Globale Ernährungskapazität am Ende?

Hi,

Nehmen wir Hungergebiete in Afrika.Diese gibt es auch, weil wir :„Abfälle unser Hühnerschlachtung“ an diese Länder für billiges Geld :liefern und damit bewußt die dortige Viehzüchtung auslöschen und alle :Versuche der Afrikaner sich selbstbestimmt zu verhalten und zu :ernähren ad absurdum führen.

Du wirst in der Richtung nur etwas bewegen, wenn Du die dort Herrschenden dazu bringst, entsprechende Einfuhren zu unterbinden. So herum wird ein Schuh draus.
Viel Erfolg!

Cassius

Hallo,

Du wirst in der Richtung nur etwas bewegen, wenn Du die dort
Herrschenden dazu bringst, entsprechende Einfuhren zu
unterbinden. So herum wird ein Schuh draus.

Das wäre die richtige Maßnahme. Da die meisten aber Mitglieder der WTO sind, dürfen sie genau das nicht, weil das den FREIEN Handel, für den die WTO steht, widersprechen würde. Täte das Land dies trotzdem, werden ihm hohe Geldstrafen und Wirtschaftssanktionen auferlegt.

Während die großen, EU, USA usw. in eingeschrämktem Maße Vergünstigungen aushandeln können, weil sie entsprechende Macht in der WTO ausüben, gelingt das den kleinen mangels Macht nicht, selbst wenn die kleinen Länder sich zusammenschließen erreichen sie nur wenig. Letztere Versuch wurde schon mehrfach gemacht - ohne Erfolg.

Gruß,
p+p

möglicherweise kann man das auch etwas vereinfachen und an
einem Beispiel festmachen:

Nehmen wir Hungergebiete in Afrika.Diese gibt es auch, weil
wir „Abfälle unser Hühnerschlachtung“ an diese Länder für
billiges Geld liefern und damit bewußt die dortige
Viehzüchtung auslöschen und alle Versuche der Afrikaner sich
selbstbestimmt zu verhalten und zu ernähren ad absurdum
führen.

Naja. Ganz so einfach sehe ich das doch noch. An den meisten Problemen Afrikas sind vor allem die Afrikaner schuld. Ich weiss, wir Europäer betrachten uns da gern als schuldig - die Realität sieht aber anders aus.

Das Beispiel Simbabwe zeigt recht gut, wie das mit der Nahrungsmittelindustrie selbstbestimmt funktioniert. Einstmals als Kornkammer Afrikas bezeichnet, steuert Simbabwe inzwischen auf eine Hunger-Krise zu. Weshalb? Nun, die Einwohner Simbabwes haben in einer recht gewaltätigen Aktion alle weissen Farmer aus dem Land geworfen um fortan auf eigenen Füssen zu stehen. Mit sichtbarem Erfolg.

Das Problem Afrikas sind nicht vorrangig die Industrieländer, sondern der Umstand, dass in den Köpfen der Menschen die alte Stammeskultur noch immer vorherrschend ist. Das ist per sé nicht schlimm. Es verhindert aber sehr effektiv demokratische Strukturen, demokratisches Denken und letztlich Freiheit, im westlichen Sinne, für die Einwohner Afrikas.

Hallo zerschmetterling,

die unwirkliche Zeit der Sklaverei ist eigentlich ein anderes Kapitel.
Um deine weißen Farmer einzuordnen: (Wiederum vereinfacht dargestellt:smile:
Diese Menschen fielen über das Land her wie die Heuschrecken, des Mammons willen.Bewirtschafteten es mehr oder weniger erfolgreich.Sahen/sehen das staatlich gestohlene Land als ihr Eigen an.Bezahlten die einheimischen Arbeiter mit freier Kost und Logis.Darüberhinaus durften sie aber nicht am wirtschaftlichen Leben teilhaben und ihre Rechte - naja, eine Erörterung erübrigt sich wohl.
Nun kam die, sagen wir Revolution, und den Arbeitern sagte man: Los, du bist frei,entfalte ich,werde Unternehmer,führe den Laden weiter!
Frage: Wie soll er das machen? Er hatte bisher Jahrzehnte nie die Chance gehabt „Freiheit und Selbstbestimmtheit“ zu lernen.
Würde man dir ab sofort die Führung einer Firma mit 50 Angestellten übertragen während man dich vorher 30 Jahre eingesperrt und deine Entscheidungen fremdbestimmt waren, würdest du,ob weiß,schwarz,gelb oder rot,grandios scheitern.

