Gotteskrieger

Da ging es eben schief:
http://de.wikipedia.org/wiki/Falklandkrieg

Das geht sogar öfters mal schief. Insbesondere dann, wenn Nordamerikaner und Europäer um die halbe Welt reisen, um dort unsere Demokratie und Menschenrechte in Ländern zu verteidigen, die die meisten dorthin entsendeten Soldaten vorher auf einer Weltkarte nicht mal gefunden hätten.

Nur zu verstehen, dass ein Anfgriff von Irakern auf einen nach einem blutigen Angriffskrieg durch eine irakische Stadt patroulierenden US-Soldat in Wirklichheit dann ein Angriff von religiösen Fanatikern auf unsere Demokratie und Menschenrechte ist, verlangt manchmal etwas Anstrengung.

Gruß,
M.

Eintritt der USA ihn den Ersten und zweiten Weltkrieg wäre
etwas was du uns da als erhellenden Beispiel nennen
könntest:smile:

Ja, die Atombombenabwürfe auf Hiroschima und Nagasaki waren
schon erhebend. Da schmolz so manches Humanistenherz dahin.

Wort wörtlich leider.
Man soll die Zeit und die Alternativen vor den Augen haben und realistisch rechnen. Die Schätzungen gehen zwar weit auseinander aber, dass der Einsatz Abermillionen das Leben gerettet hat ist nicht zu bezweifeln.
Niemand (du mitberechnet) hätte das unterlassen, war ein muss. Unter den gegebenen Umständen „humanitär“ und leider zu spät.
Übrigens das hat uns den dritten Weltkrieg erspart.

Moin,

Man soll die Zeit und die Alternativen vor den Augen haben

Eben. Dass es Alternativen gegeben hätte, wird aber von den Kriegstreibern und „wir müssen unsbedingt noch diese tolle neue Waffe ausprobieren“ Begeisterten gerne ausgeblendet.

Es gibt hier übrigens eine ganz einfache Regel: Das was du fütterst, wirst du stärken. Und wenn man in anderen Ländern Diktatoren füttert (weil diese z.B. gerne bei uns Waffen einkaufen und unsere Wirtschaftsinteressen gegen die eigene Bevölkerung durchsetzen) und Bewegungen für Demokratie und Menschenrechte ignoriert, dann bekommt man eben auch genau das.

Wenn das ganze dann irgenwann außer Kontrolle gerät, kann man diese Diktatoren mitsamt der von diesen unterjochten Bevölkerung ja immer noch ins Jenseits bomben, man muss nur aufpassen, dass die Waffensysteme, die wir denen verkaufen, im Vergleich zu unseren eigenen Waffensystemen immer in bisschen veraltet sind, sonst fliegen uns bald selbst unsere eigenen Bomben um die Ohren, das wäre dann doch irgendwie unschön.

realistisch rechnen. Die Schätzungen gehen zwar weit
auseinander aber, dass der Einsatz Abermillionen das Leben
gerettet hat ist nicht zu bezweifeln.

Ja klar. Der Unterschied zwischen „unseren“ Kriegen und denen der „anderen“ ist eben, dass Menschen in „unseren“ Kriegen und durch „unsere“ Bomben natürlich gerne sterben, weil es ja irgendwie für eine gute Sache ist, insbesondere wenn es sich dabei nicht um Nordamerikaner oder Europäer handelt.

Sterben allerdings Nordamerikaner und Europäer ist das natürlich nie eine gute Sache.

Unter den gegebenen Umständen „humanitär“ und leider zu spät.
Übrigens das hat uns den dritten Weltkrieg erspart.

Seltsam nur, dass Europäer und Nordamerikaner in Ländern wie Irak oder Afghanistan von der normalen Bevölkerung nicht als Vertreter von Menschenrechten und Demokratie wahrgenommen werden, sondern in erster Linie als Mörder der eigenen Väter und Kinder. Irgendwie haben wir da wohl ein PR-Problem.

Gruß
M.

2 Like

Hi.

Seltsam nur, dass Europäer und Nordamerikaner in Ländern wie
Irak oder Afghanistan von der normalen Bevölkerung nicht als
Vertreter von Menschenrechten und Demokratie wahrgenommen
werden, sondern in erster Linie als Mörder der eigenen Väter
und Kinder.

Ob das so allgemein gilt?
Was wohl der Japaner heute denkt?

Verdammt kompliziert.
Unsere Sicherheit wird aber leider noch lange von den Waffen bzw. der militärischen Stärke abhängen, das muss man auch realistisch sehen.

Irgendwie haben wir da wohl ein PR-Problem.

Wohl war, aber, wenn nur das wäre:smile:

Gruß
M.

Balázs

‚Mission mit Feuer und Schwert‘
Hallo Helmut,

Auch wenn man dabei gleich an Kreuzzüge und Kolonialismus durch das Christentum denkt, und der Begriff zunehmend in Verbindung mit dem Islam diskutiert wird, will ich mal von der Suggestion der Fragestellung absehen und versuchen neutral zu bleiben. Mal sehen ob es gelingt.

