Hallo, was haltet ihr von der These, dass es ohne Gott keine heiligen Kriege mehr gäbe, dass die Religion überhaupt Ursache von Kriegen ist?
Vielen Dank für die Diskussion!
Franz
Hallo,
Nicht viel. „Gott“ ist ja nur ein Aufhänger - ein sehr wichtiger, aber nur ein Aufhänger, für Krieg. Ansonsten kann man mit jedem noch so nichtigen Anlass Krieg führen.
Do.
Primatenverhalten
Guten Tag,
bei Kriegen geht es, genau wie bei unseren evolutionär nächsten Verwandten, um Lebensraum, Nahrung und junge Frauen (im Englischen die 4 Fs der Biologie).
Religion ist nur ein neuerer Katalysator dafür: Religion ist die Fortsetzung der Biologie mit Mitteln der Kultur.
Und wenn du dann noch „Religion“ durch „Ideologie“ „normative Weltanschauung“ ersetzt, passt es universell.
Gruß
Stefan
1.Mir ist keine religiöse Schrift bekannt in der die Wörter „Krieg“ und „heilig“ im selben Satz vorkommen.
2.Es gibt keinen Gott trotzdem gibt es Kriege in seinem/ihrem Namen.
3.Religion ist äußerst seltenst die Ursache von Kriegen. Meist ist es nur eine Ausrede und der Krieg hat andere Gründe.
Der Begriff „Heiliger Krieg“ kommt im Tanach - vukgo: Altes Testament - nicht vor. Zwar wird vorausgesetzt, dass **** im Krieg dabei ist, und insofern hat jeder Krieg, den Israel führte, ein Element der Heiligkeit, aber der Begriff „Heiliger Krieg“ ist eine Konstruktion des 20. Jhdts. Gerhard von Rad hat versucht, in einer Schrift „Der Heilige Krieg im alten Israel“
http://www.amazon.de/Der-heilige-Krieg-alten-Israel/…
alle Stellen zusammenzufassen und zu systematisieren, aber es ist ihm nicht gelungen, ein einheitliches Konzept eines solchen H. K.s nachzuweisen.
Hier findest Du eine Zusammenfassung dessen, was der Tatach über den Krieg zu sagen jat:
http://www.bibelwissenschaft.de/nc/wibilex/das-bibel…
Auf jeden Fall ist die These, alle Kriege hätten einen religiösen Hintergrund, viel zu kurz gedacht und allein auf einer gewissen religionskritischen Folie denkbar. Plausibel wird sie darum nicht.
Gruß - Rolf
Zu ‚abstrakte‘ Fragestellung,…
…, die sich konkret ganz anders und leicht anhand der erlebten Praxis nachvollziehbar er- bzw. aufklären ließe.
Hallo, was haltet ihr von der These, dass es ohne Gott keine
heiligen Kriege mehr gäbe, dass die Religion überhaupt Ursache
von Kriegen ist?
Wenn man nämlich nicht gleich das Wort „Ursache“ ins Zentrum stellt, sondern den letztlich immer und überall gleichen Auslöser, dann läßt sich die Frage gewissermaßen nach „rückwärts“ ganz einfach bis zur eigentlichen und tatsächlichen Ursache aufrollen.
Denn der Auslöser, nachdem zuvor alle so genanten „Verhandlungen“ gescheitert sind, ist nirgends was anderes, als eine banale Schuld-Zuweisung.
Es würde hier zu weit führen, das nun beispielhaft „rückwärts“ auffächern zu wollen. Wer sachlich denken kann, kann das eh selber.
Jedenfalls liegt der eigentliche Irrtum der jeweiligen „Streitparteien“ - und das bis heute - darin, den Unterschied zwischen argumentieren und Schuld zuweisen gar nicht mehr zu erkennen! Was aber zur Klärung der Frage und damit auch für eine andere als gewaltsame Bereinigung eines Konfliktes essentiell ist/wäre.
Der nicht erkannte „Knackpunkt“ daran ist bereits das Wort „Argument“ bzw. „argumentieren“!
Was ist das?
Doch nichts anderes als:
- Die Feststellung eines für jeden leicht einsichtigen Umstandes und
- die Begründung, warum dieser beliebige Umstand wirklich so sein würde.
