Trifft es eigentlich zu, daß Greenpeace sich nicht gegen
die Robbenschlächterei - vor einigen Monaten - ausgesprochen hat,
mit der Begründung, die Population der Robben dürfe nicht überhand
nehmen?
Hallo,
Trifft es eigentlich zu, daß Greenpeace sich nicht gegen
die Robbenschlächterei - vor einigen Monaten - ausgesprochen
hat, mit der Begründung, die Population der Robben dürfe nicht
überhand nehmen?
Das halte ich für ziemlich unwahrscheinlich. Ein Blick auf die Homepage von Greenpeace macht dies wohl deutlich, wie man der Robbenjagd gegenüber steht:
http://www.greenpeace.org/deutschland/?page=/deutsch…
Und für diejenigen, die das Robbenschlachten gar nicht so schlimm finden: Schaut euch mal z.B. dieses Video an:
http://www.petatv.com/tvpopup/Prefs.asp?video=canada…
Wem da nicht das kalte Grausen kommt, dem kann ich auch nicht helfen…
mfg
deconstruct
Hallo
Tatsache ist, dass Greenpeace in den 8oger Jahren massgeblich dazu beigetragen hat, dass die Grönländische Pelzindustrie total eingebrochen ist. Und das, obwohl man in Grönland kein Robbenschlagen veranstaltet sondern nur das Fell verkauft das bei der Jagdt nach dem Fleisch anfällt (von einigen Skandalen mal abgesehen die aber auch in der Grönländischen Presse gut aufgedeckt worden sind). Das Wegbrechen dieses Industrizweiges hat dazu geführt, dass viele Menschen in Grönland arbeitslos wurden, dass viele, mehr als sonst auf Fischfang angewiesen waren und, dass der soziale Standart (und damit auch das Umweltbewustsein) stark gesunken ist. Eine weitere Folge ist, dass die meisten Menschen in Grönland sich keine Zusammenarbeit mit Greenpeace vorstellen können. Obwohl da eigentlich eine gute Basis für Zusammenarbeit bestehen müsste!
Greenpeace hat sich wiederholt bei den grönländischen Einwohnern entschuldigt aber trifft noch immer nicht überall auf Akzeptanz.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass dies alles mit dazu beiträgt, dass Greenpeace etwas vorsichtiger mit den Robbenfellkampangen ist!
viele Grüsse
Ole
Hallo,
das Beispiel zeigt sehr schön, daß kompromissloses
Handeln (also z.B. militanter Tierschutz um jeden Preis)
und Nachhaltigkeit mit vorteilhaften ökologischen
Effekten nicht immer unter einen Hut zu bringen sind.
Gruß Uwi
Tatsache ist, dass Greenpeace in den 8oger Jahren massgeblich
dazu beigetragen hat, dass die Grönländische Pelzindustrie
total eingebrochen ist. Und das, obwohl man in Grönland kein
Robbenschlagen veranstaltet sondern nur das Fell verkauft das
bei der Jagdt nach dem Fleisch anfällt (von einigen Skandalen
mal abgesehen die aber auch in der Grönländischen Presse gut
aufgedeckt worden sind). Das Wegbrechen dieses Industrizweiges
hat dazu geführt, dass viele Menschen in Grönland arbeitslos
wurden, dass viele, mehr als sonst auf Fischfang angewiesen
waren und, dass der soziale Standart (und damit auch das
Umweltbewustsein) stark gesunken ist. Eine weitere Folge ist,
dass die meisten Menschen in Grönland sich keine
Zusammenarbeit mit Greenpeace vorstellen können. Obwohl da
eigentlich eine gute Basis für Zusammenarbeit bestehen müsste!
Greenpeace hat sich wiederholt bei den grönländischen
Einwohnern entschuldigt aber trifft noch immer nicht überall
auf Akzeptanz.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass dies alles mit dazu
beiträgt, dass Greenpeace etwas vorsichtiger mit den
Robbenfellkampangen ist!viele Grüsse
Ole
Hallo,
das Beispiel zeigt sehr schön, daß kompromissloses
Handeln (also z.B. militanter Tierschutz um jeden Preis)
und Nachhaltigkeit mit vorteilhaften ökologischen
Effekten nicht immer unter einen Hut zu bringen sind.
Gruß Uwi
Hallo Uwi
Ich meine nicht, dass Greenpeace millitant gegen die Grönländer vorgegangen ist. Sie haben einfach nur eine Kampange gestartet die dazu geführt hat, dass kein Mensch mehr Robbenfell gekauft hat.
…nur um nicht falsch verstanden zu werden!
Ole
Hallo,
das Beispiel zeigt sehr schön, daß kompromissloses
Handeln (also z.B. militanter Tierschutz um jeden Preis)
und Nachhaltigkeit mit vorteilhaften ökologischen
Effekten nicht immer unter einen Hut zu bringen sind.
