Hallo Thomas,
das hab ich am Anfang auch gedacht, als ich die Frage las.
Aber wäre das Minimum des Christlichen Glaubens nicht einfach: „Ich glaube an Jesus Christus, Gottes Sohn, der uns von unseren Sünden erlöst hat“?
Von diesem zentralen Glaubensinhalt, der Erlösung durch Christus, ist im Apostolischen Glaubensbekenntnis nicht die Rede.
Stattdessen wird der gesamte Werdegang Jesu Christi aufgezählt („geboren von der Jungfrau Maria“ - das mag für orthodoxe oder katholische Christen entscheidend sein, aber in den evangelischen Kirchen spielt Maria doch eher eine untergeordnete Rolle), sein jetziger Aufenthaltsort („zur Rechten Gottes“ - ist das wichtig?), wird die „heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen“ erwähnt (die Apposition hab ich nie wirklich verstanden, und ist es tatsächlich derart wichtig, an die Gemeinde zu glauben? Kann man überhaupt an die Gemeinde „glauben“, so, wie man an Gott den Vater und an Jesus Christus glaubt?), in Zusammenhang mit welcher auch die Vergebung der Sünden erwähnt wird (die m.E. eher zu Jesus Christus gehört hätte).
In diese leicht zusammengewürfelte Aufzählung verschiedener Glaubensinhalte hätte doch durchaus auch so etwas wie:
„Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
offenbart in der Heiligen Schrift“
hineingepasst.
Die Frage ist nun, warum dieser durchaus zentrale Glaubensinhalt (nämlich, dass die Bibel uns Gläubigen Gottes Willen kundtut) im Apostolischen Glaubensbekenntnis gänzlich ausgesperrt bleibt.
Leider habe ich auf diese Frage auch keine Antwort, aber ich finde sie durchaus angebracht.
Liebe Grüße
Immo