Neo-Rassissmus kommt oft so daher:
Schenke Freiheit aber sage nicht wie man sie nutzt!

Damit scheint dein Argument,wonach die Afrikaner bisher immer grandios an ihrer Eigenständigkeit scheiterten und daran selbst schuld seien, mehr als fragwürdig zu sein.

Vergiß dabei bitte auch nicht die Euromillionen die regelmäßig zweckgebunden an die Länder überwiesen werden um u.a.die dortigen westlichen, installierten Lakaien zu stützen.Das nur um unseren abartigen Hunger nach Land und Rohstoffen zu befriedigen.(Kolonialismus)

Gruß

Wader Hans

Nein,Cassius,

das kann ja nichts werden,denn bildlich gesprochen sieht dein Argument so aus:

100 euröpäische 10-Tonner beladen mit Rest-Geflügelfleisch stehen vor den Grenzen Zentralafrikas.Die Zöllner stehen mit Gewehren vor den Lastwagen, während die wartende Schlange immer länger wird.
Zusätzlich formiert sich eine weitere Warteschlange mit 10-Tonnern beladen mit Raketenwerfern,Panzern und Waffengattungen aller Art.
Auch diese wird von Stunde zu Stunde voluminöser.
Die afrikanische Union läßt ausrichten, dass sie ihre Rohstofflieferungen so lange ausetzen wird,solange diese Lkw vor den Grenzen nicht abziehen.
Die Zöllner ,wie gesagt, mit Waffe(Heckler&Koch)im Anschlag.

Während in Europa die Medien eindrucksvolle Bilder der Wartenden incl Nahaufnahme ihrer couragierten Bewacher senden, überlegen ein paar Vorausdenker welche Auswirkungen dieser Stopp wohl habe?
Die Exportabhängigen werden wohl um ihr prognostiziertes Wirtschaftswachstum zittern.Die Industrieproduktion wird vorrauseilend einbrechen,die Preise für Öl und Benzin werden hochschnellen.Die Preise für Fleisch werden ins Bodenlose fallen - Arbeitsplätze geraten in Gefahr. Eiligst wird man versuchen, den Inländern das Konsumieren zu lehren.Scheitert aber, da man ja den Time-Lag kennt.
Verhandlungen werden beginnen,Drohungen schwirren hin und her.
Säbelrasseln.

Der rettende Satz fällt nach tagelangen,zähem Ringen: Schuldenerlaß und frische Milliarden!

Einzige Bedingung: Öffnung der Grenze für die westlichen Exporte ,nun vertraglich notiert,mit genau austarierten, empfindlichen Strafen bei Verstößen.
Die Verantwortlichen auf Seiten der Aufständischen zucken,angesichts ihrer gigantischen Auslandschulden,die Schultern,wählen das kleinere,notwendige Übel und geben grünes Licht.
Die Zöllner ziehen sich aufatmend zurück,die LKW donnern weiter und erreichen wohlbehalten,leider mit Verspätung, ihr vorbestimmtes Ziel.

Der afrikanische Bauer? Naja, er hungert halt weiter.Die heimische Produktion ist nun halt eine Filialbetrieb der westlichen Produktion.
Die heimische Armee? Ist bestens ausgerüstet.Für den Fall der Fälle.

Die Vorrausdenkenden geben eine Pressekonferenz ,loben die angenehme Gesprächsatmosphäre ,auf gleicher Augenhöhe, während der Verhandlungen und im Besonderen die Weitsicht der afrikanischen Delegation im Auftrage ihrer Präsidenten.

