Gluvenmichel

Hallo,

was eine Gluve (Glufe) ist, glaube ich zu wissen (=Stecknadel),
aber was ist ein Gluvenmichel (Glufenmichel)?, und woher kommt der Begriff?

Gruß Finus

Hallo,
ich habe jetzt zwar die Bedeutung gefunden:
Glufenmichel = teilnahmsloser, bequemer Mensch, selbstsüchtiger Mensch, dem das Schicksal anderer gleichgültig bleibt

aber die Geschichjte dahinter wüßte ich auch noch gerne.
Was hat ein bequemer Mensch mit Stecknadeln zu tun?

Gruß Finus

Hallo,Finus,

Glufenmichel = teilnahmsloser, bequemer Mensch,
selbstsüchtiger Mensch, dem das Schicksal anderer gleichgültig

Diese Bedeutung kannte ich nicht.

Im „Schwäbischen Handwörterbuch“ steht: „täppischer, beschränkter, kleinlicher Mensch“

Ich selber kenne den Glufenmichel als einen „kleinlichen, geizigen, misstrauischen Pedanten“, der beim Kauf einer Packung Stecknadeln nachzählt, ob auch wirklich die 50 Stück, die auf der Packungsaußenseite genannt werden, enthalten sind.

Gruß Fritz

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Danke Fritz,

für die einleuchtende Erklärung.
Zählt der übrigens auch die Erbsen in einer gekauften Dose?

Gruß Finus

Zählt der übrigens auch die Erbsen in einer gekauften Dose?

Nein, aber er wiegt den Inhalt der Dose, nachdem er das Wasser abgegossen hat, um das reine Einwaagegewicht der Erbsen zu überprüfen. :wink:

Fritz

hallo finus,

jetzt habt ihr mich so verwirrt, daß ich meine mutter zur bestätigung angerufen hab :smile:

eine gluve (oder wie auch immer man das richtig schreibt) ist - im bairischen zumindest - keine stecknadel, sondern eine sicherheitsnadel.

ob das jetzt hilft bei der ergründung es ~michels, weiß ich natürlich nicht.

schönen abend!
miranda

Schönen Abend, Miranda!

Auch im Schwäbischen kann „Glufe“ - so die häufigste Schreibweise - die Bedeutung „Sicherheitsnadel“ haben; „Stecknadel“ ist aber deutlich häufiger.

Gruß Fritz

MM

in der blaubeurer gegend heißt das:
* Glufenmichel = teilnahmsloser, bequemer Mensch, selbstsüchtiger Mensch, dem das Schicksal anderer gleichgültig bleibt.
* Gluf, die = Stecknadel
-> http://home.t-online.de/home/beiningen/mundart.htm
keine ahnung woher das kommt, da hilft vielleicht die originalquelle…

Axel

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Servus allerseits!

keine ahnung woher das kommt, da hilft vielleicht die
originalquelle…

Ich kann’s halt nicht lassen, immer wieder auf diese wertvolle Quelle
http://germa83.uni-trier.de/DWB/welcome.htm hinzuweisen.

Hier ein kleiner Auszug daraus zur

"GLUFE
spange, fibel; stecknadel, vorstecknadel, schmucknadel; haarnadel.
form. der mit g bezeichnete anlaut begegnet seit der ersten bezeugung des wortes …
verbreitung. das seit dem 15. jh. im deutschen nachweisbare glufe ist mundartlich …
herkunft. die etymologie des wortes ist ungeklärt. nach Kluge aus nordital. (friaul. …
bedeutung und gebrauch.

  1. spange, fibel. glufe dient in älterer zeit zur wiedergabe von lat. spinter, spintrum …
  2. nadel aus einem schaft mit spitze und kopf, die zum zusammenhalten oder aneinanderheften …
  3. haarnadel, vgl. acus crinalis gluf Pinicianus prompt. (1516) d 7a; acicula gluff … "
    …und dann geht’s noch seitenweise weiter
    Der Gluvenmichel ist allerdings nicht angeführt.

Bei uns ist eine Gluf eine Sicherheitsnadel, dazu gibt es das Verb „zåmmglufen“

An schen Gruaß!
Helene

@MOD Fritz: Wie wär’s, wenn du diesen Link auch hier auf die Brettbeschreibung setztest?

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