Glyphosat und die Richtlinienkompetenz

ich finde sie richtig. Aber man kann es nicht immer jedem recht machen.

FG myrtillus

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ein berechtigter Einwand! Auf meinem Wahlzettel stand Glyphosat nicht zur Wahl …

Servus,

Ja hier - bei der Arbeit!

Das hier:

ist schlicht und einfach falsch.

Es gibt nach wie vor haufenweise Herbizide, und die aktuell von den Glyphosat-Lobbyisten eifrig verbreitete These, die einzige Alternative zum Einsatz dieses Herbizides wäre intensivere mechanische Bodenbearbeitung (dabei sind die von dieser Propagandamaschine in die Welt gesetzten Texte daran zu erkennen, dass dort unisono von „Pflügen“ die Rede ist - offenbar gibt es im US-Mittelwesten keine Grubber) ist ziemlich frei erfunden.

Glyphosat ist aber das einzige Breitbandherbizid, gegen das man Kulturpflanzen (derzeit meines Wissens mindestens Soja und Baumwolle, es dürften noch mehr sein) auf gentechnischem Weg widerstandsfähig machen kann. Also ein Mittel, mit dem man dafür sorgen kann, dass auf großen Landstrichen nur noch eine einzige Pflanzenart vorkommt - die Blümelein, die die Oma von irgendeinem Campesino im Vorgarten zu stehen hat, werden als ‚Kollateralschaden‘ gleich mit aufgeräumt, wenn Glyphosat großflächig per Flugzeug verteilt wird.

Das ist überflüssig. Es gibt bereits viele Alternativen für alle Anwendungsbereiche von Glyphosat, mit Ausnahme der genannten.

Zur Sache mit der Ernährung der Weltbevölkerung:

Eine Weltbevölkerung von sinnvollem Umfang (ca. 1 Mrd. Menschen pro Erde) wäre ohne besondere Anstrengung ganz ohne Herbizide ernährbar. Und eine im Umfang kurz vor Schmerzgrenze (ca. 5 -6 Mrd. Menschen pro Erde) lässt sich durch Einsatz der offenen und verdeckten Arbeitslosen im intensiven Feldbau mit rein mechanischer Beikrautregulierung ernähren, so wie das im 19. - 20. Jahrhundert in D gemacht wurde: Hackfrüchte heißen so, weil es Hackfrüchte sind. Sonst würden sie Spritzfrüchte heißen.

Die Herbizide, die in den 1930er - 1950er Jahren den entscheidenden Durchbruch in dieser Hinsicht brachten, wirken unverändert und ließen sich von heute auf morgen wieder mit der Bedeutung einsetzen, die sie zur Zeit der „Grünen Revolution“ hatten - da gibt es genau gar keine Probleme mit Resistenzen. Es geht um Kalkstickstoff und das Wuchsstoffmittel 2,4-D. Aber auch andere, subtiler wirkende, wurden ganz ohne Glyphosat entwickelt und es gibt sie noch (das ebenfalls nicht harmlose Thema Atrazin wäre separat zu diskutieren).

Kurzer Sinn: Glyphosat ist als Herbizid und auch zur Ernteerleichterung keineswegs ‚alternativlos‘ - sein wichtigstes Problem ist aber auch nicht die mögliche Kanzerogenität. - Dieses übrigens das Motiv, weshalb ich bei Diskussionen, bei denen diese beiden Punkte im Vordergrund stehen, nicht mehr besonders gerne und aufmerksam zuhöre.

Schöne Grüße

MM

Was und warum hast du dann gewählt?

Wenn du schon mit der Entscheidung nicht stimmig bist, wie von dir geschrieben?

Die Entscheidung, dass eine Entscheidung getroffen wurde, die du eigentlich nicht wolltest, …, nur dass eine Entscheidung getroffen wurde, …

rechtfertigt die Fehlentscheidung???

@vdmaster
Frage auch an dich.

Franz

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das fällt unter das Wahlgeheimnis. Nur so viel: eine Partei und eine/n Kandidaten/in

doch. Ich finde die Entscheidung richtig. Darüber hinaus finde ich es wichtig, dass überhaupt endlich mal entschieden und nicht immer weiter vertagt wurde.

Und außerdem könnte die Entscheidung Sand ins Getriebe bringen und eine Neuauflage der GroKo verhüten, die eigentlich keiner so recht zu wollen scheint …

… also vielleicht ausnahmsweise mal alles richtig gemacht ?

FG myrtillus

die Frage ist, ob diese Alternativen wirklich besser sind, also weniger Nachteile als Glyphosat haben.