Der westliche Bürger furzt vor dem Fernsehgerät, ißt seinen weichen Geflügelburger zu Ende und brabbelt:
Diese Entwicklungsländereien, immer das Gleiche,Mensch.Sieh sie dir an, diese Afrikaner!Dicke Bäuche vom vielen Fressen und dünne Arme vom nichts arbeiten!Aber aufmucken!

Grüße

Wader Hans

Hallo zerschmetterling,

die unwirkliche Zeit der Sklaverei ist eigentlich ein anderes
Kapitel.

Jo. Afrikanische Erfindung, von Afrikanern für Afrikaner. Es gab praktisch keine europäischen Sklavenjäger. Die afrikanischen Sklaven wurden praktisch zu 100% von afrikanischen Sklavenhändlern verkauft.

Diese Menschen fielen über das Land her wie die Heuschrecken,
des Mammons willen.Bewirtschafteten es mehr oder weniger
erfolgreich.Sahen/sehen das staatlich gestohlene Land als ihr
Eigen an. Bezahlten die einheimischen Arbeiter mit freier Kost
und Logis. Darüber hinaus durften sie aber nicht am
wirtschaftlichen Leben teilhaben und ihre Rechte - naja, eine
Erörterung erübrigt sich wohl.

Das mit den Heuschrecken ist polemischer Unsinn und das weisst du hoffentlich auch. Reich werden. Pah. Klar, die Farmer gingen nach Afrika um dort Millionen zu verdienen. Was dümmeres ist dir wohl nicht eingefallen? Die Fakten sind deutlich anders. Sicherlich wurde dort auch Gold und Diamanten gefunden, aber da waren die Siedler längst da!

Was deine Vorstellung über den Lohn der Arbeiter angeht - das mag zu Anfang so gewesen sein, aber da unterschied sich die Situation der Einheimischen nicht großartig von der, der Arbeiter in Europa. Zur Zeit der Enteignung der weissen Farmer in Simbabwe war das schon deutlich anders. Wir reden hier ja nicht über die Anfangszeit um 1880.

[…]

Neo-Rassissmus kommt oft so daher:
Schenke Freiheit aber sage nicht wie man sie nutzt!

Damit scheint dein Argument,wonach die Afrikaner bisher immer
grandios an ihrer Eigenständigkeit scheiterten und daran
selbst schuld seien, mehr als fragwürdig zu sein.

Du kommst mit der klassischen mitteleuropäischen Gutmenschenart daher, der ich lange auch angehörig war. Was einen davon kuriert? In Schwarzafrika arbeiten und leben. Mal willens sein, beide Seiten der Medaille zu sehen, statt immer nur reflexhaft vom Rassismus zu schreien.

Wie ich schrieb, es ist ihre Kultur, die es den Völkern Schwarzafrikas erschwert, ihre Situation nach europäischem Vorbild zu verändern. Ob dass überhaupt ein sinnvolles Ziel ist, sei hier mal dahin gestellt. Menschen, wie du, scheinen es jedenfalls sinnvoll zu finden. Ich habe zu keinem Zeitpunkt von Rassen gesprochen und finde allein die Anschuldigung einigermaßen widerlich. Das es weltweit unterschiedliche Kulturen gibt, welche sich teilweise deutlich unterscheiden wirst du kaum bestreiten können. Schau nach Asien! Schau nach Südamerika! Alles ehemalige Kolonien, die teiweise völlig andere Entwicklungen genommen haben.

Die heutige Situation der einzelnen Ländern ist ein Produkt ihrer geographischen Situation, ihrer Kultur und ihrer Geschichte. Schau dir die Geschichte Schwarzafrikas (schon vor dem Kolonialismus, der keine 150 Jahre alt ist) an und du wirst die Gründe für die heutige Situation deutlich besser sehen.

