Glücksrituale

Hallo!

Ich wollte fragen, ob jemand außerhalb Deutschlands schon einmal persönlich Erfahrungen mit Riualen, die Glück bringen, bzw. Unheil abwenden sollen, gemacht hat. So wie man hier zum Beispiel den Schornsteinfeger als Glückssymbol sieht,schwarze Katzen meidet oder jemandem über die Schulter spuckt, um ihm Glück zu wünschen…?

Hi,
Also ich weiß nicht genau was Du hören willst, aber hier ein paar Sachen aus Spanien:

  • Das was du mit dem über den Schulter spucken ist bei uns, soweit ich weiß, völlig unbekannt.

  • Hier in Deutschland bringt freitag, den 13. Pech. Bei uns ist es Dienstag, den 13.! Dazu haben wir einen Spruch der sagt „Martes y trece, ni te cases, ni te embarques“ --> Am Dienstag den 13. heirate nicht und besteige kein Boot.

  • Man darf auch nicht (bringt Pech) unter einen Leiter laufen.

  • Einen schwarzen Kater, der vor Dir über die Straße läuft, bringt auch pech

  • Am 31. Dezember punkt 24 Uhr (also, Jahreswechsel) kommen in Spanien auf alle Radio- und TV-Sender die Glocken von einem (meist nicht religiösen) Gebäude, die über solche verfügt. Dann alle Spanier (und ich kenne wirklich keine einzige Ausnahme!) essen Trauben. Bei jeden Gongschlag eine. Also 12 in der Anzahl. Und weil es recht schnell geht, klappt das eigentlich nie. Zumindest nicht richtig. Und das ist der Grund, so sagt man, weshalb einem im neuen Jahr nicht nur Glück und Gutes widerfahren wird, sondern auch eben pech udG.

So, auf die schnelle fällt mir nichts weiter ein.

Schöne Grüße,
Helena

danke, das war schon einmal sehr interessant. besonders das trauben-essen klingt spektakulär:wink:

Hallo helena,

  • Am 31. Dezember punkt 24 Uhr (also, Jahreswechsel) kommen in
    Spanien auf alle Radio- und TV-Sender die Glocken von einem
    (meist nicht religiösen) Gebäude, die über solche verfügt.
    Dann alle Spanier (und ich kenne wirklich keine einzige
    Ausnahme!) essen Trauben. Bei jeden Gongschlag eine. Also 12
    in der Anzahl. Und weil es recht schnell geht, klappt das
    eigentlich nie. Zumindest nicht richtig. Und das ist der
    Grund, so sagt man, weshalb einem im neuen Jahr nicht nur
    Glück und Gutes widerfahren wird, sondern auch eben pech udG.

wir schälen die Trauben vorher, ist zwar etwas mühsam,
aber dann kann man es schaffen.

Warum wir dann doch mal ab und zu Pech haben,
muss an etwas Anderem liegen :wink:

DieZahl13mögende Grüße Grisu

Hallo Grisu,

wir schälen die Trauben vorher, ist zwar etwas mühsam,
aber dann kann man es schaffen.

Ja, das kenne ich auch. Und auch öfters habe ich gesehen, wie Menschen erst die Steine (falls nicht „seedless“), raus nehmen. Mittlerweile gibt es in (fast) jeden spanischen Supermarkt ab den ca 15 Dezember, Dosen mit „für den Jahreswechsel zurecht bereitete“ Trauben.

Warum wir dann doch mal ab und zu Pech haben,
muss an etwas Anderem liegen :wink:

Hihihi! Vielleicht fängt Ihr bei den „Viertelstunde“-Schlägen an??? ;o))

DieZahl13mögende Grüße Grisu

SchwarzeKatzemögende Grüße
Helena (allerdings unten durch einen Leiter gehe ich nicht, weil es für den menschen, der oben steht, gefährlich sein könnte. Und Boote besteige ich am dienstag den 13. nicht, weil ich ja seekrank nicht. Deshalb alle andere Tage auch nicht.) ;o))

Hallo,

Ich wollte fragen, ob jemand außerhalb Deutschlands schon
einmal persönlich Erfahrungen mit Riualen, die Glück bringen,
bzw. Unheil abwenden sollen, gemacht hat.

Nur letzteres und zwar im Ausland aber innerhalb einer ganz bestimmten Community (theatre):
Niemals jemandem Glück für eine Aufführung wünschen. Stattdessen: „Break a leg!“ (entspricht dem deutschen Hals- und Beinbruch, aber im Theater ist es „de rigeur“, da kann man gar nicht anderes sagen oder der Empfänger fühlt sich „jinxed“ = verhext.

Niemals „the Scottish play“ (das von Shakespeare, wo es um einen Königsmörder geht) mit Namen bzw. Titel aussprechen. Zieht Katastrophen nach sich!

Es gibt noch mehr.

Gruß
Elke

spannend. das theater ist ja sowieso ein hort für den aberglauben: das toi, toi, toi auf das man sich nicht bedanken darf und irgendwo habe ich gelesen, dass man dem regisseur nach der letzten aufführung blumen vom friedhof schenken soll. der aberglaube im theater-millieu scheint aber recht ähnlich, auch über landesgrenzen hinweg. scheinen ein völkchen für sich zu sein, die theater-leute…

gruß eva

Es gibt bei uns sehr viele.

Verschüttet man Salz wirft man eine Handvoll über die Schulter- in die Augen des Teufels… Ursprung war Salz war damals sehr teuer…

Sieht jemand eine Elster/magpie:

One for sorrow,
Two for joy,
Three for a girl,
Four for a boy,
Five for silver,
Six for gold,
Seven for a secret never to be told…

Es gibt noch viel mehr.