Servus,

zwei ganz gravierende Nachteile von Glyphosat haben sie alle miteinander nicht:

  1. (ökologisch) die Möglichkeit der Herstellung großflächiger Biotope, auf denen insgesamt eine Pflanzenart vorkommt - es ist noch nirgendwo untersucht worden, auch nicht dort, wo sich Monsanto komplette Lehrstühle gekauft hat, welche Folgen die Anlage derartiger „minimalistischer“ Ökosysteme mittelfristig hat

und 2) (ökonomisch) Vertrieb im Kombipack mit patentierten Pflanzen, die regelrecht theologische Eigenschaften haben: Gleichzeitig ist jede Vererbung ihrer genetischen Eigenschaften in freier Wildbahn angeblich ausgeschlossen und wird angeblicher Nachbau (der in Wirklichkeit aus Zufallssämlingen stammt, die es ja gar nicht geben kann noch darf) von den Justitiaren der Monsanto-Gruppe erbittert und hartnäckig erfolgt.

Schöne Grüße

MM

von sinnvollem Umfang (ca. 1 Mrd. Menschen pro Erde)

legt wer fest?

Und eine im Umfang kurz vor Schmerzgrenze (ca. 5 -6 Mrd. Menschen pro Erde)

da sind wir nun leider auch ein wenig drüber …

Unterm Strich hast du meine Befürchtung, dass die Landwirte ohne Unkrautvernichter unsere Ernährung nicht gewährleisten können, leider nicht entkräftet.

FG myrtillus

das spielt aber in Deutschland nach meinen Informationen keine Rolle. Irgendwo in der EU ?

Reis und Nudeln halten sich bei trockener Lagerung nahezu unbegrenzt und müssen insofern keinesfalls vernicht werden. Wein bitte ebenfalls nicht vernichten, sondern zur Not bei mir abliefern :wink:

Ich habe meine Erststimme der CDU gegeben, um die SPD zu verhindern. Meine Zweitstimme ging an die FDP, um sie ins Parlament zurückzuholen, damit auch ca. in der Mitte wieder etwas mehr Auswahl ist. Natürlich ging meine Hoffnung in Richtung schwarz-gelb. Die neue FDP schien mir geeignet, dem allgegenwärtigen, breiigen Regierungsstil der Kanzlerin ein Gegengewicht innerhalb einer Koalition entgegenzusetzen.

Dabei gefiel mir die Idee eines Einwanderungsgesetzes nach "Leistungs"punkten, eine Ablehnung von Vorratsdatenspeicherung und Abkehr vom Netzdurchsetzungsgesetz (das erste ist diskutabel, aber in erster Version zu sehr gegen Bürgerrechte aufgestellt). Ausserdem sehe ich die FDP als Gegenpol zu Macrons „Visionen“, die im Endeffekt Frankreich lediglich aus dem selbstverschuldeten Bereich herausholen soll, wg. fortwährender Reformunfähigkeit seit Jahren die Stabilitätskriterien des Euro nicht zu erfüllen.

So, mehr Zeit habe ich nicht, um meine Wahlentscheidung noch ausführlicher zu begründen. Glyphosat jedenfalls stand überhaupt nicht auf meinem Zettel.

Gruß
vdmaster

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Wahrscheinlich ist das so.
Dann wird es auch auf dieser Ebene eine 2-KLassengesellschaft beschleunigen.
Die, die sich etwas Besseres leisten können, und die, die beim Discounter das Billigste nehmen müssen.
Auch hier hat doch die wirkliche Macht der Verbraucher, so er es sich leisten kann und mag.

Das ist gelebte Realität hierzulande!

Franz

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Nein, das ist falsch. Die geschäftsführende Regierung besteht noch immer aus Union und SPD.

Das Schmidtsche Glyphosatdings ist für mich ein NoGo, weil es die Koalitionsvereinbarung missachtet.

Franz

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Umso mehr Verantwortung haben die, die haben.

Die wählen von AFD bis Grüne, nennen sich die Mitte und „wir schaffen das“, geben aber nur sehr widerwillig irgendwas ab. Genau genommen, müssten sie nicht gar nichts abgeben. Sondern nur sich nicht mehr nehmen, als ihnen zusteht.

Franz

Ach du lieber Himmel.
Ich dachte, hier geht es um Glyphosat…

Es ist dein Fass, das du hier nebenbei aufgemacht hast :sunglasses:

Franz

Konnte ja nicht wissen, dass du gleich rein springst.
Es ging aber dennoch um den zweiten Satz.
Die Verbraucher können ihre Macht nutzen. Da können wir uns gar nicht oft genug bewusst machen.

Ich hörte gestern in den Nachrichten, dass D sich bislang immer enthalten habe.