Granate auf Flüchtlingsheim

Hallo,

Wenn Flüchtlingsheime in Deutschland mit Granaten und Molotowcocktails
beworfen werden, wirkt es, als seien die Gegner der Aufnahme von
Geflüchteten vor allem randalierende Rechtsradikale.

Wo wurde eine Granate auf ein Flüchtlingsheim geworfen? Ich erinnere mich lediglich an Villingen-Schwenningen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand auf die Unterkunft der Security geworfen. Auch nicht von randalierenden Rechtsradikalen.

Btw Und natürlich an die angebliche Rohrbombe, die erst x Tage nach der angeblichen Detonation von den Bewohnern einer Unterkunft bei der örtlichen Polizei abgegeben wurde. Mit eingraviertem Hakenkreuz :scream:. Später entpuppte sich diese Bombe als Wasserpfeife und die Gravur als miserable Handarbeit (evtl. mit einem Schraubenzieher). Da ist sogar der pol. Hintergrund IMHO unglaubwürdig.

Zudem gab es noch einige „Sprengsätze“ (nach dem einschlägigen Gesetz alles nicht zugelassene, was heftig bumm macht. Also auch „Polenböller“, die durchaus richtig heftig krachen).

Nicht einmal von einem halbwegs wirkungsvollen Anschlag mit Sprengmitteln - alles über geborstene Scheiben hinaus - wäre mir etwas aus 2015 in Erinnerung geblieben. Allerdings viel zu viele Brandanschläge.

Kann jemand meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen?

Nein, KKK ich will keine in den Raum geworfene Zahl über angeblich „Angriffe“ auf Unterkünfte. Da dort sogar Grafittis als „Angriff“ deklariert werden, bevorzuge ich die alt hergebrachte Definition eines Angriffs. Jedenfalls habe ich noch nie gehört, dass man Grafittis (so :shit: sie auch sein mögen) an Häusern von Deutschen als Angriffe bezeichnet hätte.

Gruß
vdmaster

Also wenn Du die Messlatte so hoch hängst, dürfte es wirklich schwierig werden.
Irgendwo hörte ich gestern auch von soundsoviel rechten Straftaten und war dann etwas enttäuscht, was da alles drunter läuft. Ich sag mal so. Wenn diese Woche die RAF zwei Leute umbringt und vier Möchtergernneonazis im Suff den Hitlergruß zeigen, dann haben wir diese Woche doppelt soviele rechte Straftaten wie linke.

Moin,

ich weiß auch nicht warum man hier mit nicht vorhandenen Granaten dramatisieren muss, die Molotowcocktails sind nun wirklich schon schlimm genug.

Gruß
Grin

Wenn ein Journalist so einen Satz in den öfftl. Raum ballert, dann sollte auch Substanz vorhanden sein.

Anderenfalls müsste eine Berichtigung stattfinden oder sich die Redaktion klar dazu bekennen, dass sie eine geldgeile Gurkentruppe ohne Anspruch ist. Dann kann sich die Zeitung auch BLÖD nennen :wink:.

Gruß
vdmaster

Von Granaten habe ich ausser in VS auch nichts gehört oder gelesen. Hätte man sicherlich mitbekommen bei dem medialen Echo was darauf gefolgt wäre.

Sachlich recherchierter Qualitätsjournalismus eben. Der TS hat heute ein Bild mit „Alleingelassen von der Welt: Flüchtlinge im Lager Idomeni an der griechisch-mazedonischen Grenze.“ untertitelt. Das klingt nach „Niemand kümmert sich um sie“, das erzeugt Emotionen. Das klingt eben besser als

„Sie harren dort aus obwohl Busse sie zu Unterkünften bringen würden in denen es ihnen im direkten Vergleich viel besser ginge - dort wollen sie aber nicht hin, sie wollen weiter nach Westeuropa“.

Falls du es gestattest, möchte ich gerne - in der Hoffnung, dass du dieses Mal einen ausreichenden Themenzusammenhang erkennst - meine damals unwillkommenen Ausführungen hier anbringen:

Die Argumentation basiert also auf Prämissen, die erfüllt sein müssen. Ob es tatsächlich so ist, wie man es darstellt, fällt manchmal hinunter.

Im Übrigen siehst du an dem Artikel, den du verlinkt hast und den du hinsichtlich angeblicher Granatenangriffe hinterfragst, wie leicht die Medien auf solche Zerrbilder (militaristisch organisierte Angriffe auf die Unterkünfte wehrloser Menschen) zurückgreifen. Die eigentliche Botschaft des Artikels ist ja, dass wir durch unseren Reichtum für Armut und Unrecht an anderen Orten der Welt pauschal verantwortlich seien und daher die Menschen aufnehmen müssten. Dass das mittels solcher Zerrbilder untermauert wird, zeigt, wie sehr der Verfasser auf derartige Verbindungen angewiesen ist. Das ist ja auch nicht ganz unlogisch, schließlich kann man die Aussagen des Verfassers leicht widerlegen. Zum einen erkennt er implizit an, dass die meisten Flüchtlinge Wirtschaftsflüchtlinge sind. Zum anderen lässt sich leicht zeigen, dass die Konflikte ethnisch-religiös begründet sind und ihre Ursache zudem in dem massiven Bevölkerungswachstum der Regionen haben (siehe als Paradebeispiel Syrien oder Ägypten mit einem ungesunden Überschuss an jungen Menschen, die die Staaten nicht verkraften können).

Unsere angebliche Ausbeutung hat damit nichts zu tun, zumal es dafür schlicht keine Beweise gibt. Kurzum: Selbst wenn wir die Geflügellieferungen an Afrika einstellten, würde sich dort an den fehgeleiteten Wirtschaftsstrukturen, der Korruption und den fehlenden Versorgungsmöglichkeiten für die wachsende eigene Bevölkerung nichts ändern. Da die Sachargumente keiner Überprüfung standhalten, greift der Autor zum rhetorischen Mittel der Zuschreibung: Man ist entweder von Grund auf Rassist oder unsozial reich.

Solche Zuschreibungen sind gerade in, ein Beispiel ist eine „Kunst“-Installation in Dresden, wo die Menschen, die an der Willkommenskultur nicht partizipieren wollen, symbolisch zu Tieren degradiert werden (nur zur Klarstellung: Die Verbrechen der NSU sind unbestritten, wer aber zum Beispiel friedliche Demonstranten in die gleiche Reihe einordnet, der zeigt, zu welchen inhumanen und antidemokratischen Denkweisen er fähig ist).

Jetzt hängst Du die Latte ja gleich nochml höher. Du gehst einfach von einer anderen Definition von Journalismus aus als diese Schreiberlinge selbst und vergißt dabei, dass die die gottgegebene Deutungshoheit darüber haben, was Journalismus und die Wahrheit ist oder was Substanz hat.

Ich stelle mich nur gern gegen jede Form des religiösen Fundamentalismus :stuck_out_tongue_winking_eye:.

Auch ich habe bislang noch nichts von schwerwiegenden Übergriffen gehört. Man hofft, dass es dabei bleibt.