Gegen Grönländer, die Robben zwecks Nahrung jagen und dann die übrig gebliebenen Felle verkaufen, dagegen hat doch niemand was, auch nicht Greenpeace.
Das Problem ist doch die industrialisierte Abschlachtung der Robben nur zwecks des Fells. Das Fleisch wird dort ja nicht mal verwertet. Ob die Tiere tot oder nicht tot sind, leiden und armselig krepieren interessiert doch diese Leute nicht. Bei den Grönländern dagegen dient der Robbenfang zur Nahrungssicherung, genauso wie bei uns Kühe geschlachtet werden. Und da die Grönländer irgendwann satt sind, töten sie nur so viele Tiere, wie sie zum Leben brauchen. Die anderen Robbenjäger dagegen töten jedes Tier das Ihnen vor den Knüppel kommt. Und das sind immerhin mehrere Millionen (!). Das hat nichts mehr mit einem vernünftigen Umgang mit der Natur und den Ressourcen zu tun, sondern das ist kriminell. Vor allem liegt die Zahl der getöteten Tiere ja noch weit über der Zahl, die als Fangquote propagiert werden. Denn Fangquote = Anzahl der Felle. Nur leider sind die Tiere oftmals zu klein, als dass das Fell verwertet werden kann. Eine große Zahl stirbt außerdem, weil sie sich verwundet noch verstecken oder ins Wasser schleppen können und dort dann an ihren Verletzungen sterben. Und schließlich sterben noch viele Jungtiere, da ihre Mütter getötet wurden und sie sich nicht selbst versorgen können.
Und DAS kanns doch nun wirklich nicht sein. Zumindest von einer „zivilisierten“ Gesellschaft möchte man erwarten, dass solche Dinge eigentlich eher ins Mittelalter gehören. Schau dir einfach mal das eine Robben-Video an. So kann man einfach nicht mit Tieren umgehen. Dazu braucht man weder ein „Grüner“ noch ein „Tierschützer“ sein. Auch muss man dazu nicht militant oder kompromisslos sein.Dazu benötigt man nur eine Portion menschlicher Gefühle.
mfg
deconstruct
Hallo,
ich weiss jetzt nicht, ob Dein Posting jetzt explizit
an mich gerichtet ist. Ich habe mich nicht allg. negativ
zu Greenpeace oder Tierschutz geäußert.
Meine Aussage war eher, daß auch auf diesem Gebiet auch
von Überzeugungstätern viel Schaden angerichtet wird, weil
neben der Überzeugung der Sachverstand und auch der Wille
zum Kompromis gegenüber potentiellen Partnern fehlt.
Gerade bei vielen Tierschützern habe ich oft den Eindruck,
daß sie eher nur Tierliebhaber mit Haustieren sind und zu
diesen ein liebevolles Verhältnis plegen, aber sonst im
Büro ihr Geld verdienen und die Jagd auf Nahrung im
Supermarkt und bei Bäcker und Fleicher stattfindet.
Daß solches rein emotionales Denken spätestens in der
landwirtschaftlichen Praxis völlig untauglich ist (selbst
wenn diese tierfreundlich und biologisch ist) wird da oft
nicht mehr realisiert.
Übersteigerter Tier- und Naturschutz kann insofern
auch kontraproduktiv sein.
Schöne Beispiele werden auch hier im Forum des öfteren
gebracht, wenn von echten Stadtmenschen z.B. gegen Landwirte
Stimmung gemacht wird, obwohl man die Verhältnisse in der Landwirtschaft gar nicht kennt und sich eben selbst nie
mit der mühseligen Erzeugung von Nahrung auseinander setzen
mußte. Dabei sollte eher das Bündniss mit den Landwirten
als Landschaftspleger gesucht werden, bloß müßte man dann
mal von seinem hohen Roß des bedingungslosen Tier- und
Naturschutzes heruntersteigen.
Gerade auf diesem Gebiet ist IMHO eher der Verbraucher
das treibende Glied und der Handel kommt den Wünschen
nach billigster Nahrung nach. Gegen Dumping und Importe
ohne jegliche Auflagen hat auch der verantwortungsvollste
Landwirt keine Chance.
Auch die Jagd steht oft in solchem undifferenzierten Licht.
Für manche Leute sind Jäger einfach nur abgestumfpte
Tiermörder. Daß die meisten Jäger eher auch verantwortungs-
volle Landschaft- und Forstpflege betreiben wird nicht
zur Kenntnis genommen. Wohlgemerkt, ich spreche nicht von
den Jägern, die sich für € irgendwo die Abschußrechte
an repräsentativen Trophäen kaufen und schwups wieder in
ihrem Büro verschwinden.
Das Thema ist ansonsten sicher zu vielschichtig, als daß
man Patentrezepte ausgeben könnte.
