Griechen raus aus Euro

Hallo,

Darüber hinaus soll es jawohl griechische Werften und
interessante Häfen geben, nur müssten die Arbeiter da mal
ihren Allerwertesten hochkriegen - ein gewisser Notstand wirkt
da oft Wunder.

das ist übelstes Bild-Niveau und nicht hilfreich!

Wenn die Häfen und Werften interessant sind, dann haben die Arbeiter doch wohl was richtig gemacht!

Gruß
tycoon

Hallo auch,

das ist übelstes Bild-Niveau und nicht hilfreich!

Um genau zu sein ist das „übelstes“ NDR-info-Niveau, denn dort wurde am Dienstag genau dies diskutiert.

Wenn die Häfen und Werften interessant sind, dann haben die
Arbeiter doch wohl was richtig gemacht!

Ich wüsste nicht, was die Arbeiter mit der geographischen Position der Häfen zu tun haben. Und die Werften arbeiten gerade NICHT profitabel - aber zumindest sind sie vorhanden, was ja schonmal ein Anfang ist.

Gruß

Anwar

Hallo,

Zwei Dinge.

  1. Die „Fitness“, neudeutsch Wettbewerbsfähigkeit ließe sich
    zwar durch eine Abwertung erreichen, aber würden wir Deutschen
    uns das gefallen lassen ? Wenn wir auf unseren Export nicht
    scharf sind, können wir jederzeit darauf verzichten und
    schwups, das Problem ist in 10 - 20 Jahren vom Tisch. Wenn wir
    Deutschen, was zu erwarten ist, auf jede Aufwertung unserer
    Währung mit neuen Subventionen und Lohnkürzungen reagieren (
    wie in des bisherigen 10 Eurojahren auch ) werden die Griechen
    nicht fit.

  2. Ansteckung !! So heißt es meist in den Medien. Oder
    Englisch ; Incentiv . Wie will ich verhindern, dass die Märkte
    und die Masse, sich nicht dann sofort das nächste Land
    vorknöpfen, wenn man für den ersten Versuch seine Belohnung (
    Geld, viel Geld , unmengen von Geld ) erhalten hat. Wenn
    Griechenland heute austritt oder ausgeschlossen wird, dürfte
    Portugal binen weniger Monate da stehen, wo Griechenland heute
    steht, und ebenfalls den Euro verlassen. Dann kommt Irland,
    oder doch erst Spanien, dann Italien Belgien und Frankreich
    als letztes. Der Wahnsinn ( mit Methode oder auch nicht ) darf
    nicht auch noch belohnt werden .

  3. Ein Austritt hätte für uns keine Vorteile. Bleiben unsere
    Forderungen in Euro, kann Griechenland diese, dann
    Fremdwährung nicht zurückzahlen. Drehen wir in Drachmen haben
    wir das Kursrisiko, wenn wir überhaupt etwas zurückbekommen.
    Insgesamt gilt, dass wir wohl weniger bekommen, wenn wir die
    Griechen ausschließen. Jeder soll sich mal überlegen, wann
    z.B. ein Tier am gefährlichsten und unberechbarsten agiert -
    wenn es total in die Enge getrieben wird ! Wenn wir also
    Griechenland durch einen Ausschluß verärgern, von uns
    währungstechnisch trennen, beschimpfen und bedrängen, ist jede
    Chance auf „gütliche“ Einigung vertan.

Ich bin nicht sicher, ob man das so binär sehen sollte. Rösler, der ja nun offenbar offiziell von allen aufgefordert wurde, aufzuhören, frei zu denken in unserem freien Europa, hat das Wort „kontrollierte“ Insolvenz verwendet.
Mit kontrolliert meint er doch sicher nicht, ein plötzliches Auf-den-Boden-Fallen-Lassen Griechenlands.

Ich halte diese Idee für absolut realistisch, da eine Kontrolle erlaubt, globalbetrachtet Maßnahmen zu ergreifen, um Griechenland wieder auf die Beine zu bekommen und trotzdem möglichst wenigen Schaden anzurichten.