Vergiß dabei bitte auch nicht die Euromillionen die
regelmäßig zweckgebunden an die Länder überwiesen werden um
u.a.die dortigen westlichen, installierten Lakaien zu
stützen.

Stichwort: IWF - ja, den sollte man abschaffen.

Das nur um unseren abartigen Hunger nach Land und
Rohstoffen zu befriedigen.(Kolonialismus)

Klassisches Null-Argument. Nur ein Bruchteil unserer Rohstoffe kommt aus Afrika. Das derzeit viel beschrieene Coltan ist erst in den letzten paar Jahren so wichtig geworden. Aber dein angemahnter Kolonialismus scheint etwas älter zu sein. Ich weiss - wir glauben ja selber gern die Mär von den Rohstoffen, die wir den Afrikanern rauben…

Zusammenfassend sei gesagt:

Lass die Reflexe. Nimm dir die Zeit und versuche BEIDE Seiten der Medaille zu betrachten. Das gute alte ‚Sie sind arm, weil wir reich sind‘, klingt gut, ist aber falsch.

Hoi,

Lösungen:

  1. Bessere Verteilung der Nahrung, um auch mal die 3. Welt zu erreichen. Ich meine, mit E10 verbrennen wir schon Lebensmittel, nur damit wir Auto etc. fahren können.
  2. Wenn 1 nicht geht, dann brauchen wir weniger Menschen. Wer opfert sich freiwillg? Keiner? Tja, soviel dazu.
  3. Zukunftsversionen von über 40 Jahren? Na klar … sehr zutreffend…egal wie „expertig“ die Experten sind.

Ruhig Blut und lieber mal über ein Gutti aufregen, anstatt über das momentane Leid der Welt…

Hanzo

Guten Tag!

  1. Wenn 1 nicht geht, dann brauchen wir weniger Menschen. Wer
    opfert sich freiwillg? Keiner?

Doch! Ich.
Ich habe mich nach dem zweiten Kind sterilisieren lassen und somit meinen Teil geleistet für eine langsame, kontrollierte Senkung der Weltbevölkerungszahl.

Ich will damit sagen: Es ist falsch zu glauben, für die Losung „weniger Menschen“ müsste man unbedingt welche massakrieren. Da ließe sich an der Stellschraube der Geburtenrate binnen eines halben Jahrhunderts viel bewegen, wenn man da politisch ordentlich draufdrücken würde.

E.T.

Hallo Wader Hans,

das kann ja nichts werden

was schlägst Du also vor zu tun?

Gruß
Cassius

Hallo cassius,

solange in den Köpfen eine Meinung wie von zerschmetterling oben beschrieben oder ähnliche Überzeugungen vorherrschen wird sich an der Situation rein gar nichts ändern.Weil es im Kern nämlich niemand will,
weil es unangenehm ist daran zu denken den Welthandel auf eine wirklich faire Basis zu stellen und - weil es peinlich ist offen zu sagen dass wir immer noch glauben Menschen ausserhalb Europas und der USA sind alles unterentwickelte Völker die es zu domestizieren gilt.

Was man tun könnte? Ersteinmal keine Waffen mehr liefern,klar.
Dann den Ländern ihre s e l b s t produzierten Waren auch abkaufen zu Preisen die ein auskömmliches Leben ermöglichen.
Keine Kredite gewähren, die diese Länder niemals bedienen können.

Prinzipiell sehr simpel,bedeutet aber für den „Westen“ einen Einbruch bei dem Wirtschaftswachstum (sofern das überhaupt nach heutiger Definition Sinn macht) um mindestens 40%.Was d a s bedeutet ist klar.
Wollen wir aber,so denke ich, eine Konfrontation mit den Betroffenen des Hungers vermeiden, werden wir uns auf eine Szenario mit Verzicht auf ein gerüttelt Maß an Lebensstandard vorbereiten müssen.

Gruß

Wader Hans

Mir ist das alles zuwieder. Irgendwie ändert sich das nie …