Paulinische Analogie von Taufe und Auferstehung
Hi Julia.
Die Familie möchte, dass
wir der Bewohnerin ein Unterhemd anziehen und dieses drei Tage
nicht ausziehen. Am vierten Tag nimmt es die Tocher dann mit.
Weiß jemand ob es sich um ein Ritual, Glaube, Religion
handelt? Und was mit diesem Wäschestück passiert?
Es hat in der Tat einen rituellen Kontext. Ähnliches gibt es bei der gr.orth. Taufe, danach darf das Kind drei Tage lang nicht gewaschen werden, bei der Erwachsenentaufe gilt das auch für den Erwachsenen. Entsprechend wird Wäsche für zu taufende Kinder von einer Spezialhomepage mit dem Hinweis angeboten, dass sie erst am dritten Tag nach der Taufe gewechselt wird.
Ich vermute, dass das auf den Zusammenhang von Taufe und Auferstehung zurückgeht, wie dieser im Römerbrief 6,3, ff. dargestellt wird:
3 Wisset ihr nicht, dass alle, die wir in Jesus Christus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? 4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf dass, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln.
Die Taufe gilt „Paulus“ (historisch ungesichert) als ein Nachvollzug der Ereignisse zwischen Begräbnis und Auferstehung. Vermutlich lässt sich diese auch in vorchristlichen Religionen vorfindliche symbolische Dynamik (Tod und Wiederauferstehung) auf den von mir vor einigen Wochen hier thematisierten prähistorischen Mondkult zurückführen, der die dreitägige Phase des Schwarzmondes (also Neumondtag plusminus ein Tag) als Sterben und Neugeburt der Mondgöttin zelebrierte.
Chan