Deinen 3. der beiden Punkt finde ich erpresserisch. Und hier zeigt die EU im Moment ähnliche Züge. Da gibt es Politiker, die sich im Parlament hinstellen und sagen: wir dürfen keinen falschen Schritt machen, sonst ist alles aus.
Solche Leute haben in einem Europaparlament nichts zu suchen.

Merkel schiebt dann noch hinterher, wir sollten leise denken.

Wenn es so weit gekommen ist, dass ein Gedanke über ein Land bestimmt, stimmt etwas mit dem Gesamtsystem nicht. Und da stellt sich mir auch die Frage, ob das Problem überhaupt existiert oder ob es nicht künstlich geschaffen und gehalten wird um eine gewisse Sicherheit zu haben.
Das gesamte Finanzsystem basiert auf Gerüchten und sinnlosen Nachrichten. Es gibt auch Leute, die Geld damit verdienen, darauf zu spekulieren, dass Griechenland pleite geht. Diese Leute wären doch extrem daran interessiert, die Diskussion über Griechenland am Leben zu erhalten.
Und dann Rösler quasi der Mund verboten? Dabei betont jeder, dass gar keiner wirklich weiß, was passieren wird. Einfach nur lächerlich!

die große Volkverarsche von 2011

Ich bin nicht sicher, ob man das so binär sehen sollte.
Rösler, der ja nun offenbar offiziell von allen aufgefordert
wurde, aufzuhören, frei zu denken in unserem freien Europa,
hat das Wort „kontrollierte“ Insolvenz verwendet.

Diese Nummer hat mich doch wieder einmal über die Merkel wundern lassen. Man kann sich doch nicht hinstellen und feststellen, daß man nicht auszahlen wird, wenn Griechenland die Bedingungen nicht einhält und sich anschließend echauffieren, wenn jemand darüber nachdenkt, was passiert, wenn nicht ausgezahlt wird.

Wenn nicht ausgezahlt wird, ist Griechenland zahlungsunfähig, fertig. Wie man das Kind nun nennt, ist vollkommen gleichgültig.

Aber das ganze Rumgeeiere paßt zur Kanzlerin. Härte simulieren aber bloß nicht über die Konsequenzen reden. Am Ende ist wieder alles alternativlos und das Überleben der Menschheit hängt von der Rettung Griechenlands ab.

Wenn ihr der Begriff der kontrollierten Insolvenz nicht paßt, soll sie halt sagen, was passiert, wenn nicht ausgezahlt wird. Aber nein, über häßliche Konsequenzen spricht man nicht - erst recht nicht vor der Wahl in Berlin.

hat das Wort „kontrollierte“ Insolvenz verwendet.

Was bescheuert genug ist. Es gibt keine Insolvenz bei Staaten und erst recht keine kontrollierte. Den Begriff hat er bei zu Guttenberg aufgeschnappt und weil der Begriff bei dem im Kontext mit Opel so gut beim Volk ankam, hat er ihn gleich mal nachgeplappert.

Noch ein Beweis dafür, daß in der Regierung anscheinend niemand sitzt, der von Volkswirtschaft, Betriebswirtschaft oder irgendetwas in der Richtung Ahnung hätte. Wenigstens einer der Juristen unter seinen Kollegen hätte ihm das doch mal erklären können. Aber auch hier: Fehlanzeige.

Mit kontrolliert meint er doch sicher nicht, ein plötzliches
Auf-den-Boden-Fallen-Lassen Griechenlands.

Es wird viel geredet, wenn der Tag lang ist. Es werden Szenarien gestrickt, gemacht und getan. Es ist ganz einfach: wenn das Geld der EU und des IWF bis Ende Oktober nicht fließt, ist Griechenland zahlungsunfähig. Das ist nicht plötzlich, sondern mit Ansage. Aber das ändert nichts. Griechenland wird von heute auf morgen nicht mehr auszahlen können und das fängt mit Sozialleistungen und Gehältern an.