Dass dieser Begriff eine missionierende Religion voraussetzt, ist wohl klar. Dass es bereits vor dem Christentum den Zoroastrismus als missionierende Religion gab, und seit dem Weltparlament 1893 auch viele andere wie z. B. der Hinduismus mit missionarischen Ansprüchen auftreten wohl auch.

Zur Mission fühlen sich am ehesten, eher ausschließlich, wohl Anhänger von Religionen berufen, die den Anspruch erheben, die universelle Wahrheit zu kennen und zu vertreten, und das ungläubige Umfeld „retten“ wollen, dummerweise notfalls mit Gewalt.

Das Christentum hat eine blutige Missionsgeschichte, doch ist es beruhigend dass Mission heute vorwiegend als Werbung durch Predigten, Vorträge, Verbreitung von Schriften, Hausbesuche und durch moderne Massenmedien geschieht.

Von einem Privileg würde ich ohnehin nicht sprechen, Macht ist die universale Triebfeder, egal was man dem Fußvolk als Karotte (Kriegsbegründung) vor die Nase hält, sei es Religion oder Angst vor Terror, oder irgendwelche ominösen Massenvernichtungswaffen usw. usf.

Grüße
fliegerbaer

Unsere Sicherheit

Deine Sicherheit? Wovor hast du Angst? Dass der Iran in Castrop Rauxel einmarschiert und den Getränkemarkt plündert?

(Der ehemalige Ostblock, der darauf aus war, unsere Frauen zu vergewaltigen, taugt ja nicht mehr so recht als Feindbild)

Gruß
M.

Hallo „fliegerbaer“,

ich danke für die sachliche und fundierte Antwort - so habe ich, was ich wollte - einen neuen Denkanstoß…

Herzliche Grüße

Helmut

Unsere Sicherheit

Deine Sicherheit?

Unsere.

Wovor hast du Angst?

Von Angst war ja keine Rede. Dann hätte man was arg falsch gemacht.

Dass der Iran in
Castrop Rauxel einmarschiert und den Getränkemarkt plündert?

Eher was er vorher macht macht mich bedenklich.

(Der ehemalige Ostblock, der darauf aus war, unsere Frauen zu
vergewaltigen, taugt ja nicht mehr so recht als Feindbild)

Also die Brüder waren ja alles andere als harmlos.
Und das habe ich und noch paar hundertmillionen leider erleben müssen bzw. nicht überlebt.
Schon vergessen?:smile:
Beherzige Cromwell und halte den Pulver immer schön trocken.
Es ist immer noch die einzige Sprache was ausnahmslos alle verstehen.

Gruß
M.

Balázs

Unsere Sicherheit

Deine Sicherheit?

Unsere.

Ich fühle mich nicht sicherer, wenn unser Staat Waffen in alle Welt verkauft und sich an allen möglichen Orten auf der Welt an Kriegen beteiligt. Ich befürchte eher, dass irgendwann etwas von dem zurück kommt, was wir in alle Welt exportieren (sei es nun Waffen oder Gewalt)

Dass der Iran in
Castrop Rauxel einmarschiert und den Getränkemarkt plündert?

Eher was er vorher macht macht mich bedenklich.

Und was genau wäre das?

(Der ehemalige Ostblock, der darauf aus war, unsere Frauen zu
vergewaltigen, taugt ja nicht mehr so recht als Feindbild)

Also die Brüder waren ja alles andere als harmlos.
Und das habe ich und noch paar hundertmillionen leider erleben
müssen bzw. nicht überlebt.
Schon vergessen?:smile:

Du meinst also, eine fortgesetzte kriegerische Auseinandersetzung z.B. der Ungarn mit der UdSSR hätte etwas anderes ergeben, als einen ähnlichen Ausgang des Konflikts, nur garniert mit höheren Leichenbergen?

Im Übrigen ist es immerhilfreich sich anzuschauen, wie etwas überhaupt dazu kommen konnte. Letztendlich wurden die Ungarn von den Alliierten (deren militärisches Eingreifen du ja vorangehend noch bejubelt hast) an die UdSSR verhökert. Da diese es ja nur gut gemeint haben mit Europa, haben die es sicher auch mit den Ungarn gut gemeint. Du weist das eben nur nicht zu würdigen.

Beherzige Cromwell und halte den Pulver immer schön trocken.
Es ist immer noch die einzige Sprache was ausnahmslos alle
verstehen.

Das hat die UdSSR sicher auch gedacht, als sie in Ungarn einmarschiert ist. Die Ungarn haben es ja dann früher oder später auch verstanden. Wo bleibt dein Applaus?

Ansonsten würde da noch ein paar Kleinigkeiten wie Liebe und Freundschaft ergänzen.

Gruß
M.

Unsere Sicherheit

Deine Sicherheit?

Unsere.

Ich fühle mich nicht sicherer, wenn unser Staat Waffen in alle
Welt verkauft und sich an allen möglichen Orten auf der Welt
an Kriegen beteiligt. Ich befürchte eher, dass irgendwann
etwas von dem zurück kommt, was wir in alle Welt exportieren
(sei es nun Waffen oder Gewalt)

Dass der Iran in
Castrop Rauxel einmarschiert und den Getränkemarkt plündert?

