Greinen

Hallo, liebe Leut!
Interessantes konnte ich zu Ostern lesen. Gründonnerstag stammt entweder von einer grünen Suppe ab, die man an diesem Tag früher zu sich nahm, oder aber vom Althochdeutschen ‚greinen‘. Aus meiner Kinderzeit kenne ich noch den Ausdruck ‚Greimeichela‘ für Jungen, die allzu oft weinten. Im Hochdeutschen würde man Heulsuse sagen, allerdings nur zu Mädchen. Kennt ihr auch die Abgrenzung Greimeichela für Jungen und Heulsuse für Mädchen?
Noch einen schönen und frohen Ostermontag
Franz

Hallo Franz,
tu doch öfter einen Blick in den Grimm:
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…
Da findest du das und noch viel mehr zu „greinen“
:wink: Helene

GREINEN, vb., knurren, zanken, weinen, lachen. f o r m .

  1. gemeingerm. wort: ahd. grînan, mhd. grînen; mnd. grînen den mund verziehen zum knurren, winseln, heulen, lachen; mnl. grinen schreien, weinen, brüllen (von thieren), grinsen, hohnlachen; nnl. grijnen greinen, widerlich weinen, flennen (namentlich von kindern); fries. grînen greinen, weinen, wimmern, grinsen; anord. grína den mund verziehen, dasz die zähne sichtbar werden (vor zorn, beim lachen oder weinen); dän. grine greinen, grinsen, lachen, kichern, zähne fletschen; norw. grine das gesicht zu einer sauren miene verziehen; schwed. grina greinen, das gesicht verzerren, grinsen; got. fehlend. zweifellos besteht zusammenhang mit der sippe germ. gren-, gran- (ahd. grennan mutire, granôn grunzen; mhd. granen weinen, flennen; ags. grennian die zähne zeigen als ausdruck der heiterkeit, des zornes, schmerzes [engl. to grin]; anord. grenja einen furchtbaren ton ausstoszen …

Kennt ihr auch die Abgrenzung Greimeichela für Jungen
und Heulsuse für Mädchen?

Hallo Franz,

nein, das nicht. Aber mir ist der Ausdruck „Graunzkächele“ für ein Kind
eingefallen, das extrem schlecht drauf ist und der Äußerungen von Quengeln bis
leichtem Weinen einschließt. Ob das Graunzen mit dem Greinen verwandt ist?

Gruß
Bolo2L

Hallo Franz!

Kennt ihr auch die Abgrenzung Greimeichela für Jungen
und Heulsuse für Mädchen?

„Greimeichela“ ist mir vollkommen unbekannt und „Heulsuse“ konnte sowohl für Mädchen als auch für Jungen verwendet werden, wobei es - auf einen Jungen angewandt - dann „natürlich“ besonders fies war, da es das Rollenklischee „Du benimmst dich wie ein Mädchen!!“ beinhaltete. Ähnlich im Englischen: „sissy“.

Grüße
Christiane

in CH: greinen = kindlich weinen
Hallo Franz

In der Schweiz bedeutet «gryyne» (greinen) einfach das Weinen
von Kindern*, und dies ohne schlechten Beigeschmack von
Quengeln, Flennen o.ä.
Im Gegenteil – man sagt «Muesch nit gryyne» (du musst nicht
greinen), wenn man von mütterlichem Mitgefühl oder
nachbarlicher Sorge bewegt ist.

*Erwachsene greinen also nicht.

Freundliche Grüsse
Rolf

In der Schweiz bedeutet «gryyne» (greinen) einfach das Weinen

Ich dachte, y wäre bereits der Buchstabe für das lange i im Schwyzerdütschen. Wieso wird es hier noch verdoppelt?

Hallo Bolo,
mir fällt jetzt auch wieder ein, dass man zu einem Menschen sagen kann: „Graunz net rum!“, wenn er miesepetrig ist.
Noch eine schöne Osterwoche
Franz

nein, das nicht. Aber mir ist der Ausdruck „Graunzkächele“ für
ein Kind
eingefallen, das extrem schlecht drauf ist und der Äußerungen
von Quengeln bis
leichtem Weinen einschließt. Ob das Graunzen mit dem Greinen
verwandt ist?

Gruß
Bolo2L

Heulsuse
hallo franz,

in berlin sagt man zu jungen und mädchen heulsuse.

strubbel
B:open_mouth:)

Hallo Bolo,
in diesem Zusammenhang ist mir noch das Verb raunzen eingefallen, das sogar noch im neuen Duden steht.
Noch eine schöne Osterwoche
Franz

nein, das nicht. Aber mir ist der Ausdruck „Graunzkächele“ für
ein Kind

y und yy
Hallo FcW

Da gibt es verschiedene Auffassungen. Ich folge der
Schreibweise von Ruedi Suter, Autor einer Baseldeutsch-
Grammatik, eines ebenso-Wörterbuches und anderer
Publikationen.

Danach unterscheiden wir:
– offenes i wie in «wie» – geschrieben als y
– geschlossenes i wie in «Instinkt» – geschrieben als i

Nun gibt es von beiden Vokalen eine lange und eine kurze
Form, geschrieben als yy und ii oder y und i.

Beispiele:
dytlig (deutlich): offen-kurz
blyybe (bleiben): offen-lang
bis doo aane (bis hier hin). geschlossen-kurz
bliibe (geblieben): geschlossen-lang

Danke für die Nachfrage – habe sie erst heute entdeckt.
Grüsse aus Basel
Rolf