Hallo Michael,
siehst Du, daß ist konfessionelle Darstellung - wollte der
Fragesteller dies wissen ?
Zumindest schrieb er: „Und wie sieht das in den anderen
Religionen aus?“
Du hast recht.Der Fragesteller geht wohl von einer Position
(wie er meint, wohl der katholischen) aus und will auch wissen, wie
die anderen Konfessionen dies (und sich?) sehen.
Leider befindet man sich da völlig auf einem Holzweg, da man
bei der Beantwortung der Frage aus der Sicht der Konfessionen
letztendlich gar keine Antwort hat. Ich ging davon aus,daß die
Frage nach dem Christ-Sein grundsätzlicher gemeint war, nicht
nur auf Plauderbasis.Und dieses Anliegen kam auch deutlich rüber.
Die eine Hälfte (die katholische) hast Du dargestellt.
Nein, ich habe die von Jesus dargestellt.Wenn Du sagen
(belegen)
könntest - falsch, Jesus hat dies nicht gesagt, er hat dies
und
das gesagt - dann sind wir auf dem richtigen Weg der
Auseinandersetzung.
Also gut, wenn Du darauf bestehst: Es mag sein, dass das Jesus
so gesagt hat.
Mag sein ? Es ist nicht zu fassen.
In der Bibel steht jedoch noch mehr.
Bibel ist nicht Evangelien.
Paulus ist nicht die Quelle unserer Erkenntnis was Jesus
gesagt und gelehrt hat und die Interpretation von Luther, welcher
Texte aus Paulus selektiert hat (und wahrscheinlich nicht
verstanden hat) schon garnicht.
Statt nachvollziehbarer Auseinandersetzung hier also doch:
„Jesus gegen Luther“(mit verkanntem Paulus)
Statt Argumente von Michael gegen Darlegungen von Viktor.
Für Luther war die Hauptquelle wohl das Paulus-Zitat: Römer 3,21-28
Ich kenne mich bei Paulus schon aus.
Doch er sagte noch mehr.
Außerdem so geht es nicht:
Paulus sagt so - mal sehen ob wir bei Jesus was finden
was passt.
Die Frage war „wer ist Christ ?“, nicht wer ist Paulaner oder
Lutheraner ?
Paulus setzt sich hier (und an anderen Stellen) mit dem Judentum
auseinander, Judenchristen welche das mosaische Gesetz noch
neben der Botschaft Jesu beibehalten wollten.Er hat den Fokus
hier auf Gottes Gnade gerichtet - die Botschaft aber damit nicht
umgekehrt.(ihr braucht nichts tun, es ist eh alles vorbestimmt)
Da aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor
Gott gilt, offenbart, bezeugt durch das Gesetz und die
Propheten. Ich rede aber von der Gerechtigkeit vor Gott, die
da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die
glauben.
Du zitierst hier die „Luther 1984 -Bibel“ mit Zusätzen welche eben
Luthers Theologie stützen sollen.
Aus der „Einheitsübersetzung“
21 Jetzt aber ist unabhängig vom Gesetz die Gerechtigkeit Gottes offenbart worden, bezeugt vom Gesetz und von den Propheten:
22 die Gerechtigkeit Gottes aus dem Glauben an Jesus Christus,…
Fast gleich die „Elberfelder Bibel“ und auch die Bibel welche ich
benutze (Professoren Hamp,Sterzinger,Kürzinger)welche sich nahe am
Wortlaut der Schriften orientiert.
Das sieht ein bisschen anders aus.Der Glaube an Jesus ist eben
das Vertrauen in seine Botschaft, was er sagt - und da wollen
wir mal dabei bleiben.
Ich habe hier auf die Frage „wer ist Christ“ die einzig
zuständige
„Quelle“ zitiert. Da gibt es meiner Ansicht nach keinen
Spielraum.
„meiner Ansicht nach“ und „kein Spielraum“ passen nicht so
recht zusammen.
Formal vielleicht - doch wenn Du keine anderen Quellen hast welche
zuständig sind, dann eben nicht.
Deine, dann besteht wohl auch ein gewisser Spielraum, wie dies
zu sehen ist. Und die Ansicht Luthers habe ich versucht hier
wiederzugeben. Was ist daran verkehrt?
Weil Luther eben nicht zuständig ist für die Botschaft Jesus.
Warum Nebel rauspusten ? Wenn „vollständig“, dann doch auch
die
Statements der 100ten anderen Konfessionen dazu.
Wegen mir gerne - aber die kann ich nicht beisteuern, weil ich
mich mit denen zu wenig auskenne. Vielleicht schreibt ja ein
anderer, wie die Orthodoxen zu dieser Frage stehen. Oder die
Kopten. Oder die Mormonen. Oder … oder … oder …
Was sollte dies bringen.Es geht darum, welche Du focierst - und
warum. Es gibt Konfessionen (Sekten u.a) die sehen alle anderen als
Antichristen und den Papst im besonderen.
Es ist völlig daneben auf die Frage: „wer ist Christ“ eine direkte
oder indirekte Antwort irgendeiner Konfession zum Besten zu geben
oder eine Antwort zu forcieren.
Wir haben doch schon eine Antwort von Jesus.
Da gibt es wirklich keinen Spielraum.Wenn Du da etwas siehst,
dann sag Du es.
Meine persönliche Meinung habe ich raus gehalten, weil ich
glaube, dass sie hier niemanden interessiert.
Doch, hier schon, wenn diese „Meinung“ die Qualität von
Erkenntnis aufweist.
Meine Meinung ist im eigentliche Sinne keine Erkenntnis, weil
sie höchst subjektiv ist.
Sie ist dann besser als jede „theologische“ Aussage.
Sie ist diskutierbar …
Gerade das ist sie nicht. Weil jeder nur selbst wissen kann,
was seine eigene Meinung ist, und weil sie nicht im Geringsten
auf die Allgemeinheit übertragen werden kann.
Ach ne ! Du hast Luther fociert, was ist das ?
Statements raushauen ! Dann könntest Du Dir Deinen Beitrag doch
schenken.
Gerade Du fragst hier am Brett (auch in Philosophie) nach Meinungen
in Deinen Anfragen.
z.Bsp.vom 7.1.12:
Toleranz, Religionsfreiheit, Aufklärung, Atheismus…
Wo hört Eurer Meinung nach die freie Religionsausübung…
Ich bin aber gerade deswegen gespannt auf Eure Ansichten!
Mit was willst Du Dich dann auseinandersetzen, wenn Du keine
Meinung dazu hast oder offenbaren willst ?
Ich halte sehr wenig von Meinungen.Es sollten schon
nachvollziehbare Aussagen sein welche „Erkenntnisse“ beinhalten,
ob diese nun treffend sind oder nicht.
Nur dann kann man diskutieren und die „Erkenntnisse“ bestätigen,
erweitern - oder verwerfen.
Dies ist unmöglich mit präsentierten Meinungen anderer, mit denen
Du Dich nicht auseinandersetzen kannst, weil die Autoren tot sind.
Sonst geht dies so: Der hat gesagt … aber der hat gesagt … nein
der hat gesagt usw. - also dummes Plaudergeschwätz welches nichts
leistet zur Erkenntnisfindung.
Theologischen Schnick-Schnack sucht
hier
kaum einer.
Was der Fragesteller hören wollte kann nur einer entscheiden -
nämlich er selbst.
Wenn er es denn selbst so rüber bringt.
Gruß VIKTOR