Kann wohl auch als Ausdruck der „reliösen Entscheidung zu spät“ bei Evangelisationen … eingesetzt worden sein um 1900. Wenn der Gnadenwagen nicht mehr da ist, hast du den rechten Zeitpunkt verpasst. Ähnlich dem Gleichnis mit den 10 Jungfrauen und dem Öl in den Lampen.
Hanna trat auch hinzu zu derselben Stunde.
Lukas 2, 38
Das war die Stunde, die Gott der Hanna schon lange zugedacht hatte. Die Maria trägt ahnungslos das Kind Jesus in den Tempel. Sie weiß nicht, dass das die Gottesstunde für die alte Hanna ist. Die Gottesstunde, wo Gott der Hanna den Heiland zeigt und schenkt und offenbart. Die Stunde, wo Gott dieser treuen Magd die letzte Tür aufschließt, dass sie eingehen darf als Kind Gottes, wo die Gnade sie umfängt.
O diese Stunde, die Gott einem Menschen bereitet, wo er einem Menschen selber die Tür zum Himmelreich öffnet! Die Hanna hat demütig auf diese Stunde gewartet und sich nach ihr ausgestreckt. Sie war also gerüstet und bereit für diese ihre Gnadenstunde.
Der Erweckungsprediger Henhöfer, der im vorigen Jahrhundert wirkte, brauchte einmal dafür ein drastisches Beispiel. Damals gab es noch keine Eisenbahnen. Einmal am Tag fuhr die Postkutsche. Die steht bereit und wartet auf Fahrgäste. Da kommen ein paar rechtzeitig und steigen ein. Jetzt muss der Postillon eigentlich abfahren. Aber er denkt: „Vielleicht hat sich einer verspätet.“ Also macht er langsam. Er nimmt dem Pferd die Decke ab. Richtig, da kommt einer gelaufen.
Jetzt setzt sich der Postillon auf den Bock. Da kommt noch einer gerannt und steigt ein. – Der Postillon zögert. Er nimmt sein Horn und bläst noch ein Stücklein. Dann fährt er ab.
Kaum ist der Wagen zum Stadttor hinaus, kommen noch zwei gerannt. Sie hatten sich In der Stadt aufhalten lassen. Da stehen sie nun. Die Post ist weg. Es ist zu spät. So ist es mit dem Gnadenwagen deines Heilandes! Er wartet lange auf dich. Er zögert deine Stunde hinaus, so lange er kann. Aber es kann auch zu spät sein.
Die Hanna war bereit zu ihrer Stunde.
Erkenne die Zeit, darin der Herr dich heimsucht!
Wahr ist’s: Gott ist wohl stets bereit
Dem Sünder mit Barmherzigkeit;
Doch wer auf Gnade sündigt hin,
Fährt fort in seinem bösen Sinn
Und seiner Seele selbst nicht schont,
Dem wird mit Ungnad’ abgelohnt.
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