Die Rendite zweijähriger Staatsanleihen liegt inzwischen übrigens bei weit über 70% und für die Absicherung von 1 Mio. Euro Kredit an Griechenland (Laufzeit 5 Jahre) zahlt man im Moment 550.000 Euro.

Wirtschaftlich ist das Thema also durch. Bleibt noch die Politik mit ihrer Furcht vor kurzfristig eintretenden unangenehmen Konsequenzen.

Wenn die EU auszahlt, hat Griechenland keinen einzigen Cent weniger Schulden. Das gleiche gilt, wenn die Chinesen „helfen“. Die Verschuldung ist und bleibt zu hoch - und das bei schrumpfender Wirtschaft und weiterhin exorbitanter Nettoneuverschuldung.

Ich halte diese Idee für absolut realistisch, da eine
Kontrolle erlaubt, globalbetrachtet Maßnahmen zu ergreifen, um
Griechenland wieder auf die Beine zu bekommen und trotzdem
möglichst wenigen Schaden anzurichten.

Die einzige Möglichkeit, Griechenland auf die Beine zu helfen, ist die Streichung von 80% oder meinetwegen 50% der Schulden.

Die derzeitigen „auf die Beine helfen“-Versuche sind vergleichbar mit dem Versuch, jemandem, der 1.000.000 Euro Schulden und ein negatives Einkommen von 50.000 Euro hat, dadurch zu helfen, daß man seinen Dispokredit durch einen Ratenkredit ersetzt, den er auch nicht bedienen kann.

Es ist wirklich kaum zu glauben, wie die Öffentlichkeit von der Politik mittlerweile seit fast zwei Jahren an der Nase herumgeführt wird. Genauer gesagt: beides ist kaum zu glauben - das Verhalten der Politik und die Leichtgläubigkeit der Bevölkerung.

Das gesamte Finanzsystem basiert auf Gerüchten und sinnlosen
Nachrichten. Es gibt auch Leute, die Geld damit verdienen,
darauf zu spekulieren, dass Griechenland pleite geht.

Ja, das sind allerdings im Moment vor allem Privatpersonen, die mit griechischen Anleihen handeln.

Hallo, chatairliner,
naja, die Griechen sind halt schon so etwas wie das Symbol des Abendlands. Das war doch damals schon mit dem bayerischen König so. Man lässt eben die Griechen nicht hängen (auch wenn das damals Metternich so wollte). Heute könnte man natürlich darüber fachsimpeln, ob „man“ sie nicht besser in ihrer „idyllischen Armut“ (mit Gastarbeitern, Auswanderern und dass sie jedem erstbesten Touristen um den Hals fallen) belassen hätte …
Gruß
Sepp

Hallo,

Aber das ganze Rumgeeiere paßt zur Kanzlerin. Härte simulieren
aber bloß nicht über die Konsequenzen reden. Am Ende ist
wieder alles alternativlos und das Überleben der Menschheit
hängt von der Rettung Griechenlands ab.

m.E. sagte Merkel, die Griechen erklären uns den Krieg, wenn es keine gemeinsame Währung mehr gibt.
Merkel würde nie übertreiben und vom Ende der Menschheit sprechen.

Gruß
tycoon

Hallo Chistian,

Es ist ganz einfach:
Wenn das Geld der EU und des IWF bis Ende Oktober nicht
fließt, ist Griechenland zahlungsunfähig.

Und dann werden die Bürgschaften fällig. Oder sehe ich das falsch?

Gruß Rainer

Hi,

Und dann werden die Bürgschaften fällig. Oder sehe ich das
falsch?

Auch. Aber das heißt ja nicht, das Griechenland dann damit zahlungsfähig wäre. Die Bürgschaften sind ja für ALTE Kredite, deren Geld also schon längst ausgegeben wurde. Für die Rückzahlung dieser Kredite wären dann die Bürgschaften fällig. Aber das hilft ja nicht den Staat aufrecht zu erhalten - Löhne könnten nicht gezahlt werden.

