Grassoden auch Grüngut?

Hallo!
Habe im letzten Jahr für ein neues Beet Grassoden ausgestochen und erst einmal auf einen Haufen gepackt. Jetzt räume ich auf und weiß nicht wohin mit dem Zeug, Kompostbehälter sind voll und ich will keine neue „Schmuddelecke“ anlegen, nachdem ich die alte soeben abgebaut habe.

Kann man die alten Soden auch zur Grüngutannahme fahren oder ist das wieder was anderes?

Gruß,
Eva

Moin,

Kann man die alten Soden auch zur Grüngutannahme fahren oder
ist das wieder was anderes?

ich wüsste nicht, was Grassoden anders als Grünzeug sein sollte.
Falls Dein Grünflächenamt oder der Betreiber des Abfallhofes es anders sieht, kannst Du das nur dort erfahren.

Gandalf

Hallo, Gandalf!
Danke Dir. Mir hatte jemand gesagt, diese Soden wären ja so was ähnliches wie Erdaushub einer Baustelle, den führe man ja auch nicht zur Grüngutannahme. Das hat mich etwas aus dem Konzept gebracht …

Gruß,
Eva

Hallo Eva,

andere Idee:
Wieviel Zeugs ist das denn?
Kannst Du die nicht zerbröseln und als eine Art Mulch im Garten verteilen?

Gandalf

Erdanteil
Hi!
Bei uns zählen Grassoden als Erdaushub und müssen auf die entspr. Deponie.

Ein paar unters Schnittgut gemischt, da sagt die Annahmestelle nix.

Es hilft wirklich nur: Dort anrufen und fragen. Jede Stadt hat eine Stelle, die sich nur mit Entsorungsproblemen jeglicher Art befasst.

Grüße
kernig

Moin,

ich habe mit etwa 10 qm flach abgestochenem Rasen schlechte Erfahrungen gemacht:
Am Entsorguingshof derf Stadt wollte man es nicht, alldiweil für Kompost zuviel Erde dran war. Ich solte zur Gemeinschaftsmüllwegmachanlage nach Oberhausen.
Dort rief man Kurse auf, daß man meinte seltene Erden kaufen zu wollen statt derer gewöhnliche loszuwerden.

Lösung: Grassoden kopfüber gestapelt, ein Winter rotten lassen und dann beim Umgraben unters Gemüsebeet. Wech isses.

RF

Moin,

die meisten städtischen Entsorgungsbetriebe zicken mit diesen Dingern rum, immer berufen auf zuviel Erde dran.

Eine Alternative könnte ein privates Entsorgungsunternehmen sein - oder frag den Gärtner deines Vertrauens … es gibt ja GaLa-Bauer, z.B. auch solche, die eine Gärtnerei haben, die solche Sachen mit verarbeiten für eigenen Kompost bzw. eigene Beete.

Dieses Zeugs, also alles, was noch Erde dran hatte, hat das Entsorgungsunternehmen hier (privat) zu einem ganz günstigen Kurs abgenommen und mit dem übrigen Grünkram verarbeitet.

Gruß
Ex.

PS: Letzte ALternative, die mir noch einfällt … Kieswerke und Sandgruben, die ihre Gruben wieder verfüllen (müssen), die lassen so ziemlich alles an Grünzeug und Erde reinallen, was nur geht, damit die Grube wieder zu ist irgendwann. Mal nachfragen?

@ alle
Hallo!
Vielen Dank für eure Infos!

Die Soden … Unser Garten - ca.900 qm - war einmal ein Selbstversorgergarten, wie auch alle anderen, gleich großen Gärten ringsherum. Inzwischen wohnt in den meisten Häusern die dritte Generation und die Nutz- sind jetzt Ziergärten. Kompöste sind nicht mehr sexy und unserer liegt ausgerechnet dort, wo drei Gärten zusammenstoßen.

Das Ganze stammt noch aus der Zeit der Schwiegerelten. Die Holzeinfassung ist verrottet, die ganze Ecke sieht vergammelt aus und genau dahinter hat sich aus dem angrenzenden Garten eine Art riesige Bambuspflanze eingenistet, die auch alle drei Kompostfächer durchwurzelt und der ich nicht beikommen kann, ohne gymnastisch über den ganzen Kompost wegzuklettern. Ist letzterer weg, komme ich an die Fläche ran und kann dem Gewächs ernsthaft zu Leibe rücken.

Also will ich die Haufen da weg haben. Habe eine neue Fläche teilgepflastert und zwei Kompostbehälter aufgestellt. Zur Zeit werfe ich den Kompost durch, säubere ihn von besagten Bambuswurzeln und verteile ihn auf Beete, das Grobe werfe ich in die Komposter, zusammen mit dem regelmäßig anfallenden Grasschnitt in erheblicher Menge. Die Behälter sind bereits nahezu voll, so dass ich dazu übergehe, auch den Grasschnitt größtenteils zum Grüngut zu fahren.

