GoldCap

Hallo,

tut mir Leid das ich das frage, aber ich möchte mal was wissen.
Ich habe mir mal letztens einen GoldCap bei Conrad gekauft.

Hier ein Bild:
http://media.conrad.de/m/4000_4999/4700/4730/4731/47…

Da habe ich aber erfahren das sich GoldCaps aber nicht wie normale Kondensatoren verhalten sondern irgendwie anders.

Meine Frage(n): Was muss ich bei GoldCaps beachten? Wie lade ich sie? Brauche ich eine Ladeelektronik? Wie endlade ich sie (über z.B. eine LED)? Darf ich sie kurzschleisen? Wie lange behalten sie ihre Ladung? Wie baut man daraus z.B. eine Solarlampe? Kann ich sie durch Schaltungsfehler zerstören?

dummigummi

Hallo,

Da habe ich aber erfahren das sich GoldCaps aber nicht wie
normale Kondensatoren verhalten sondern irgendwie anders.

Ja. Lies mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Goldcap

Meine Frage(n): Was muss ich bei GoldCaps beachten?

Die niedrige Spannungsfestigkeit.

Wie lade ich sie?

Über einen Vorwiderstand.

Brauche ich eine Ladeelektronik?

Nein. Wenn Du nicht mehrere in Kombination verwenden willst.

Wie endlade ich sie (über z.B. eine LED)?

Indem Du einen Verbraucher dran anschließt. Eine LED braucht einen konstanten Strom, das gibt das Ding nicht her, deshalb ist sie ungeeignet.

Darf ich sie kurzschleisen?

Nein.

Wie lange behalten sie ihre Ladung?

Über Wochen oder sogar Monate.

Wie baut man daraus z.B. eine Solarlampe?

Gar nicht. Im Gegensatz zu einem Akku nimmt die Spannung beim Entladen ab und man kann nicht die ganze Kapazität nutzen.

Kann ich sie durch Schaltungsfehler zerstören?

Ja. Wie alle Bauteile. Kommt halt auf den Fehler an. Zu schnelles Laden oder Entladen ist nicht nett. Schlimmer wäre eine zu hohe Spannung.

Gruß
loderunner

Tach!

Was muss ich bei GoldCaps beachten?

Ich denke das soll ich in den folgenden Fragen beantworten?

Wie lade ich sie?

Wie einen standart Elko. Allerdings musst du mit dem Maximalstrom etwas aufpassen. Der ist bei einigen billigen Goldcaps ziemlich niedrig. Normalerweise ist der irgendwo bei mehreren 10A.

Brauche ich eine Ladeelektronik?

Wenn du ein Stabi als Ladeelektronik bezeichnest? :wink:

Wie endlade ich sie (über z.B. eine LED)?

s.o.: Maximalstrom. Gilt auch fürs entladen.

Darf ich sie kurzschleisen?

Wieder Maximalstrom. Bei einem Kurzschluss(Schraubenzieher) können mehrere kA fließen. Das macht ein Goldcap schon ein paar mal mit. Aber gut tuts ihm nicht.

Wie lange behalten sie ihre Ladung?

Das hengt absolut vom Fabrikat ab. Normalerweise behalten Goldcaps ihre Ladung Monate lang.

Wie baut man daraus z.B. eine Solarlampe?

Ufff. Schau dir mal sowas an: http://www.b-kainka.de/bastel111.htm

Kann ich sie durch Schaltungsfehler zerstören?

Sicher.
Verpolen, langzeitiges überschreiten des Maximalstroms und Überspannung.

Thor

Hallo,

Da habe ich aber erfahren das sich GoldCaps aber nicht wie
normale Kondensatoren verhalten sondern irgendwie anders.

Ja. Lies mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Goldcap

Naja, diese bei Wiki beschrieben Teile gehören doch zu einer
etwas anderen Kategorie. Da gibt es richtig große Teile, die
kurrzzeitig hunderte A aufnehmen und abgeben.

Meine Frage(n): Was muss ich bei GoldCaps beachten?

Die niedrige Spannungsfestigkeit.

Wie es draufsteht, max. 5,5V

Wie lade ich sie?

Über einen Vorwiderstand.

Die kleinen Fuzzeldinger von Conrad haben einen recht hohen
Innenwiderstand. Deshalb kann man sich den Vorwiderstand sparen.

Wie endlade ich sie (über z.B. eine LED)?

Da die Kapazität nur 1F= 1AS/1V ist, kann man bei 5V Ladung
theoretisch für 1Sekunde einen Strom von 1A ziehen, dann
ist das Teil auf 4V entladen.
Wegen dem hohen Innenwiderstand geht das mit 1A aber eh nicht.
Äquivalent könnte man z.B. 10mA für 100s ziehen, dann hat es auch
ein Volt Spannung verloren oder 1mA für 1000s (Da leuchtet aber
kaum noch was).

Eine LED wird also höchstens nur paar Minuten leuchten.

Indem Du einen Verbraucher dran anschließt. Eine LED braucht
einen konstanten Strom, das gibt das Ding nicht her, deshalb
ist sie ungeeignet.

Man müßte eine Stromquellenschaltung davor setzen. Das ist mit
einem Transistor und paar Widerstanden gar nicht so schwierig.
Da aber nur 5V zu Verfügung stehen und eine LED auch schon ca.
2V braucht, kommt eh nicht viel bei raus. Die Stromquelle benötigt
auch noch mal knapp 1V.

Darf ich sie kurzschliessen?

Nein.

Ja, die kleinen Dinger sind unkritisch, eben wegen dem hohen
Innenwiderstand.

