Gott straft aus Liebe!

Hallo Religionsinterssierte,

mit Entsetzen habe ich diesen Artikel gelesen

http://kath.net/detail.php?id=27660

Mich wundert, dass bisher deswegen noch kein Aufschrei durch die Medien ging. Vermutlich nimmt man manche Äußerungen der Kirchenoberen schon nicht mehr zur Kenntnis bzw. tut sie von vornherein als unsinnig ab.
Man muss da Bischoff Laun schon fragen: Warum ist Gott plötzlich zur Lovepard zum Stafen aufgewacht, nachdem er wohl Auschwitz, den 09. September und die Mißbrauchsfälle in der Kath. Kirche und anderswo nicht mitgekriegt hat? Kann es sein, weil damals seine Vertreter zu den Vorgängen geschwiegen haben?

Wolfgang D.

„Mit anderen Worten: Man weigert sich anzuerkennen, dass die Loveparade, abgesehen von ihrem krankhaften Erscheinungsbild, auch mit Sünde zu tun haben könnte und darum, folgerichtig, auch mit dem richtenden und strafenden Gott!“ e.d.

Hallo Wolfgang,
ich verstehe nicht so ganz, was Dich da entsetzt. Das ist doch nichts Neues; Ähnliches hat man gehört, als New Orleans abgesoffen ist (immerhin wurden dabei 5 Abtreibungskliniken zerstört und eine geplante Schwulenparade verhindert) oder nach dem Erdbeben von Haiti (getroffen hat’s da die Voodoo-Anhänger vulgo Teufelsanbeter). Verglichen damit waren die 21 Toten der Loveparade doch allenfalls ein kleiner warnender Klaps.

Sicher sind das in aller Regel bekannte und bekennende Fundamentalisten, die sich derart äußern, wie Gerhard Maria Wagner, verhinderter Weihbischof von Linz. Nun halt zur Abwechslung mal ein nicht-verhinderter Bischof. Nur - falsch ist das aus katholischer Sicht ja nicht, was da an Erklärungen angeboten wird. Nur eben das laute Aussprechen ist derzeit weniger opportun, weil das eine schlechte Presse gibt. Fakt ist - der Gott der Christen ist angeblich nicht nur ein liebender, sondern eben auch ein (natürlich nur aus Liebe) strafender und richtender Gott. Auch wenn diese Lehre zumindest derzeit unter den Schäfchen nicht so richtig mehrheitsfähig ist; viele hätten es gern anders. Aber Dogmen werden halt in der Kirche nicht nach demokratischen Grundsätzen formuliert (wär ja noch schöner). Und da gibt es eben nicht nur die ewige Verdammnis - die Bibel liefert Beispiele zu hauf für deutlich handfestere Strafen Gottes. Die von Dir angemahnte Gerechtigkeit (warum Straffreiheit für geweihte Päderasten) ist dabei flink mit Gottes ‚unerforschlichen Ratschluss‘ wegerklärt. Anders gesagt: Gott greift in die Weltgeschichte ein, und dies wiederum tut er nun einmal auf höchst irrationale Weise.

Es handelt sich bei Leuten wie Laun oder Wagner ja nun nicht um ‚verwirrte Einzeltäter‘ - man schaue sich einfach mal die Diskussionen zu Launs Äußerungen auf kath.net oder noch besser auf kreuz.net an und man wird feststellen, dass solche Hirtenworte durchaus die Überzeugungen von gläubigen Christen deutlich zum Ausdruck bringen - anscheinend gar nicht mal so wenigen. Da kann einen dann schon eher das Entsetzen packen …

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo du

mit Entsetzen habe ich diesen Artikel gelesen

Sensibelchen,

Man muss da Bischoff Laun schon fragen: Warum ist Gott
plötzlich zur Lovepard zum Stafen aufgewacht, nachdem er wohl
Auschwitz, den 09. September und die Mißbrauchsfälle in der
Kath. Kirche und anderswo nicht mitgekriegt hat? Kann es sein,
weil damals seine Vertreter zu den Vorgängen geschwiegen
haben?

es gilt:

„Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein.“

http://web246m.dynamic-kunden.ch/maria/texte/verteid…

Und Bischof Laun ist halt frei von Schuld.

