Glühweingewürze - Shrubherstellung

Hallo zusammen,
als ich war ja neulich wandern im Steigerwald und bin auf dieses leckere Zeug gestoßen: https://www.schusters-shrub.de/ und habe es vor Ort ausgiebig verkostet und auch gekauft. Nein, ich bin nicht beauftragt, für die Werbung zu machen. Dort ist nur sehr gut erklärt, was ich herstellen möchte. (Abgesehen davon stehe ich gerade total auf den Rosmarin-Shrub in Wasser oder mit Prosecco).

So gern ich regionale Betriebe unterstütze: Nun ist es bei mir so, dass ich sowas auch gern selber mache :slight_smile: . Habe schon einige Rezepte (vor allem für Beeren-shrubs) gefunden. Vor allem denke ich dieses Jahr zeitig an Weihnachten und würde gern einen Glühwein-Shrub herstellen: Gewürze 3-4 Wochen in Essig einlegen, dann mit Zucker einkochen. So weit, so einfach.

Dann reichlich googelei stehe ich nun aber auf dem Schlauch, was die Zusammensetzung der Gewürze angeht. Was gehört da nun rein und was nicht?

  • Zimt ganz sicher
  • Sternanis auch (nicht so viel, finde ich)
  • Nelken (auch nur in Maßen)
  • Kardamom (liebe ich, aber im Glühwein?)
  • Muskatblüte / Macis ?
  • Vanilleschote?
  • Orangen- und Zitronenschalen (klingen für mich auch lecker)

Und die Gewürze eher zerkleinern, damit die ihre Aromen gut abgeben können, würde ich sagen. Oder sieht das jemand anders und warum?

Also: Was gehört Eurer Meinung nach in den Glühwein (also ich meine nicht den „Schuss“ :wink: )?
Und wenn jemand noch eine Idee hat, was ich mit in den Essig werfen könnte für eine schöne rote Farbe nachher, wäre ich auch dankbar (rote Beete? Beeren? Früchte?).

Danke und
Krötengrüße

Isch 'abe keine Ahnung.

Aber rein sprachlich wollte ich anmerken, dass „Shrub“ ein (m.E. blödsinniger) Markenname ist und so schön (pseudo-)Englisch klingt. Shrub ist ein Busch.

Von daher sind sachdienliche Hinweise wahrscheinlich leichter ohne diese Bezeichnung zu finden.

Grüße
Siboniwe

shrub kommt aus dem Arabischen und bedeutet „trinken“, habe ich gelesen. Klingt doch ganz sinnvoll, oder?

Offensichtlich … :stuck_out_tongue_winking_eye:

Bufo

Okay, mag sein - aber warum soll man das dann im Deutschen „shrub“ nennen, zumal 95% der Menschen (okay, die, die sich nicht auskennen), hier Englisch assozieren.

Aus dem Grund, warum es auch Tschai-Tee gibt, was übrigens Teetee heißt. Oder auch, warum in einem Handtaschenladen bodybags verkauft werden. Oder auch, warum body im Deutschen überdurchschnittlich falsch verwendet wird. Oder auch, warum wir in D ein public viewing veranstalten, was in GB kein Mensch freiwillig machen würde.
Einfach, weil Englisch voll cool ist.
In diesem Sinne…Come in und find out oder Komm rein und finde wieder raus.

Soon

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Servus,

hmm - wie heißen denn eigentlich die Plastiksäcke, in denen kaputtgegangene GIs aus irgendwelchen fremden Ländern nach K-Town Airbase zurückgeflogen werden?

Schöne Grüße

MM

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Servus,

Holunder ist grade sammelbar reif, der färbt recht stark und ist allemal bekömmlicher als die klassisch zum Färben von Wein verwendete Kermesbeere. Vielleicht vorher erhitzen, dann ist er auf jeden Fall harmlos. Das Aroma geht in nicht zu hoher Konzentration in Richtung der etwas ruppigeren deutschen Roten wie Dornfelder, die als Glühwein ja einigermaßen einnehmbar sind, verträgt sich also auf jeden Fall mit dem Gedanken an Glühwein.

