Goldvorkommen im Weltraum

Hallo!

Ich betreibe gerade Recherchen für ein Thema, unter anderem auch über Gold. Und nun frage ich mich, ob es eigentlich im Weltraum auch - ich nenne es mal- „Gegenden“ geben kann, in denen es schlicht weg kein Gold gibt.
Hat vielleicht einer von euch eine Idee? Vielleicht ist das ja auch eine unüberlegte Frage, aber sie kam mir einfach in den Sinn.
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!

Liebe Grüße,
Thora

Hallo Thora,
es gibt „die große Leere“ wo über hunderte von Millionen Lichtjahren nichts ist. Die sichtbare Materie ist ähnlich wie die Seife im Badeschaum: alles in dünnen Schichten rund um riesige Leerräume angeordnet (Wabenstruktur des Universums) Da ist mit Sicherheit kein Gold drin :wink:
Aber selbst in Gegenden mit sehr viel leuchtender Materie gibt es Goldarme Gegenden: Kugelsternhaufen. Die sind sowas von uralt, dass es (fast) nur Sterne der allerersten Generation da drin gibt, und die haben noch keine schwereren Elemente als Wasserstoff und Helium in Supernovae fusioniert.
Dass es aber Gegenden geben soll, die alles außer Gold enthalten kann ich mir nicht vorstellen, da ich keine Prozesse kenne, die Gold irgendwie bevorzugt behandeln (außer neuronale in menschlichen Gehirnen :wink: und den Rest übriglassen.

Neugierig bin ich aber trotzdem: Welche Recherche treibt einen zu so einer Frage??

jartUl

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Hallo jartul!

Vielen Dank für die ausführliche Anwtort!
Dann will ich auch gleich mal verraten, was mich zu dieser Frage getrieben hat. Ich bin Schriftstellerin und schreibe derzeit an einem Science Fiction/Abenteuer Roman, für den ich gerade das Konzept ausarbeite. Und da bin ich auf Grund meiner eigenen Idee über diese Frage gestolpert. Denn ich suche nach irgendeinem Metall, dass in einer bestimmten Gegend des Alls nicht vorkommen könnte. Ist etwas kompliziert zu erklären… zumal ich ja hier keine Details verraten kann und möchte! :wink:
Na ja und wer möchte schon eine Story lesen, in der wissenschaftlicher Unsinn steht, was leider schnell passieren kann, wenn man nicht aufpasst und nicht gründlich recherchiert! :smile:

Thora

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Hi,

Einfach ausgedrückt: Alle schwereren Elemente als Wasserstoff (außer „primordiales“ Helium und Lithium) entstehen vorwiegend in Kernfusionsprozessen im Inneren von Sternen.
Eisen ist der energieärmste Stoff - alles, was schwerer ist, braucht zur Nukleosynthese Energie auf, ist also vorwiegend durch gewalttätige Prozesse wie Supernova-Explosionen entstanden. Darum sind sie selten.

Solche Elemente findet man also vorwiegend dort, wo früher einmal Sterne Material abgestoßen haben müssen, z.B. durch eine Sternexplosion.

Nebenbei bemerkt ist Gold sicher nicht das interessanteste und wertvollste schwere Element. Ich würde im Weltall eher nach wertvolleren Stoffen suchen, das bekannte Platin, oder andere seltene Schwermetalle (Wolfram, Rhodium, Palladium) oder Lanthanide und Actinide, Uran, etc., alle selten und wertvoll.

Gruß
Moriarty

Hallo,

Lanthanide und Actinide, Uran, etc., alle selten und wertvoll.

Uran ist wertvoll? vielleicht energiepolitisch gesehen, aber ich habe vor ca. 2 Jahren gehört, dass der Marktwert eher ziemlich niedrig ist. Stimmt das?

Grüße,
Moritz

Hi

Ich betreibe gerade Recherchen für ein Thema, unter anderem
auch über Gold. Und nun frage ich mich, ob es eigentlich im
Weltraum auch - ich nenne es mal- „Gegenden“ geben kann, in
denen es schlicht weg kein Gold gibt.

sagen wir es mal so: Wo nix ist, gibt es auch kein Gold.
im Intergalaktischen raum dürfte die Goldkonzentration ziemlich niedrig sein :smile:

Gold und alle anderen Elemente schwerer als Eisen werden bei Supernovas gebildet. Der dabei stattfindenden Prozess ist sozusagen ein Brutprozess, bei dem durch enorm erhöhten Neutronenfluss lie leichteren Kerne Neutronen einfangen und dann per beta-Zerfall (und div andere Prozesse, aber wir wollen mal nicht so sein) zu den stabilen bzw langlebigen Isotopen der Schwereren Elemente zerfallen.
Zusammen mit den leichten Elementen, die sich im Sterninneren bilden, werden die durch die Supernova dann im All zerblasen.
Wir bestehen alle aus Sternenstaub…

