"Gott" als Droge

Die Fragen der Aufklärung, die mit Kant beginnt, war die Frage: Ist „Gott“ mit logischen „Gottesbeweisen“ als ein rationales WISSEN der kritischen Philosophie zu akzeptieren?

Kant sagt nein!

Dass Kant dennoch an seinem Gottesglauben festhielt, ist das Ergebnis seiner ernsthaften Bemühungen dieser Frage.

Heute wird diese Frage zum Beispiel von dem englischen Biologen Richard Dawkins weiter fortgeführt. Als Naturwissenschaftler sagt Dawkins, sei die Aufklärung dieser Frage, die wichtigste er modernen Wissenschaft überhaupt.

Das Buch „Der Gotteswahn“ von Richard Dawkins wurde zu einem Weltbestseller. Wenn man sich die ganze Menschheitsgeschichte vor Augen führt, ist das philosophische und wissenschaftliche Unternehmen der Aufklärung, eine noch recht junge Erscheinung, erst am Anfang.

Warum brauchte die Menschheit überhaupt „Gott“ als ein Versprechen, von „Vormündern“ (Kant), die es ja auch nicht wissen können, was sie den anderen versprechen???

Angefangen mit einem TOTEM, das bei allen Naturvölkern der Menschheitsgeschichte existiert hat, bis zur geschichtlichen Entwicklung der großen Weltreligionen, wie wir sie heute kennen, suchen, ja brauchen die Menschen scheinbar einen „höheren“ Lebenssinn.

Im Namen „Gottes“ verhalten Menschen sich oft wie im Wahn, „Gott“ kann sie berauschen, wie eine Droge…

Mir wurde von der Moderation mein letzter Thread gelöscht, mit der Überschrift „Ja, ich nehme Drogen!“ Kurios erscheint es mir da, dass der weltweit, ständig zunehmende Drogenkonsum, wie Sandra Maischberger in ihrer TV-Sendung feststellte (das Video ist auf YouTube zur Bildung qualifizierten Wissens einsehbar!!!) von konservativen Politikern mit Verboten bekämpft wird, gleichzeitig aber bieten dieselben Politiker ihren traditionellen Gottesglauben an, sozusagen als als Ersatzdroge?

Ja? Nein? Warum?

Bitte rational BEGRÜNDEN, warum genau! Von unsachlichen persönlichen Attacken bitte ich ausnahmsweise einmal abzusehen, im Interesse ernster Philosophie (sollten die Aversionen gegen mich so stark sein, dass dieser Post völlig ignoriert wird, ist das völlig okay).
CJW

Wenn du hier von „Gott“ redest, frage ich als erstes: Welchen der 5000 Götter der Menschheitsgeschichte meinst du? Zeus, Poseidon, Mars, Venus, Thor, Wotan, Krishna, Shiva, Allah, Jahwe, Baal, den großen Manitu, oder den menschenfressenden Moloch?

Wenn das die Frage ist: Mir hat noch keine Politiker Religion als Ersatzdroge angeboten. Ich betrachte Religion als eine Option, die man wählen kann. Und ob man sich mit anderen Drogen besser steht, lasse ich mal dahingestellt.

Und ja, ich betrachte Religion als ein Mittel, mit dem man Menschen beherrschen kann, wenn die das zulassen. Wenn das zu einer besseren Welt führen sollte, mir soll es recht sein.

fg

Dirk_P

Weiß nicht, mit welchem „Gott“ (ob überhaupt mit einem?) du erzogen wurdest. Es ist kaum anzunehmen, dass du und andere jetzt lebende Europäer mit dem Glauben z. B. an Zeus aufwuchsen.

Ich bin streng christlich erzogen, durch zwei staatliche Kinderheime.

Ich meine nicht nur den christlich-jüdischen „Gott“, den mir meine Erzieher jeden Tag zum Frühstück, Mittag- und Abendessen als „Vormünder“ (Kant) ins noch völlig unkritisch denkende Kinder-Gehirn, mit allen pädagogischen Mitteln ihrer politischen Macht, hinein zwangen, sondern den Begriff „Gott“ generell für alle Götter der Menschheitsgeschichte einschließlich aller heutigen.

Man muss sich doch nur mal klar machen, was die von Kant kritisch hinterfragten „Vormünder“ der gesamten westlichen Kultur (Europa einschließlich der USA, vor allem!) Jahrtausende hindurch mit allen politischen und pädagogischen Machtmitteln in die Köpfe der Massen pressten:

Ein „Gottessohn“ wird ohne Geschlechtsverkehr seiner Eltern geboren. Er ist ein Typ, der Blinde sehend und Tode wieder aufwecken kann. Und über das Wasser laufen kann er auch sowie, wenn es sein muss, Essen und Getränke allein durch Hilfe seines „Gottes“ grenzenlos vermehren, um viele hungernde und dürstende Menschen zu bewirten. Und wie „Superman“ kann er sogar durch die Luft fliegen, als Toter mit dem Körper gen Himmel fahren, um darin für immer zu verschwinden. Körperlich. Geistig ist er aber unter den Gläubigen.

Mit diesem pädagogischen Unsinn haben die „Vormünder“ fast alle Kindern im christlichen Abendland über 2000 Jahre lang ihre hilflosen, unreifen Gehirne „verdrahtet“.