Wegen Gewürzen: Vanille täte ich nicht nehmen, das dürfte mit den anderen Sachen zusammen und mit Essig einigermaßen schräg herauskommen. Muskatblüte auch eher nicht.

Orangenschale: Wenn aufzutreiben, von Bitterorangen, und ruhig ein bissle mehr. Kardamom: Ja, auf jeden Fall. Außerdem Ingwer und bissle Fenchel.

Schöne Grüße

MM

Super Idee, der hängt hier im Garten zuhauf. Kann ich den inzwischen einfach einfrieren? Dauert ja noch ein bisschen bis zum Ansetzen, fürchte ich.

Bufo

Ja, das funktioniert - hab ich irgendwann mal gemacht, als ich mir nicht gleich die Zeit um Einkochen nehmen wollte. Wenn Du richtig viel davon hast, kannst Du ihn dann später vor dem Ansetzen wie für Gelee kochen und durch ein Seihtuch (aka Baumwollwindel) austropfen lassen, dann wird der Saft nicht so trübe, eher klar glänzend wie richtiger Wein. Kommt halt nicht so arg viel dabei herum.

Schöne Grüße

MM

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Ist mir eigentlich ziemlich Wurst, wie das Zeug warum heißt. „Pepsi“ oder "Lenor"oder „Milka“ oder eben „shrub“.
Eins so wie das andere.

Der Laden war echt der Hammer, und das Produkt auch. Nette Leute und ein gutes regionales Produkt -da bin ich beim Namen nicht kleinlich. Da gibt es beileibe wesentlich dämlichere Ausgeburten des Marketing: https://www.dm.de/dm-marken/balea/maren-tobi-wolf/
(recht willürliches Beispiel aus unerschöpflichem Fundus )

Bufo

Was ist das denn für eine Sch…? Das sind wohl Influencer? Und vor allem, woher kennst du so etwas?
Aber wieder hochinteressant, wie Werbung heute funktioniert. Werde demnächst auch mein eigenes DrSoon-Shampoo auf den Markt bringen. Scheint sich ja zu lohnen.
Hach, jetzt kann ich wieder mitreden, wenn Fotos oder keine Rosen verteilt werden.

Soon

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Aus einer Facebook Gruppe, die genau solche Dinge anprangert. War auch echt von den Socken, was es so alles gibt :slight_smile:

Nicht ganz.

Tschai (Chai) hat keine Entsprechung im Englischen oder Deutschen (kein Teekesselchen, wenn du so willst).
Handy und Bodybags sind alte Hüte, aber dennoch falsch, leider nicht mehr wegzudenken.

Body wird auch zu 97% falsch ausgesprochen, jedenfalls im Radio und Fernsehen, nämlich wie „buddy“ (nervelt mich noch mehr, wie der Smuuusie).

Aber mein Einwand war eigentlich der: egal, wo „shrub“ nun herkommt: es ist noch kein Wort, das jeder zweite Deutsche kennt, es ist ein Markenname und die Firma versucht, das Wort zu popularisieren. Solange das aber nicht der Fall ist, denkt fast jeder „Schrab?? Wasn das?“ Was an sich egal wäre, wenn man Informationen darüber finden will, ist das halt kontraproduktiv. Was nicht heißt, dass nicht in 10 Jahren jeder Schrupp sagt (spricht man es überhaupt so aus) und mehr oder weniger weiß, was damit im Deutschen gemeint ist.

Grüße
Siboniwe

Wie oben gesagt: es hat nichts mit kleinlich zu tun, sondern damit, dass du bessere Informationen bekommst, wenn du - zumindest vorläufig noch - anders suchst.

Grüße
Siboniwe

Weiß nicht, wie man es ausspricht.
Ich kannte das Wort ja auch nicht und musste es googeln.
Neben dem Markennamen bin ich aber ziemlich eindeutig zu Treffern gelangt, die genau das waren, was gemeint war: Sirup auf Essigbasis. Für Cocktails oder andere Verwendung.

