Golf VII : Stromverbrauch im abgestellten Zustand

Hallo,
Zwanzig Jahre habe ich einen Passat B3 gefahren, mit vergleichsweise wenig elektronische Helferchen. Für mich noch akzeptabel verständlich.
Seit einer Woche bewege ich mich nun per Golf VII, mit DSG-Getriebe, Start-Stop-Automatik, etc.
Und nun fühle ich mich von der Vielfalt und Komplexität der Systeme intellektuel überfordert. Habe aber auch wenig Neigung, fünf Abende nur Bedienungsanleitungen zu lesen.
Vieles wird sich mir wohl nur durch „learning by doing“ erschließen !
Deswegen meine ersten Fragen.
1. Ist es - auch mit Rücksicht auf eine möglichst geringe Entladung der Batterie - in einer abgeschlossenen Garage sinnvoller, das Fahrzeug nicht abzuschließen ?
2. Das Auto hat „verdeckte“ Schließzylinder. Ich wüsste nicht, wie das Auto zu öffnen/schließen ist, wenn die Batterie im Schlüssel schlapp gemacht hat.

Gruß
Karl

Also für einen Dr.-Ing Maschinenbau (KFZ- Technik) finde ich die Frage etwas merkwürdig. Da hat man doch, auch im Ruhestand, noch genügend Kontakte oder? Sonst hilft mit Sicherheit die Bedienungsanleitung weiter.

Hallo,

Es macht schlicht und ergreifend keinen Unterschied. Das Energiemanagement schaltet nach und nach alle nicht benötigten Steuergeräte ab. Beim Verschließen mit der Fernbedienung tritt die absolute Kommunikationsruhe einfach etwas früher ein. In beiden Fällen ist aber spätestens nach 1 Stunde Schluss mit hohem Stromverbrauch und man kann (sofern kein weiteres Zubehör eingebaut ist) nur noch einzelne mA Ruhestrom messen.

Erster Tipp: regelmäßig zur Wartung fahren. Eine gute VW-Werkstatt sollte die Batterie im Rahmen des Serviceprogramms regelmäßig tauschen.
Zweiter Tipp: Wenn die maximale Entfernung zum Fahrzeug beim Betätigen der Zentralverriegelung immer kleiner wird, kann man auch selbst die Batterie wechseln (siehe Bedienungsanleitung).
Dritter Tipp: eigentlich sollte in der Bedienungsanleitung stehen, wie man auf der Fahrerseite die Kappe über dem Schließzylinder entfernt, um das Fahrzeug wie anno Dazumal mit dem Schlüssel zu öffnen.

Grüße

Sehr richtig. Und in dieser sollte ein Inhaltsverzeichnis zu finden sein, welches ein Studium über 4 Tage überflüssig macht.

Tach!

Sofern das Fahrzeug technisch i.O. ist, ist das Thema Bordbatterieentladung im Stand solange vernachlässigbar, wie das Fahrzeug wenigstens ab und an so weit gefahren wird, dass die Batterie über die Lichtmaschine wieder ausreichend geladen werden kann.
Bei reinen Kurzstreckenfahrzeugen ist aufgrund des höheren Stromverbrauchs heutiger Fahrzeuge wegen der höheren Anzahl an Verbrauchern die Batterie heute schneller entladen als früher bei ansonsten einigermassen vergleichbaren Fahrzeugen.
Dies gilt analog auch für Standzeiten, denn die Ruheströme sind wegen einer größeren Zahl von Steuergeräten, die nicht komplett stromlos geschaltet werden dürfen, höher.

Meine elektronisch recht aufwendigen Autos stehen auch mal drei Monate und springen dann noch problemlos an. Allerdings liegen die Fahrstrecken selten unter 30 Km, die Batterie wird daher immer ausreichend geladen.
Wer sich bei selten genutzten Fahrzeugen unsicher ist, schließt ab und zu ein intelligentes Ladegerät an. Das mache ich aber meist nur bei Motorrädern und wenn das Cabrio mit großer Wahrscheinlichkeit mal 4 Monate stehen soll.
Eine gesunde Batterie ist natürlich immer wichtig. Meiner Erfahrung nach halten Autobatterien 5-8 Jahre, wenn sie nicht öfter tiefenentladen werden.

