Bei mehrere Schmuckstücken stimmte Säureprüfung und Gewichtsbestimmung durch Wiegen im Wasser überein. Bei einem Armband stimmte trotz Säureprüfung das Gewicht im Wasser absolut nicht. Es hieß, das Gold wäre hohl, deshalb die Gewichtsverfälschung. Wer hat Erfahrung? PS: Auch Test mit sehr starken Magneten hielt das Armand aus.
d.h., dass Lufteinschlüsse, umgangssprachlich Luftblasen im Gold sein sollten. Die sind natürlich nicht magnetisch nachweisbar.
Ich bin aber nur ein relativ primitiver Chemiker, also kein Goldschmied. Der weiß die Antwort wahrscheinlich.
Ich hab keine Ahnung, ob Gold aufgeschäumt werden kann. Vorstellbar. Interessieren würde mich die Antwort auch.
Hinzu kommt, dass der Säuretest immer nur die Oberfläche messen kann.
Die Dichtemessung muss stimmen ganz nach Archimedes, wenn die nicht stimmt, dann stimmt was nicht.
Info zu hohl hergestelltem Goldschmuck:
" Die Produktion der hohlen Schmuckketten gegenüber den massiven unterscheidet sich im Wesentlichen nur in wenigen Arbeitsschritten. Bei der Drahtfertigung wird bei der Produktion von Hohlketten ein Flachbanddraht um einen Kern aus Messing gewickelt, der danach den Produktionsprozess durchläuft. Dieser Draht wird in einem zusätzlichen Arbeitsschritt mit Säuren herausgeätzt, wobei man sich die unterschiedliche Lösbarkeit der Metalle zunutze macht. Dabei dringt die Säure durch die Naht ein und durch die Aufenthaltsdauer in der Säure lässt sich steuern, wie viel von dem Messingkern herausgelöst wird. Im Regelfall sollte sich der ganze Draht am Ende des Prozesses aufgelöst haben."
Anm. Das geschieht natürlich nicht in betrügerischer Absicht sondern man will Gewicht und Kosten sparen.
MfG
duck313
Ich stimme den anderen Antworten zu.
Ein Liter Gold wiegt mal eben 19,3kg. Zum Vergleich: Ein Liter Blei wiegt 11,6kg, Silber 10,5kg, Kupfer 8,9kg und Wasser 1kg.
Es gibt nur wenige Materialien, die an die Dichte von Gold heran kommen, und dabei gut verarbeitbar, günstig, und einfach erhältlich sind (oder waren). Daher ist es schwierig, beim Fälschen von Gold auch das hohe Gewicht hinzubekommen. Der Wasser-test entlarvt das: Unter Wasser wiegt der o.g. Goldklumpen immernoch 18kg, und hat 5% des Gewichts verloren. Kupfer wiegt nun 8kg, und hat 11% verloren.
Wenn also ein Schmuckstück 11% statt 5% seines Gewichts im Wasser verliert, obwohl die Oberfläche aus reinem Gold besteht, kann man davon ausgehen, daß es beispielsweise aus Kupfer besteht, und nur oberflächlich vergoldet wurde. Und wenn der Gewichtsverlust extrem viel höher liegt, deutet das auf Luft im Schmuckstück hin. Große, geschlossene Formen werden beispielsweise gerne wie die Schokolade des Überraschungseis aus zwei halben Schalen zusammengefügt.
Je nach Gestaltung des Schmuckstücks wäre aber auch ein Messfehler denkbar, wenn sich viele Luftblasen an dem Schmuckstück fangen.
Der Magnettest zeigt nur, daß kein magnetisches Metall wie Eisen oder Nickel im Schmuck ist.
Der Säuretest bezieht sich nur auf die Oberfläche, und kann vergoldete Stücke nur dann entlarven, wenn die Goldschicht ausreichend dünn ist.
Nebenbei fällt mir grade auf, daß Wolfram mit 19,25g/cm³ fast die gleiche Dichte wie Gold hat. Ringe daraus gibt es für 30-50€. Wenn man die vergoldet, dann… hmmm…
Mit dem Wolframkern werden Goldbarren gefälscht
Einige Verschwörungstheoretiker behaupten sogar, dass das aus den USA zurück in die Tresore der Bundesbank überführte Gold mittels Wolframkernen verfälscht wurde.