Außerdem solltest du in obigem Link „Ablässe der
katholischen Kirche“ studieren. Blöd ist es nur,
wenn man diesen Kniff nicht kennt.

http://web246m.dynamic-kunden.ch/maria/ablass.html

Gruß
Junktor

Was ich besonders schlimm finde…
…ist, dass der Verfasser offenbar absichtlich unklar bleibt. Wie die Strafe Gottes ganz konkret aussieht, sagt er nicht, er behauptet sogar am Anfang, dass er Gottes Willen auch nicht kenne. Anschließend suggeriert er jedoch, dass die Toten der Love-Parade „Gottes gerechte Strafe empfangen haben“. So eine Art des Schreibens ist populistisch und heuchlerisch.
Karl

… mit der Absicht zurückzuholen…

http://kath.net/detail.php?id=27660

Wieso? Du bist es, der verkürzt darstellt.

Falls Gott straft, dann tut er das mit der Absicht, den Bestraften wieder auf den Rechten Weg zu holen, also aus Liebe.

Daran kann ich nun wirklich nichts schlimmes erkennen, im Gegenteil.

Im übrigen musst Du schon zugeben, dass die Loveparade doch sehr an den „Tanz ums goldene Kalb“ erinnert. Der Vergleich drängt sich geradezu auf, oder?

Nick

Ich wusste es…
…Gott steht auf Schmerzen, warum sonst die Kruzigung? ^^

Scherz bei Seite, naja, Religion ist immer so eine Sache in den Medien. Gut Gott straft aus Liebe finde ich persönlich auch ein „knaller“ in dem Bereich Kirche, aber momentan ist die Hochflut und teilweise noch die Loveparade der Renner(bald auch EU-Steuer).
Wenn da drin stehen würde, dass Kindesmisshandlung aus reiner Liebe Gottes passiert, dann würde ich mir Gedanken machen, wer der Author des textes und wer Admin der Seite ist(und evt. ob die Religion das richtige für mich ist)…

Wie gesagt, die Knaller kommen noch oder sind noch zu unbedeutend …

mit atheistischen Grüßen,

Hanzo

P.S: Gott ist TOD!

Wenn ich mir deine Ansicht(anscheinend strenggläubig oder Troll) betrachte, dann tötet, foltert und lässt womöglich auch unschuldige Menschen zum Tode verurteilen…aus Liebe! „Um sie wieder auf den rechten WEg zu bringen“, den sie womöglich nie verlassen haben.

Die Loveparade ist übrigens keine Götterverehrung, sondern eine Musikveranstaltung, die eher an Jericho erinnern, nur mit friedlicher Absicht.

In der Bibel steht zwar Gott ist gnädig, aber kein wahnsinniger Welt Admin.

naja, mit atheistischen Grüßen,

Hanzo

P.S. Es lebe das FSM!

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P.S: Gott ist TOD!

Brettbeschreibung ReligionsWissenschaften! Ohne Gott? Das wäre vergleichbar, als wenn du in Chemie ohne Atome argumentieren wolltest.

PS: Eine sehr lebendige Göttin steht neben mir.

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Hallo,

Brettbeschreibung ReligionsWissenschaften!

Genau.
Es geht um die wissenschaftliche Betrachtung von Religionen (es gibt welche, die durchaus ohne Gott auskommen).

Gruß
Elke

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Hallo Nick!

Im übrigen musst Du schon zugeben, dass die Loveparade doch
sehr an den „Tanz ums goldene Kalb“ erinnert. Der Vergleich
drängt sich geradezu auf, oder?

Naja, dann du musst aber zugeben, dass die Love-Parade noch viel mehr an die himmlischen Heerscharen erinnert, die im Angesicht der Hirten die Geburt Jesu Christi bejubeln. Der Vergleich springt doch förmich ins Auge, oder…

Karl

Falls Gott straft, dann tut er das mit der Absicht, den
Bestraften wieder auf den Rechten Weg zu holen, also aus
Liebe.

Woher weißt du das? Kannst du das belegen? Wie holt man jemanden, der tot ist, auf den rechten Weg zurück?

Im übrigen musst Du schon zugeben, dass die Loveparade doch
sehr an den „Tanz ums goldene Kalb“ erinnert. Der Vergleich
drängt sich geradezu auf, oder?

Wieso muss man das zugeben? Ich finde den Vergleich unpassend. Der Tanz um das goldene Kalb, nehme ich an, ist doch eine Metapher dafür, dass ein Gott durch einen anderen ersetzt wird. Das und nicht der Tanz ist maßgeblich, aber nur der Tanz ist die Gemeinsamkeit mit der Love Parade.

Ich mag kein Techno, und ich würde mich auf der Love Parade furchtbar unwohl fühlen. Ich kann aber nicht sehen, was daran verwerflich sein soll. Es wird zur Musik getanzt. Andere tanzen zu anderer Musik, im schlimmsten Fall zu Walzer. Na und?

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Hallo Tychiades,

das laute Aussprechen

wäre für mich kein Problem, wenn ich es denn als katholische Lehre klar erkennen könnte („es“? was ist es?).