Eher was er vorher macht macht mich bedenklich.

Und was genau wäre das?

Ist das dein Ernst, wo eigentlich lebst du?
Gottestat, dann die Bombe dazu.
Hmm.
Mir und zum Glück für manche Potenten langt das voll.

(Der ehemalige Ostblock, der darauf aus war, unsere Frauen zu
vergewaltigen, taugt ja nicht mehr so recht als Feindbild)

Also die Brüder waren ja alles andere als harmlos.
Und das habe ich und noch paar hundertmillionen leider erleben
müssen bzw. nicht überlebt.
Schon vergessen?:smile:

Du meinst also, eine fortgesetzte kriegerische
Auseinandersetzung z.B. der Ungarn mit der UdSSR hätte etwas
anderes ergeben, als einen ähnlichen Ausgang des Konflikts,
nur garniert mit höheren Leichenbergen?

Hätte der Westen nur die nötige Waffen geliefert (die Grenze war offen und in jeder halben Stunde wurde im Radio Koshuth die Bitte in allen Sprachen wiederholt gesendet)wäre mit der Sovietkommunismus 56 zu ende.
Im KPDSU Politbüro unterlagen die Reformer auch aus diesem Grund.
Leichenberge entstanden erst als mit Gewehren aus dem Zweiten Weltkrieg gegen die modernen motorisierten frischen aus Rusland kommenden Einheiten (36000 tausend Mann) gekämpft wurde (zweiter Aufflammen der Kämpfe ab 4. November)
Selbst die in schon lange (seit Kriegsende) in Ungarn stationierten russischen Einheiten die sich auf die Seite der Revolution gestellt haben ging die Munition rasch aus.

Im Übrigen ist es immerhilfreich sich anzuschauen, wie etwas
überhaupt dazu kommen konnte. Letztendlich wurden die Ungarn
von den Alliierten (deren militärisches Eingreifen du ja
vorangehend noch bejubelt hast) an die UdSSR verhökert.

Ja leider, Suez war wichtiger (leider passierte gleichzeitig und das ist der tiefere Grund der Tragödie). Ich habe das selbst Mitte in der Stadt erlebt und habe noch originale schwarz-wies Fotos unter der überall ausplakatieren Drohung Standrechtlich erschossen zu werden gemacht. Mann wusste aus dem zweiten Weltkrieg, dass der russische Soldat Kinder und sehr alte Personen heilig ansieht und da drückt er ein Auge zu. Sonst knallt dich ohne mit dem Wimper zu zucken über den Haufen aus nichtigem Anlass oder weil er voll ist wie sie immer waren:smile:
Es ist kein Witz, viele Soldaten (die neu ins Land kamen) hielten die Donau für den Suez Kanal.
Für diesen Einsatz waren sie vorbereitet.

diese es ja nur gut gemeint haben mit Europa, haben die es
sicher auch mit den Ungarn gut gemeint. Du weist das eben nur
nicht zu würdigen.

Beherzige Cromwell und halte den Pulver immer schön trocken.
Es ist immer noch die einzige Sprache was ausnahmslos alle
verstehen.

Das hat die UdSSR sicher auch gedacht, als sie in Ungarn
einmarschiert ist.

Klar, die haben schnell erkannt das sie das machen können weil der Westen untätig bleibt.
Wo liegt dann das Problem Genossen?

Die Ungarn haben es ja dann früher oder
später auch verstanden.

Ja die haben verstanden, dass der Westen nichts tun wird. Hat fast eine Monat dauert bis die Russen das auch kapierten, die habennähmlich wie mit der neuer Regierung vereinbart schon mit den Truppenabzug begonnen). Obwohl im 56 kein (atomare) Gefahr zumindest die Amis drohten da die russchische Lufwaffe nicht imstande war Amerika zu erreichen (nicht mal Suez konnten sie damals erreichen:smile: und die Trägerraketen noch nicht fertig waren und ohne Motorolla Chips sowieso gut paar Hundert Kilometer immer daneben gingen:smile:. Die sind ja nicht durchgeknallte Gotteskrieger die wissen was machbar und was nicht ist.
Auf jeden Fall haben sie auch was davon gelernt und so wurde Ungarn nach 56 die „beste Baracke in der Lager“ und entstand die beneideter gulasch Kommunismus:smile:
Nirgendwo im Ostblock wurde so harter Widerstand mit so vieler auch russischen Verluste verbunden gelistet gegen sie.

Wo bleibt dein Applaus?
Was verlangst du von mir man?:smile:

Ansonsten würde da noch ein paar Kleinigkeiten wie Liebe und
Freundschaft ergänzen.

Ja, sicher. Und solchen Wunschdenker könnte die Menschheit tausende brauchen. Das Problem ist nur, dass abermillionen vorhanden sind:smile:

Cromwell hat (leider) immer noch Recht.

Gruß
M.

Balázs