Hallo MM.
danke für das Foto der Pietà aus Belém. Ist das im Hieronymus-Kloster? Hab es nie gesehen und es ist erstaunlicherwiese auch nirgendwo im Netz zu finden. Hast diu es selbst gemacht?
Etwas offtopic:
Nicht nur „nicht sehr gut“, sondern garnicht. Im 2. und 3. Jhdt stand die Maria aus Magdala eher im Fokus der Verehrung und die weiblichen Martyrer. Die Pietà kam erst in der Hochscholastik 10./11. Jhdt in die Marien-Ikonographie. Und die Maria mit dem Kind (auf Arm oder Schoß) erst, nachdem auf dem Konzil in Ephesus 431 endlich die Bezeichnung θεοτοκος (theotokos = Gottesgebärerin) dogmatisch „genehmigt“ wurde. Und zwar auf Druck des längst verbreiteten Volksglaubens. Aber ausdrücklich versuchten die Bischöfe damals noch die Gleichsetzung mit dem Ausdruck „Mutter Gottes“ zu verhindern.
Das älteste Dokument für den Vokativ „theotoke“ findet sich derweil auf einem Papyrus aus dem → 3. Jhdt
(in der 4. Zeile)
mit dem ältesten Mariengebet („Unter deinen Schutz fliehen wir, Gottesgebärerin …“). Das ist lange bevor auf dem Konzil Nikaia 325 auf Befehl des Kaisers Konstantin die Bestimmung „Jesus = Sohn Gottes“ dogmatisch festgelegt wurde (was ja zu dieser Zeit - und noch im ganzen 4. Jhdt - weitgehend noch strittig war, insbesondere im Arianismus).
Ebenfalls aus dem Volksglauben (und ebensfalls ohne Bezug zur biblischen Überlieferung) kam im 4. Jhdt. aus dem Vorderen Orient in mehreren Versionen die „Assumpta“-Legende von der leiblichen Aufnahme des Leichnams der Maria in den „Himmel“ auf und verbreitete sich schnell auch in die westliche „lateinische“ Kirche. Daraus dann viel später (Bernhard v. Clairvaux, Hildegard v. Bingen …) die Erhöhung Marias zur Himmelkönigin, als Vierte, fast gleichrangig, neben der Trinität.
Eine lange, erst allmähliche Entwicklung in der Christentumsgeschichte - und jedenfalls, wie du sagst, ein genuiner Bestandteil (römisch-)katholischer Frömmigkeit. Anstöße immer aus dem Volksglauben und erst nachträglich, natürlich verstärkend, die Dogmatik.
Gruß
Metapher
Gruß
Metapher