Ich lese also erst einmal von einem Ereignis, bei dem Menschen zu Schaden kommen. Allem Anschein nach ruft dieses Ereignis in den Köpfen der Zeitgenossen eine gewisse Ratlosigkeit wach, die nicht zuletzt in der Frage zu gipfeln pflegt: Wo ist Gott?

Die kirchliche Erklärung dazu ist nun etwas vereinfachend gesagt die, dass Gottes Gedanken nicht unsere Gedanken sind, bzw. dass nicht aus der blossen Existenz des Leidens geschlossen werden kann, es gebe keinen Gott. Durch die schlimmen Ereignisse soll unter anderem den Menschen bewusst werden, dass sie leben, wer sie sind und besonders wer Gott ist bzw. was der Gottesbegriff der Gemeinschaft überhaupt sagen kann, oder (anders gesagt) welchen Sinn das Wörtchen „Gott“ für einen Christen macht oder machen kann.

Vor diesem Hintergrund erstaunt es, wenn Du die

Strafen Gottes

gerade für

wegerklärt

hältst, in dem Moment, wo sich die Gottesfrage überhaupt stellt. Natürlich komme ich hier um den Verdacht der Unseriosität nicht herum. (Wieder mal einer, so will es mir scheinen, der gerne ein wenig polemisiert, weil er noch schnell den Link zwischen „Päderasten“ und „Strafe Gottes“ als katholische Lehre suggerieren kann, aber es ist ja unbestritten, dass dieser Konnex auch in katholischen Voten aufgetaucht ist. Lassen wir das und bleiben bei der Frage, ob bzw. wann Gott straft.)

Biblisch betrachtet, gibt es eher wenig klare theologische Aussagen im Zusammenhang mit Schadenfällen als Strafen; zwar gibt es von Gott her Folgen für konkretes Verhalten, welche einer Art Strafe gleichkommen, besonders etwa bezüglich Adam und Eva und dann sehr deutlich immer wieder angedrohte Folgen für das Verhalten des Volkes Israel. Diese Strafen sind aber nicht als erschreckende Unglücksfälle gezeichnet, wie sie etwa in Naturkatastrophen oder eben bei Unfällen wie in Duisburg anzutreffen sind.

Konkret angedrohte und durchgeführte Strafen boshaften Verhaltens, welche auch mit dem Gedanken des Unglücksfalls verbunden werden können, etwa im Sinn der Todesstrafe für einen schlechten Lebenswandel, sind in der Bibel eher selten klar auszumachen. Da kann am ehesten Noah mit der Sintflutgeschichte noch herhalten, an deren Ende gerade verlautet, Gott werde „die Erde der Menschheit wegen nicht noch einmal verfluchen“ (Gen 8,21), also wo eben gerade gesagt wird, dass Gott für uns kein strafender Gott (mehr) ist.

Die nächste Stelle, an der Gott als strafender Gott erscheint, ist die Geschichte der Vernichtung von Sodom und Gomorrha (Gen 19). Vorausgegangen ist hier aber das Feilschen Abrahams mit Gott („wenn in der Stadt fünfzig- fünfundvierzig- … zehn Gerechte sind, dann vernichte sie nicht um der zehn willen“, Gen 18). Das heisst, es ist schon von vorneherein auf Individuen abgezielt, für die nicht gebetet worden ist, im Gegensatz zu solchen (den wenigen Geretteten wie z. B. der Verwandte von Abraham, Lot), für die gebetet wurde. Ich kann somit etwas sagen: Wenn ich Gott rufe, besteht die Möglichkeit, dass Katastrophen und Unglücksfälle verhindert werden. Was ich hingegen nicht sagen kann, ist, ob derjenige, der darin umkam, gut oder böse war.

Wer weiss, welchen Tod ich sterben muss, damit die Menschen wissen, ob ich gut oder böse war? Keiner weiss es, denn Jesus antwortet auf dieses Problem mit dem moralischen Anspruch an alle Menschen, also so, dass kein Mensch ein besseres Ende verdient als diejenigen, die in Katastrophen oder Unglücksfällen umkommen (Lk 13,3).

Gruss
Mike

ich glaube, daß du da falsch liegst. Man kann Glauben nicht nicht wissenschaftlich erklären. Es ist doch das Phänomen, das den Glauben ausmacht!

ich glaube, daß du da falsch liegst.

Ich glaube, dass du nicht verstanden hast ,was ich meinte.
Es gibt einen Unterschied zwischen
Glauben
und
Religionswissenschaft.
Genau darum ging es mir.

Gruß
Elke