Guten Tag,
bitte entschuldigen Sie meine späte Reaktion, aber ich war ein paar Tage weg. Zu Ihrem Problem:
Überempfindlichkeiten nach Eingliederung von Kronen kommen leider recht häufig vor. Auch ich hatte in meiner Praxis immer wieder mal diese für beide Seiten äußerst unangenehme Situation. Ich bin daher dazu übergegangen, Kronen und Brücken zunächst erst mal mit einem provisorischen Zement zu befestigen, damit ich im Falle von Problemen die Krone wieder abnehmen konnte, ohne sie zu zerstören, um dann den Zahn behandeln zu können, ggf. mit einer sog. Wurzelbehandlung (hierbei wird das Zahnmark des Zahnes entfernt, wodurch der Zahn dann zwar nicht mehr „lebt“, aber nicht mehr temperaturschmerzemfindlich ist.
Wenn Ihr Leidensdruck aber nicht allzu groß ist, würde ich an Ihrer Stelle erst mal weiter abwarten und gar nichts unternehmen, da die Beschwerden durchaus noch abklingen könne. Das kann mitunter 12 Monate und auch länger dauern (leider!).
Einen Behandlungsfehler kann man deswegen dem Kollegen nicht von vornherein unterstellen, denn trotz ausreichender Kühlung beim Beschleifen kann daa Zahnmark dieses Zahnes auf diese Maßnahme mit einer Entzündung (=Pulpitis) reagieren. Das Zahnmark kann durchaus auch schon vorgeschädigt gewesen sein und das Beschleifen hat sozusagen „das Fass zum Überlaufen“ gebracht.
Zu der „halben Kunstofffüllung“ ist zu sagen, dass dadurch immerhin vermieden wurde, dass ein direkter Kontakt zwischen Gold mit Silber und dadurch die Entstehung eines sog. galvanischen Elements vermieden wurde.Über den Grund, weshalb nicht gleich die ganze Amalgamfüllung durch Kunststoff ersetzt wurde, kann ich hier nur spekulieren. Waren es Kostengründe? Lag der Füllungsrand so tief unter dem Zahnfleisch, dass eine ausreichende Trockenheit beim Legen der Füllung nicht zu gewährleisten war? Wie dem auch sei…der Kollege hätte Sie aber über den Grund informieren müssen, denn ein Zahn, der zur einen Hälfte mit Kunstoff und zur anderen Hälfte mit Amalgam gefüllt ist, stellt natürlich - vorsichtig ausgedrückt -, einen schlechten Kompromiss dar.
Dass Ihr Vertrauen zu dem Kollegen gestört ist, kann ich natürlich gut nachvollziehen.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen wenigstens ein klein wenig weiterhelfen.
mfG
Eaya