Ehrlich gesagt kann ich auf die Soden dankend verzichten …

Ich denke, ich vermenge den ganzen Kram und schütte ihn als mixtum compositum auf den riesigen, kunterbunten Haufen der Grüngutannahme. Ist ein ehemaliger Bauernhof und keiner guckt zu. Vielleicht ethisch zweifelhaft, aber mein Mann und ich haben momentan so viel Arbeit damit, das kürzlich geerbte alte Häuschen und den für meine Begriffe sehr großen Garten halbwegs auf Vordermann zu bringen, dass ich manchmal keine Lust habe, mehr Umstände als nötig zu machen :wink:

Sorry für den langen Text, ist einfach so aus den Fingern geflossen.

Liebe Grüße,
Eva

Hallo Eva,

wenn man die Stelle, an der der alte Kompost, bzw. die Grassoden liegen mit einem LKW anfahren kann, würde sich doch anbieten, bei einem Fuhrunternehmen, oder einen Gala-Betrieb nachzufragen, ob sie ein Fahrzeug, evtl. auch kleiner (7,5 To) mit Ladekran haben. Mit diesem, könnt man die Soden ratzfatz aufladen und zugleich dem Bambus zu Leibe rücken. Wird bestimmt nicht Unsummen kosten, doch Ihr hättet keine Arbeit und Probleme, weder mit dem Entsorgen, noch mit dem Aufladen!

Viel Erfolg.

MfG weissheit

Mit dem Rasenschnitt könntest du dir viel Arbeit ersparen: Mulche damit deine Beete! Mind. 10cm dick, dann hast du gleichzeitig gejätet, gegossen und gedüngt. Die Decke schützt die blanke Erde vor der Austrocknung durch Sonne und Wind, ernährt die Bodenlebewesen, die wiederum deine Pflanzen nähren (durch Umsetzung der Grashalme in verfügbare Nährstoffe) und Wildkrautsamen können nicht aufgehen, weil sie von oben nicht an die Erde gelangen und von unten her kein Licht bekommen. Dann hast du Platz im Komposter für deine Grassoden (die du mit dem Gras nach unten kompostieren musst, sonst wächst es weiter, möglichst die Wurzelseite vorher in der Sonne verdorren lassen!).

Hallo, hat diese „Bambus“ kleine, schmal-spitze Blätter oder eher grosse, entfernt herzförmige? Deine Besschreibung vom Gewucher lässt bei mir den Verdacht wachwerden, es könnte sich um die berüchtigte Reynoutria japonica handeln, den Riesenknöterich. Das ist ein ganz ekliger Neophyt, dem kaum beizukommen ist! Guckst du: http://de.wikipedia.org/wiki/Riesenkn%C3%B6terich
Hoffentlich täusche ich mich.
Es grüßt
Silberloewe99

Bambus invasiv
Hallo Silberlöwe,

warum sollte das kein Bambus sein? Ungefähr zwei Drittel der in D verbreitet angebotenen Bambusarten wuchern mindestens genau so raumgreifend.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo Blumepeder,

Da hast du sicher recht, wollte nur auf die Möglichkeit aufmerksam machen, die Reynoutria ist so etwas wie ein Feindbild für mich, seit ich in einer TV Doku hören musste, dass schon 60 Gramm Wurzelmaterial in 2 m Tiefe zu einem Dickicht auswachsen (können)

Es grüsst

Silberloewe99

Hi!
Da kann man nicht ranfahren, nur mit Schubkarre *g* Ist schon ein Problem, Unterbaumaterial fürs Pflastern dorthin zu kriegen, wo man es braucht, da hilft nur gute alte Muskelarbeit …

Aber so viel isses auch nicht. Sechs Schubkarren voll, über den Daumen gepeilt. Krieg ich schon wech :smile:

Gruß,
Eva

Hallo!
Das kommt hin, könnte Dein Erzfeind sein :wink:

Das Gesträuch wächst in unserem Gartenhäuschen, in allen drei Kompostgefachen, beim Nachbarn wandert er immer weiter in den Garten hinein. Zwischen der Rückwand von unserem Kompost und der Grenze zum Nachbarn liegt ein schmaler Streifen brach, Schwiegereltern haben da immer Stein, Betonbruch und sonstiges Unerwünschte hingeworfen - „Sieht ja keiner.“ - Also erst mal aufräumen, dann den Boden mit der Grabgabel aufbrechen und die Erde bei uns ist hart wie Beton … Alle Wurzeln erwischt man nie, jedes winzige Stückchen, das man übersieht, treibt munter neu aus.

Eigentlich wollte ich unseren Kompost lieber gar nicht verwenden, sondern abfahren, eben wegen dieser Pflanze, die ich keinesfalls unwissentlich selbst im ganzen Garten verteilen will, aber dann hat es mit leid getan um die schöne Erde. Das Umpacken geht seeehr langsam vor sich, weil ich alles durchwerfe, dann siebe und in der Schubkarre noch einmal akribisch durchsuche. Da ich berufsbedingt ewig unter Zeitdruck stehe, können einem bei so was Hörner wachsen!