Wie lange behalten sie ihre Ladung?

Über Wochen oder sogar Monate.

Monate eher nicht, aber ein paar Tage geht es schon.
Hängt von den Randbedingungen ab. Pro Tag verlieren sie etwas
Spannung. Als Ersatz z.B. für Backup-Batterie sind sie nicht gut
geeignet.

Man kann es leicht kontrolliere, indem man sie auflädt und dann
täglich eine kurze Kontrollmessung mit einem hochohmigen Multimeter
macht. Da alle üblichen Multimeter aber mind. 1MOhm Innenwiderstand
haben, ist das kein Problem.

Wie baut man daraus z.B. eine Solarlampe?

Lohnt nicht. Da sind richtigen Akkus besser.

Kann ich sie durch Schaltungsfehler zerstören?

Ja. Wie alle Bauteile. Kommt halt auf den Fehler an.
Schlimmer wäre :eine zu hohe Spannung.

Falsche Polarität ist auch sehr schlecht.
Gruß Uwi

Hallo,

Wie lange behalten sie ihre Ladung?

Über Wochen oder sogar Monate.

Monate eher nicht, aber ein paar Tage geht es schon.
Hängt von den Randbedingungen ab. Pro Tag verlieren sie etwas
Spannung. Als Ersatz z.B. für Backup-Batterie sind sie nicht
gut geeignet.

Für genau diesen Zweck setze ich sie ein (Puffer für SRAM für Spieleinstellungen in Flipperautomaten). Weil die sonst verwendeten Batterien und Akkus irgendwann anfangen zu gasen und damit die Platine zerstören. Funktioniert mindestens über mehrere Wochen, länger waren die Geräte noch nicht abgeschaltet :wink:.
Kommt natürlich auf die Dimensionierung an.
Gruß
loderunner

Eine LED wird also höchstens nur paar Minuten leuchten.

Ich hab’s getestet. Eine Superhelle Led leuchtet ungefähr 1 Stunde wobei sie immer dunkler wird. (GoldCap = 5,5V 1,0F) (Wiederstand zum langsamen Entladen = 1kohm)

Hallo,
Eine LED wird also höchstens nur paar Minuten leuchten.

Ich hab’s getestet. Eine Superhelle Led leuchtet ungefähr 1
Stunde wobei sie immer dunkler wird. (GoldCap = 5,5V 1,0F)
(Wiederstand zum langsamen Entladen = 1kohm)

Siehst du, so hast du jetzt selbst rel. lecht rausbekommen, wie
das funktioniert.

Meine Aussage bezog sich aber eher auf den Betrieb mit Nennstrom,
also z.B. ca. 20mA für normale LED in z.B. 5mm-Gehäuse.
Bei deutlich kleinerem Strom leuchtet es natürlich wesentlich
länger. Die Entladekennlinie ist wie üblich bei einem Kondensator
eine eine e-Funktion.

Sicher wirst du auch festgestellt haben, dass die Leuchtkraft
der LED bei max. 3mA nicht so toll ist. Von Superhell kann da
wohl nicht mehr so richtig die Rede sein.
Als kleine Notbeleuchtung würde es aber wohl für einige Zeit
reichen, wenn man einige der Goldcaps parallel schaltet bzw.
welche mit größerer Kapazität benutzt.

Schade ist beim Entladen nur, dass ein am Anfang ein
erheblicher Teil der Energie verloren geht. Bei ca. 3V über den Vorwiderstand und ca. 2,2V (z.B. grüne LED) über die Diode ist
der Wirkungsgrad gerade mal ca. 45%.
Mit einem Schaltregler könnte man den Wirkungsgrad auf ca. 75-80%
erhöhen. Da ist dann aber schon einiger Schaltungsaufwand nötig.

Gruß Uwi

Hallo,

Für genau diesen Zweck setze ich sie ein (Puffer für SRAM für
Spieleinstellungen in Flipperautomaten). Weil die sonst
verwendeten Batterien und Akkus irgendwann anfangen zu gasen
und damit die Platine zerstören. Funktioniert mindestens über
mehrere Wochen, länger waren die Geräte noch nicht
abgeschaltet :wink:.
Kommt natürlich auf die Dimensionierung an.

Naja, so ähnlich sind meine Erfahrungen mit den Dingern.
Habe die Entladekennlinie schon mal aufgenommen und kam da eben
zu dem Schluss, dass max. paar Wochen zuverlässig möglich sind.

Hauptsächlich bin ich dann aber wegen dem miesen Innenwiderstand
bzw. der zu großen Bauform bei Strom bis ca. 100mA von den Teilen
weggekommen. Ich habe jetzt NiMH-Knopfzellen (V40 von Varta) für
den Zweck im Einsatz. Die dürfen mit max. 4mA Erhaltungsladung
dauerhaft betrieben werden und sollten so mind. 2…3 Jahre
funktionieren. Aber wie gesagt, ist eine ganz andere Anwendung.
Gruß Uwi

Hallo,

sollten so mind. 2…3 Jahre funktionieren. Aber wie gesagt, ist eine
ganz andere Anwendung.

In der Tat - meine Flipperautomaten haben schon mindestens 20 Jahre auf dem Buckel und sollten mindestens die gleiche Zeit nochmal überstehen… :wink:
Gruß
loderunner

Hallo,

In der Tat - meine Flipperautomaten haben schon mindestens 20
Jahre auf dem Buckel und sollten mindestens die gleiche Zeit
nochmal überstehen… :wink:

Na prächtig. Für solche Anwendungen sind die Goldcaps wohl
konkurenzlos gegenüber jedem chemischen System :smile:
Gruß Uwi