Was die Batterie des Schlüssels betrifft: es gibt auf dem Markt zum einen Systeme die Batterien verwenden und zum anderen welche, bei denen Akkus eingesetzt werden, die während der Fahrt im Zündschloss aufgeladen werden.
Was VW heute einsetzt, weiß ich nicht.
Ein Nachlassen der Batteriekapazität merkt man durch verringerte Funkreichweite. Dann tauscht man prophylaktisch die Batterie.
Unterlässt man dies, „popelt“ man, wenn es soweit ist, die Abdeckung am Griff der Fahrertür mittels eines nicht allzu scharfen Gegenstandes heraus und öffnet manuell.
Manchmal ist auch neben dem Sensor/Schalter zum Öffnen der Heckklappe noch ein Schloss verbaut. Die Bedienungsanleitung hilft hier und es schadet nicht sie zu lesen, bevor sie irgendwann im Auto eingesperrt und die Batterie der Fernbedienung leer ist…

Eine solche Batterie im Funkschlüssel hatte ich bislang einmal gewechselt. Bei einem Volvo nach 5 Jahren. Erledigte die Werkstatt für 5 Eur. Bei VW kostet das möglicherweise 20 Eur, ist aber alle 5 Jahre auch zu verschmerzen.
Bei meinem alten Mercedes funktionieren die Funkschlüssel seit 11 Jahren. Ob in der Werkstatt ohne Berechnung mal eine Batterie getauscht worden ist, weiß ich allerdings nicht. Bei Mercedes wäre so etwas als einzigem Hersteller noch denkbar.
Spannender sind hier die Key Cards. Nach einer sehr schlechten Erfahrung damit, die nciht in den griff zu bekommen war und schließlich zur Wandlung des Kaufvertrages führte, kaufe ich so etwas nicht mehr.

Also keine Sorge, Dein Golf wird Dich eher wegen eines Defektes am DSG-Getriebe immobilisieren, als wegen einer defekten Funkschlüsselbatterie.

Gruß,
M.

Hallo!

Letztlich läuft’s aber darauf hinaus. So manches Detail wird man ohne Betriebsanleitung vermutlich nie entdecken und für manchen im Alltag auftretenden ärgerlichen Effekt (z. B. Auto und Schlüssel kommunizieren nicht mehr und die Wegfahrsperre bleibt deshalb aktiv) gibt es in der Betriebsanleitung Hinweise, wie man damit fertig wird und trotzdem weiterfahren kann (etwa einen Code per Gaspedal eingeben). Für solche Fälle muss man natürlich wissen, was es mit dem den Unterlagen beiliegenden Kärtchen mit einer Ziffernfolge auf sich hat. Steht in der Betriebsanleitung.

Ich fand es hilfreich, die Betriebsanleitung zusätzlich zur Papierform aus dem Netz zu laden, weil damit eine Suchfunktion zur Verfügung steht, mit der sich Details leichter finden lassen.

Zu 1.: Ist egal. Stromfressende Kreise werden im Laufe einiger Minuten abgeschaltet. Am hartnäckigsten ist bei meinem Auto die Koffer-/Laderaumbeleuchtung bei nicht geschlossener Heckklappe. Aber nach einer gefühlten halben Stunde wird’s auch dort duster und der Ruhestrom geht auf wenige mA zurück. Ein etwas genauerer Wert steht übrigens in der Betriebsanleitung.
Zu 2.: Siehe Betriebsanleitung.

Glaub`ich Dir nicht. Zudem hat es nichts mit Intellekt zu tun, ohne Betriebsanleitung nicht alle Systeme zu durchschauen. Ist gar nicht möglich, weil hersteller- und modellspezifisch.

Gruß
Wolfgang

Hallo,
mach es genussvoller. Setz Dich nachmittags nach Feierabend in die Sonne. An einen Ort Deiner Wahl, oben am Berg, bei einer Blumenwiese, bist mobil mit so einem Auto und hast das Buch immer dabei.
Gruss Helmut

…spätestens an diesem Ort habe auch ich keine Lust mehr eine Bedienungsanleitung zu lesen! :smile:

Interessanter Weise trifft das Gegenteil zu. Der Stromverbrauch bei modernen Fahrzeugen ist deutlich geringer als früher. Vor 20 Jahren galten für einen Mercedes W124 100mA, für einen Golf 3 80mA als unverdächtig. Moderne Autos verbrauchen 10mA und weniger.

Moderne Elektronik schaltet tatsächlich nahezu alle Steuergeräte ab. Letzten Endes ist nur noch der Funkempfänger der Fernbedienung aktiv und ein Tel des Energiemanagement. Da kommen Technologien zur Verwendung, wie wir sie in Handys nutzen, oder Laptops, oder auf PCs, die nicht komplett vom Strom getrennt werden. (Anmerkung: bei Handys und Laptops sollte man nicht nur die alltägliche Laufleistung betrachten, sondern auch die gestiegene Leistungsfähigkeit und die veränderte Nutzung (wer hat schon 1995 den ganzen Tag auf seinem Nokia 2110 herum getippt?))