Hallo, André!
Aber man erkennt es daraus, das kat-hodos als kathodos (also
mit Theta) geschrieben wird, ep-hiesthai mit Phi usw.
Dass bei den Doppelkonsonanten phi, chi und th ein h
mitgesprochen wurde [p-h, k-h, t-h], versteht sich von selbst.
Das ist etwas völlig anderes.
Sehe ich nicht so. Denn wo liegt der Unterschied in der th-Aussprache zwischen in kaTHodos (th durch Zusammensetzung) und orTHos (th als eigenständiges Morphem)? Und ebenso ePHiesthai und PHysis usw.? (Siehe auch weiter unten!)
In einer alten Inschrift wird das Wort „euorkon“ (keinen
Meineid schwörend) noch als euhorkos geschrieben, doch wohl,
weil auch in der Zusmmensetzung „eu-horkos“ das h gesprochen
wurde.
Ich denke nicht, dass man das als Beweis zählen kann dafür,
dass das „h“ auch in zusammengesetzten Wörtern vorkommen kann.
Ich denke, hier könnte es sich gut um einen Schreibfehler
handeln. Mein Griechischwörterbuch setzt bei
εύορκος
(‚seinem Eid getreu‘) keinen Spiritus Asper auf das Omikron.
Von einem Wörterbuch war bei mir ja auch keine Rede. Es handelt sich dort auch gar nicht um einen spiritus asper, sondern tatsächlich noch um das alte Graphem H für das Phonem [h]!
Hast du einen Bildbeleg von der besagten Inschrift?
Lies nach bei:
Zinsmeister, Hans: Griechische Grammatik. I. Teil Laut- und Formenlehre. BSV (München). S. 26, Anm. 1.
(Zinsmeister kannst du allerdings, wenigstens in diesem Leben, nicht mehr fragen.)
Dort auch S. 25: „Die Aspiratae sind als wirklich aspirierte Verschlußlaute, d. h. als Verschlußlaute mit nachstürzendem h gesprochen worden, also phi, theta, chi [original als griech. Zeichen geschrieben] wie p+h, t+h, k+h etwa wie p, t, k in unseren Wörtern Palme, Tal, Karl.[…] mit der Aussprache von theta als t+h treffen wir aber andererseits genau das, was der Grieche des 5. Jahrhunderts v. Chr. gesprochen hat; […]“
Ich sehe nicht, wie da Unterschied in der Aussprache zwischen kaTHodos und orTHos bestehen könnte.
chaire!
Hannes