Moin,
Eine Rezi zu Googol:
Ist das ein Test? Will die Medienindustrie ausprobieren, wie weit sie gehen kann? Eine Art ‚Big Brother‘ der SF?
Dieses Buch ist tatsächlich so schlecht, daß es jeder Beschreibung spottet. Ereignisgesteuerte Abziehbilder irren planlos in einer Story umher, die wir schon aus ‚2001‘ kennen. Das Ganze mit dem Tempo eines halben Regenwurms.
Besonders auffällig ist die Beschreibung der US-Amerikaner, leicht die schlechteste Passage, die ich je in einem Buch gelesen habe. Mit deutlichen rassistischen Untertönen wird eine professionelle Raumschiffbesatzung als Meute von asozialen Irren beschrieben, die Menschen nichtmal ähneln.
Allerdings verhalten sich die Protagonisten auch überwiegend pathologisch.
Mir ist es unbegreiflich, wie jemand dem Buch etwas Gutes abgewinnen kann. Die mangelnde Qualität ist nicht etwas ein vager Eindruck, der nach dem Lesen zurückbleibt, sondern immer wieder direkt am Text sichtbar. So sichtbar, daß ich mich frage, wie das Buch durch die Qualitätskontrolle geschlüpft ist.
‚Googol‘ stellt nicht nur den Bodensatz deutscher SF dar, sondern ist das zweitschlechteste Buch insgesamt, das ich kenne. Tatsächlich hat mich beim Lesen die reine Verzweiflung angetrieben, ich habe nicht erwartet, daß der Roman dieses Niveau über mehr als 1000 Seiten halten kann.
Thorsten