Gruß

Anwar

Hallo,

Es ist ganz einfach:
Wenn das Geld der EU und des IWF bis Ende Oktober nicht
fließt, ist Griechenland zahlungsunfähig.

Und dann werden die Bürgschaften fällig. Oder sehe ich das
falsch?

ich weiß nicht, unter welchen Bedingungen die fällig werden, d.h. ob ein Zahlungsausfall reicht (bei wem auch immer) oder ob erst Leistungsstörung bei einem verbürgten Kredit den Ausfall auslöst.

Sogenannte cross default-Klauseln, d.h. es besteht ein Kündigungsrecht, wenn irgendein anderer Kredit an den Kreditnehmer ausgefallen ist, sind im internationalen Geschäft nicht unüblich. Ob das in diesem Falle auch so ist, weiß ich aber nicht.

Wenn es diese Klausel gibt, wäre die Frage, wann die nächste Zinszahlung bei den verbürgten Krediten fällig ist bzw. ob diese geleistet wird. Auch dazu kann ich nichts sagen.

Die Transparenz der Veranstaltung ist - vorsichtig gesagt - ausbaufähig.

Gruß
Christian

Gut, wenn Du meinst, man könnte bei einem so wichtigen Thema, ( nochmal !! ) einen groben Fehler machen, ok, dann machen wir halt mal, und in 6 Monaten ist dann das Geheule groß.

Ich hatte mich leider nicht detailiert mit den Rösslerschen Ergüssen beschäftigt. Wie sieht den eine „geordnete Insolvenz“ in groben Umrissen den aus ? Wie macht man, dass die Spekulanten nichts verdienen ? Wie macht man, dass es dauerhaft hält ?

Grüßle

Eric

und selbst wenn man zu dem Schluß kommt, man hätte sie nicht aufnehmen dürfen ( meine Meinung : Praktisch hätte man eigentlich keine Währungsunion machen dürfen ), heißt das nicht automatisch, dass die einzige und beste Lösung ist, sie auch wieder rauszuschmeißen.

Man hat in der Krise schon so lange „rumgewurschtelt“ ( mittlerweile 15 Monate ), da braucht man jetzt auch keine Schnellschüsse mehr machen, und kann einfach mal ein zwei Meetings mehr überlegen.

So wird es enden…
So wird es Enden:
http://www.der-postillon.com/2010/03/uber-11-million…

:smile:
LG
Mike

Hi,

Und dann werden die Bürgschaften fällig. Oder sehe ich das
falsch?

Auch. Aber das heißt ja nicht, das Griechenland dann damit
zahlungsfähig wäre. Die Bürgschaften sind ja für ALTE Kredite,
deren Geld also schon längst ausgegeben wurde. Für die
Rückzahlung dieser Kredite wären dann die Bürgschaften fällig.
Aber das hilft ja nicht den Staat aufrecht zu erhalten - Löhne
könnten nicht gezahlt werden.

Daß es nichts nützt, Griechenland dabei zu helfen, die Zinsen für die Schulden aufzubringen, wenn trotzdem die Verschuldung zunimmt, dürfte wohl allen Beteiligten kar sein.

Mir ging es eher darum, welche Motive Frau Merkel dazu bringen, so verbissen an ihrer Linie festzuhalten. Ich vermute, ich habe es verstanden.

Die nächste Bundestagswahl ist für CDU/CSU/FDP verloren.
Aber vier Jahre später wird wieder gewählt.
Wenn die Bürgschaften nach der Amtszeit von Frau Merkel fällig werden und eine Rot-Grüne Bundesregierung daraus Konsequenzen ziehen muss, kann die auch nur vier Jahre regieren.

Gruß Rainer

Moin,

Daß es nichts nützt, Griechenland dabei zu helfen, die Zinsen
für die Schulden aufzubringen, wenn trotzdem die Verschuldung
zunimmt, dürfte wohl allen Beteiligten kar sein.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Es hat den Anschein, dass der fiskalische und ökonomische Sachverstand der Bundesregierung einen historischen Tiefststand erreicht hat(und Sachverstand überhaupt, wenn man sich mal die Ministerriege so anschaut).
Das ist natürlich kein Zufall, sondern so etwas wie das „System Merkel“.

