Wenn Du mir nicht glaubst, glaubst Du vielleicht der NZZ:
Wofür wurden die Rettungskredite verwendet? Glaubt man Griechenlands Finanzminister Janis Varoufakis, wurden 90% der Hilfen dazu verwendet, westliche Banken vor Verlusten zu schützen, während die «Sparpolitik der Troika» eine Katastrophe für die Menschen herbeigeführt habe. Sinn hat sich die Zahlen angeschaut und kommt zu einem anderen Schluss: Rund ein Drittel (108 Mrd. €) wurde demnach zur Deckung des Leistungsbilanzdefizits verwendet, mit dem Griechenland seinen Lebensstandard zum Teil finanziert. Das zweite Drittel (104 Mrd. €) wurde von den Griechen ausser Landes geschafft und in sicheren Häfen angelegt.
Mit dem letzten Drittel (113 Mrd. €) wurden Auslandschulden getilgt, worunter zum Teil auch die von Varoufakis genannten Forderungen ausländischer Banken fallen. Ende März 2010 hatten griechische Schuldner gegenüber französischen Banken noch 53 Mrd. €, gegenüber deutschen 33 Mrd. € ausstehend.
Die europäischen Banken haben also - dank des Schuldenschnittes und des durchaus verlustträchtigen Verkaufes von griechischen Papieren kaum noch Geld im Feuer. Es erschließt sich mir also nicht, wieso es angeblich um die Banken gehen soll.
Das Geld, das auf dem Spiel steht, ist das der Bürger und Steuerzahler Europas, denn entgegen aller Vernunft und trotz vieler mahnender Stimmen hat es die Politik vorgezogen, Griechenland immer mehr Geld zu leihen, anstatt frühzeitig den Stecker zu ziehen. Ein Fehler, den übrigen die wenigsten der ach so bösen Banken gemacht hätten. Das geflügelte Wort „man werfe kein gutes Geld schlechtem hinterher“ wird nämlich tatsächlich in den allermeisten Fällen praktiziert.