Golden Retiever Welpe beißt

Hallo erstmal,

ich bin neu hier und habe ein riesiges Problem :frowning: und zwar haben wir uns vor einem knappen Monat einen Golden Retriever gekauft (beim Züchter). Er ist nun 4 1/2 Monate alt und wir sind gerade dabei ihn zu erziehen. Wir gehen auch zur Welpeschule mit ihm. Doch wir haben ein sehr großes Problem! Egal wann oder wo, er will uns ständig beißen. Wenn er z.B buddeln will und wir ihn weg ziehen geht er auf uns los und fletscht die Zähne. Oder auch nur ganz normal, wenn wir auf dem Sofa liegen, springt er einfach drauf und beißt uns. Die Welpenschule meinte wir sollten ihn im vom Sofa schubsten und nicht beachten, aber das macht alles noch schlimmer. Oder auch wenn ich ihm das Geschirr/Halsband anlegen will, beißt er in meine Hand. Das macht uns langsam sehr Angst, da er auch die Zähne fletscht. Auch bei fremden Personen die mal die Hand hinhalten und ihn streicheln wollen beißt er. Was machen wir falsch? 

LG :smile:

Hallo,
erstmal Glückwunsch zum neuen Familienmitglied. 
Du hast natürlich recht- das der Hund euch beißt geht nicht. Aber er kann ja nicht reden. Ihm bleibt also in der Kommunikation mit euch nichts anderes übrig wie zu beißen und / oder zu bellen. 

Ehrlich gesagt hört sich das nicht danach an, als sei der Kleine behutsam aufgewachsen. Die Frage wäre nun natürlich, was er da tut. Handelt es sich um wirklich aggressives Beißen oder ist es die typisch überschwengliche Natur der Welpen (wobei euer Kleiner bereits ein Junghund ist)? Das kann eigentlich nur ein Trainer wirklich beurteilen. Übers Internet ohne den Hund je gesehen zu haben, ist das schwierig. 

Warum zieht ihr ihn denn weg wenn er buddeln will? Lenkt ihn doch lieber ab und macht ihn neugierig auf z.B. ein Spielzeug, oder ein Leckerli, dass ihr auf den Boden gelegt habt. Ich habe immer wie ein Spielzeug quietschend vor einem Leckerli gestanden und so getan als habe ich die Kronjuwelen gefunden. Manchmal mache ich das heute noch- und meine ist 18 Monate alt. Funktioniert immer. :wink:

Abgesehen davon, dass es einfach nur ein normales „Welpenverhalten“ sein kann, kann es auch sein, dass euer Kleiner meint, er müsse sich vor euch verteidigen. Wenn er dauernd in allem unterbrochen wird. 
Die Kleinen lernen im Spiel mit den Geschwistern, dass sie ihre Zähne nicht zu dolle einsetzen dürfen. Sonst quietscht das Geschwisterchen und beendet das Spiel. 
Wenn die Kleinen dann ins neue Heim kommen, müssen sie lernen, das Menschenhaut noch mal eine Spur empfindlicher ist wie die der Geschwister. Da euer Kleiner so spät zu euch kam, muss er das erst noch lernen. 

Wäre es meiner, ich würde ihm ein leichtes Geschirr anziehen, dass er auch nachts tragen kann (also nicht gerade ein Julius K9) und dann da eine leichte Hausleine ran machen. Wenn er dann was „anstellt“ was er nicht soll, muss man erst mal keine Angst haben, gebissen zu werden, weil man weiß, dass man den Hund an der Hausleine wegbringen kann und ihn nicht anfassen muss.
Das entspannt euch schon mal ein bisschen, was sich dann auch wieder auf den Hund überträgt. 
Auch finde ich den Tipp mit dem Ignorieren von eurer Hundeschule gar nicht schlecht. So habe ich es auch geschafft bei meiner. Bei uns ging es schnell, aber es gibt sicherlich auch Hunde, die etwas länger brauchen bis sie es verstanden haben. 
Allerdings würde ich ihn nicht runter schupsen. Das kann noch mal als Spielaufforderung gedeutet werden und macht es ggf. noch schlimmer, weil der kleine in den Spielmodus verfällt. Ich würde ihn runter setzen oder zur Not verlasst das Zimmer verlassen. Wenn die Zähne eingesetzt werden, stehe ich als Spielpartner einfach nicht mehr zur Verfügung. Punkt. 

Viel Glück und viel Spass mit dem Kleinen. :smiley:

Hallo,

wenn ich diesen Text so lese vermute ich, dass es euer 1. Hund ist und außerdem
dass ihr vor dem kleinen Angst habt.

Dass ein 4 1/2 Monate alter Hund die Zähne fletscht wäre mir neu.

Was allerdings viele junge Hunde machen, sie versuchen Kontakt zu ihren Menschen aufzunehmen und dabei reißen sie auch mal das Maul auf. Es sieht dann so aus - als wenn sie beißen würden, aber sie beißen nicht zu.

Wenn er z.B
buddeln will und wir ihn weg ziehen geht er auf uns los und
fletscht die Zähne.

