Ich leugne nicht, dass es sowas wie Evolution gibt, aber ihr
Zweck ist nicht ausschließlich das (bessere) Überleben.
Ich finde das der Begriff „Zweck“ hier sehr unglücklich verwendet
wird, da Evolution nicht zielgerichtet verläuft sondern das Ergebnis
der natürlichen Auslese ist. Eine biologische Neuentwicklung (im
Sinne einer Mutation) wird zufällig geschaffen und dann daran
gemessen, wie sehr sie das Überleben einer Art verbessert. Ist das
nicht der Fall verschwindet sie wieder. Das ist die Definition der
Evolutionstheorie.
btw. außer unserem Gehirn hat der Mensch wirklich im Vergleich zu
anderen Tierarten nur wenige Vorteile. Ich wollte jedenfalls nicht
mit einem Geparden um die Wette laufen, mit einem Kanguruh
Weitspringen oder mit einem Wal tauchen gehen. Dies ist m.E. auch
der Grund, warum wir Menschen schon seit Menschengedenken so viel
mehr als andere Spezies auf technische Hilfsmittel angewiesen sind!
Ein Naturwissenschaftler denkt immer, dass das wenige, was er
herausfindet mit seinen technischen und intellektuellen
Möglichkeiten, das Maß aller Dinge sei. Wie unverschämt!
Dies ist eine völlig falsche Unterstellung und geht vollkommen an den
Grundvorstellungen der naturwissenschaftlichen Arbeit vorbei!
Schauen Sie sich doch die Welt an und was die
naturwissenschaftliche Haltung der Menschheit alles
angerichtet hat. Was haben Sie denn davon, außer
Waschmaschinen, Flugzeuge, Autos, Gentechnik,
Teilchenbeschleuniger, Raketen, Handys, Fernseher.
und Antibiotika, moderne Medizin, Feuer (auch schlimm?)…
Früher haben sie gelebt, statt fernzusehen.
Ja, man hatte zwar mit Ende 30 keine Zähne mehr, litt an so
geringfügigen Krankheiten wie Diphterie, Pocken, Pest etc. und
verbrannte ab und zu Andersgläubige, aber wenigstens hat man
„gelebt“.
Entschuldigen Sie die Ironie, aber mit Ihrer Argumentationsweise
entfernen wir uns A enorm vom ursprünglichen Thema und B führen Sie
sich und Ihre Ansichten allein schon dadurch ad absurdum, weil sie so
hypermoderne Erfindungen wie den Computer und das Internet nutzen um
sich dann über die technisierte Welt und die Naturwissenschaften zu
beschweren.
Wenn ich nur Atome und Moleküle untersuche, begreife ich die
Welt nicht. Wenn Sie anderer Meinung sind, dann bitte ich Sie,
mir ein Gegenbeispiel zu nennen.
Mir ist nicht ganz klar, warum Sie die Welt besser „begreifen“ als
ich, nur weil Sie hinter allem die göttliche Liebe sehen. Ich finde
solch ein alleiniger Wissensanspruch steht keinem gut zu Gesicht,
weder einem Wissenschaftler noch einem (als was würden Sie sich gerne
bezeichnen, Gläubigen? Soll jetzt keine Beleidigung sein, sondern mir
fällt gerade kein guter bezeichnender Begriff ein.)
Wissenschaft versucht ja nicht Gott zu beweisen oder zu widerlegen,
sondern den Dinge auf den Grund zu gehen, die wir Menschen begreifen
können. Wenn ich weiß wie meine Moleküle in meinem Körper
zusammenwirken um Hormone zu bilden, die dann in mir Glücksgefühle
auslösen, kann ich immer noch daran glauben (sofern ich das will),
dass Gott das Universum so schuf, dass meine Moleküle eben genau
diese Eigenschaften haben.
Ich sehe allerdings nicht ein, warum ich alte Dogmen übernehmen soll,
die sich irgendwelche Menschen vor Jahrtausenden mit ihren damaligen
beschränkten Mitteln überlegt haben um die Welt zu erklären.
Können Sie sicher sein, dass die Worte in der Bibel, teilweise
Jahrhunderte nach den Ereignissen aufgeschrieben und mehrfach
übersetzt, wirklich noch eins-zu-eins Gottes Worte wiedergeben?
Ich denke, dass kann niemand.
Welchen Sinn macht es dann, wörtlich über einzelne Passage zu
diskutieren?
Verliert man sich da nicht genauso im „Klein-Klein“ wie
Sie es zuvor der Naturwissenschaft vorwarfen?