Das meldet die Berliner Zeitung in ihrer heutigen Online-Ausgabe:
BERLIN, 26. Juli. Der deutsche Arbeitsmarkt wird immer stärker von einer Entlassungswelle erfasst, die sich - ausgehend von multinationalen Konzernen - mit offenbar wachsendem Tempo rund um den Erdball aufbaut. Nach Milliardenverlusten bestätigte der Münchner Chiphersteller Infineon am Donnerstag, dass weltweit 5 000 Stellen wegfallen. In den nächsten 18 Monaten müsse jeder sechste Arbeitsplatz eingespart werden. Die ebenfalls zum Siemens-Konzern zählende Epcos AG kündigte an, dass weitere 750 Stellen abgebaut werden sollen, nachdem bereits 610 regulär Beschäftigte und 830 Zeitarbeiter ihre Jobs verloren hatten. (Auch bei Allianz und Dresdner-Kleinwort-Wasserstein soll abgebaut werden, wie n-tv eben berichtet. Deutsche Post World Net hatte bereits angekündigt, 8.000 Mitarbeiter im Aussendienst und 5.000 BriefzustellerInnen zu entlassen. Nach der Übernahme des Ölgeschäfts von E.ON will BP jede zehnte Stelle streichen. Anm. MM)
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Unsere Wirtschaftsweisen, auf deren Meinung stets so viel gegeben wird, scheinen sich derzeit auch nicht ganz einig zu sein. Während der eine, Wolfgang Wiegard, noch vor kurzem davon sprach, dass man „etwas mehr Einkommensungleichheit in Kauf“ nehmen sollte, meint Jürgen Kromphardt im gleichen BZ-Artikel: „Ob die Arbeitskräfte nun fünf Prozent mehr oder weniger verdienen, ist nicht das Kriterium - die Leute werden einfach überflüssig.“
Man scheint nur noch darüber zu sprechen, ob man 1,0 oder 1,5 oder 2,0% Wachstum erreicht und ob die Arbeitslosigkeit auf 3,5 Mio gedrückt werden kann. Aber Willenserklärungen kosten ja nichts, sind also recht (und) billig. Hauptsache, man wirkt aktiv. Aber das ist nicht anderes als jener verschwitzer Läufer im Fitnessstudio, der sich auf einem Laufband vorwärts bewegt und doch nicht von der Stelle kommt. Und um die eigene Inkompetenz in Wirtschaft und Politik zu kaschieren, müssen schliesslich immer wieder gerne die schwächsten Glieder der Gesellschaft als Sündenböcke herhalten.
Marco