Warum lässt ihr ihn denn nicht einfach mal buddeln.

Oder auch nur ganz normal, wenn wir auf
dem Sofa liegen, springt er einfach drauf und beißt uns.

Und ihr lässt euch beißen ?

Die
Welpenschule meinte wir sollten ihn im vom Sofa schubsten und
nicht beachten, aber das macht alles noch schlimmer. Oder auch
wenn ich ihm das Geschirr/Halsband anlegen will, beißt er in
meine Hand. Das macht uns langsam sehr Angst, da er auch die
Zähne fletscht. Auch bei fremden Personen die mal die Hand
hinhalten und ihn streicheln wollen beißt er. Was machen wir
falsch? 

Alles - um einen Hund auszubilden, muss der Mensch sich durchsetzen können.
Ansonsten seid ihr für die Hundehaltung nicht geeignet.

Gruß Merger

Danke, dass war echt hilfreich :smile: der Tipp mit dem leichten Geschirr ist echt gut. Den werden wir mal ausprobieren.

Nein das ist nicht unser erster Hund, mein Vater hatte damals mal einen Schäferhund, aber das ist schon lange her und danach hatten wir 2 Yorkshire Terrier. Klar, dass jetzt ein großer Hund eine größere Umstellung ist. Doch wir haben uns das lange überlegt in gehen auch regelmäßig zur Hundeschule.

Hallo,

wenn ein Hund in diesem Alter mit Aggression reagiert, lässt das auf Stress und starke Verunsicherung schließen. Möglicherweise sind eure Erziehungsmethoden zu rau oder für den Hund nicht zu verstehen. Wenn er sich von euch nicht beschützt, sondern (in seinem Verständnis) unberechenbar angegriffen fühlt, bleibt ihm nur Gegenwehr.

Ganz grundsätzlich gibt es in der Hundererziehung kaum Gründe, grob oder laut zu werden. Die Mittel der Wahl sind Ruhe, Gelassenheit und Konsequenz im Handeln. Schnüffelt der Hund z.B. an etwas, was euch nicht geheuer ist, ruft ihn freundlich. Das könnt ihr mit einem Impuls an der Leine (nur mit Brustgeschirr!) unterstützen, es sollte aber nicht im Wegziehen enden. Sobald der Hund sich euch zuwendet, wird er freundlich gelobt und kriegt eine Belohnung. Damit lernt er, dass das Reagieren auf eure Stimme ihm Vorteile bringt.

Das Hochspringen auf die Couch würde ich nicht als aggressiven Akt einstufen, auch wenn der Welpe dabei seine Zähne einsetzt. Ich würde das eher als Spielaufforderung bewerten. Die Reaktion darauf ist einfach: Der Hund wird ruhig, freundlich und konsequent wieder auf den Boden gesetzt. Runterwerfen oder ziehen würde ich einen Welpen niemals, das kann zu üblen Verletzungen führen.

Wichtig ist, ihm freundliche Zuwendung zu geben, wenn er sich brav unten aufhält. Der Hund lernt, dass es Vorteile bringt, auf dem Boden zu bleiben.

Dass er sich gegen das Anlegen des Geschirrs wehrt, ist ebenfalls ein Zeichen, dass er euch misstraut. Er „beißt“ nicht, um euch zu ärgern oder die Weltherrschaft anzustreben, sondern weil er sich nicht sicher ist, dass ihr ihm nichts Unangenehmes wollt. Das lässt - sorry - auf einiges an Grobheit in den ersten Wochen von eurer Seite schließen.

Mein Tipp wäre, Clickertraining zu beginnen und mit dem Hund das Anlegen des Geschirrs zu clickern. Das Video gibt eine Idee dazu, allerdings müsst ihr vorher den Clicker konditionieren. Im Video wird leider nicht auch ganz sauber geflickt (meist zu spät) und das Lobgebrabbel sollte man dabei auch lassen :smile:. Trotzdem mag es als Idee dienen.

https://www.youtube.com/watch?v=Hb6_vVfU61g

Eine andere Möglichkeit des Geschirrtrainings findet ihr hier:
https://www.youtube.com/watch?v=n7Hrviyy1-U

Ihr scheint derzeit auf einem unguten Weg im Umgang mit dem Hund zu sein und zuviel Druck auf ihn auszuüben. Das solltet ihr ändern, sonst befindet ihr euch bald im Dauerkrieg mit dem Vierbeiner, gegen den er sich immer massiver wehren wird.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

ihr habt einen sehr jungen, spielfreudigen, alleine lebenden Hund, der beschäftigt und ausgelastet werden möchte (wie viele von 24 h/d beschäftigt ihr euch mit ihm?). Und ihr habt ihn gerade mal seit einem Monat. Er gewöhnt sich ein in die Familie, und sucht seinen „Rang“ innerhalb der Familie. Mit Sicherheit ist er (noch) nicht dominant in seinem jungen Alter.

