"Glaubst du an Gott?" "Nee, bin Atheist."

Es ist eine Scheuklappenmentalität, wenn man sich NUR auf AT und NT bezieht.
Tatsache ist, dass wir Menschen frei in unseren Entscheidungen sind und dass wir in einer Art Prüfungsraum leben. Unsere Prüfung ist sehr weise angelegt.
Der Säugling muss ein Egoist sein und nach Nahrung schreien.
Der gereifte Mensch kann sich entscheiden, ob er seine Mitmenschen akzeptiert oder nicht.
Der Grad des Überganges vom Egoismus zum Altruismus ist unser Prüfungsergebnis. Damit geht unsere Seele aus dem Prüfungsraum in die Ewigkeit.

Die Anleitung zu unserem Verhalten steht in der Bergpredigt.

Glaube ist schlicht Mittel zum Zweck, angstfrei zu sein. Angstfreiheit ist erfreulich aber nicht unbedingt sinnvoll. Wer sich überhaupt nicht ängstigt lebt nicht unbedingt ungefährlich.

Angstfreiheit ist von daher keine Tugend; so wenig wie der Glaube ist. Ist sowieso ein und das selbe.

Atheismus richtet sich lediglich gegen den Gedanken an eine höhere Instanz; schließt aber den Glauben an allen anderen Blödsinn leider nicht aus…

Von daher sind Atheisten nicht besser als sogenannte ´Gläubige´.

Grüße mki

In der Bergpredigt steht [Anm.: Es spricht Jesus]:
„Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig;
wer aber zu seinem Bruder sagt: Nichtsnutz! der ist des Hohen Rats schuldig;
wer aber sagt: Du Narr! der ist des höllischen Feuers schuldig.“

Schätze demnach, die Ewigkeit ist ziemlich leer.

Inwiefern deutet denn der Urknall oder die Abiogenese auf einen Schöpfer?

Und - nehmen wir an, es gäbe einen Schöpfer - dessen Eigenschaften würden wir damit nicht kennen. Da religiöse Bücher wie die Bibel reines Menschenwerk sind, könnte der Schöpfer auch ein bösartiger Sadist oder ein gefühlskalter Experimentator sein. Die Tatsache, dass unzählige Menschen einen grausamen Tod durch schreckliche Parasiten und Seuchen starben (wofür andere Menschen nun keinesfalls verantwortlich sind), spräche dafür. Ganz abgesehen davon, dass unsere menschliche Handlungsfreiheit zur grausamsten Folter untereinander durch einen allmächtigen Gott aus menschenfreundlichen Gründen leicht eingeschränkt werden könnte und der Mensch dann ohne den pervertieren Willen zur Folter immer noch zu 99,9% frei wäre. Ich bin aus diesen Gedankengängen heraus sehr froh, dass es Gott nicht gibt. Denn wenn man unsere Welt anschaut, wäre es (anteilig, da er das Gute ebenfalls verantworten würde) ein sehr grausamer Gott.

1 Like

Die Beschreibungen und Vorstellungen sind menschliches Werk. Das ist soweit richtig, könnte aber im gedanklichen Ansatz falsch sein. Weil auch hier fast durchweg mit einer Ausnahme im Sinne

von einer „Person“ ausgegangen wird. Geprägt eben von den uns bekannten menschenwerklichen Figuren, Zeichnungen, Darstellungen. Es könnte ebenso gut falsch sein. Und sich um eine göttliche Ordnung handeln.

Ein Gedanke ist „Menschenwerk“, aber keine eigenständige „Person“. Als ergänzendes Beispiel.

Franz

Weshalb breitet sich Atheismus als „Aufklärung“ aus, obgleich er so konzept-, richtungslos und ohne jegliche eigene ideologische Basis ist?

Im UP hatte ich daher ja verschiedene Varianten wie Protesthaltung zur Debatte gestellt.

Franz

Siehste, da läuft doch schon was falsch. Wie kommst du auf die Idee, die alleinige Wahrheit zu haben?
Weißt du, ich finde es echt beeindruckend, dass es Menschen gibt, die an Gott, Buddha, Mohamed oder das Fliegende Spaghettimonster glauben. Aber sie sollen nicht versuchen, mich zu agitieren. Darauf reagiere ich schwer allergisch. Das machst du aber gerade und schwingst dich zum alleinigen Wahrheitsinhaber auf. Deswegen ist die Diskussion hier für mich zu Ende.

Data

1 Like

Vielleicht zum Abschluss:
Jeder von uns wird die Antwort erfahren.
Jeder von uns lebt nach dem Tode bei Gott.
Ich habe eine Sicherheit für das Leben nach dem Tode mit 99.9999%. Errechnet aus einem Ereignis mit fast Null Wahrscheinlichkeit.

Darum können wir getrost unser Leben weiterführen.

Ich glaube, du hast nicht verstanden, dass Atheismus keine Gegenreligion ist, keine homogene Gruppe.

Menschen, die nicht an Gott glauben, das ist im Prinzip so ähnlich homogen wie Menschen, die eine bestimmte Farbe mögen. Das ignorierst du, obwohl es dir hier schon mehrere erklärt haben.

Das passt nicht so gut in einfache Schubladen und Schwarz-weiß-Denken. Ich möchte daran erinnern, dass auch religiöse Menschen teilweise schreckliche Dinge tun und getan haben. Sogar im angeblichen Auftrag ihrer Religion…
Vor diesem Hintergrund verstehe ich überhaupt nicht, wie du auf dein Feindbild „Atheismus“ kommst.
Bufo

Ist es wirklich so schwer zu akzeptieren, dass andere den eigenen Glauben nicht teilen? Da wundert mich in dieser Welt nichts mehr.

