganz
wunderbar Christ sein, ohne sie je gelesen zu haben.

das ist schon richtig, aber dennoch wurden in diesem Fall die
Glaubensinhalte gelehrt, die auf der Bibel und andere
Überlieferungen basieren. Mit anderen Worten: man hat die
Bibel ncht selbst gelesen, sondern lesen lassen.

Das ist schon richtig, trotzdem bleibt die Bibel Mittel zum Zweck, und Christ ist nicht der, der an die Bibel glaubt, sondern der, der Jesus Christus als Erlöser und Gottes Sohn annimmt (jetzt mal als kleinster gemeinsamer Nenner).

Die Bibel an sich ist selbst kein Inhalt des christlichen Glaubens, nur Transporteur von Inhalten. Es gab schließlich sehr lange Zeit auch Christen, als es noch gar keine Bibel gab. Außerdem gibt es auch noch so viele unterschiedliche Bibeln, daß man gar nicht sagen kann, was mit dem Begriff „Bibel“ gemeint ist.

.m

Im Prinzip ja…

Das ist schon richtig, trotzdem bleibt die Bibel Mittel zum
Zweck, und Christ ist nicht der, der an die Bibel glaubt,
sondern der, der Jesus Christus als Erlöser und Gottes Sohn
annimmt (jetzt mal als kleinster gemeinsamer Nenner).

Die Bibel an sich ist selbst kein Inhalt des christlichen
Glaubens, nur Transporteur von Inhalten.

Das ist sicher zutreffend. Aber angesichts der Tatsache, daß es keine Zeitzeugen Jesu mehr gibt (was uns definitiv von den Christinnen und Christen der ersten Generation unterscheidet), daß da mittlerweile bald zwei Jahrtausende zwischen den Ereignissen und uns liegen (was auch von denjenigen unterscheidet, die im vierten oder fünften Jahrhundert gelebt haben), nimmt die Bibel unter den möglichen Transporteuren eine herausragende Stellung ein. Durch Buchdruck, Photo und Film ist auch die Fähigkeit, Erlebtes zu erzählen und Erzähltes zu behalten gesunken, so daß mündliche Überlieferungen heute nicht mehr den Stellenwert haben können, den sie vor zweitausend Jahren hatten.
Und selbst wenn man davon ausgeht, daß Gott sich bis heute immer wieder in Erlebnissen und Menschen offenbart, ist die Bibel doch das zentrale Zeugnis von diesem Christus, an dem der christliche Glaube hängt. Sie nicht zu lesen, hieße glauben aus dritter Hand.

Außerdem gibt es auch noch so viele unterschiedliche
Bibeln, daß man gar nicht sagen kann, was mit dem Begriff
„Bibel“ gemeint ist.

Im Zusammenhang mit dem Christentum ist „Bibel“ ziemlich genau gefaßt. Es gibt zwar unterschiedliche Übersetzungen, doch die beruhen alle (mehr oder minder direkt) auf den Urtexten. Und daß es in der katholischen Bibel apokryphe Schriften gibt, die in den evangelischen Ausgaben in der Regel fehlen, ändert daran auch nichts. Der Kern ist derselbe. Man kann also schon ziemlich genau sagen, was in diesem Zusammenhang mit „Bibel“ gemeint ist.

Gruß, Martinus

Hallo Thomas,

das hab ich am Anfang auch gedacht, als ich die Frage las.
Aber wäre das Minimum des Christlichen Glaubens nicht einfach: „Ich glaube an Jesus Christus, Gottes Sohn, der uns von unseren Sünden erlöst hat“?

Von diesem zentralen Glaubensinhalt, der Erlösung durch Christus, ist im Apostolischen Glaubensbekenntnis nicht die Rede.
Stattdessen wird der gesamte Werdegang Jesu Christi aufgezählt („geboren von der Jungfrau Maria“ - das mag für orthodoxe oder katholische Christen entscheidend sein, aber in den evangelischen Kirchen spielt Maria doch eher eine untergeordnete Rolle), sein jetziger Aufenthaltsort („zur Rechten Gottes“ - ist das wichtig?), wird die „heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen“ erwähnt (die Apposition hab ich nie wirklich verstanden, und ist es tatsächlich derart wichtig, an die Gemeinde zu glauben? Kann man überhaupt an die Gemeinde „glauben“, so, wie man an Gott den Vater und an Jesus Christus glaubt?), in Zusammenhang mit welcher auch die Vergebung der Sünden erwähnt wird (die m.E. eher zu Jesus Christus gehört hätte).

