Noch schnell - spät aber doch, mein Senf dazu:
GPU: 61°C
CPU: 78°C
Core:71°C
Ich halte das für einen Rechner, der gerade mit einem Spiel gepeinigt wird, für ziemlich normal. Meine CPU wie GPU läuft unter Shootern bis an knapp unter 90 Grad, unter Furmark sogar drüber, und da stürzt nix ab.
Um sicher zu sein würde ich den Rechner mit Furmark belästigen.
Also alles nicht besonders gut und förderlich. Habe
vorübergehend das Seitenstück des Gehäuses rausgenommen, was
die Temperaturen der betreffenden Komponenten um ~15°C gesenkt
hat, aber eben nicht die Dauerlösung ist.
Das darf nicht sein, Du hast ein Kühlproblem. Also erst mal alle Lüfter checken. Eventuell ist einer ja blockiert (gewesen) durch ein looses Kabel? Hast Du den Rechner ganz an eine Wand geschoben? Kann er ungehindert Luft ansaugen und rauspusten? Ist er eventuell in ein Möbel eingebaut? Verfolge den logischen Weg der warmen und der kalten Luft, je nachem was um den Rechner herumsteht kann es durchaus sein, dass die Luft nur im Kreis rum bewegt wird? Und schließlich ein Blick hinter die Frontplatte: manche Gehäuse haben da ein gut gemeintes Staubschutzflies, das mit der Zeit einstaubt, vor allem in Zimmern mit Spannteppichen und wenn der Rechner nah am Boden steht.
Früher war der Rechner kühler? Bis Du sicher, oder hast Du damals eventuell vor oder nach, aber nicht während Belastung abgelesen? Man irrt sich bei sowas leicht. Also Furmark drauf ansetzen. Die Lüftung ist OK, wenn der Rechner unter Furmark auch nach längrer Zeit auf Vollast (30 Minuten sind meine Lieblingszeit) gerade noch im zulässigen Bereich liegt. Das musst Du für die CPU und die Graka selber recherchieren, aber 90 Grad für die GPU und 80 Grad für die CPU sind bei so einem synthetischen Stresstest nichts Besonderes, besonders für die GPU, meine ATI Graka soll bis 110 Grad (!) abkönnen, und die Specs für die I5 CPU reichen auch bis irgendwo um 95 Grad im Kern. Da man solche Temperaturspitzen nicht sehen kann weil sie wahrscheinlich nicht ohne Weiteres am Temperatursensor ankommen gibt Intel weit weniger als „Safe“ an, so um die knapp 70 Grad. Das ist auch OK so, aber wenn man die CPU länger unter konstant synthetischer Dauer-Hochlast hält dürfte auch die „wahre“ Temperatur am Sensor ankommen, weil dann Spitzentemperatur ungefähr gleich Max Temperatur, also ist Überschreitung der 70 Grad bei Dauerlast m.E. kein Problem. Mir ist zwar nicht unbedingt wohl dabei (und ich habe nie einen Rechner gebaut bei dem das normale Betriebstemperatur wäre), aber wie gesagt, unter künstlicher Höchstlast halte ich das für normal und tolerierbar.
Sobald Du Furmark anhältst, muss die Temperatur sofort deutlich runter gehen auf 50 Grad oder weniger. Wenn nicht: Wärmeleitpaste richtig eingesetzt? Kühlkörper original und im Luftstrom irgendeines Lüfters oder durch Kabelsalat mehr oder weniger gut abgeschirmt?
Test mit der Hand am Kühlkörper taugt nix, erstens wegen enormer Trägheit durch Wärmeleitung, und alles über 50-60 Grad fühlt sich immer „brennend heiß“ an, bei 110 Grad würdest Du Dir sogar ernsthaft die Flossen verbrennen.
Vor einem Jahr, als ich die Kiste zusammengebaut habe, waren
noch alle Komponenten sehr gut gekühlt.
Gute Mainboards haben Anschlüsse für Lüfter mit Drehzahlsignal, kann man mit einem Herstellertool ablesen oder mit Speedfan, wenn Du Dir damals die Lüfterdrehzahlen gemerkt hättest, könntest Du nun sehen ob sie langsamer laufen. Angesichts von Preisen von 5-6 Euro für sehr brauchbare, leise Gehäuselüfter (80mm) ist es nicht einsehbar, warum man überhaupt einen Lüfter ohne Tachosignal verbauen sollte - austauschen. Ich tausche normalerweise (vorsicht, Hochspannung …) auch den Netzteillüfter gerne gegen einen mit Tacho, und führe das Tachosignal aus dem Netzteil raus an einen ungenutzten Mainboard-Lüfterstecker, damit ich ihn ebenfalls im Auge habe.
Apropos langsamer: Du hast nicht etwa die Lüfterregelung im BIOS verstellt, oder die entsprechedne Funktion von Speedfan mal probiert und dann vergessen sie wieder abzuschalten? Überhaupt ist Nachschau im BIOS eine gute Idee. Erstens zeigen viele Mainboards auch hier die Drehzahlen an - ohne Beeinflussung durch das Betriebssystem - und zweitens kannst Du meistens die Regelung abschalten, und dann muss der Lüfter auf volle Drehzahl geben. Zusammen mit der Modellbezeichnung des Lüfters (steht drauf) kannst Du im Internet die technischen Daten recherchieren, da wird auch die Nenndrehzahl bei 12V angegeben. Dreht der Lüfter deutlich langsamer, ist er wahrscheinlich kaputt.
Was generell die Lüftung betrifft bin ich eher auf dem Trip mehr, dafür langsamer drehende Lüfter einzusetzen, am Liebsten geregelte Lüfter. Ein relativ schwacher Lüfter in die Front reicht für den unteren Abschnitt des Mainboards samt Grafikkarte, wenn diese einen eigenen Lüfter hat, sonst braucht es ein kräftigeres Exemplar, ein weiterer schwacher Lüfter in die Rückwand hinter der CPU schadet nicht, die CPU hat sowieso einen eigenen Lüfter (der auf den Prozessor bläst, damit er auch die Spannungswandler unten auf dem Mainboard erfasst - aus diesem Grund halte ich wenig von stehend montierten Lüftern und von Wasserkühlsystemen ohne Lüfter auf der CPU), und das Netzteil hat idR auch noch einen. Wenn der gut durchzieht kann er den hinteren Gehäuselüfter eventuell ersetzen, besonders wenn die Graka einen eigenen Lüfter hat und so gemacht ist dass sie ihre Abwärme hinten durch ein Slotblech mit Löchern selbst entsorgt.
Luftrichtung beachten, der vordere Lüfter muss ins Gehäuse blasen, der CPU Lüfter muss Richtung Mainboard blasen, die hinteren Lüfter müssen aus dem Gehäuse raus blasen.
Und lass mal was hören was Du rausfindest
AL.