Die nächste Bundestagswahl ist für CDU/CSU/FDP verloren.
Aber vier Jahre später wird wieder gewählt.

Allein, was soll das bringen? Merkel mit Sicherheit nichts - die Basis ist schon jetzt kurz vor dem Volksaufstand, eine verlorene Wahl wird sie mit Sicherheit nicht überleben.
Ich weiß, dass das Volk vergesslich ist, doch die Bundesregierung stellt sich zur Zeit wirklich historisch schlecht dar - das kann eigentlich nicht in 4 Jahren vergessen werden. Das betrifft natürlich die FDP mehr als die Union, aber dennoch.
Und dann was? Große Koalition reloaded? Ich hoffe mal, dass die Grünen politisch mit ihrem Schmalspurprogramm genauso gerupft werden wie die liberalen, aber falls nicht Schwarz-Grün? Horror.

Die verbrannte Erde Politik kann ich also keineswegs als sinnvoll, nicht mal für die Union, erachten.

Gruß

Anwar

Hallo,

Mir ging es eher darum, welche Motive Frau Merkel dazu
bringen, so verbissen an ihrer Linie festzuhalten.

das ist doch ganz einach: sie glaub, daß es besser ist, keine Entscheidung zu treffen als eine falsche oder gar unpopuläre Entscheidung zu treffen. Genau so regiert sie doch seit vier Jahren.

Die nächste Bundestagswahl ist für CDU/CSU/FDP verloren.

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Schau Dir doch mal an, wie schnell sich die Umfragewerte zu Gunsten der Grünen oder zu Lasten der FDP ergeben haben. Das hat jeweils nicht einmal ein halbes Jahr gedauert.

Die FDP ist derzei in einer Warteschleife und daß Rösler Parteivorsitzender wurde, hat genau darin seinen Grund. Er war ein Kompromiß, bei dem von vornherein klar war, daß er abgesägt wird, wenn sich die Machtverhältnisse in der Partei nach der Post-Westerwelle-Ära neu sortiert haben.

Lies mal den Lebenslauf von Rösler:
http://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_R%C3%B6sler#Her…

Lutherschule, Sani-Ausbildung bei der Bundeswehr, Medizinstudium. Das riecht nicht danach, daß wir es mit jemandem zu tun haben, der es gewohnt ist, Konflikte anzugehen und in seinem Interesse zu lösen. Es klingt auch nicht danach, daß wir es mit jemandem zu tun haben, der durch Fähigkeiten und Durchsetzungsvermögen in freier Konkurrenz zu einer Führungsposition gekommen ist.

Wenn man die Auftritte verfolgt, steht da auch kein selbstbewußter Politiker vor der Kamera, sondern ein Schülersprecher, der seine Texte vorher auswendig gelernt hat - die im Zweifel irgendjemand für ihn geschrieben hat.

Rösler ist schon jetzt Geschichte. Die Frage ist nur, wer ihn beerbt und dann wird sich zeigen, ob die Partei neues Profil bekommt.

Ich bin mir auch nicht sicher, daß der alte Meckeronkel Trittin seiner Partei einen großen Gefallen tut, wenn er ständig im Hintergrund über andere nörgelt. Die Grünen selber haben in den vergangenen zwei Jahren nichts weltbewegendes geleistet, außer gegen so ziemlich alles zu sein und damit die Meinung einer einer größeren Anzahl Wähler zu treffen als zu vergraulen. Das Unglück in Japan hat dann sein übriges getan.

Interessant ist eigentlich, daß wir im Moment eine untätige und meckernde Opposition haben (was normal ist) UND eine untätige und unfähige Regierung. Unfähig hatten wir schon öfter und Kohl war nun auch nicht jemand, der Entscheidungen im Halbstundenrhythmus rausgehauen hat, aber über zwei Jahre praktisch nichts zu als abzuwarten und auf dem Atomausstiegszug aufzusspringen, ist schon beachtlich.