Und jetzt ganz abgesehen davon, dass dann bekanntlich jede der „Parteien“ mit den „fadenscheingsten“ „Begründungen“ daher kommt und behauptet, das würden „Argumente“ sein (*lol*), stellt sich damit doch nichts anderes anschaulichst dar, dass beide Seiten gar nicht WISSEN, warum wirklich sich diese Situation eben so ergeben oder entwickelt hat, und wie der daraus entstandene „Konflikt“ anders als gewaltsam wieder (im wechselseitigen Verstehen) bereinigt werden könnte.
Dass dabei als „Begründung“ (??) alles mögliche („religiöse“ oder „wissenschaftliche“ Behauptungen rsp. „GLAUBEN“) herhalten kann, ist ja bekannt. Letztlich sind aber alle diese nicht mehr als das, was weiter unten schon gesagt wurde:
nämlich Ausreden dafür, um der Schuld-Zuweisung den Anschein eines „Argumentes“ für die danach immer folgende gewaltsame Austragung unterjubeln zu können.
Und das heute noch immer, in einer angeblich doch ach schon so „aufgeklärten“, „intelligenten“ und „zivilisierten“ Welt… zum Wiehern… ))
Grüße
Gert
Moin,
was haltet ihr von der These, dass es ohne Gott keine
heiligen Kriege mehr gäbe, dass die Religion überhaupt Ursache
von Kriegen ist?
wenn man dieses Wort streichen würde, oder es verböte, dann würde Krieg in einem anderen Namen geführt werden.
In dieser Hinsicht ist Religion (meist) eine Bemäntelung sehr konkreter Machtinteressen.
Gandalf
Hallo zusammen!
In diesem Zusammenhang - vielleich ein wenig ot - stellt sich mir die Frage:
Ist eigentlich die „Mission mit Feuer und Schwert“ (die man ja wohl auch in ihren unterschiedlichen Ausformungen durchaus als eine Art „Krieg“ sehen kann) ein Privileg aller - oder nur der monotheistischen - oder nur der christlichen Glaubensrichtungen/Religionen?
Danke und
herzliche Grüße
Helmut
Hallo zusammen!
In diesem Zusammenhang - vielleich ein wenig ot - stellt sich
mir die Frage:Ist eigentlich die „Mission mit Feuer und Schwert“ (die man ja
wohl auch in ihren unterschiedlichen Ausformungen durchaus als
eine Art „Krieg“ sehen kann) ein Privileg aller - oder nur der
monotheistischen - oder nur der christlichen
Glaubensrichtungen/Religionen?
Herr von Trutzberg,
die Mission mit Feuer und Schwert ist eine völlige Fehldeutung des monotheistischen bzw.christlichen Glaubens.
Wenn aber einer den anderen nieder machen will, dann finden sich Gründe.
Schon die Selbst-Erhöhung geht ja nur, indem ich andere erniedrige. Falls sie sich nicht selbst dazu bequemen - dann wirkt noch immer des Damokles’ Schwert.
Do.
Hallo
Hallo, was haltet ihr von der These, dass es ohne Gott keine
heiligen Kriege mehr gäbe, dass die Religion überhaupt Ursache
von Kriegen ist?
Nein, diese These wird durch die Geschichte widerlegt.
Damit meine ich nicht nur die Geschichte der Gegenwart, sondern eben auch die Geschichte der Vergangenheit. Auch wenn man dies mit Blick auf Kreuzzüge, Djihad etc. nicht glauben mag.
Aber die meisten Kriege der Vergangenheit und der Zeitgeschichte werden und wurden um Ressourcen und Macht geführt. Das umfaßt schon einmal alle Kriege der Antike. Und auch nach der religiösen und konfessionellen Vielfalt ging es meist um Machtansprüche oder Ressourcen. Diese Linie endet eben auch bei den Ölkriegen der US-Regierung, oder die Auseinandersetzungen (auch wenn darüber wenig gesprochen wird) um Süßwasser im Nahen Osten bzw. Israel.
Es ist jedoch eine Tatsache, das Religion oft zum Deckmantel für solche Macht- und Ressourcenkriege mißbraucht wird oder wurde.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt erleben wir das in Syrien. Es geht hier primär und ursächlich um geopolitische Einflußnahme zu Gunsten der USA bzw. der NATO und dennoch benutzt man dafür die sunnitisch, salafistischen Eroberungswünsche der Golfstaaten Saudi Arabien und Katar. Was diesen Konflikt vor Ort zwar zu einem religiösen krieg macht, doch der Hintergrund ist ein rein politischer.
