Hallo!
Gibt es für kath. Gottesdienste ohne Organisten inzwischen eine CD mit den Begleitsätzen zum Mitsingen der Lieder des Gotteslobes?
(Im evangelischen Bereich es schon länger ein „Klingendes Gesangbuch“ mit den Liedern zum Evangelischen Gesangbuch.)
Viele Grüsse
Wolfgang, 27.12.2010
Hallo Wolfgang,
wenn es nach mir geht, dann gibt es so etwas auch in ferner Zukunft hoffentlich nicht.
Ein Gottesdienst ist keine Veranstaltung, zu der sich Konservenmusik eignet, denn das widerstrebt völlig dem Gedanken einer Feier.
Lieber dann gar keine Musik als welche vom Blechtrottel!
Hallo Hotte!
Ihre Mail und Meinung finde ich sehr bedauerlich und -ehrlich gesagt- auch etwas aggressiv.
Als Klinikseelsorger feiere ich häufig Gottesdienste mit einer kleinen Gruppe von Gläubigen bzw. mit dementen Personen in deren Gruppenräumen. Für diese Gläubigen sind bekannte und musikalisch begleitete Lieder in der liturgischen Feier enorm wichtig. Eine Tischorgel und eine Organistin zu bekommen ist für diese Anlässe kaum möglich.
Freundliche Grüsse
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
falls ich aggressiv geklungen habe, bitte ich das zu entschuldigen, aber mir als Kirchenmusiker tut es in der Seele weh, wenn ich sowas höre!
Das ist ja gerade das Problem! Und das fängt schon im Kleinen an: Nicht nur, dass unsere Schüler heutzutage in der Grundschule über Musik so gut wie gar nichts mehr beigebracht bekommen. Wenn ich meine Klavierschüler frage, ob sie dies oder jenes Volkslied kennen, kommt meistens die Antwort nein. Und das bei den absolut bekanntesten und meiner Meinung nach wichtigsten Volks- und Kinderliedern.
Ich bin ja mittlerweile schon froh, wenn einer schon einmal Noten gesehen hat!!!
Wo soll das Ganze denn enden? Wenn ich jetzt „Live-Musik“ durch Konserven ersetze, was kommt als nächstes? Wann wird der Zelebrant ersetzt??? Die Musik ist ein ebenso wichtiger Bestandteil der Liturgie und nicht so ohne weiteres durch reproduzierende Aufzeichnungen zu ersetzen.
Natürlich kann ich ihre Not gut verstehen, pilgere ich selbst als Kirchenmusiker mittlerweile ja nicht nur mehr in meiner eigenen Pfarrei hin und her, sondern auch weit darüber hinaus im ganzen Dekanat.
Zeitgleich mit dem Schwund an Gläubigen und somit Gottesdienst"besuchern" (im übrigen auch Stichwort Pfarrermangel!) werden natürlich auch die Organisten und Kirchenmusiker Mangelware. Die Frage ist nur, wie weit sich das ohne Qualitätsverlust ausdünnen lässt.
Oder provokant gefragt: Macht eine Messe ohne Musik überhaupt noch Sinn?
Belügen oder betrügen wir uns da nicht in gewissem Maße selbst, wenn wir anfangen, hier einzusparen und dort zu streichen?
Mir tut es in der Seele weh, wenn ich unsere Kirche und damit den Glauben so dahinschwinden sehe. Aber ich befürchte, dass dies nur die Anfänge sind. Und ich frage mich, ob wir durch solche Aktionen wie Konservenmusik nicht unsere eigene Glaubwürdigkeit mit unterminieren!?!
falls ich aggressiv geklungen habe, bitte ich das zu
entschuldigen, aber mir als Kirchenmusiker tut es in der Seele
weh, wenn ich sowas höre!
Das ist ja alles schön und gut, aber hast du wirklich gelesen und verstanden, was Wolfgang dir geschrieben hat?
Da ist jemand, der vor Ort Menschen betreut und versucht, diese auch mit der Musik zu versorgen, die sie kennen, die sie aber wohl nie mehr „live“ hören werden.
Da ist dein Lamento fehl am Platze angesichts derer, die völlig andere und vor allem wirklich existenzielle Probleme haben.
Wenn du wirklich Kirchenmusiker bist, solltest gerade du eine Weg finden können, ihm seiner Anfrage entsprechend zu helfen.
Ich hoffe, das wirst du jetzt auch tun und wenn möglich ohne Rumheulerei.
Danke.
Gruß TL
Hallo Tengri Lethos,
jetzt muss ich aber schon sagen, dass ich Ihre Antwort etwas aggressiv finde.
Natürlich kann man heutzutage problemlos alles aufnehmen und widergeben, gar keine Frage. Allein, hier bleibt vielleicht ein rechtliches Problem, inwiefern man die Gotteslob-Lieder einfach so aufzeichnen und wiedergeben darf. Zur Zeit spinnt die GEMA ja sowieso ein bisschen!
Allerdings frage ich mich doch - und diese Frage ist doch wohl durchaus legitim - ob wir uns durch derlei vermehrte Aktionen nicht selbst das Grab schaufeln!?
Natürlich könnte ich sofort sämtliche Gotteslob-Lieder auf CD einspielen, absolut kein Problem, aber ich frage mich halt, ob das der richtige Weg sein kann.
Viel besser wäre es doch, junge Leute zu finden und für die Musik zu begeistern, damit es nicht an Nachwuchs mangelt. Gerade in Zeiten des Glaubensverfalls und zahlreicher Kirchenaustritte.
jetzt muss ich aber schon sagen, dass ich Ihre Antwort etwas
aggressiv finde.
Ok. Hab’s zur Kenntnis genommen.
Natürlich kann man heutzutage problemlos alles aufnehmen und
widergeben, gar keine Frage. Allein, hier bleibt vielleicht
ein rechtliches Problem, inwiefern man die Gotteslob-Lieder
einfach so aufzeichnen und wiedergeben darf. Zur Zeit spinnt
die GEMA ja sowieso ein bisschen!
Die GEMA spinnt immer rum. Das ist also zunächst kein Kriterium.
Zumal sollten da wohl keine Urheberrecht mehr zu beachten sein.
Allerdings frage ich mich doch - und diese Frage ist doch wohl
durchaus legitim - ob wir uns durch derlei vermehrte Aktionen
nicht selbst das Grab schaufeln!?
Warum?
Beachte bitte den von mir und vom Ursprungsposter genannten Kontext.
Natürlich könnte ich sofort sämtliche Gotteslob-Lieder auf CD
einspielen, absolut kein Problem, aber ich frage mich halt, ob
das der richtige Weg sein kann.
Es geht hier um einen sehr eng begrenzten Personenkreis.
Warum also windest du so dermaßen?
Viel besser wäre es doch, junge Leute zu finden und für die
Musik zu begeistern, damit es nicht an Nachwuchs mangelt.
Gerade in Zeiten des Glaubensverfalls und zahlreicher
Kirchenaustritte.
Sorry, aber das ist doch alles völliger Blödsinn und Wischiwaschi.
Hier möchte jemand kranken Menschen eine Freude bereiten (um es mal verkürzt darzustellen) und du kommst mit irgendwelchen Formalien, Glaubensverfall und Nachwuchsförderung und versteckst dich zudem hinter imaginären rechtlichen Problemen.
Tut mir Leid, aber dafür fehlt mir jegliches Verständnis.
Gruß TL