Gruss

Hallo,

Sicher haben die Theaterleute ihre eigenen Rituale entwickelt: nicht zu pfeifen z.B., und der Wunsch " Hals - und Beinbruch" muß mit „Wird schon schiefgehen“ erwidert werden. Übrigens soll das eine Verballhornung von „Masl u Broche“ (jidd. Glück und Segen) sein.

Auch im Allteg gibt es Leute, die nicht über ein Kanalgitter gehen wollen, um Unglück zu verhüten.

Und natürlich der Schornsteinfeger, bei dessen Anblick z.B. " 1,2,3 - mir gehört das Glück" beschworen wird und ein Knopf der Kleidung gehalten wird, bis man einen Pferdewagen oder einen Postkasten sieht. Das mit dem Knopf verschwindet allerdings sehr schnell mangels der „Lösungsobjekte“!

Besten Gruß
von Julius

Servus,

da gibts ein paar anlassbezogene Rituale:

Eins aus dem fast vergessenen „inneren Ausland“ des alemannischen Südwestens, in dem kommenden Sonntag Funkensonntag („die alte Fasnacht“) gefeiert wird. Wer da beim Funkenringwürfeln vor dem Abbrennen des Funkens einen Funkenring gewinnt, wird das kommende Jahr ein günstiges Schicksal erleben.

Änliches aus dem noch nicht ganz Ausland gewordenen Schlesien, wo zu Heiligabend und nur zu Heiligabend eine Hanfsuppe gegessen wird, die für das kommende Jahr Krankheit, Armut und Unbill abwehren soll.

Von den Nachbarn zu Epiphanias die „Galette des Rois“, ein Kuchen, in dem eine trockene Bohne eingebacken ist. Wer sie in seinem Stück erwischt, hat ein gutes Auspiz für das kommende Jahr.

Aus dem Südwesten noch ein negatives Omen: Wer Kehricht über die Schwelle trägt (und nicht kehrt), trägt Glück, Gesundheit und Wohlstand aus dem Haus.

Schöne Grüße

MM

Hallo Martin,

Von den Nachbarn zu Epiphanias die „Galette des Rois“, ein
Kuchen, in dem eine trockene Bohne eingebacken ist. Wer sie in
seinem Stück erwischt, hat ein gutes Auspiz für das kommende
Jahr.

Ganz genau das gibt es bei uns in Katalonien auch. Allerdings die Bedeutung ist eine andere, nämlich: Wer die Bohne erwischt, muß der Kuchen bezahlen. Zusätzlich gibt es auch eine kleine Porzellanfigur. Wer diese erwischt, wird als „König“ bzw „Kuchenkönig“ gefeiert. Und dann feierlich wird ihm die mit dem Kuchen vergebenen Papierkrone auf dem Haupt gesetzt.

Übrigens, dieser Kuche hat die Form eines Rings. Und es wird ausschließlich am 6. Januar gegessen, also zu den drei heiligen Königen. Und soviel ich weiß, das gibt es nur in Katalonien und sonst nirgends in Spanien, aber da bin ich mir nicht ganz sicher.

;o)) ;o))

Schöne Grüße
Dir auch. Schöne Grüße,
Helena

In Griechenland spielt das Tiegerauge (ich glaube, so heißt das Ding aus Glas: ein schwarzer Punkt auf einem weißen Blob auf blauem Untergrund) eine wichtige Rolle gegen den „bösen Blick“. Man sieht es an vielen Kindern, aber auch bei Erwachsenen, als Halskette oder Anstecker. Selbst bei Taufen: Nach der Taufe wird der Täufling umgezogen in neue frische Kleider, dabei wird meistens der Tigeraugeanstecker, Geschenk des Taufpaten, nicht vergessen! Und beim Gang durch Andenkenläden findet man garantiert Tigeraugen im Großformat, die man sich anstatt einem Türkranz an die Wohnungs-Eingangstür hängen kann.

Ob es hilft? Mir fällt dazu eine Aussage des Comedians Dr. von Hirschhausen ein: Hasenpfoten von geschlachteten Tieren bringen angeblich Glück. Aber brachte sie dem Hasen Glück? Offensichtlich nicht -und er hat vier davon!

Wolfgang D.

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Hallo!

meine jugoslawische Oma hat immer ein Becher Wasser hinter mir ausgeschüttet, wenn ich zur Prüfung oder sonstigen wichtigen Vorhaben gegangen bin.
Das sollte Glück bringen bei dem jeweiligen Vorhaben.
Und das hat auch immer geklappt. :smile:
Einmal hat sie mich erwischt und ich hatte nasse Beine. Ich dürfte aber nicht zurück, um mich umzuziehen, weil das wiederum Unglück brächte-sagte sie.

Bei schwarze Katze reichten 3 Schritte zurück, um das Unglück abzuwenden. :wink:

Gruß
Maja

Hallo,

Da fallen mir auch noch die Jäger ein, die haben auch so ihre Rituale; das beginnt schon beim Weggehen aus dem Haus mit dem Hund: man soll beobachten, wie der Hund „sich löst“(Jägersprache für festen Stoffwechsel); wenn der Hund sich zum Haus löst, wird die Jagd gut, denn er sch… auf das Zuhause. Wenn er das Gegenteil tut, also auf sie Jagd sch…, kann man getrost zuhause bleiben, das ist sonst ein vergeudeter Tag.

Besten Gruß
von Julius