Ich würde mit ihm „raufen“ und bei diesem Raufen durch einfache Signale (Wegschieben, ruhiges aber bestimmtes Nein oder „AU“ etc.) zu verstehen geben, wo seine Grenzen liegen. Ein Wegschubsen und Ignorieren ist m.E. auch hinsichtlich Couchsituation unpassend, wenn/weil ich dabei bin sein Verhalten dauerhaft zu korrigieren. Das ist ein Prozess, bei welchem man Verhaltensänderung nur durch anhaltende Konsequenz einüben kann. Es sei denn, er wird irgendwann müde :smile:

Oder auch wenn ich ihm das Geschirr/Halsband anlegen will

Hier würde ich ausnahmsweise mit Belohnung arbeiten, wenn es zu lange dauert. Ein Halsband bevorzuge ich grundsätzlich, weil man leichter korrigieren kann.

Ansonsten muss er lernen sich ein- und unterzuordnen.

Gruß
nasziv

Hallo, in diesem Alter bedarf das Tier Eure ganze Aufmerksamkeit. Das heisst, mit im spielen, so oft ihr koennt. Wenn er merkt, das er angenommen wird, hoert auch das beissen auf. Er muss erst lernen, das ihr der Rudelfuehrer seid. In der Welpenschule sollte er auch mit groesseren Hunden Kontakt haben. Dies hilft ihm sich unter zu ordnen. Dabei solltet ihr ihn ganz genau beobachten. Das er bei fremden Personen auch gleich beisst, zeigt, das er grosse Angst hat und unsicher ist. Doch fremde Personen ist so ein Thema. Ich sage immer, wenn ich zufaellig jemanden treffe, er moege meinen Hund bitte nicht anfassen. Ansonsten kann ich nur sagen sie sollten Geduld bewahren und ihrem Hund mit aller Liebe begegnen. Die Erziehung geht sowie so nicht von heute auf morgen. Sie sollten erst mit einem Befehl angfangen und immer wiederholen. Dann kan man mit der naechsten Aufgabe anfangen. Nach dem, was sie von der Welpenschule erzaehlen, machtr mich stutzig und ich wuerde sie wechseln. Ein so junges Tier wegzustossen, loest nicht die Agression sondern steigert sie.

Danke erstmal, aber wir tuen nur das, was die Welpenschule uns sagt. Wir sind da eigentlich selbst sehr verunsichert, aber schließlich wollen wir ihn in den Griff bekommen. Gestern waren wir wieder dort und haben nochmal mit ihr geredet und ich bin der Meinung, dass das beißen langsam nachlässt, wenn er anfängt und ich nein sage, hört er schon auf. Klar versucht er es danach noch mal., aber ein wiederholtes nein setzt Wirkung.

Eigentlich ist schon alles von den anderen gesagt… 

Ich hatte mal ein extrem verstörtes Tier gekauft, die Zucht muss miserabel gewesen. Die Hündin mutierte zur Angstbeißerin, sie verletzte die Menschen richtig. Ich hatte Glück, dass sich unsere Tierärztin diesbezüglich ein sehr gutes Wissen angeeignet hatte… Mit ganz ganz viel Liebe, Zuwendung, Konsequenz, sehr viel Abwechselung (Agility) und mit Bachblüten unter Anleitung der Tierärztin habe ich aus der Hündin einen ganz ganz tollen Hund bekommen.

Was mich jedoch interessieren würde… Welche Art beißen ist es? Werdet Ihr richtig verletzt, oder ist es ein berühren der Zähne mit „Haut“?

Hallo Jule,

aber was ist damit, Zitat: „Oder auch nur ganz normal, wenn wir auf dem Sofa liegen, springt er einfach drauf und beißt uns …“ Beim ersten Lesen habe ich gedacht, kein Vertrauen; beim zweiten Lesen: dann würde er aber nicht aufs Sofa springen, wo die Menschen bereits ruhig lagern.
Hier stellt sich nebenbei aber auch die Frage: Wer ist „uns“? Beißt er sich durch die gesamte Famiilienmeinschaft, oder hat er spezielle Vorlieben?" Und was ist „Beißen“? Könnte ja auch eine Auffordung zum Zerrspiel sein. Mein Hund ist jetzt mein dritter; ins Maul fassen und am Unterkiefer rumzerren, dabei auch noch richtig gefährlich knurren war für alle amüsant.

Ratlos in Tundra, denn die ursprüngliche Beschreibung hört sich gar nicht gut an…

LG Sylvia nach langer Zeit, der Digge wird auch ohne Klicker immer besser. Für mein Wesen der absolute Superköter, auch Dank Deiner Hilfe
.

Also so richtig beißen tut er manchmal auch, es kommt auf die Situation an. Beim spielen oder ähnlichem ist es halt normal, aber letztens hat er beispielsweise gebellt und ich sagte aus! Dann kam er auf mich zu und wollte mich richtig schnappen. Ich war total schockiert von ihm! Nun wollen wir mal Einzelstunden mit der Hundetrainerin machen, da sie meinte, dass er sehr schwierig ist. Sie vermutet es lag am Züchter.