In diese leicht zusammengewürfelte Aufzählung verschiedener Glaubensinhalte hätte doch durchaus auch so etwas wie:
„Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
offenbart in der Heiligen Schrift
hineingepasst.

Die Frage ist nun, warum dieser durchaus zentrale Glaubensinhalt (nämlich, dass die Bibel uns Gläubigen Gottes Willen kundtut) im Apostolischen Glaubensbekenntnis gänzlich ausgesperrt bleibt.
Leider habe ich auf diese Frage auch keine Antwort, aber ich finde sie durchaus angebracht.

Liebe Grüße
Immo

Danke für Eure Antworten. Mir ist das Verhältnis der Bibel und dem Glaubensbekenntnis etwas klarer geworden. Mir war es bisher immer etwas sonderlich erschienen, dass eine Buchreligion, wie das Christentum, die Heilige Schrift im Glaubensbekenntnis außen vor läßt.

Wolfgang D.

Hallo Wolfgang,

Mir war es
bisher immer etwas sonderlich erschienen, dass eine
Buchreligion, wie das Christentum, die Heilige Schrift im
Glaubensbekenntnis außen vor läßt.

genau genommen ist das Christentum keine Buchreligion.
Gruß VIKTOR

Hallo
@ Viktor:

Die Christen glauben nicht an die „Bibel“ (auch wenn es manchmal
so hingestellt wird) sondern glauben (vertrauen)der Botschaft von
Jesus welche u.a.im NT überliefert ist…

welcher Botschaft?

Es gibt natürlich auch
extrem „Bibelgläubige“ doch die haben eben
mit dem (kath.oder evang.)Glaubensbekenntnis nix am Hut…

Wer die Bibel kennenlernt, kann mit diesen ja gar nix mehr „am Hut“ haben Joh.17:3, woher sonst bekommt man Erkenntnis, wenn nicht aus der Bibel,auch daß Gott selbst ihnen diesen Namen gab. Sie wurden „durch göttliche Vorsehung Christen genannt“ dies ist in Apostelgeschichte 11:26 zu lesen. Es gibt sogar Übersetzungen, aus denen hervorgeht, daß Gott etwas mit der Wahl des Namens „Christen“ zu tun hatte. Erwähnenswert sind in dieser Hinsicht die Neue-Welt-Übersetzung, Young’s Literal Translation und The Simple English Bible. Die Lesart von Young lautet: „Die Jünger wurden auch zuerst in Antiochia auf göttliche Veranlassung Christen genannt.“ 2.Tim.3:16, Die ganze Schrift. ist von Gott eingegeben]w. »gottgehaucht«…Da Gott viel älter und weiser ist, sind in der Bibel enthaltene, bes.leicht verständliche Aussagen bestimmt glaubwürdiger als einige unverständliche, die oft von Menschen viele Jahre später einfach so gemacht werden…

1.Thess5:19 Den Geist dämpft nicht! 20 Die Weissagung verachtet nicht! 21 Prüft alles, das Gute behaltet! … speedytwo

Hallo speedytwo,

Die Lesart von Young lautet:
„Die Jünger wurden auch zuerst in Antiochia
auf göttliche Veranlassung Christen genannt.“

wer hat denn hier wieder „auf göttliche Veranlassung“ eingefügt?
Lukas hat das jedenfalls nicht geschrieben.
Kannst Du im griechischen Originaltext nachlesen.

Diese Einfügung ist einzig in der Neue-Welt-Übersetzung zu finden.
Jedenfalls nicht in der Elberfelder, welche die ZJ früher benutzten.
Warum ist der Watchtower Society dieser Einschub so wichtig?

Gruss Harald

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Außerdem gibt es auch noch so viele unterschiedliche
Bibeln, daß man gar nicht sagen kann, was mit dem Begriff
„Bibel“ gemeint ist.

Das ist so nicht richtig. Es gibt zwischen der evangelischen und der katholischen Bibel den Unterschied, dass die katholische Bibel eineige Bücher für kanonisch erklärt hat, die bei den Evangelischen als „Apokryphen“ firmieren.
Aber prinzipiell sind sich alle Kirchen in der Frage der kanonischen Schriften einig.
Freilich gibt es Tausende von Übersetzungen - aber das sind alles Übersetzungen der einen Bibel.