Gruß Uwi
das Beispiel zeigt sehr schön, daß kompromissloses
Handeln (also z.B. militanter Tierschutz um jeden Preis)
und Nachhaltigkeit mit vorteilhaften ökologischen
Effekten nicht immer unter einen Hut zu bringen sind.Gegen Grönländer, die Robben zwecks Nahrung jagen und
dann die übrig gebliebenen Felle verkaufen, dagegen hat
doch niemand was, auch nicht Greenpeace.
Das Problem ist doch die industrialisierte Abschlachtung der
Robben nur zwecks des Fells. Das Fleisch wird dort ja nicht
mal verwertet. Ob die Tiere tot oder nicht tot sind, leiden
und armselig krepieren interessiert doch diese Leute nicht.
Bei den Grönländern dagegen dient der Robbenfang zur
Nahrungssicherung, genauso wie bei uns Kühe geschlachtet
werden. Und da die Grönländer irgendwann satt sind, töten sie
nur so viele Tiere, wie sie zum Leben brauchen. Die anderen
Robbenjäger dagegen töten jedes Tier das Ihnen vor den Knüppel
kommt. Und das sind immerhin mehrere Millionen (!). Das hat
nichts mehr mit einem vernünftigen Umgang mit der Natur und
den Ressourcen zu tun, sondern das ist kriminell. Vor allem
liegt die Zahl der getöteten Tiere ja noch weit über der Zahl,
die als Fangquote propagiert werden. Denn Fangquote = Anzahl
der Felle. Nur leider sind die Tiere oftmals zu klein, als
dass das Fell verwertet werden kann. Eine große Zahl stirbt
außerdem, weil sie sich verwundet noch verstecken oder ins
Wasser schleppen können und dort dann an ihren Verletzungen
sterben. Und schließlich sterben noch viele Jungtiere, da ihre
Mütter getötet wurden und sie sich nicht selbst versorgen
können.Und DAS kanns doch nun wirklich nicht sein. Zumindest von
einer „zivilisierten“ Gesellschaft möchte man erwarten, dass
solche Dinge eigentlich eher ins Mittelalter gehören. Schau
dir einfach mal das eine Robben-Video an. So kann man einfach
nicht mit Tieren umgehen. Dazu braucht man weder ein „Grüner“
noch ein „Tierschützer“ sein. Auch muss man dazu nicht
militant oder kompromisslos sein.Dazu benötigt man nur eine
Portion menschlicher Gefühle.
mfg
deconstruct
Hallo,
Ich meine nicht, dass Greenpeace millitant gegen die
Grönländer vorgegangen ist. Sie haben einfach nur eine
Kampange gestartet die dazu geführt hat, dass kein Mensch mehr
Robbenfell gekauft hat.
…nur um nicht falsch verstanden zu werden!
jaja, das ist schon klar, nur ist der Erfolg ihrer Kampange
eben wie von Dir beschrieben sehr durchschlagend.
Insofern war’s zwar nicht militant aber wohl doch
kompromißlos, oder? Im Ergebnis eben nicht ganz bis
zu Ende gedacht.
Ich vermute, daß eine Zusammenarbeit mit den betroffenen
Grönländern zu anderen Lösungen geführt hätte
(z.B. Umweltsigel für Robbenpelze o.ä.).
Vermutlich wird die Verlagerung auf den Fischfang
ebenfalls neg. Folgen haben (z.B. noch stärkere
Überfischung).
Gruß Uwi
Hi,
Ich stimme dir eigentlich in allem voll und ganz zu. Dass in der Land- und Forstwirtschaft Tiere getötet werden, ist natürlich unumgänglich. Leute, die glauben, man kann alles ohne den Tod von Tieren machen, sind IMO da sehr naiv. Vor allem gehts aber dort ja auch um essentielle Dinge für uns, v.a. halt um Nahrung und um die Pflege der Wälder. Der Tod der Tiere geschieht also nicht aus Jux und Dollerei, sondern hier überwiegen einfach vitale Interessen unsererseits. Wer sich mal anschaut wie Raubtiere oftmals ihre Beute erlegen, das ist auch nicht appetitlich und der Schlachthof dagegen eine „humane“ Sache.
Aber in dem speziellen Fall der Robbenjagd ist das ja eben genau nicht so. Hier gehts weder um Nahrung noch um Bestandsregulierung noch um die Fischbestände. Hier gehts nur um Luxusgüter. Und da sehe ich eben einfach eine intakte Natur und das Leben der Tiere (und Tiere empfinden eben auch Schmerz und leiden genauso wie wir) als wesentlich höherwertiger an, als ob eine neureiche Tussi nun einen Pelzmantel bekommt oder nicht.
Tiere einfach nur zwecks Luxus zu töten halte ich persönlich für umenschlich, unnatürlich und deswegen einer zivilisierten Gesellschaft für unwürdig.
mfg
deconstruct