Griechisch zitieren ohne griechisch kenntnisse

hallo,
ich schreibe grade eine hausarbeit (thema: synagogen in der antike) und habe das problem, dass in der literatur, die ich benutze viele worte auf griechisch in griechischen buchstaben geschrieben sind.

In der regel bin ich mir sicher, um welche worte es sich handelt, weil ich einzelne buchstaben erkenne und der zusammenhang klar ist.
aber wenn ich aus diesen büchern direkt oder indirekt zitiere, ist es angebracht das lateinische alphabet zu benutzen? ich kann eigentlich kein griechisch und käme mir deswegen komisch vor, die griechische „buchstabenfolge“ zu benutzen (die mir eigentlich relativ wenig sagt), aber andereseits bin ich mir auch nicht 100%ig sicher, ob man (Z.B) προσευχη (richtig geschrieben?) mit Proseuche transkribieren kann…
bei einem direkten zitat würde ich das griechische wort abschreiben, aber bei einem indirekten???
Ich hoffe, hier kann mir jemand einen tipp geben und wenigstens einen denkanstoß…

bin ich hier eigentlich im richtigen forum mit meiner frage? oder gehört das in das fremdsprachen-forum?

Hallo Josippon,

Ich bin nun keine Sprachwissenschaftler, sondern Historiker und würde nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, ob es insbesondere in Deinem Fach Sonderregeln gibt, aber es häufen sich oft die Fragen nach Zitierweisen:

Es gibt aber eigl. Fächerübergreifenden Regeln, die man einhalten sollte:

1.) Immer einheitlich. Wenn Du es bei einem Zitat auf eine bestimmte Art und Weise tust, musst Du es bis zum Ende der Arbeit durchhalten. Wann Du jetzt wo einen Punkt, oder Doppelpunkt setzt ist nicht festgelegt. Allerdings gibt es schon grundlegenden Regeln der Interpunktion, damit ein Zitat eindeutig wird.

2.) Direktes Zitieren:

Möglichkeit a.)
Du gibst alles wieder, Buchstaben Satzzeichen, Fehler, fremde Sprachen…einfach wirklich alles 100% wieder, was in der Ursprungsquelle stand. Damit gehst Du einen sicheren und guten Weg. Vorsicht aber, wenn Du fremde Sprachen nicht übersetzen kannst, weil dann das Zitat evt. nicht zum Thema passt. Dann lieber ein Zitat suchen, dass Du auch nacher zu 100 % verstehst und vertreten kannst.

Möglichkeit b.)
Du läßt grundlegend die griechischen Begriffe weg und erläuterst in Deinem Quellen/Literaturvz, warum Du das getan hast und dann musst Du das auch einheitlich von vorne bis hinten machen. Man kann das machen, wenn ein Text zB lange Passage einer Übersetzung enthällt und die Arbeit so unnötig an Fülle gewinnen würde.

2.) Indirektes Zitieren:
Ist ein Widerspruch in sich. Entweder zitierst Du oder Du gibst indirekt wieder, was in der Quelle stand. Dann setzt Du ja auch keine „“, sondern kennzeichnest mit „Aus“ usw. In diesem Fall hast Du Dein Problem ja gar nicht, da Du den Inhalt, den Du übernimmst, frei textlich einbauen kannst.

Grüße, Stephan

danke!
ich meine natürlich kein indirektes zitieren, sondern eine (nicht-wörtliche) wiedergabe (trotzdem gibt es den ausdruck des indirekten zitats).
ich weiß, dass man im prinzip fremdsprachliche zitate entweder übersetzt oder im orginal wiedergibte (wenn mans ich sicher sein kann, dass der leser dieses versteht)
ich bin mir aber nachwievor unsicher, ob ich das griechische abschreibe oder nach besten wissen und gewissen transkribiere…
ich tendiere aktuell dazu zitate in griechisch zu belassen und indirekte zitate zu transkribieren…

mh… ich sollte griechisch lernen…

Vorsicht aber, wenn Du fremde Sprachen nicht übersetzen
kannst, weil dann das Zitat evt. nicht zum Thema passt. Dann
lieber ein Zitat suchen, dass Du auch nacher zu 100 %
verstehst und vertreten kannst.

Hallo,

schlimmtenfalls steht da nämlich dann schlicht: „Herr Ober, zwei Jägerschnitzel bitte!“ und das reiht sich dann schwerlich in den kontext der Arbeit ein.
Ein weiterer kleiner Umweg könnte es sein, die zu zitierende Seite des Buches als Bildquelle einzuarbeiten. Das ginge aber natürlich nur, wenn es nicht aus einem völlig unbedeutenden Werk stammt.

MFG Cleaner

unwahrscheinlich, dass in einem buch über synagogen der antike „herr ober, zwei jägerschnitzel bitte“ steht. :wink:

in der regel bin ich mir ja auch relativ sicher, was da steht, weil ich ein paar griechische buchstaben kenne und der zusammenhang auch klar ist. aber meine sicherheit ist nicht durch nennenswerte griechischkenntnisse gedeckelt…
ach… ich mach einfach irgendwie… wird schon passen :wink:

Ich weiß nicht, um welches Fach es sich handelt, aber aus der Theologie kenne ich es eigentlich so, dass die Wörter nicht übersetzt werden, wenn eine Übersetzung „schief“ wäre. Und eine Übersetzung meint immer nur ungefähr das, was das Original meinte. So steht z. B. im sonst deutschen Text λόγος, denn Wort wäre zu ungenau. Vgl. dazu bspw. den Wikipediaartikel.
Ich würde daher die Zitate in griechischer Schrift einbauen und dahinter eine deutsche Übersetzung in Klammern anfügen. Wenn du bei der Übersetzung nicht ganz sicher bist, dann kannst du auch ein „Etwa:“ voranstellen. Mit einem Griechischwörterbuch solltest du recht weit kommen.
Um welche Texte in griechischer Sprache handelt es sich denn? Von Bibeltexten bspw. gibt es „offizielle“ Übersetzungen, die man auch zitieren kann.

mh… ich sollte griechisch lernen…

Wenigstens die Buchstaben sollten doch möglich sein. So viele sind es ja nicht.

Hallo!

So steht z. B. im sonst deutschen Text λόγος,
denn Wort wäre zu ungenau.

Das war ja nicht die Frage, sondern die Frage war, ob man λόγος schreiben muss, oder ob man auch lógos schreiben kann.
(Ich wüsste darauf immer noch keine Antwort, aber ich brauch es ja auch nicht.)

Liebe Grüße
Immo