Grabsteine

Hallo.

Letztens habe ich auf einem Dorffriedhof in der Nordpfalz mehrere Sandsteinsäulen von ca 1,80 Meter Höhe gesehen, die anscheinend anstelle von Grabsteinen verwendet wurden, zumal sie entsprechende Inschriften aufweisen. Sie stammen aus dem 19. Jahrhundert und sind die einzigen dieser Art, die ich bis jetzt gesehen habe.
Waren solche Säulen einmal verbreitete Grabdenkmäler oder handelt es sich um eine Besonderheit?

Grüße
Ostlandreiter

Tach,

wenn Du glaubst, Du darfst einfach mal so sterben, und Dir ein Grabmal nach Deinen Wünschen aussuchen - denkste!
Wie alles andere auch unterliegen die Grabmale in D der jew. Friedhofsverordnung. Diese bestimmt, wie ein Grabstein auszusehen hat. Und seit den 30er Jahren (!) sind eben Grabmale mit bestimmten Abmessungen in D vorgeschrieben. Aus statischen Gründen wirst Du auch sehr sehr selten Säulen o.ä. finden. http://www.wirtschaftsbetriebe-duisburg.de/produkte/… vgl. hierzu mal die Freidhofssatzung der Stadt Duisburg ab § 20 ff.

Ja, sterben ist nicht einfach, sondern richtig amtsschimmelmäßig komplifiziert (?).

Life long & prosper wünscht

(Spock) Midir

wo wären wir denn, wenn das nicht alles auf papier festgehalten und nach § und Amen abgesegnet ist.

bestimmt nicht in Deutschland.

für mehr solchen kram
http://www.sinnlose-gesetze.de

unter anderem ist da auch die Toilettenbenutzungsverordnung von Sachsen-Anhalt zu finden.

Da wird dir sogar vorgeschrieben, wie du auf Klo zu sitzen hast.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

für mehr solchen kram
http://www.sinnlose-gesetze.de
unter anderem ist da auch die Toilettenbenutzungsverordnung
von Sachsen-Anhalt zu finden.
Da wird dir sogar vorgeschrieben, wie du auf Klo zu sitzen
hast.

Hallo,
schon das Datum dieser „Verordnung“ bemerkt? :wink:
Grüße, Peter

OT
tut das was zur sache?
in Hessen haben wir immerhin noch die Todesstrafe von anno dazumal.
Auch wenn das nicht in Kraft tritt, weil Bundesrecht bricht Landesrecht.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo!

tut das was zur sache?

Immerhin wird diese „Verordnung“ als Beispiel für ein sinnloses Gesetz dargestellt. Fakt ist aber, dass sie gar nicht existiert. Es gibt in Deutschland und anderswo eine solche Menge an fragwürdigen Gesetzen und Verordnungen, dass man eigentlich keine dazuerfinden müsste.

in Hessen haben wir immerhin noch die Todesstrafe von anno
dazumal.

Das ist sicher ein treffendes Beispiel (zu „anno dazumal“: die Hessische Verfassung stammt vom 1.12.1946). Es ist tatsächlich mehr als seltsam, dass die Bestimmung des Art. 21 I letzter Satz der Verfassung des Landes Hessen noch in Kraft ist (http://lawww.de/hlv/Aktuell/hv_text.htm#21), auch wenn die Todesstrafe selbstverständlich auch in Hessen nicht zur Anwendung kommen kann - dem steht Art. 102 GG (die Todesstrafe ist abgeschafft) in Verbindung mit Art. 31 GG (Bundesrecht bricht Landesrecht) entgegen, und natürlich sehen die Strafgesetze nirgends die Todesstrafe vor. Aber eine Rechtsbereinigung wäre durchaus angebracht.
Grüße, Peter

Stelen
Hallo,

es wäre sinnvoll, den Ort zu benennen, wo Säulen von 18hundertdingsbums als Grabmäler rumstehen - möglicherweise kulturhistorische Sensationen?
Es könnten natürlich jüdische oder islamische Stelen sein, wie Du sie vielleicht von entsprechenden Friedhöfen kennst.
Es könnten auch übriggebliebene tragende Säulen eines zerstörten Baldachins sin, so selten waren diese angeberischen Hütten nicht.
Wenn die Säulen profiliert sind und oben abgebrochen erscheinen, sind sie tatsächlich einzelne Symbole für Endlichkeit.
Dass aber auf einem DEUTSCHEN FRIDJOFF solche Dinger rumstehen, ist mir erstmal schon deshalb unerklärlich, weil sie natürlich leicht umstürzen können - da werden schon bei verrückbaren Grabplatten Einstweilige Verfügungen geschrieben :wink:

Waren solche Säulen einmal verbreitete Grabdenkmäler?

Seit jeher, seit der Antike kleine bis große Obelisken und Säulen …

mfg:stuck_out_tongue:it
[urne.und.wech]

Hallo,

es wäre sinnvoll, den Ort zu benennen, wo Säulen von
18hundertdingsbums als Grabmäler rumstehen - möglicherweise
kulturhistorische Sensationen?

Es war ein gewöhnlicher deutscher Friehof am Rand eines Dorfs in der Nordpfalz. Die Säulen standen in einer Reihe entlang der Mauer und waren ein bißchen von Hecken abgeschirmt, von den vorgesehenen Wegen führte keiner direkt an den Säulen vorbei. Das ist wahrscheinlich damit zu erklären, daß die Säulen von den ursprünglichen Standorten später an die Mauer versetzt wurden.

Hallo, Peter,
neben dem Familiengrab meines mütterlichen Familienzweiges steht eine möglicherweise ähnliche Stele.

In ihr sind Grabtafeln der Ahnen eingelassen, die von den ursprünglichen Friedhöfen im Vogtland zum Familiensitz, einem Rittergut bei Kamenz/Sa, verbracht worden waren. Ob die Überreste dieser Ahnen ebenfalls umgebettet wurden ist mir nicht bekannt.

Gruß
Eckard

http://www.sinnlose-gesetze.de

Wenn alle Länder so glorreich recherchiert wurden wie Israel (da lebe ich), kann man die Seite unter Persiflage einstufen.

Gruß
d.