In zwei Jahren kann sich daran jedoch viel ändern.

Gruß
Christian

Hallo Anwar,

Da wäre ich mir nicht so sicher. Es hat den Anschein, dass der
fiskalische und ökonomische Sachverstand der Bundesregierung
einen historischen Tiefststand erreicht hat(und Sachverstand
überhaupt, wenn man sich mal die Ministerriege so anschaut).
Das ist natürlich kein Zufall, sondern so etwas wie das
„System Merkel“.

für ganz so dämlich halte ich die Regierung nun nicht. Ich denke, daß die durchaus wissen, daß das nicht gut geht, sie die Katastrophe aber bis nach der Legislaturperiode hinauszögern wollen.

Die nächste Bundestagswahl ist für CDU/CSU/FDP verloren.
Aber vier Jahre später wird wieder gewählt.

Allein, was soll das bringen? Merkel mit Sicherheit nichts -

Außer, daß die CDU wieder in Regierungsverantwortung kommt. Die Merkel natürlich nicht, das ist klar.

die Basis ist schon jetzt kurz vor dem Volksaufstand, eine
verlorene Wahl wird sie mit Sicherheit nicht überleben.
Ich weiß, dass das Volk vergesslich ist, doch die
Bundesregierung stellt sich zur Zeit wirklich historisch
schlecht dar - das kann eigentlich nicht in 4 Jahren vergessen
werden. Das betrifft natürlich die FDP mehr als die Union,
aber dennoch.

In den Umfragen sieht es richtig schlacht für die FDP aus, aber bei einer Bundestagswahl werden sie sicher doch wieder auf 6 - 7% kommen.

Und dann was? Große Koalition reloaded? Ich hoffe mal, dass
die Grünen politisch mit ihrem Schmalspurprogramm genauso
gerupft werden wie die liberalen, aber falls nicht
Schwarz-Grün? Horror.

Ja, Schwarz-Grün.
Die grünen sind wie Obst. Als sie noch jung waren waren sie knallrot, wurden dann immer mehr grün und entwickeln nun auch immer mehr ein sattes Gelb. Der CDU wird es egal sein, wie der liberale Koalitionspartner heißt. Grün könnte auch deutlich pfelgeleichter als Gelb sein.

Gruß Rainer

Hallo Christian,

das ist doch ganz einach: sie glaub, daß es besser ist, keine
Entscheidung zu treffen als eine falsche oder gar unpopuläre
Entscheidung zu treffen. Genau so regiert sie doch seit vier
Jahren.

OK, ja. Aber den Rest der Legislaturperiode wird sie schon auch im Auge haben. Ganz blöd ist Frau Merkel ja nun auch nicht.

Die nächste Bundestagswahl ist für CDU/CSU/FDP verloren.

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Schau Dir doch mal an, wie
schnell sich die Umfragewerte zu Gunsten der Grünen oder zu
Lasten der FDP ergeben haben. Das hat jeweils nicht einmal ein
halbes Jahr gedauert.

Die FDP ist derzei in einer Warteschleife und daß Rösler
Parteivorsitzender wurde, hat genau darin seinen Grund. Er war
ein Kompromiß, bei dem von vornherein klar war, daß er
abgesägt wird, wenn sich die Machtverhältnisse in der Partei
nach der Post-Westerwelle-Ära neu sortiert haben.

Lies mal den Lebenslauf von Rösler:
http://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_R%C3%B6sler#Her…

Lutherschule, Sani-Ausbildung bei der Bundeswehr,
Medizinstudium. Das riecht nicht danach, daß wir es mit
jemandem zu tun haben, der es gewohnt ist, Konflikte anzugehen
und in seinem Interesse zu lösen. Es klingt auch nicht danach,
daß wir es mit jemandem zu tun haben, der durch Fähigkeiten
und Durchsetzungsvermögen in freier Konkurrenz zu einer
Führungsposition gekommen ist.