Und damit laufen über zwei Milliarden solcher „verdrahteter“ Menschen zur Zeit durch die Welt und zwingen, wie in einem Schneeballsystem, ihre eigene Kindheitsprägung wiederum ihren Kindern und ihren Mitmenschen auf, und das über viele, viele Genrationen hinweg.

„Gott“ als die stärkste Droge, die die Menschheit sich selbst je geschaffen hat, ohne dass wir es bisher kritisch genug reflektierten! Deshalb steht das philosophische und wissenschaftliche Unternehmen der Aufklärung erst am Anfang, heißt, mit Goethe gesprochen: „Man muss die Wahrheit andauernd wiederholen, denn die Lüge wird auch auch andauernd wiederholt!“

Es gibt natürlich nicht nur eine Wahrheit. Vielmehr gibt es völlig unterschiedliche und gegensätzliche politisch motivierte Interessen. Und daraus entstehen heute neue kulturelle „Wahrheitsspiele“.
CJW

" Wenn du hier von „Gott“ redest, frage ich als erstes: Welchen der 5000 Götter der Menschheitsgeschichte meinst du?"

Hast Du Dich da nicht verzählt? Welcher davon ist denn Dein Gott? Vielleicht der Wettergott, der Fußballgott, der Autogott, oder der Geldgott?
Es gibt aber nur den einen Gott, der ist uns gut in der Bibel beschrieben worden.

Es war für alle Gottgläubigen aller Zeiten immer nur der eine „Gott“.

Für diesen „einen“ sterben, kämpfen und töten religiöse Gläubige seit jeher, egal welcher der unzähligen Götter auch immer.

Die „Vormünder“ der religiös Gläubigen bilden zusammen die größten Drogenkartelle der ganzen Menschheitsgeschichte. Das sind Geschäftsmodelle zu Macht, Geld und Reichtum, und zwar allein nur mit nur einem einzigen Wort, das seit Jahrtausenden angeblich alles erklären kann, eben gerade mit der einen Droge „Gott“.
CJW

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Zu allen Zeiten diente „Gott“ zur politischen Macht. Bei einem Drogenverbot wird „Gott“ zur Ersatzdroge. Von „Gott“ glauben die Menschen seit Jahrtausenden durch die Pädagogik ihrer „Vormünder“ mehr zu verstehen, als von sich selbst. Erst durch die Philosophie der Aufklärung und Wissenschaft lernen wir mehr über uns selbst.

Schau mal das Video, das ich im UP erwähnte (auf YouTube „Maischberger - Drogen“, da siehst du, wie sehr eine christliche Politikerin „für“ Verbote, gegen die Liberalen.

Wer nicht weiß, wer er selber ist, braucht eine Ersatzdroge. Entweder „Gott“ oder eine andere politische Ideologie.
CJW

Was für einer Droge bist Du denn verfallen?

Die hat er kürzlich schon genannt.

Z.B. „wer-weiss-was“?

Keiner. Ich experimentiere mit mir selbst. Nietzsche sagt dazu: „Wir können (dürfen!) heute mit uns selbst experimentieren.“ Das gilt aber immer nur für die Wenigsten, nicht für die breite Masse. Die Masse hat dafür ihren Glauben an „Gott“ als eine legitime Ersatzdroge für das mangelnde Wissen ihrer eigenen Authentizität.

Heute, erst nach der langen religiös-politischen Bevormundung von vielen Jahrtausenden, jetzt erst durch den weltweiten Liberalismus, der sich erfolgreich gegen den Konservatismus und Sozialismus durchsetzen konnte, mit Hilfe der Aufklärung durch Philosophie und Wissenschaft sowie liberaler Medien, können und dürfen wir jetzt endlich als aufgeklärte und befreite Individualisten, mit uns selbst experimentieren, ohne denn religiösen Zwang eines Gottesglauben, wie er noch heute den Massen aufgezwungen wird, konkret beim Islam.

Wenn ich mit mir selbst experimentiere, auf die Frage (eine klassische Frage der philosophischen Tradition!), wer ich als authentischer Mensch selber bin, so ist das eben gerade keine Ersatzdroge wie „Gott“, von dem mir religiöse „Vormünder“ zum Vorteil ihrer Macht lehren, dass man daran glauben soll, als etwas Jenseitiges, Übermenschliches.
CJW

Kein Mensch braucht Aufklärung! Dummheit ist ein Recht der Natur, wie bei Tieren, so auch bei Menschen. Gerade für die breite Masse aller Menschen gilt das allemal seit ewigen Zeiten, ohne wirklich grundlegende Veränderung. Damit sie nicht selber denken müssen, brauchen sie „Gott“.

Dieses Brett ist das beste Beispiel. Jahrelang wurde die Moderation von einem Vertreter der katholischen Kirche geführt und oftmals gegen eine aufklärerische Kritik „zensiert“ (das TV ist da freier als das Internet in mancher Beziehung, bei WWW kämpfen viele Konservativen für „Gott“.

Wer mich fragt, ob ich bei WWW sein muss - ganz sicher nicht. Aber alle die, mitlesen, sitzen ja im selben Boot von WWW wie ich, mit dem Unterschied, dass sie vielleicht passiver sind als ich.

Frage dich selber, warum du bei WWW bist, wenn du nur passiv mit-liest. Das ist eine psychologische passive Motivation. Du brauchst ja auch WWW, sonst wärst du nicht hier. Es ist keine Ersatzdroge für den Glauben an „Gott“.
CJW