Verstehe das Problem damit immer noch nicht, sorry

Aber im Russischen. Tee heißt Chai oder Tschai oder im Original чай. Ich glaube, du weißt, worauf ich hinaus will.
Gerade als Native Speaker (der du ja mehr oder weniger bist :wink:), graust es einen doch wirklich oft, oder?
Ich kaufe ja wirklich gerne Sachen von Sale, die sind echt billig :joy:
Entschuldigung, @Bufo_bufo, wenn wir gerade deinen Thread zersägen, aber es macht gerade wieder richtig Spaß.

Soon

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Hallo Kröte,
zum exotischen Begriff ‚shrub‘ - was ist eigentlich an ‚Sirup‘ auszusetzen? Sorry - aber ich bin ein wenig angepisst, weil ich erst einmal Deinen Link anklicken musste, um herauszufinden, worum es eigentlich geht.

Essig als Lösungsmittel wäre jetzt nicht mein Fall. Ich weiss einen guten Essig als Aperitif zu schätzen, aber im Glühwein kann ich darauf verzichten. Bei einer Mazeration ist es wichtig, dass das Lösungsmittel die Farb- und Aromastoffe der Gewürze auslöst, ohne mit ihnen zu reagieren. Für ein gutes Ergebnis ist dabei wichtig, dass das Lösungsmittel auch in die Zellwände eindringt und sie durchlässig macht. Beides geht sowohl mit Alkohol als auch mit Wasser - die aber jeweils unterschiedliche Aromen bevorzugt aufnehmen und auch unterschiedliche Teile der Zellwände durchlässig machen. Am besten bewährt hat sich daher eine Kombination von Alkohol und Wasser - konkret Alkohol mit 70 % vol. (also knapp einem Drittel Wasser). Zur Beschleunigung des Auslösevorgangs kann man die Mischung auch erwärmen, wobei man 50° C allerdings nicht überschreiten sollte (Digeration). Dass man das Auslösen der Aromen vor dem Einlegen der Gewürze durch manuelle Zerstörung der Zellwände (sprich: durch Zerkleinerung des Materials) unterstützt, dürfte einleuchten. Auch, dass man dies erst kurz vor dem Einlegen macht. Die Aromen sollen ja von der Lösungsflüssigkeit aufgenommen werden, nicht von der Luft. Beim anschließenden Einkochen in Zuckerlösung verflüchtigt sich der Alkohol weitgehend - das bißchen, was bleibt, beeinflusst zumindest im Glühwein nicht den Geschmack. Anders als Essig …

Zu den Gewürzen: Zimt, Sternanis, Nelken und Orange sind mE unverzichtbar. Ein wenig Vanille passt zu weißem Glühwein ganz gut, zu rotem weniger (finde ich). Dafür kann an den roten ein wenig(!) Kardamom, das ich nun wieder im weißen nicht so schätze. Wer’s mag, kann den Aromaanteil der Nelken noch durch Zugabe von etwas Piment ins leicht Pfeffrige verschieben und den Glühwein so etwas pikanter machen. Piment enthält als Hauptaromastoff Eugenol - wie die Gewürznelken und in geringerem Maße auch die Zimtrinde. Passt also ganz gut zusammen.

Zum Färben (wenn’s denn sein muss) würde ich einen Zusatz von Sauerkirschsaft vorschlagen. Das ist ebenfalls ein Träger von Eugenol und lässt sich harmonisch mit den anderen Aromen verbinden. Glühwein mit Kirschsaft ist nicht zufällig eine beliebte Variante.

Ansonsten - die Dosierung der jeweiligen Einzelbestandteile macht den Meister. Da kommt man um ein wenig Experimentieren nicht herum, was sich bei einer 3-4 wöchigen Kaltmazeration allerdings etwas in die Länge zieht …

Freundliche Grüße,
Ralf

Ist dir der Sarkasmus in meinem Posting entgangen? :wink:

Ich frage mich gerade, ob ich mein Google schon so geschult habe.

Gebe ich ein „shrub herstellen“, dann bekomme ich als erstes diese drei Treffer:

Es geht genau so treffend weiter.

Bekommt ihr andere Treffer? Welche?

Bufo

Es ist kein Markenname, sondern tatsächliches, echtes Englisch: https://en.wikipedia.org/wiki/Shrub_(drink)

Aber das habe ich auch gerade eben erst gelernt.

:smile_cat:

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