Naturgemäß gibt es in den sehr alten Kugelsternhaufen und den „halosternen“ unserer galaxie eigentlich nur „alte“ Sterne, und die Überreste der bereits geplatzten Sterne haben sich weit verbreitet und nicht in neu gebildeten Sternsystemen (im kugelsternhaufen) wieder angesammelt. Allerdings müsste man dann wohl davon ausgehen, dass es auch keine Planeten mit felsiger Oberfäche dort gibt, was eine solche Gegend für Leben, wie wir es so kennen, ziemlich unattraktiv macht.

Ansosnten sollte jedes Element, das es hier gibt, auch zumindest in Spuren überall vorhanden sein.

Hat vielleicht einer von euch eine Idee? Vielleicht ist das ja
auch eine unüberlegte Frage, aber sie kam mir einfach in den
Sinn.
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!

Gold ist nicht gut, Gold ist ein Edelmetall, bildet kaum verbindungen mit anderen Nichtmetallen und reichert sich gerne in Lagerstätten an… Selbst bei geringster konzentration sollte Gold eigene Lagerstätten bilden, vor allem, wenn man die zahlreichen lagerstättenbildenden Prozesse für Gold bedenkt.

Rhenium wäre interessant… das ist eines der seltensten Elemente hier auf der Erde, reichert sich kaum an und wurde erst 1925 entdeckt…
Man könnte also eine Gegend konstruieren, wo Rhenium noch um einiges seltener ist als hierzulande… (Wenn halt die Fusionsprozesse beim grossen Knall ein wenig anders abgelaufen sind als die Prozesse vor der Bildung des Sonnensystems, alle Supernovas sind in ihren Feinheiten wohl einmalig)

Ach ja:
Rhenium wird derzeit für Speziallegierungen und Katalysatoren verwendet…

Lieben Gruß
Mike

P.S. Der Nick? Aus Perry Rhodan?

Hallo Mike!

Vielen Dank für die sehr interessante und ausführliche Antwort!

Ich glaube langsam, Gold wäre tatsächlich eine eher schlechte Idee und vielleicht auch zu simpel, in Bezug auf seine Häufigkeit.
Vorallem im Vergleich zu Rhenium. Das Element scheint dann ja recht ungewöhnlich zu sein und bietet sich regelrecht für meine Idee an… vorallem, wenn ich mir die Verwendung ansehe. Da werde ich jetzt gleich mal etwas entwickeln… :smile:

Lieber Gruß,
Thora

PS: Mein Nick stammt übrigens tatsächlich aus Perry Rhodan! :wink: Aber genaugenommen ist das nicht mal nur ein Nick, sondern auch einer meiner Vornamen! *g*

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Rhenium und so…
Hi
Infos zu Rhenium von der USGS
http://minerals.usgs.gov/minerals/pubs/commodity/rhe…
Sind PDF-Dateien und natürlich auf Englisch
In Deutschland stellt die Firma Starck Rhenium her
http://www.hcstarck.de/index.php?page_id=58

Über die Feinheiten der Lagerstättenkunde von Rhenium sollten wir uns aber besser im Brett „Geowissenschaften“ unterhalten…
Nicht das mich hier jetzt der Mod haut :smile:)))

Gruß und gutes Gelingen
Mike

Hallo Thora,

Vielen Dank für die ausführliche Anwtort!
Dann will ich auch gleich mal verraten, was mich zu dieser
Frage getrieben hat. Ich bin Schriftstellerin und schreibe
derzeit an einem Science Fiction/Abenteuer Roman, für den ich
gerade das Konzept ausarbeite.
Na ja und wer möchte schon eine Story lesen, in der
wissenschaftlicher Unsinn steht, was leider schnell passieren
kann, wenn man nicht aufpasst und nicht gründlich
recherchiert! :smile:

als Konsument von Scince Fiktion lechze ich förmlich nach wissenschaftlichem Unsinn wie: Reise durch schwarze Löcher,Beamen,mehrfache Lichtgeschwindigkeit,Stargates,usw.

