Hallo. In unserem Kindergarten war es wohl bisher so üblich, dass es für alle Anwesenden (Eltern- wie Kinder) nur Kinderpunsch gab. Beim letzen Elternbeirat ist dann die Frage aufgekommen ob man nicht auch für die Erwachsenen Glühwein ausschenken könnte. Sage und Schreibe ist daraus eine rießige Disskussion geworden, von wegen „man müsse doch den Kindern ein Vorbild sein“ und „Aufsichtspflichtverletzung“…Ich finde das ehrlich gesagt ein bisschen übertrieben und hysterisch. Ist es wirklich so abwegig auf einer Kindergartenfeier für die Erwachsenen Alkohol auszuschenken?
Hallo,
nein, ist es nicht. Aber das Thema bewegt Elternvertreter landauf, landab. Im Sommer geht’s um Bier und Wein an Grillabenden, im Winter um den Glühwein.
Mit Vorbildfunktion hat das übrigens nichts zu tun. Wie sollen die Kinder lernen, wie man verantwortungsvoll mit einem Suchtmittel, das es in jedem Supermarkt zu kaufen gibt, umgeht, wenn sie nur das Totalverbot kennen.
Grüße
Siboniwe
PS: Kinderpunsch für Erwachsene ist barbarisch. Sowas von Sodbrennen-auslösend.
Hallo,
IMHO ist es eine Grundsatzfrage, ob man bei so einer Gelegenheit das Konsumieren alkoholischer Getränke durch Erwachsene für die Kinder als „normal“ erscheinen lassen möchte oder nicht. Aus Gründen der Vorbildwirkung scheint mir der Verzicht angemessen, weil das Gegenteil den Eindruck erweckt, dass Alkoholkonsum zum Erwachsensein gehört, das ja in gewissen Phasen durchaus Wunschziel der Kinder ist. Da sehe ich auch eine Parallele zum „Schokoladezigaretten“-Naschen, das ja auch das Rauchen der Erwachsenen nachahmt.
Hallo!
Ende der 70er bis Mitte der 80er Jahre war ich Kuratoriumsmitglied eines evangelischen Kindergartens (in dem auch meine zwei Kinder ihre Zeit verbracht haben).
Es gab regelmässige Feiern sowohl kirchlicher wie auch weltlicher Anlässe - und wirklich niemand hat sich darüber echauffiert, daß teilnehmende Erwachsene auf Wunsch sich an Wein oder Bier delektieren konnten.
Ohne darüber zu sprechen, wurde selbstverständlich auf „harte“ Alkoholika" im Angebot verzichtet (allerdings lagen die diversen Kneipen bei Bedarf nicht weit ab „grins“).
Alle Beteiligten in damaliger Zeit fanden nichts dabei, wenn Vater oder Mutter dann mal einen kleinen „im Tee“ hatten - es kursierte in Kinderkreisen für diesen Zustand allgemein sogar der Begriff „man war niedlich“.
Also: Die Kirche im Dorfe lassen!
Herzliche Grüße
Helmut
Helmut
Hallo,
wegen der Vorbildfunktion: die Kinder trinken ja den Kinderpunsch so und so, wieso ahmen sie da nicht den Konsum nach? Das ist schon was anderes, wie die Schokozigaretten, die ja nicht durch etwas ersetzt wurden und nicht, dass Erwachsene jetzt den Kindern zuliebe an Schokolade gesaugt haben.
Wichtiger ist doch, dass die Kinder sehen: es gibt Erwachsene, die trinken Alkohol und es gibt Erwachsene, die trinken keinen. Und noch besser: wenn sie sehen, dass es etwas ist, was man tun und was man lassen kann (ohne Verbot) und sie nicht sehen, wie es jemand übertreibt und sich besäuft (obwohl das natürlich auch einen abschreckenden Effekt haben kann). Aber man lernt doch nur, mit etwas verantwortungsvoll umzugehen, wenn man eine Wahl hat (innerhalb von Grenzen, wie beschrieben).
Grüße
Siboniwe
Wenn man von Vorbildfunktion spricht, dann darf Mama und Papa zuhause auch kein Bier oder Wein trinken! Kinder sind lernfähig und müssen wissen, dass es auch bei Getränken Unterschiede gibt!
Ich wäre auch dagegen. Niczh weil ich generell gegen Alkohol bin, aber eine Kindergartenfeier ist eine Feier für die Kinder
Die Eltern sind dabei, um die Kinder zu beaufsichtigen und vielleicht auch hinterher im Auto nachhause zu fahren.
Da finde ich Alkohol fehl am Platz. Was würden die Eltern sagen, wenn die Erzieherinnen während des Kindergartentages einen picheln?
Kinder beaufsichtigen und Alkohol trinken schließen sich meines Erachtens zu 100% gegenseitig aus.
Naja, dann dürfte man auch kein Kuchen essen (Zucker), Würstchen (Krebsgefahr) und laternen anmachen (Energieverschwendung).
Ich denke, es ist nicht schlimm, wenn die Eltern Glühwein trinken, aber ich finde es schlimm, wenn die eltern ohne nicht können.
Korrekt!
Als Vorbild genießt man den Glühwein in Maßen (was würde eigentlich ein Schweizer hier schreiben???) und gut ist.
Eine generelle Verteufelung und Verbannung von Alkohol halte ich für falsch. In der westlichen Welt ist Alkohol überall verfügbar, Kinder müssen sehen, dass man ihn als Genussmittel nutzen kann.
Vielleicht können sich Eltern ja auch absprechen: Ein Elternteil nippt genüsslich am Kinderpunsch (Schauspielunterricht an der VHS wäre nützlich ), weil es heute einfach mal keinen Alkohol mag. Der andere nimmt ein Glas, trinkt es langsam, weist aber Angebote zum Nachschenken ab, denn „ein Glas ist genug“.
Das wäre meine laienhaft-stümperische Idee, wie man dem Kind zeigen kann „Nicht Trinken ist OK, ein bisschen Trinken ist auch einmal OK.“
Echt, dieses Wort fiel? Ähem, was soll man denn dazu sagen…
Auf was sollten Eltern denn dann noch verzichten?
Autofahren zuerst. Kinder dürfen das nicht, es ist mit Risiken verbunden und kann missbraucht werden. Eltern sollten in der Anwesenheit von Kindern niemals Auto fahren! Besser mit Tretroller oder Dreirad loslegen.