Wenn man die Auftritte verfolgt, steht da auch kein
selbstbewußter Politiker vor der Kamera, sondern ein
Schülersprecher, der seine Texte vorher auswendig gelernt hat

  • die im Zweifel irgendjemand für ihn geschrieben hat.

Rösler ist schon jetzt Geschichte. Die Frage ist nur, wer ihn
beerbt und dann wird sich zeigen, ob die Partei neues Profil
bekommt.

Als Rösler ins Geapräch kam, habe ich mich auch tatsächlich gefreut. :smile: Du weißt ja, daß ich von der FDP nichts halte und habe erwartet, daß sie die FDP mit Rösler an der Spitze nicht erholen wird. Allerdings hat Rösler meine Erwartungen noch übertroffen.

Ich bin mir auch nicht sicher, daß der alte Meckeronkel
Trittin seiner Partei einen großen Gefallen tut, wenn er
ständig im Hintergrund über andere nörgelt. Die Grünen selber
haben in den vergangenen zwei Jahren nichts weltbewegendes
geleistet, außer gegen so ziemlich alles zu sein und damit die
Meinung einer einer größeren Anzahl Wähler zu treffen als zu
vergraulen. Das Unglück in Japan hat dann sein übriges getan.

Ja, auch da stimme ich Dir zu. Die Grünen sind die Partei für wohlhabende Öko-Fanatiker. Daß Frau Merkel schon unter Kohl für die Atomlobby gearbeitet hat, hat den Grünen einige Prozente gebracht. Ein paar davon gehen im Laufe der Zeit auch wieder verloren, aber nicht alle. Das Ungluck in Japan hat den Grünen durchaus einige zusätzliche Stammwähler beschert.

Interessant ist eigentlich, daß wir im Moment eine untätige
und meckernde Opposition haben (was normal ist) UND eine
untätige und unfähige Regierung. Unfähig hatten wir schon
öfter und Kohl war nun auch nicht jemand, der Entscheidungen
im Halbstundenrhythmus rausgehauen hat, aber über zwei Jahre
praktisch nichts zu als abzuwarten und auf dem
Atomausstiegszug aufzusspringen, ist schon beachtlich.

Die Wende in der Atompolitik glaubt der CDU doch kein Mensch. Etwas Aktionismus im Gebot der Stunde ja, aber eine echte Änderung der Einstellung? Ausgerechnet Frau Merkel? :smile:

In zwei Jahren kann sich daran jedoch viel ändern.

Das stimmt auch wieder, Wähler haben ein sehr kurzes Gedächtnis. Aber ich kann mir im Moment nichts vorstellen, das Frau merkel tun würde, das die Stimmung umschlagen lässt. Was sollte das sein?
Selbst eine Steuersenkung würde im Moment nicht gut ankommen, Sparmaßnahmen würden die übel nehmen, die sie zahlen sollen …
Gerade mal an der Bundeswehr kann man sparen, ohne daß es breite Wählerschichten stört.

Gruß Rainer

Hallo Rainer,

für ganz so dämlich halte ich die Regierung nun nicht. Ich
denke, daß die durchaus wissen, daß das nicht gut geht, sie
die Katastrophe aber bis nach der Legislaturperiode
hinauszögern wollen.

Ach, es ist ja nicht nur die Griechenlandkrise. Da werden Ministerposten fröhlich getauscht, als ob man keinen Sachverstand der Materie haben müsste, Reformen vergeigt und Fristen verschlafen.

In den Umfragen sieht es richtig schlacht für die FDP aus,
aber bei einer Bundestagswahl werden sie sicher doch wieder
auf 6 - 7% kommen.

Also ich habe (auch auf dem Stimmzettel) der FDP immer mal wieder eine
Chance gegeben. Aber wenn die es schaffen selbst mich endgültig zu vergraulen, dann sollte man sich nicht allzu große Hoffnungen machen.

Ja, Schwarz-Grün.

Hat schon in Hamburg nicht geklappt - wird im Bund auch nichts werden.

Gruß

Anwar