Gruß
Markus

Hallo Thora,

Dann will ich auch gleich mal verraten, was mich zu dieser
Frage getrieben hat. Ich bin Schriftstellerin und schreibe
derzeit an einem Science Fiction/Abenteuer Roman, für den ich
gerade das Konzept ausarbeite. Und da bin ich auf Grund meiner
eigenen Idee über diese Frage gestolpert. Denn ich suche nach
irgendeinem Metall, dass in einer bestimmten Gegend des Alls
nicht vorkommen könnte. Ist etwas kompliziert zu erklären…
zumal ich ja hier keine Details verraten kann und möchte! :wink:
Na ja und wer möchte schon eine Story lesen, in der
wissenschaftlicher Unsinn steht, was leider schnell passieren
kann, wenn man nicht aufpasst und nicht gründlich
recherchiert! :smile:

Vielleicht machst Du Dir da zu viele Gedanken. Du wärst jedenfalls in guter Gesellschaft. Ich kenne keine Science-Fiction-Geschichte in der nicht gleich mehrere mehr oder weniger grobe Schnitzer drin wären; ich kenne natürlich bei weitem nicht alle. Wenn Du hier genau recherchierst, machst Du woanders Fehler, wo Du überhaupt nicht mit rechnest. Ohne wissenschaftliche Kenntnisse auf allen thema-relevanten Gebieten wirst Du kaum eine absolut wasserdichte Story hinbekommen.
Naja, dann viel Erfolg beim Schreiben, vielleicht gelingt es Dir ja doch :smile:

Jörg

Hallo Markus,

als Konsument von Scince Fiktion lechze ich förmlich nach
wissenschaftlichem Unsinn wie: Reise durch schwarze
Löcher,Beamen,mehrfache Lichtgeschwindigkeit,Stargates,usw.

Wobei man aber unterscheiden sollte zwischen den Geschichten, die bestimmte Naturgesetze in eigener Weise definieren und diese logisch und physikalisch korrekt „durchziehen“ und denen, die sich zusätzlich noch in Widersprüche verstricken. Letztere haben zumindest den Reiz, dass man mit Gleichgesinnten wetten kann, wer die meisten Fehler gefunden hat.

Jörg

Ich glaube langsam, Gold wäre tatsächlich eine eher schlechte
Idee und vielleicht auch zu simpel, in Bezug auf seine
Häufigkeit.
Vorallem im Vergleich zu Rhenium. Das Element scheint dann ja
recht ungewöhnlich zu sein und bietet sich regelrecht für
meine Idee an… vorallem, wenn ich mir die Verwendung ansehe.
Da werde ich jetzt gleich mal etwas entwickeln… :smile:

Hallo Thora,

erfinde doch einfach ein Element; das machen die meisten SF-Autoren so, denn mit etwas, was es sowieso nicht gibt, kann man sich nicht in Diskussionen verwickeln, ob auch alle Details korrekt beschrieben sind. Thorium gibt es ja leider schon, aber wenn du dir etwas anders ausdenkst, kannst du Farbe, Dichte, Schmelzpunkt usw. ganz allein bestimmen.

Gruss Reinhard

Hallo Reinhard, Hallo Thora,

erfinde doch einfach ein Element; das machen die meisten
SF-Autoren so, denn mit etwas, was es sowieso nicht gibt, kann
man sich nicht in Diskussionen verwickeln, ob auch alle
Details korrekt beschrieben sind. Thorium gibt es ja leider
schon, aber wenn du dir etwas anders ausdenkst, kannst du
Farbe, Dichte, Schmelzpunkt usw. ganz allein bestimmen.

Dabei sollte man ein wenig vorsichtig sein: Ein Element wird durch seine Protonenanzahl bestimmt. AFAIR wurde max. Kerne mit z=118 erzeugt. Natürlich könnte man jetzt einfach einen Kern mit irgendeiner grösseren Protonenzahl nehmen. Doch blöderweise haben diese Kerne die Eigenart, relativ kurzlebig zu sein. Laut Theorie sollte sich jedoch bei z=164 eine „Stabilitätsinsel“ auftun. Dieses, bis jetzt unentdeckte (und SEHR SELTENE!) Element könnt ihr dann event. „Reinhardthoraium“ nennen :smile:
AKAIK ist dieses Element nur bei einer Neutronenzahl von n=272 oder n=318 stabil.

Alles Gute,
Pürsti

Hallo Jörg,

denen, die sich zusätzlich noch in Widersprüche verstricken.
Letztere haben zumindest den Reiz, dass man mit
Gleichgesinnten wetten kann, wer die meisten Fehler gefunden
hat.

Solche gefallen mir eher als Film - unfreiwillige SciFi-Komödien.
Highlights in dieser Kategorie: Das schwarze Loch, Starflight One, Armageddon. Schallendes Gelächter ist beim interessierten Publikum garantiert, gerade an den Stellen, wo die Handlung eigentlich besonders spannend sein soll.

Gruß
Ijon_Tichy