Diese Theroie stützen sie darauf weil einige der Barren eingeschmolzen und neu gegossen werden mußten. Und weil die Bundesbank daruf keine zufriedenstellende Erklärung abgeben kann, hält sich das Gerücht weiterhin hartnäckig. ramses90
Ja das ist wirklich interessant, hab ich noch nicht gewusst, und dass das Produktionsverfahren nicht mit betrügerischer Absicht geschieht, kann ich auch noch glauben.
Aber wie kann man dann mit einfachen Mitteln noch den Gesamtgehalt an Gold sicher eruieren?
Und kann diese „hohle Schmuckkette“ dann nicht betrügerisch veräußert werden?
Oh, das wußte ich nicht.
Wobei, wenn es um viele Barren geht, könnte man das recht leicht mit Röntgenstrahlung herausfinden. Möglicherweise reicht einfache Absorbtion, aber an den Spektren würde man das deutlich erkennen.
Allerdings liegen diese Methoden meist außerhalb der Möglichkeiten eines Juweliers.
Und das mit dem Einschmelzen… Da gabs mal ne nette Reportage. Im Endeffekt besitzt man nur dann einen ganz bestimmten Barren, wenn er im eigenen Tresor lagert. Bei allem anderen ist es eher so, daß man eine gewisse Goldmenge besitzt, häufig sogar nur auf dem Papier, und noch häufiger wird nur so getan als ob. Von daher wundert mich das nicht, allerdings würde ich die Barren auch prüfen wollen.
Kann genauso wie wenn sie eine falsche Goldgehaltstempelung erhielte.
Das ist ja schließlich keine „amtliche“ Prüfung sondern eine Kennzeichnung des Herstellers. Diese kleinen Zahlenpunzen kann man frei kaufen.
Und bei Ketten ist die Punze wegen Platzmangels oft auf einem kleinen „Schildchen“ am Verschlussstück. Und das könnte man schnell betrügerisch austauschen.
Man macht größere Ketten oft hohl, damit sie eben nicht zu schwer werden und auch um den Preis erschwinglich zu halten, denn schließlich wird der optische Eindruck vom äußeren bestimmt.
zur Frage wie man dann den Goldgehalt über ein Wägung ermittelt ?
Da bin ich im Moment überfragt.
das mit dem Wolfram als Kern in einem nur hauchdünn überzogenem „Goldbarren“ kam in dem frühen Tatort „Frankfurter Gold“ vor.
MfG
duck313
Hallo!
In der Schweißtechnik sind Wolframspitzen gebräuchlich. Wer mit dem Material umgehen muss, weiß, wie hart und schwer zu bearbeiten Wolfram ist. Ich kann nicht glauben, dass jemand Schmuckstücke aus Wolfram herstellt, um Kosten zu sparen. Dann nimmt man lieber das teure, aber geradezu wunderbar zu bearbeitende Gold. Durch Guss herstellbare einfache Geometrien wie z. B. Barren, die man vergoldet, mögen für einen Betrug geeignet sein, aber kein Schmuck.
Gruß
Wolfgang
Ich hab nochmal nachgeguckt. Der Wolfram-Schmuck besteht ausnahmslos aus Wolframcarbid. Das lässt sich zumindest etwas besser als Wolfram verarbeiten, und die Dichte ist dann auch „nur“ noch 15g/cm³, womit es zum Fälschen von Gold auch nicht mehr reicht.
Andererseits, Rot- und Weißgold sind ja Mischungen von Gold mit Kupfer und anderen Metallen, da könnte man noch was deichseln. Aber dann lohnt es sich auch nicht mehr.
Meine Freundin hat übrigens so einen Ring, der ist schon erstaunlich schwer, und Kratzer gibt es einfach nicht
Also ja, das mit dem reinen Wolfram funktioniert nur bei ner größeren Menge an Barren „gewinnbringend“…
Es ging um einen Armreif, 6 cm Durchmesser. Gewicht: 15,1 g. Gewicht im Wasser: 3 g ±1 g Toleranz. Damit ergibt sich eine Wichte/Dichte im Bereich von 3,77 bis 7,55 g/cm3. Das Ergebnis kommt also nicht in die Bereiche rein, was Gold an Dichte hat!
Alles mehrmals gemessen. Geeichte Mikro-Waage. Die anderen 5 Goldstücke stimmten in Gewicht und in Gewicht bei Wasser. Also lag kein Meßfehler vor! Trocknen des Armreifes vor neuer Wassermessung und Tara-stellen der Waage fand immer statt!
Wenn geschlossene Hohlräume im Gold wären, müßte dann die errechnete Dichte größer oder kleiner werden?