Hallo
@Harald

Diese Einfügung ist einzig in der Neue-Welt-Übersetzung zu finden. …wer hat denn hier wieder „auf göttliche Veranlassung“ eingefügt?
Jedenfalls nicht in der Elberfelder, welche die ZJ früher benutzten.

Harald, Ich habe nicht vor, Religionen zu beurteilen, ich möchte aber wissen was die Bibel sagt und wie andere bestimmte Aussagen darin bewerten Z.B.

Clarke sagt in seinem Kommentar zu Apostelgeschichte 11:26 folgendes: „Das Wort [chrēmatísai], das wir in unserem üblichen Text mit wurden genannt übersetzen, hat im Neuen Testament den Sinn von verordnen, Weisung geben oder benennen, und zwar durch göttliche Weisung. In diesem Sinne wird das Wort verwendet, Matth. ii. 12. . . . Wenn also der Name durch göttliche Verordnung gegeben wurde, so ist stark anzunehmen, daß Saulus und Barnabas angewiesen wurden, ihn zu geben, und daß daher der Name Christ von Gott kommt.“ …
Warum ist der Watchtower Society dieser Einschub so wichtig?..warum-

vielleicht wollen sie möglichst einfache Erklärungen an Gläubige abgeben, wie Jesus z.B. es auch tat… zum Glück kann heute jeder selber nachforschen und vergleichen um etwas zu prüfen
Eine Frage stellt sich dann lt.Matth.24:45,…wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über seine Dienerschaft gesetzt hat, damit er ihnen die Speise gibt zur rechten Zeit?. die Katholiken?

Matth.7:21 Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Herr, Herr‘, wird in das Königreich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. … Schlachter 2000.,

jedem seine Zeit läuft einmal ab. Und dann?

Die genaueste Bibelübersetzung- Zusammenfassung: … es kann gesagt werden, dass sich die NW als die genaueste der verglichenen Übersetzungen -Die King James Version (KJV)The Amplified Bible (AB)The Living Bible (LB)The New American Bible (NAB)The New American Standard Bible (NASB)The New International Version (NIV)The New World Translation (NW)The (New) Revised Standard Version (NRSV)Today’s English Version (TEV)herausstellt…
Kommentar zur Voreingenommenheit bei der Übersetzung: „Für mich drückt es einen Mangel an Mut aus, eine Furcht, dass die Bibel ihre „Wahrheit“ nicht genügend unterstützt. Die Bibel das Sagen haben zu lassen, ohne Rücksicht darauf, wie gut oder schlecht das Sagen den Erwartungen oder akzeptierten Formen des neuzeitlichen Christentums entspricht, ist eine Ausübung von Mut oder, um ein anderes Wort dafür zu benutzen, Glauben.“Don Bradley252-931-5829Curriculum DeveloperPerformance Learning Services

speedytwo

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Hallo Viktor,

was ist, genau genommen, das Christentum dann?
WOLFGAN D.

Hallo Wolfgang

was ist, genau genommen, das Christentum dann?

eine Religion aufgrund der Botschaft von Jesus.

Ein Zitat dazu:frowning:nicht von mir)
„Für Christen ist Jesus Christus das „Wort Gottes“ in diese Welt hinein,
wovon die Schrift nur Zeugnis gibt …“

Die Botschaft hat nicht ihre Bedeutung weil sie in der „Bibel“(NT)steht
sondern das NT hat durch die dort aufgezeichnete Botschaft ihre Bedeutung.

Die Botschaft war zuerst (längere Zeit) und erst später wurde sie von
verschiedenen Autoren unter verschiedenen Gesichtspunkten aufgezeichnet.

Der Begriff „Buchreligion“ wurde im Islam geprägt.
Hierzu ein weiteres Fremdzitat:
„Der Wortlaut der koranischen Sätze gilt als Offenbarung Gottes. So ist
lediglich der Islam eine „Schriftreligion“ im eigentlichen Sinn, das
Christentum gilt als sekundäre Buchreligion.“

Es wird zwar nach jeder Schriftlesung in den kath.Gottesdiensten der Nachsatz
„Wort Gottes“ gebraucht.Dies ist aber eine sehr "erweiterte"Glaubensbekundung
und sachlich so nicht gerechtfertigt.

Gruß VIKTOR