Auf Bambus-ähnlich kam ich, weil die Stengel daran erinnern. Wenn sie nicht so unverschämt wuchern würde, wäre die Pflanze gar nicht übel. Der Nachbar, der sie gepflanzt hat, unternimmt übrigens nichts, um sie einzudämmen …

Gruß,
Eva

Hallo!
Gar kein schlechter Tipp, liest man auch öfter in Gartenratgebern. Aber unser Garten hat etliche Jahre einfach so da gelegen. Rasen - Wiese!!! - wurde gemäht, auch nicht immer zur rechten Zeit, das Unkraut grade so im Zaum gehalten und weiter nichts.

Ich habe den Garten - oder er mich … - seit anderthalb Jahren und bemühe mich, ihn wieder in Schuss zu bringen, da ist viel Basisarbeit nötig. Für die bereits vorhandenen Beete habe ich Konzepte, die ich peu a peu umsetze, aber es sollen natürlich auch Zierbeete werden und unseren Wiesenschnitt will ich lieber nicht darauf verteilen, da wachsen so viele Beikräutlein und merkwürdige Gräser, die würden sich dann in den Beeten ansiedeln und die sind ohnehin schon packevoll mit Wucherzeug. Ich arbeite, besonders in den abgelegenen Ecken, mit Rindenmulch, nach Jäten und Kompost aufbringen, damit der Boden auch mal lockerer wird. Graben kann man den nicht, also lockere ich mit dem Schlangenzahn (*g* weiß nicht, wie das Gerät heißt, langer Stiel mit einer scharfen Zacke dran, wie eine Miniatur-Pflugschar) und der Kartoffelgabel. Merkwürdigerweise gibt’s Regenwürmer genug und der Boden ist auch fruchtbar, aber bei längerer Trockenheit siehts aus wie in der Wüste, Risse bis zum Erdmittelpunkt :smile:

Gärtnerische Grüße,
Eva

Hi!
Bei uns bringt man Grüngut zu einem ehemaligen Bauernhof. Man fährt hin, kippt sein Zeug auf den vorhandenen Riesenhaufen und gut is’. Die schieben den Kram ab und zu mit dem Traktor bissl zusammen, aber ein Aufseher ist da nicht.

Bei der zweiten Annahmestelle in der Nähe ist es ähnlich. Man fragt, wo lade ich ab, der zufällig über den (Bauern-)Hof Spazierende zeigt mit dem Daumen über die Schulter und voila.

Mein Soden ist also so gut wie weg :smile:

Gruß,
Eva

Herzlichen Dank -

  • @ alle! Bin wieder ein bisschen klüger geworden - wohin das noch führt!!! :wink:))))

Garten-Fantasy und Minutenboden
Hallo Eva,

hier:

Schlangenzahn

erkennt man deutlich Dein bevorzugtes Arbeitsfeld :wink:. Im Hier und Jetzt heißen diese Geräte „Sauzahn“ - wenn Du ein Vorkommen von Engerlingen oder ähnlichen Larven anschaust, das von Schwarzwild bearbeitet worden ist, weißt Du, warum.

Der „Minutenboden“ wird wohl auf Dauer so bleiben wie er ist: Tonböden sind so, wenn sie vornehmlich aus quellfähigen Tonmineralen stammen. Auch bei guter Humusversorgung (die bei der beschriebenen jahrelangen „Grünbrache“ sicherlich gegeben ist) und ausreichender Kalkversorgung (es gibt auch „Minutenböden“ auf Kalksteinverwitterung) ist die Kraft des Tons, der beim Trocknen stark an Volumen verliert und gleichzeitig in großen Stücken zusammenbackt, stärker als alle Krümelstrukturen.

Ein klein wenig länger bleibt der Boden bei trockenem Wetter bearbeitbar, wenn er beschattet und (Rindenmulch geht genauso gut wie die Sammlung von Beikräutern, die Du nicht gerne zwischen Rosen verteilst) gemulcht wird.

Falls es sich übrigens um einen Tonboden auf Keuperverwitterung handelt, wirst Du schöne klar blaue Blütenfarben haben - falls es einer auf Buntsandsteinverwitterung ist, wird so gut wie alles in Richtung Pink, Rosa, Lila gehen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hallo,

Arme newcallas, das Zeug ist aber auch zu übel. Die einzige mir bekannte Nutzanwendung besteht darin, die Stängel als Dekorationselement, auch angestrichen, einzeln oder gebündelt zu verwenden. Dazu kann man die frischen Schosse schneiden oder im Herbst nach dem Laubfall trockene mit dem Messer zu ernten. Auch die frischen schneidet man besser nicht mit der Gartenschere, da sie leicht zu quetschen sind. Übrigens ist deine Vorsicht bei der Kompostverwendung ohnehin das einzig sichere Mittel gegen diese
grüne Pest.

Beste Grüße

Silberloewe99