Gruß
Hallo (Herr/Frau) „Donnerstag“,
eine Frage hätte ich nun noch - zu meinem besseren Verständnis des unten zitierten Satzes:
Verstehe ich das richtig, daß Sie sagen:
1.) Dieser Begriff (und seine entsprechende Durchführung) ist auf monotheistische Glaubensrichtungen begrenzt.
2.) Die durchführenden Anhänger der verschiedenen Glaubensrichtungen handeln in einem volligen Mißverständnis ihres eigenen Glaubens und der aus diesem resultierenden ethischen Grundsätzlichkeiten.
Danke und
herzliche Grüße
Helmut
Herr von Trutzberg,
die Mission mit Feuer und Schwert ist eine völlige Fehldeutung
des monotheistischen bzw.christlichen Glaubens.
Hallo,
dem Menschen ist alles recht, womit er besonders effektiv davon ablenken kann, dass es bei seinem Krieg um rein materielle Interessen oder gar rein animalische Instinkte geht, und womit er eine möglichst große Anzahl von Leuten im Volk hinter sich scharen kann. Religion ist nur eines der vielen Mittel, Hauptsache viele können sich damit identifizieren und es hört sich nach einem höheren Wert an, z.B. auch:
- Nation
- Freiheit
- Menschenrechte
- Demokratie
Im Namen dieser Dinge wurden mindestens ebenso schlimme Kriege geführt und Verbrechen begangen wie im Namen der Religion.
Schöne Grüße,
Mohamed.
Im Namen dieser Dinge wurden mindestens ebenso schlimme Kriege
geführt und Verbrechen begangen wie im Namen der Religion.
Soso.-)
Und das kannst du ja auch belegen nicht nur Behaupten:smile:
Eintritt der USA ihn den Ersten und zweiten Weltkrieg wäre etwas was du uns da als erhellenden Beispiel nennen könntest:smile:
Schöne Grüße,
Mohamed.
Balázs
Zu 1. Nein. Der Glaube und seine Richtungen ist nur auf diese Erde begrenzt. Alle Krieger sind Glaubenskrieger - d.h. es hat nichts mit Monotheismus zu tun, sondern mit Streitigkeit über Ressourcen.
- Ja - was das Christentum anbetrifft kann ich das sagen. Ich vermute aber auch, dass das für den Islam in gleicher Weise gilt.
Versuche religiös Gläubigen ihren Glauben mittels Aufklärung zu mehr Vernunft wegzunehmen, was geschieht? Möglicherweise, statt vernünftiger Argumente für ihren Glauben, beleidigen, schlagen oder töten sie dich.
Hallo Franz Josef,
Nach dieser These wären atheistische Staaten nicht in der Lage, Kriege zu beginnen oder Kriege zu führen - eine Maxime, die ich als sehr weit außerhalb der Realität ansiedeln würde.
Gruß
Hardey
Verwechselung
Guten Tag,
da werden wieder die Begriffe
- religionsfrei und
- a-theistisch
gleich gesetzt.
Gruß
Stefan
Eintritt der USA ihn den Ersten und zweiten Weltkrieg wäre
etwas was du uns da als erhellenden Beispiel nennen
könntest:smile:
Ja, die Atombombenabwürfe auf Hiroschima und Nagasaki waren schon erhebend. Da schmolz so manches Humanistenherz dahin.
Hallo, was haltet ihr von der These, dass es ohne Gott keine
heiligen Kriege mehr gäbe, dass die Religion überhaupt Ursache
von Kriegen ist?
Das ist doch alles völlig wurscht. Hauptsache, derjenige, der Krieg führen will, kauft seine Waffen in Europa (oder Amerika) und tötet damit keine Europäer (oder Nordamerikaner).
Gruß,
M.
OT: Falklandkrieg
Das ist doch alles völlig wurscht. Hauptsache, derjenige, der
Krieg führen will, kauft seine Waffen in Europa (oder Amerika)
und tötet damit keine Europäer (oder Nordamerikaner).
Da ging es eben schief:
http://de.wikipedia.org/wiki/Falklandkrieg
Gruß
Stefan