Etwas entfernen zu wollen setzt voraus, dass dieses etwas existiert. Du „glaubst“, dass es eine göttliche Ordnung gibt. Das ist mir völlig gleichgültig, glaube, was immer du möchtest. Warum aber fühlst du dich bedroht, wenn andere nicht daran glauben?
Ich glaube nicht an eine göttliche Ordnung, das nimmt dir ja nichts weg.

Bufo

Mensch Bufo,
warum wirst Du gleich persönlich. Ich habe doch nicht gesagt (oder impliziert), dass Atheisten das Fundament anderer angreifen, sondern dass sie es für sich anders setzten. Und (vielleicht provokant, aber im Kern sehe ich es so), bis auf die Arbeit am Fundament keinen Überbau betreiben.

Und dass Du meine Bezeichnung „göttliche Ordnung“ auf einen konkreten Gott oder Glauben beziehen möchtest, wundert mich. Ich habe es doch explizit erklärt. Heute glaubt niemand mehr, dass die Fix-Sterne fix sind, wie noch vor 1000 Jahren. Genauso absurd werden bald vielleicht andere „Gewissheiten“ erscheinen. Heute gibt es viele (bestimmt auch Atheisten, Christen oder Agnostiker), die z.B. eine „Idee“ (im platonschen Sinne) eines Menschen unterstellen und z.B. eine „natürliche“ Verschiedenheit von Mensch und Tier herleiten (und kein Kontinuum sehen). Du kannst ja gerne einen beliebigen anderen Begriff für diese (rein subjektive) „Ordnung“ nennen, aus der wir implizit Regeln für unser Zusammenleben ableiten. Und ohne persönlich zu werden, zumal wir uns garnicht kennen und sich keine Deiner Zuschreibungen aus einem Post von mir ergeben hat.

Danke Franz für Deinen ergänzenden Gedankengang, es könne sich bei Gott ja um etwas anderes als eine Person handeln: Z.B. eine göttliche Ordnung.

In diesem Fall frage ich dann weiter: Wenn Gott keine Person ist (also kein Bewusstsein hat), wo siehst Du den Unterschied zwischen „göttlicher Ordnung“ und unserer Welt mit Naturgesetzen, wie sie die Naturwissenschaften erforscht? Woran erkennt man, dass es irgendwo etwas objektiv Göttliches gibt, in welcher Form auch immer?

Wenn Du das „errechnet“ hast und nicht einfach ausgedacht, worauf fußt Deine Rechnung? Naturwissenschaftliche Rechnungen fußen auf reproduzierbaren Beobachtungen, mathematische auf Axiomen (Annahmen) - feiner gegliedert Definitionen und Postulate -, aus denen dann nicht-triviale(!) Schlüsse gezogen werden. Was sind Deine Beobachtungen oder Axiome?

Allein das Wort Konkurrenz zeigt, dass du da grundlegend auf dem falschen Dampfer bist.

Reicht es nicht, wenn du für dich sprichst? Warum immer diese Ausweitung auf alle?

Dann erkläre mir, wie du es anstellst, nach dem Tode deinen eigenen Weg im Jnseits zu gehen. Wir alle gehen dorthin, eine Verallgemeinerung ist daher logisch.

Das Jenseits lässt nicht mit sich experimentieren.
Es gibt im besten Fall einen Fingerzeig und der ist mir passiert.
Meine Wette mit einem ungläubigen Familienanghörigen um eine Flasche Wein (ich wette mit die um einen Liter, es gibt ein Leben nach dem Tode) wurde mir am Tage seines Todes eingelöst.
Den Überbringer habe ich seit 30 Jahren nicht gesehen und danach auch nie mehr.
Das mögliche Zeitintervall der Begegnung im Bahnhof war bestenfalls eine Minute.
30 Jahr zu einer Minute ist schon allerhand. Und das genau am Todestag!
Man begrüßt sich um ca. 16 Uhr normalerweise mit einer Einladung auf einen Kaffee.
Nein, diesmal waren die Worte:
„Komm, ich lade dich ein auf einen Wein“.

Deutlicher kann der Fingerzeig nicht mehr sein.

Danke für Deine Antwort.

Was mich betrifft, ich halte es mit Lessing: „Zufällige Geschichtswahrheiten können der Beweis von notwendigen Vernunftswahrheiten nie werden.“ Womit Lessing eigentlich „geschichtliche“ Werke, wie zeitgenössisch die Bibel als eines verstanden wurde, meinte. Aber auch, dass man grundsätzlich selbst nicht wissen kann, welche Geschichten, die einem erzählt werden, wahr sind. Solange man sie nicht selbst erlebt hat. Wegen dieser Unsicherheit hielt er das Vertrauen auf von ersterem unabhängige Schlüsse der Vernunft für überlegen.

Für dich in deinem Glauben mag das logisch sein. Für mich ist nach dem Tod - vermutlich nix. Aus die Maus. Ich gehe in kein Jenseits, weder auf einem eigenen Weg noch auf einem anderen. Oder: ich erwarte und glaube das nicht. Lasse mich aber gern überraschen :wink: - deshalb „vermutlich“.

Und ja: ich kann gut damit leben, ich sehe das ganz biologisch. Und finde es umso wichtiger, seine Lebenszeit sinnvoll zu verbringen.

Deine Verallgemeinerung deshalb völlig unlogisch.

Wenn dir das reicht als Fingerzeig. ok, habe ich kein Problem mit.
Mir reicht es nicht.